Nein, Permakultur ist nicht mein Gartenkonzept. Vielleicht bin ich zu alt dafuer, um mich auf einen derart radikalen Wechsel einzustellen. Obwohl, es gibt auch bei mir eine ganze Reihe Aspekte, die durchaus der Permakultur zuzurechnen waeren. Deshalb hat es mich ganz besonders gefreut, den Daniel besuchen zu duerfen, der sich der Permakultur verschrieben hat. War fuer mich mal ganz interessant zu sehen, wie dies in der Praxis aussieht. Oder sagen wir besser, wie es einmal aussehen kann, wenn es fertig ist. Daniel hat naemlich gerade erst damit begonnen, einen Garten nach dem Prinzip der Permakultur anzulegen.
Der Weg zur Permakultur ist lang,
wie der Weg in jeden produktiven Garten. Da muessen Baeume und Straeucher gepflanzt werden. Da muss fuer eine ausreichende Beweaesserung gesorgt werden, da muss eine Kraeuterspirale angelegt werden. Vor allem aber muss man sich mit der Materie befassen. Auch ein Permakulturgarten entsteht nicht ohne Wissen und ohne Vorkenntnis. Ich bin sicher, auch Daniel wird sein Konzept noch einige Male umschreiben muessen. Fassen Sie meine Worte jetzt bitte nicht als die eines „Miesepeters“ auf. Schoen gruen war der Garten, aber mir sei auch die Anmerkung erlaubt, nicht wirklich viel Gemuese gesehen zu haben, welches man landlaeufig auch darunter versteht. Mit Selbstversorgung z.B. wie ich sie verstehe, hatte Daniels Garten zum Zeitpunkt meines Besuches wenig zu tun. Ist aber vielleicht auch eine Frage der inneren Einstellung. Wer nun mal zu den „Traditionalisten“ gehoert, wie ich, der isst eben immer noch lieber einen Blumenkohl, als Brennesselsamen. (Daniel, bitte nicht uebel nehmen, aber wir leben in einer freien Welt, in der jeder seinen Traum leben darf. Er muss aber auch damit leben, dass andere Menschen andere Auffassungen haben.) 🙂
Ein Garten zum Mitmachen
Was mir aber ganz besonders gut gefallen hat, war die Idee, andere Menschen zum Mitmachen anzuregen. Daniel betreibt seinen Garten naemlich nicht aus Selbstzweck alleine. Sinn der ganzen Sache ist auch, anderen Menschen Gartenthemen und die eigene Erzeugung von Lebensmitteln naeher bringen. Deshalb hat er sich dem Verein „Hand in Hand EV“ angeschlossen, der nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland aehnliche Projekte betreibt. Vielleich werfen Sie einmal einen Blick auf die Facebookseite und den Youtubekanal des Vereins.
Platz genug
Ob der Daniel eigentlich weiss, wie gut er es hat. Das Gelaende ist, im Vergleich zu meinem Garten, nahezu riesig. Duerften wohl einige Hektar sein. So genau konnte es mir Daniel nicht sagen. Platz genug, um den Garten auszudehnen. Platz genug, um noch viel mehr Projekte in Gang zu bringen. EinHochbeet und einen kleinen Teich hat er schon angelegt, der Grundstein fuer eine „Sonnenfalle“ ist gelegt und die Bewaesserung gesichert. Was jetzt noch fehlt, sind helfende Haende.
Was wird wohl daraus werden?
Auch wenn es nicht meine Art zu gaertnern ist, und, wohl auch in dieser Art auch nie werden wird, interessiert es mich trotzdem, was daraus einmal werden wird. Vielleicht sehe ich die Sache ja doch nur aus einem zu flachen Winkel. Vielleicht waere ich in einigen Jahren ueberrascht, was daraus geworden ist. An Elan und Einsatzwillen mangelt es Daniel naemlich nicht und ich bin sicher, er und sein Garten werden ihre Wege gehen. Da trifft es sich gut, dass Daniel mir zugesagt hat, ihn spaeter noch einmal besuchen zu duerfen. Das werde ich auch sicherlich tun.
Jede Muehe ist es wert
Wenn es eine Erkenntnis aus meiner Deutschland Gartenreise gibt, die ich mit nach Hause nehme, dann, und da werden Sie mir sicher zustimmen, obwohl noch eine ganze Reihe Reportagen kommen werden, ist es die Tatsache, dass es viele Wege nach Rom gibt. Jeder sucht sich seinen eigenen Weg heraus. Der eine schwoert, wie ich, auf den guten alten Bauerngarten, andere wiederum sind da eher moderner eingestimmt und glauben an die Permakultur. Welcher Weg es aber auch sein mag, sie sind, in kleinem Gartenstil, alle gut und richtig. Ich habe es sicher schon einmal erwaehnt, jede Moehre, jede Erbse, jeder Kuerbis und von mir aus auch jeder Brennesselsamen 🙂 , der nicht aus der konventionellen chemisch dominierten Industrie – Landwirtschaft komm, ist ein Weg in die richtige Richtung. Jeder Mensch, der sich mit dem Thema Gemuesegarten befasst, jeder Mensch, der vom Virus infiziert wird und jeder, der sich ueber die Konsequenzen seines Kaufverhaltens klarer wird, ist ein Mensch mehr auf dem richtigen Weg. Uebrigens, bei mir im Garten hatte ich auch schon den oertlichen Kindergarten und die oertliche Grundschule zu Gast. Ich trage also auch meinen Teil dazu bei.
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