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Bienenschwarm einfangen, oder von einem unvergesslichen Erlebnis. (Video)

Das war ein Erlebnis. Wer es nicht selbst miterlebt hat, wer nicht selbst daran mitgewirkt hat, der kann es sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie es ist, einen Bienenschwarm einzufangen. Samstag Abend geht das Telefon. Ich bekomme einen Bienenschwarm angeboten. Nicht weit von uns entfernt. Zwei Doerfer. In der Theorie wusste ich, was ich zu tun hatte und wie das abzulaufen hat. Aber grau ist eben alle Theorie. Ich also alle noetigen Utensilien ins Auto geladen, Schwarmkiste, Wasserzerstaeuber, zwei Schutzanzuege (man kann ja nie wissen 🙂 ), Smoker, was man eben so braucht. Den Helfer habe ich natuerlich nicht vergessen. Und wenn er nur dazu haette dienen koennen, mir seelischen Beistand zu leisten. Wir also hin zum Schwarm.

Ein Anblick, den man gesehen haben muss

Genau so hatte ich mir das vorgestellt. In einem kleinen Baeumchen in vielleicht zwei Metern Hoehe hing die Bienentraube an einer Astgabel. Fuer mich war der Schwarm riesig (gut, ich hatte ja auch noch nie einen gesehen 😉 ). Sollen so um die 15000 bis 20000 Bienen sein, habe ich mir sagen lassen. Ich also ganz souveraen ans Werk. Die Gartenbesitzerin hat sich schnell verzogen und wir beide, mein Helfer und ich, waren mit dem Problem alleine. Einen Stuhl besorgt auf den ich die Schwarmfangkiste stellen konnte, mit Wasser die Bienentraube eingesprueht, allen Mut zusammengenommen und kraeftig an dem Ast gewackelt.

bienenschwarm-im-baumZum Glueck hing der Schwarm nicht zu hoch, so dass wir alle Arbeiten vom Boden aus erledigen konnten. Haette er hoch im Baum gehangen, waere es nicht so einfach gewesen

Schwupps, ein riesiger Haufen Bienen fiel hinein, und wir beide befanden uns in einem Schwarm von aufgescheuchten Bienen. Summen und Brummen ueberall um uns herum. Aber kein Stechen, kein Angriff oder dergleichen. Das haetten wir auch ohne Schutzanzug machen koennen. Nach einigen Minuten wieder eine kleine Traube im Ast. Die muessen wohl nicht mitbekommen haben, dass ihr Volk auf Wanderschaft gehen soll. Also noch mal abgeschuettelt und danach noch einmal, bis sich keine Bienen mehr am Ast sammelten. Dafuer war an der Schwarmfangkiste die Hoelle los. Hunderte von Bienen die aussen drauf sassen und ihr Hinterteil in die Luft streckten.

Ich weiss immer noch nicht genau, ob die nun einen Dufststoff absondern und damit den noch herumfliegenden Bienen anzeigen, wo es langgeht, oder ob die nur den Duft der Koenigin mit Fluegelschlagen in der Luft verbreiten, damit auch ja alle anderen mitbekommen, wo sie sich bitteschoen einzufinden haben.

scharmkisteMan sieht deutlich die Bienen, die ihr Hinterteil hochstrecken. Damit locken sie die noch umherfliegenden Bienen zum Einflugloch der Schwarmkiste. Ob allerdings die Koenigin dabei war, bleibt mir ein Raetsel.

Auch bin ich mir nicht ganz sicher, ob ueberhaupt eine Koenigin dabei war (wie sollte ich das auch ueberpruefen?). Koennte ja sein, sie ist bei der ganzen Prozedur abhanden gekommen oder umgekommen. Da muss ich mich einfach darauf verlassen, dass die Bienen schon wissen was sie tun. Wenn die sich alle in der Kiste sammeln, dann wird das schon einen Grund haben.

Wie auch immer, nach gut einer Stunde waren, bis auf einige Nachzuegler alle Bienen in die Kiste eingezogen, und wir haben Schluss gemacht. Der Helfer wollte Fussball sehen. Deutschland Italien, EM 2012.

Wenn doch alle Arbeiten an den Bienen so einfach waeren

So einen Bienenschwarm einzufangen kann man schlecht in Worte fassen. Das ist eine Sache, die man einfach miterlebt haben muss. Man muss selbst am Baum gestanden haben, man muss selbst mit der Hand den Ast bewegt haben, man muss selbst das Summen um einen herum erlebt haben, um zu verstehen, wovon ich schreibe. Was mich ganz besonders fasziniert hat, war die Friedlichkeit, mit der sich die Bienen in die Kiste schuetteln liessen. Als Laie haette man annehmen koennen, die wuerden jetzt veraergert reagieren, wuerden sich raechen wollen, wuerden losstechen auf Teufel komm raus.

Aber nein, das war die friedlichste Arbeit die ich je an Bienen zu tun hatte. Wirklich. Sieht nur aus der Ferne so unangenehm aus. In Wirklichkeit ist es ein Naturschauspiel, das seinesgleichen sucht. Sollten Sie mal die Gelegenheit dazu haben, live dabei zu sein, lehnen Sie nicht ab. Goennen Sie sich dieses Ereignis. Sehen Sie zu und helfen Sie mit. Sie werden es nicht bereuen.

Und wenn Sie jetzt noch Zeit haben, dann sehen Sie sich meinen Film an. Dann werden Sie besser verstehen, wovon ich spreche.

PS: Im naechsten Artikel ueber Bienen geht es darum, wie der Schwarm in die Beute kommt. Da gibt es naemlich ein weiteres Naturschauspiel zu beobachten, das man, hat man es erst einmal erlebt, so schnell nicht wieder vergisst.

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17 Antworten

  1. Das Tollste am Schwarm ist der unvergleichliche Duft – wenn ich den auf Flaschen ziehen und verkaufen könnte, würde ich reich….*ggg*

  2. Herzlichen Glückwunsch ! Ein tolles Erlebnis ! Hoffe das ich das auch irgendwann erleben darf und wenns der eigene Schwarm ist, egal 😉

  3. Ich hätte ihn auch genommen. Schließlich ist er ja – wenn sich niemand seiner annimmt- eh dem Tode geweiht. So hat der Schwarm eine Chance. Und Du auch.

    Das mit der Witterung stimmt- ich kenne eine Imkerin- wohlgemerkt: eine, die mit Schwarmtrieb arbeitet und also nicht mal versucht, Schwärme zu verhindern- die keinen einzigen Schwarm hatte in diesem Jahr. Und das bei über 30 Völkern.

    Und doch… aber man wird’s ja mitkriegen. Ich bin gespannt.

  4. 😉 Ich raub dir ja ungern die Illusion, aber Schwärme, die jetzt erst fallen, sind meist kleinere Nachschwärme mit noch unbegatteten Königinnen.
    Das Gewicht hätte Aufschluß geben können – die fetten Vorschwärme sind meist um die 2-3kg.

    Ich hoffe für dich, daß es bei dir noch jede Menge Pollen & Nektar zu holen gibt bis Ende September, anderenfalls wird es eng.

    Du kennst den Spruch?:
    Schwam im Mai – ein Fuder Heu.
    Schwarm im Jun‘ – ein fettes Huhn.
    Schwarm im Jul‘ – ein Federspul.

    Ich drücke dir und den Bienen alle Daumen!

    1. Hallo Sabi(e‘)ne

      Ja, den Spruch kenne ich. Da es aber hier in der Gegend keine Schwaerme vorher gegeben hat, ich nehme an der Witterung wegen, denke ich, ich habe gute Chancen. Aber, was fuer eine andere Moeglichkeit haette ich denn gehabt, an Bienen zu kommen? Dann haette ich einen Ableger kaufen muessen. Dann doch lieber so und auf mein Glueck vertrauen.

  5. Noch’n Kommentar nach angucken des Videos: haste mal gewogen, wie schwer der Schwarm ist? So 2 Kilo ist schon ein guter und hat ca 20000 Bienen, soweit ich weiß, aber auch kleinere können das gut hinkriegen
    Und uns wurde empfohlen, auf jeden Fall die Bienen erst am nächsten Tag (gut belüftet und kühl und dunkel hinstellen!) einlaufen zu lassen- aber aus den Andeutungen entnehme ich: es hat auch ohne diese Wartezeit geklappt.

    1. Hallo Fjonka

      Nein, gewogen habe ich nicht. Ist mir alles recht technich. Es muss doch auch ohne gehen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich keinen Erfolg habe.

  6. Ja, das ist wirklich ein unglaubliches Erlebnis- wir haben ja auch in diesem jahr unseren 1. Schwarm gefangen- Glückshormone ohne Ende 😉
    Zu Deinen Fragen: die Bienen geben eigene Düfte ab, wenn sie sterzeln. Hier kann man die Duftdrüsen gut sehen http://wp.me/pYt3F-1eJ und erklärt ist’s auch.
    Wenn die bienen freiwillig einlaufebn in den Schwarmfangkasten, dann sollte die Königin dabei sein, denn sonst würden sie sich wieder dort sammeln, wo die Königin ist.
    Es ist allerdings ziemlich wahrscheinlich, daß es um diese Jahreszeit ein Nachschwarm mit unbegatteter Königin ist- ich drücke sämtliche Daumen, daß sie gut vom Begattungsflug heimkommt. Bei uns hat das leider nicht geklappt.

    1. Hallo Fjonka

      Das hoffe ich nicht. Nachschwarm bedeutet ja, das vorher schon einer war. War aber nicht. Die Witterung war so ungemuetlich, dass ich bis zu diesem Punkt von keinem einzigen Schwarm gehoert habe. Deswegen bin ich froehen Mutes.

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