Ich habe ja schon so einiges an Samen im Fruehjahr in der Erde versenkt. Darunter auch Samen von Pflanzen, die nicht alltaeglich sind, die ich selbst noch nicht versucht habe und von denen ich kaum eine Ahnung habe. Einiges davon ist schon abgeerntet, wie z.B. Zuckerhirse, andere stehen noch im Garten und warten darauf, verspeist zu werden. Entweder von uns oder von den Tieren.
Eine der Kulturen, die ich noch nie versucht habe, waren Futterrueben. Vornehmlich habe ich sie angebaut, um die Kaninchen im Winter versorgen zu koennen. Nicht viele, ein Dutzend Rueben vielleicht. Einige hatte ich in kleinen Toepfchen vorgezogen, andere in Direktsaat ausgesaet. Jetzt, wo die Temperaturen sich langsam aber sicher dem Gerfrierpunkt naehern, war es an der Zeit, meine Futterrueben zu ernten. Einige davon haben sich naemlich zu wirklichen „Riesen“ gemausert. Die schwersten beiden brachten jeweils knapp neun Kilo auf die Waage. Andere aber auch gerade mal ein Fuenftel davon.
Subjektiv betrachtet haben sich die vorgezogenen Futterrueben erheblich besser geschlagen als die aus der Direktsaat. Mag aber auch am Standort gelegen haben. Einige standen im Schatten vom Gruenkohl Sorte „Friesische Palme“, andere waren unter Tagetes kaum noch zu erkennen. Die enorme Groesse muss also nicht unbedingt an der Anzucht im Wohnzimmer gelegen haben.
Eine halbe Schubkarre voller Futterrueben. Das wird den Kaninchen nicht lange reichen.
Erstaunlich war wirklich, wie wenig Aufwand Futterrueben machten. Einmal in der Erde oder gekeimt war keine weitere Arbeit mehr noetig. Die wuchsen froehlich for sich hin, keine Anzeichen von irgendwelchen Schaedlingen. Wenn doch mal all die anderen Gemuesesorten so problemlos im Garten wachsen wuerden! Dazu noch der enorme Ertrag. Da koennte man doch glatt auf den Gedanken kommen, die Futterrueben nicht den Kaninchen vorzusetzen, sondern sie selbst in der Kueche zu verwenden. Das, so kann man es jedenfalls im Internet nachlesen, war in freuheren Zeiten durchaus ueblich. Ich hoffe nur, mit Rueben sind nicht Steckrueben oder eine Art von Bete gemeint.
Wenn doch mal die anderen Gemuesesorten so problemlos wachsen wuerden, wie Futterrueben. Diese hier wog knapp neun Kilo.
Das gilt sowohl fuer die Blaetter als auch fuer die Rueben selbst. Hier zwei Rezepte fuer einen Futterrueben Rindfleischeintopf und eines fuer ein Futterruebenblaetter Ruehrei. Ich sollte wirklich mal eine von den Kaninchen fuer unseren Kochtopf abzwacken und meine nicht vorhandenen Kochkuenste walten lassen. Oder hat vielleicht schon mal jemand da draussen Futterrueben probiert oder kennt noch andere Rezepte?
Nehme ich aber die Kaninchen als Mass, dann koennen Futterrueben nicht gerade das „Gelbe vom Gemueseei“ sein. Die fressen sie zwar, aber auch nur dann, wenn gar nichts anderes mehr im Stall zu finden ist. Unsere Ernte wird auch nicht lange reichen. Eine halbe Schubkarre war die Ausbeute. In meiner Kindheit kann ich mich noch erinnern, grosse Futterruebenfelder gesehen zu haben. Heutzutage gibt es die hier in der Gegend nicht mehr. Fressen die Kuehe heutzutage nur noch Mais?
Ich denke ernstlich darueber nach, im naechsten Jahr mehr Futterrueben anzubauen. Unsere 12 Kaninchen, die im Moment bei uns leben, sind kaum mehr zu ernaehren. Gruenzeugs wie Klee, verpinseln die wie unsereins Schokolade. Wieviel davon ist nur durch den Vorrat begrenzt. Ein Sack Futtermoehren vom Bauern haelt auch nur wenige Tage. Was auch immer wir ihnen vorsetzten, wenige Stunden spaeter ist alles verputzt.
Dass sich unsere Kaninchen einmal zu unseren Fressfeinden entwickeln wuerden, haette ich auch nie geglaubt. 🙂
8 Antworten
Hallo Ralf,
also Dein Beitrag zu den Futterrüben hat mich auch inspiriert diese für meine Kaninchen zu besorgen bzw. nächstes Jahr auch mal selber anzubauen. Hab heute erst durch großes Glück bei den Kleinanzeigen eine Anzeige für einen Futterrüben Verkauf in meiner Nähe gefunden, so dass ich die Dinger schon diesen Winter den Kaninchen mal vorsetzen kann.
Ich halte meine Kaninchen (2 Rammler, 2 Häsinnen und 3x Nachwuchs) in zwei getrennten großen Volieren draußen. Tagsüber habe ich zwei Freilaufflächen (1xRammler, 1xHäsinnen mit Nachwuchs), wobei jede ca. 50qm groß ist.
Da ich auch das Problem mit dem enormen Futterverbrauch habe, bin ich auf der Suche nach Alternativen. Zur Zeit füttere ich Trockenfutter (25kg Sack ca.15€ 🙁 ) dazu aber noch Gerste (vom Bauer direkt) untergemischt und Heu. Als Abwechslung gibt es hin und wieder ein paar Zweige, die auch komplett gefressen werden. Für das nächste Jahr habe ich mir vorgenommen Hirse (von Dir inspiriert), Amaranth und Buchweizen anzubauen. Diese Getreidesorten sollen sehr gut für Kaninchen sein. Ich erhoffe mir davon eine schöne Getreidemischung zu erstellen, mit der ich das Trockenfutter ablösen kann.
Beste Grüße aus Tharandt!
Hallöchen,
aus ursprünglichen 2 Kaninchen zum Spaß, über 5 Kaninchen Nachwuchs, sind es jetzt 3. Noch zu Spaß. Ich muss aber sagen, dass mich der Gedanke momentan doch auch reizt…
Allerdings vermute ich, dass unsere Rasse zu klein wäre und die älteren 2 auch zu alt 😉
Hallo Sarah =)
ich habe gehoert, die mittelgrossen Kaninchenwaeren fuer den Verzehr am besten. Da ist das Verhaeltnis von Futterverbrauch zu Gewichtszunahme am guenstigsten. Sind sie zu klein oder zu gross, macht es wenig Sinn. Unsere sind auch zu gross, muss ich zugeben. Fressen ja wie irr.
Gruss RR
Gestern lief ich in nem Baumarkt rum. Auf der Suche nach etwas kam ich am Saatenregal vorbei und wurde automatisch angzogen und kam da leider nicht mehr weg, ohne nicht was mitzunehmen. 😉
Unter anderem: Futterrüben.
Ich hab mich plötzlich an diesen Artikel erinnert und dachte noch, dass ich Futterrüben noch nirgends gesehen hab, auch nicht beim Bauern hier eine Strasse weiter.
Und da wir auch Kaninchen haben und ich die eigentlich möglichst gern, nur aus eigenem Ertrag ernähren würde, was mir inzwischen schier unmöglich erscheint, werden diesen Sommer Futterrüben angebaut =)
Hallo Sarah
Wieviele Kaninchen habt Ihr denn? Sind die zum Verzehr gedacht oder nur zum Spass? Wir jedenfalls haben festgestellt, die fressen wirklich wie die „Bekloppten“. Unser Sohn hat mal einen Abend gut 5 Kilo Moehren gegeben. Bei 12 Kaninchen. Keine Frage, die waren am naechsten Morgen weg. Wenn es mehr gewesen waere, dann haetten die die auch gefressen. Musst du mal nachsehen. Futterrueben fehlt irgendetwas. Das muss man ausgleichen. Nur mit Futterrueben geht das nicht. Aber ertragreich sind sie, keine Frage.
Gruss RR
Wir sind davon abgekommen Dinge, die ich in grossen Mengen billig vom Bauern nebenan bekommen kann in unserem Garten anzubauen. Das kostet zuviel Platz und bringt nicht viel Ersparnis übes Jahr.
Futterrüben bekomme ich dieses Jahr für 4.- Euro den Zentner. Die Kaninchen haben sich an diese Beigabe gewöhnt. Fein gerieben(geraspelt) mit der großen Kelle Maisschrot + Legemehl + Mineral ist das auch was für die Hühner.
Futterkartoffeln (und die sind sooo makellos, das ich das Wort Futterkartoffeln gar nicht nachvollziehen kann) gibt es für 5.- Euro den Zentner
12 Kaninchen ??? Willst du die wirklich teuer durch den Winter füttern ??? 2-3 Weibchen und 1 Bock reicht doch völlig aus und der „Rest“ ist doch auch wertvoller Ertrag der Selbstversorgung, oder ?
LG Frau Hofgeschnatter
Hallo Frau Hofgeschnatter
Meine Eltern besitzen so ein Elektrofahrrad. Deren liebstes Hobby ist es, durch die Gegend zu sausen und die Natur, die Felder und sonstwas anzusehen. Ich habe sie gefragt. Es gibt kein Futterruebenfeld weit und breit. Gibt es einfach nicht mehr. Und wenn es eines gaebe, die wuerden es kennen. Sonst wuerde ich das auch machen. Besonders jetzt, wo ich nicht genuegend habe. Sie sind aber nicht zu bekommen. Futterkartoffeln habe ich auch noch bei keinem Bauern ein Schild gesehen.
Moehren kriege ich bergeweise. Wir haben sogar Moehren von den Feldern (nach Zustimmung 🙂 ) gesammelt. Einen grossen Sack fuer 1,8 Euro. Die besorgen wir auch regelmaessig. Ich habe das bei dir gelesen, dass ihr euch habt Rueben liefern lassen. War ganz neidisch.
Nein, eigentlich will ich die Kaninchen nicht durch den Winter bringen. Ich wollte die Felle gerben lassen. Dazu habe ich einen Gerber gefragt, und der meinte, es muessten Winterfelle sein. Beste Zeit ist so Ende Januar Anfang Februar. Diese waeren dann auch haltbar. Die Tiere brauchen ein voll ausgebildetes Winterfell. So lange bleiben die Kaninchen noch bei uns. (Bis auf die drei kleinen, die wir mit der Spritze grossgezogen haben. Die sind noch zu klein.) Ich habe mich das scnhon mehrfach gefragt. Leben eure Kaninchen in Buchten oder laufen im Stall frei umher? Wie haltet ihr denn den Rammler von den Haesinnen fern?
Gruss RR