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Selbstgebaute Dreschmaschine fuer den Hausgebrauch. Unser erster Probelauf. (Video)

Mit unserem Getreide wird es langsam Ernst. Keine Frage. Unser Feld sieht schon aus wie ein richtig kleines Getreidefeld, die Halme sind schon zu einem grossen Teil getrocknet, und ich habe schon mal nachgesehen, es sind auch Koerner drin. Ich habe zwar immer noch nicht herausfinden koennen, wann der beste Zeitpunkt ist, Sommergetreide zu ernten, denke aber, wir duerften mit der Ernte noch etwas Zeit haben. Trotzdem laufen meine Arbeiten an meiner „Dreschmaschine“ auf Hochtouren. Was fertig ist, ist fertig und bedeutet ein Problemchen weniger.

Meine Idee einer eigenen simplen Dreschapparatur

Ich habe meine Dreschmaschine in zwei separate Apparaturen aufgeteilt. Einmal die eigentliche Dreschmaschine, die die Koerner aus den Aehren holt und zum anderen eine Windmaschine, die mir die „Spreu vom Weizen“ trennen soll. Prinzipiell sind beide Maschinen fertig. Mal von kleineren Feinheiten abgesehen. Jetzt gilt es, meine „Erfindung“ auch im harten Arbeitsalltag auszuprobieren.

Um meine Maschine auch mal in Aktion zu sehen und zu erkennen, an welchen Stellen ich mir noch was ueberlegen muss, haben wir einen Probelauf durchgefuehrt. Dazu habe ich mir eine Hand voll Aehren besorgt, und die Maschine damit gefuettert.

Wie funktkioniert meine Dreschapparatur?

Meine selbstgebaute Dreschmaschine besteht aus zwei, auf einer als Achse dienenden Gewindestange festgeschraubten Holzfluegeln, die in einem Holzkasten untergebracht sind. Angetrieben werden diese beiden Fluegel durch eine simple Bohrmaschine. Positiv an der Bohrmaschine ist, dass man sie ganz einfach in der Geschwindigkeit regulieren kann. Diese Holzkiste verfuegt ueber eine Art Einlasstrichter, durch den die Halme mit den Aehren zu den sich drehenden Fluegeln geschoben werden. Das Prinzip ist aehnlich dem ganz normalen Dreschen mittels Dreschflegel. Die Koerner werden aus den Aehren durch die drehenden Holzfluegel herausgeschlagen, fallen auf den Boden der Kiste und koennen durch einen Schlitz an der Unterseite der Holzkiste entnommen werden. Die ausgedroschenen Aehren werden wieder mit den Halmen herausgezogen. Bei meinem Testlauf hatte ich nur Aehren mit sehr kurzen Halmen, so dass ich sie nicht ganz hineinstecken konnte, ohne Gefahr zu laufen, mir meine Finger an den Fluegeln blutig zu schlagen.

dreschmaschine-selber-bauen-innenlebenZwei Holzfluegel sollen die Getreidekoerner aus den Aehren schlagen. Bei meinem ersten Versuch haben sie das auch ganz gut gemacht.

Was da unten aus der Holzkiste herauskam, sah aber noch lange nicht nach Weizen aus, aus dem ich haette ein Brot backen koennen. Viel Stroh und zerschlagene Aehren. Ein wenig Schuetteln half da schon, denn die Koerner sind schwerer und sammeln sich unten in der Wanne. So konnten wir die Spreu schon zu grossen Teilen in der Auffangwanne herausnehmen.

Meine Windmaschine

Aber selbst die Qualitaet haette nicht zu einem Brot gereicht. Um das Getreide noch weiter zu saeubern, habe ich mir meine eigene Windmaschine gebaut. Als Ventilator dient die Pumpe einer kaputten selbst aufblasenden Luftmatratze. Die ist zwar etwas schwach auf der Brust, laesst sich aber stufenlos verstellen. (sie war das Einzige, was ich gerade zur Hand hatte). Ueber dieser Pumpe habe ich ein Brett montiert, das eine leichte Neigung nach vorne besitzt und ueber das das Getreide genau vor das Geblaese der Pumpe rutscht. Darunter befindet sich ein Auffanggefaess, in dass die Koerner fallen waehrend die Spreu weggeblasen wird. Das funktionierte nicht im ersten Durchgang, aber nach dem dritten Durchgang hatte ich schon sauberen Weizen. Ein klein wenig Spreu war noch darunter. Die ruehrte aber daher, dass einige Koerner nicht aus ihrer Huelle geschlagen wurden, sondern mitsamt ihrer Huelle aus der Aehre geschlagen wurden. Diese sind natuerlich genauso schwer wie die uebrigen Koerner und lassen sich mittels Luft nicht trennen.

dreschmaschine-selber-bauenMeine Dreschapparatur sieht vielleicht etwas klobig und unansehnlich aus. Trotzdem, ich bin guter Hoffnung, dass sie ihren Dienst tut.

Wie hat sich meine Dreschmaschine nun bewaehrt?

Ich bin sicher, jeder Mesopotanier, jeder Pharao, jeder antike Grieche und jeder Leibeigene im Mittelalter haette mich um meine Dreschapparatur beneidet. Denn ehrlich gesagt, ich war mehr als ueberrascht, wie gut meine „Erfindung“ funktioniert. Die ganze Apparatur hat meine Hoffnungen voll und ganz erfuellt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mehr als das haette ich nicht erwarten koennen. Sowohl die Dreschmaschine, als auch meine „Windmaschine“ haben sich bestens geschlagen. Ich habe es geschafft, ohne grossen Aufwand eine Hand voll Getreide zu dreschen und zu saeubern. Jetzt kann die Ernte kommen.

Neben den Feinheiten an der Dreschmaschine, die noch zu regeln sind, muss ich bei der Getreideernte im Garten daran denken, die Aehren mit moeglichst langen Halmen abzuschneiden, damit ich sie auch problemlos in die Dreschmaschine stecken kann. Geschieht dies recht langsam, duerfte das Ergebnis besser ausfallen, und weniger Koerner werden mit Huelle herausgeschlagen. Aber selbst wenn ich einige Koerner nicht aus ihrer Huelle herausbekomme, die Huehner werden mir dafuer dankbar sein.

Puh, hoert sich wieder alles sehr theoretisch an. Ist eben auch schwer, diese Apparatur mit verstaendlichen Worten zu beschreiben. Da ich ja so ein Freund von Youtube bin, habe ich ueber unseren ersten erfolgreichen Dreschversuch einen Film gemacht. In diesem Film wird das alles wesentlich deutlicher.

 

Ich bin immer noch der festen Ueberzeugung, dass ich in einigen Monaten mein erstes eigenes Brot aus selbst angebautem Roggen und Weizen backen kann. Einen kleinen Vorgeschmack davon habe ich uns schon mal gegoennt. Das halbe Kilo Weizen wurde sofort in der Getreidemuehle vermahlen und ein einfaches Hefebrot daraus gebacken. Was mir aufgefallen ist, dieses frische Mehl hatte einen deutlich wahrnehmbaren nussigen Geruch.

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20 Antworten

  1. Hallo,
    ich Versuche gerade Weizen per Hand zu dreschen… Ist aber extrem aufwendig.
    Nun bin ich auf ihre Seite gestoßen und finde
    die Maschine sehr praktisch. Ich würde sie gerne nachbauen. Könnten Sie mir dafür bitte den Bauplan per E-Mail zusenden? Das wäre sehr nett.

    1. dafuer gibt es keinen Plan. Auch die Maschine existiert nicht mehr. Einzige Informationen sind meine Videos. Davon gibt es einige zum Thema.

  2. Guten Tag,

    wir wollen diese Maschine mit unseren Freunden in Nepal nachbauen, wären Ihnen dankbar wenn Sie und den Bauplan schicken könnten.
    Der Bohrer/Antrieb kann mglw durch ein Pedal (wie bei der Nähmaschine) ersetzt werden, Strom ist in den Bergen knapp.
    Eine Kurbel ist vielleicht zu mühsam. Was meinen Sie?

    Freundlicher Gruß
    Martina Keitsch

  3. Hallo,
    Das ist eine sehr Tolle Maschine! Die bau ich mir auch! Kannst du mir den Bauplan bitte per e-mail schiken?
    Im Voraus schon mal danke!

  4. Ich bin auf Deine interessante Webseite erst jetzt durch Suche gestossen, da mich das Thema Selbstversorger auch sehr stark interessiert. Hut ab vor einem Menschen, der nicht nur nach den perfektesten kaufbaren Möglichkeiten sucht, sondern aus Vorhandenem brauchbare erschwingliche Lösungen schafft. Ich kann Dir als Servicemonteur kostenlos ein ausgedientes Gebläse von Ölbrennern anbieten (230V, ca. 100W) mit ca. 100mm Dm Anschluß und Luftregulierung, darauf passen handelsübliche Kunststoff Lüftungsschläuche, um die Windmaschine zu verbessern. Danke für die vielen Anregungen und die Mühe für Deine interessante Seite.

    1. Hallo Karl Riedl
      Dann pack es in einen Karton und schick es mir zu. Waere ein ganz anderes Kaliber, als das, womit ich gearbeitet habe. Wuerde die Sache bestimmt erheblich beschleunigen. Ich suche auch noch einen groesseren Elektromotor (Waschmaschine vielleicht) zum Antrieb der Dreschmaschine. Am besten mit passenden Keilriemenscheiben. Die Bohrmaschine war zu schwach. Hast du nicht soetwas auch noch zuhause?

      Selbst wenn nicht, ich freue mich ueber jeden interessierten Besucher. Weiterhin viel Spass auf meiner Seite und bei meinen Filmen.

      Grss RR

  5. Genial was du so selber bastelst. Das Ergebnis kann sich fürs erste Mal doch wirklich schon sehen lassen. Ein passendes Sieb, das man eventuell auch in die Dreschwanne einbauen könnte, würde die meisten Halme und abgeschlagenen Ähren herausfiltern. Wenn die Hühner nicht zu frech sind, kannst du die Windmaschine ja vielleicht so aufbauen, dass die Spelzen in den Auslauf fliegen. Dann können die Hühner sich um etwaige Reste kümmern und freuen sich.

    Am genialsten find ich aber die Grundidee mit der Bohrmaschine und der Luftpumpe.

  6. das sieht doch gut aus. ich würde an der wind-maschine aus die „leitplanken“ abmontieren und an der selle einen dreieckigen trichter bauen bei dem du vorne mit einem an einer ecke angeschraubten, viereckigen blech die durchlaufmenge stufenlos regulieren kannst und die öffnung auch ganz verschließen kannst, falls mal was ist und du den trichter noch halb voll hast

    ps: wie willst du das eigentlich malen?

    1. Hallo Leon

      Das mit dem Mahlen duerfte kein Problem sein. Eine Getreidemuehle haben wir. Mit dem Trichter hatte ich mir auch zuerst so aehnlich ueberlegt. Koennte noch sein, dass ich das noch baue. Ich habe aber festgestellt, wenn die Windmaschine etwas schraeg steht, dann laeft das Korn von aleine. Es haengt davon ab, wieviel Spreu noch drin ist. Ich habe das letztens noch mal versucht mit geneigter Maschine. Da brauchte ich nur oben draufzuschuetten und alles lief von alleine ab.

      Gruss RR

  7. am besten den richtigen zeitpunkt zu finden währe es wenn du den Feuchtegehalt misst )wenn du die möglichkeit hast oder eine einfachere Lösung: wenn du auf ein Korn beist und es sehr hart ist, dan sollte es trocken sein.

    1. Hallo Thomas

      Ich nehme an, selbst wenn die offensichtlich trocken erscheinen, muss ich sie dennoch nachtrocknen. Da muss es doch eine ungefaehre Zeitspanne geben, zu der Sommergetreide geerntet wird. Der Weizen ist ziemlich hart, der Roggen dagegen noch weich, das habe ich ueberprueft.

      Gruss RR

  8. Hallo,

    das sieht ja schon recht brauchbar aus. Willst Du nicht hinter die erste Maschine ein Sieb hängen und die zweite Maschine unter das Sieb stellen, so dass alles in einem Arbeitsschritt gedroschen, gesiebt und entspeizt wird?
    Eine Frage die sich mir noch aufgedrängt hat ist die der weggeblasenen Spelzen. Das macht sicher einen ziemlichen Mist in der gesamten näheren Umgebung. Hast Du schonmal daran gedacht einen Deckel für die Blasemaschine zu bauen der die Spelzen in eine zweite Wanne fallen lässt?

    1. Hallo Anna

      Uebereinande wird mir zu hoch. ich hatte darueber nachgedacht. Die Windmaschine wollte ich eigentlich mit einer Art Trrichter ausruesten, aus dem immer genau die richtige Menge Koerner faellt. Da ueberlege ich noch. Dann laeuft der Prozess automatisch ab. Ich habe auch versucht, die Windmaschine etwas schraeger zu stellen. Dann fallen die Koerner auch von alleine. So wie das im Film war, wird es nicht bleiben. Da muss man zu viel hinterherschieben. Die Spreu wird spaeter einfach aufgekehrt und auf dem Kompost entsorgt. Dreschen werde ich draussen, da ist das mit der Spreu nicht so tragisch.

      Gruss RR

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