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Herbstmarkt auf der Gaensefarm, oder mein Spass an alten Landmaschinen (mit Video).

Wir leben in einem kleinen Dorf. Mit, wenn ich mich recht erinnere, um die 500 Einwohnern. Da ist nicht viel los. Ausser dem Schuetzenfest gibt es keine nennenswerte Veranstaltung im Jahr. Und selbst das Schuetzenfest ist nicht unbedingt mit dem Oktoberfest vergleichbar. Ein Karusell, eine Schiessbude, eine Pommesbude, eine fuer Suessigkeiten und eine fuer Lose. Das wars. Das Leben in solch einem kleinen Dorf hat aber auch was fuer sich. Keine Hektik, keine Staus, keine Ampeln, gerade das ist es, was wir mit unserem Umzug aufs Land zu finden gehofft haben.

Es gibt allerdings noch eine Veranstaltung, die selbst das Schuetzenfest weit in den Schatten stellt.

schafe-auf-dem-herbstmarkt-beim-gaensepeterDiese Schafe haben sich bei all dem Tumult und den vielen Menschen nicht sonderlich wohl gefuehlt.

Das ist der Herbstmarkt beim Gaensepeter. Da kommen die Besucher aus weitem Umkreis in dieses kleine Dorf. Da ist richtig was los. Die freiwillige Feuerwehr muss Strassen sperren, und schon um die Mittagszeit herrscht im Dorf ein Verkehr wie auf den Champs-Elysees, nun gut, vielleicht nicht ganz so. 🙂

kuh-auf-dem-herbstmarkt-beim-gaensepeterDen Kuehen allerdings hat der Tumult nichts ausgemacht.

Diesen Herbstmarkt habe ich mir einmal angesehen und war voll und ganz begeistert. Kaeserei, Gewuerzhandel, Spielzeughandel mit diversen Traktoren in Kleinformat (bloss nicht mit Kindern hingehen, das gibt nur Gezeter), Holz-Kuechengeraetehandel, ein Bauer mit Kohlkoepfen, Kohlrabi, Sellerie und allem was die Felder noch hergeben, ein Baecker mit einem mobilen Holzbackofen. Kuerbisbemalen und Strohballenhuepfburg fuer die Kinder. Ausgestellte Kuehe und Kaelber, Schafe, Kaninchen und Gefluegel (klar, Gaensepeter verdient sein Geld mit Gaensen). Da gibt es schon was zu sehen.

fellhandel-gerbereiGerberei. Das Gerben eines Kaninchenfells soll 8 Euro kosten. Vielleicht komme ich irgendwann darauf zurueck.

Ich habe mich mit einer Dame etwas unterhalten, die beim Junggefluegel die Aufgabe hatte, Fragen zu beantworten. Habe danach gefragt, wie es sich mit den Mastkueken verhaelt, ueber die man in Internetforen nicht viel Gutes liest. Wachsen viel zu schnell, sind bei der Schlachtung eigentlich noch Kueken und sollen auch so quieken. Sterben an Herzinfarkt, weil sie zu viel Fett angesetzt haben. Koennen nach einiger Zeit nicht mehr laufen, da ihr Knochengeruest die Last des Koerpers nicht mehr traegt.

Die Dame aber meinte, ich solle die Sache nicht so pessimistisch sehen. Ich solle, wenn ich mit dem Gedanken spielen wuerde, selbst Mastkueken zu halten, mich danach erkundigen, welches Futter sie zuvor bekommen haben und sie dann nicht mit zu gehaltvollem Futter fuettern. Dann dauert es zwar etwas laenger bis sie schlachtreif sind, sie wuerden dabei aber keine Probleme bereiten und gesund bleiben.

Ich habe nach Gaensen gefragt, von denen sie meinte, die wuerden ziemlich viel Radau machen. Kann ich nachvollziehen. Der Gaensepeter liegt einige hundert Meter von uns entfernt. Sitze ich aber am Abend vor unserem Haus, dann hoere ich das Schnattern der Gaense wie andere das Rauschen der Autobahn hinterm Haus.

Ein Gefluegel hat es mir aber besonders angetan. Das sind Truthaehne. Im Huehnerforum habe ich gelesen, die gemeinsame Haltung von Huehnern und Puten waere problematisch. Fast alle Huehner sollen mit der sogenannten Schwarzkopfkrankheit befallen sein, die bei ihnen aber kaum Beschwerden hervorruft. Fuer Truthaehne soll die Schwarzkopfkrankheit oder besser Histomoniasis allerdings fast immer toedlich sein. Zur Uebertragung soll schon der Huehnerkot, der an meinen Gummistiefeln klebt, reichen. Ich koennte ja eine raeumliche Trennung halten, aber verhindern, dass nicht irgendwelcher Huehnerkot zu den Puten gelangt koennte ich nicht. Die Dame meinte, ich muesse mir darueber eigentlich keine Gedanken machen. Bei weitem nicht alle Huehner waeren von dieser Infektionskrankheit befallen. Vielleicht hat ja jemand unter meinen Lesern mehr Erfahrung damit und kann uns einige Tipps geben.

Puten sollen sehr problemlos sein. Fuer den Anfang wuerde es uns reichen, junge Puten im Fruehjahr zu kaufen und sie gegen Ende des Jahres zu schlachten. Bei der richtigen Wahl der Putensorte duerfte die Freilandhaltung mit einem kleinen Unterstand fuer die Nacht und gegen den Regen keine Probleme bereiten.

gaense-beim-gaensepeterEin ziemliches Geschnatter so eine Schar Gaense. Und erst der Gestank. Dafuer schmecken sie koestlich.

Ich habe in den vergangenen Monaten die Gaense dort fast jeden Morgen beobachtet. Jedesmal wenn ich die Kinder mit dem Fahrrad in die Schule und den Kindergarten gefahren habe, bin ich auf dem Rueckweg bei den Gaensen vorbeigefahren. Zuerst waren es Heerscharen von kleinen Gaensekueken. Von Tag zu Tag wurden sie groesser. Dann wurden sie auf die Maisfelder losgelassen. Sie haben sich mit jedem Tag tiefer in die Maisfelder hineingefressen und nur handhohe Maisstummel uebrig gelassen. Ich gebe zu, so eine Gaensefarm hat schon ihren ziemlich eigenen Geruch. Vielleicht nicht jedermanns Sache.

kahlgefressenes-maisfeldDie koennen schon eine Menge vertilgen. Nch ein paar Wochen ist kaum mehr zu erkennen, das es sich dereinst um ein Maisfeld gehandelt hat.

Eine Sache hat mich aber noch viel mehr fasziniert als alle Tiere und Verkaufsstaende zusammen. Das waren die Oldtimertraktoren, die es zu bestaunen gab. Ich gebe zu, man muss ein gewisses Faible fuer Oltimertraktoren haben. Man muss eine gewisse Neigung zu alten Landmaschinen haben, um dies zu verstehen. Der eine liebt schnelle Sportwagen, der andere seinen 200er Diesel von vor „anno dazumal“. Fuer Sportwagen oder Mercedes Benz Mobile habe ich nichts uebrig. Ich wuerde am liebsten ganz ohne Automobil auskommen. Aber an Oldtimertraktoren, ganz generell an alten Landmaschinen kann ich nicht vorbeigehen. So einen „Lanz Bulldog“ in Aktion zu sehen ist schon ein tolles Schauspiel. Und derer, unter anderem, gab es genuegend zu bestaunen. Ich frag mich manchmal, wo all die Leute mit ihren Traktoren herkommen. Dutzende standen dort ausgestellt oder fuhren auf dem Acker herum. Ein ohrenbetaeubender Laerm (de einen nennen es Laerm, die anderen einen tollen Sound 🙂 ).Einen alten Traktor zu besitzen scheint fuer viele hier auf den Doerfern wie der morgendliche Kaffee zum Leben zu gehoeren.

agria-einachsschlepperSo eine Maschine wuerde mich schon reizen. Und wenn sie nur dazu dient, mit den Kindern spazieren zu fahren oder beim Foerster Brennholz zu holen.

Beide an unsere Wiese angrenzenden Nachbarn besitzen einen. Der eine nennt sogar, so kommt es mir vor, den gesamten Fuhrpark eines 50er Jahre Bauernhofes sein Eigen. Nur, er hat kein Land das damit bestellt werden koennte. Ein tolles Hobby. An manchen Tagen hoert man ihn schon am fruehen Morgen seine Maschinen anwerfen. Entweder es wird gehaechselt oder gemaeht, es wird Stroh geholt oder Pferdemist weggefahren. Ein Tag,ohne einen Traktor gestartet zu haben scheint ein verlorener Tag zu sein.

traktoren-auf-dem-herbstmarkt-beim-gaensepeterAlte Landmaschinen sind bestimmt nicht jedermanns Sache. Mir gefallen diese Ungetueme. Je aelter, umso faszinierender.

So weit muss ich ja nicht gehen. Wenn ich aber irgendwoher einen alten Einachsschlepper bekommen koennte, mit Anhaenger und einigen Geraetschaften dazu, ich kaeme in die Versuchung zuzuschlagen. Und wenn er nur dazu dient, die Kinder im Winter mit ihren Schlitten ueber die Feldwege zu ziehen.

Der Sound von alten Landmaschinen ist unvergleichlich. Hoeren Sie selbst.

Eines hat mich aber doch an dem Herbstmarkt gestoert. Bei so vielen Gaensen hatte ich mich auf eine richtig leckere Gaensekeule eingestellt. Habe extra nichts zu Mittag gegessen in der Hoffnung, dort eine grosse Portion zu bekommen. Aber bis auf ein Schaelchen Gaenseragout war nichts zu bekommen. Jedenfalls habe ich nichts bemerkt. Schade.

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