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Gemuesegaertner sind hip! Wir haben es geahnt.

Die „Aachener Zeitung“ brachte in ihrer Ausgabe vom 14.02.2009 einen Bericht ueber die Konsum Messe „Ambiente“ in Frankfurt. Ueberschrift „Zurueck zur Natur in den eigenen Waenden“

Dort ist unter anderem zu lesen:

Es geht um Nachhaltigkeit – die Menschen kaufen weniger, aber dafuer bessere Produkte.

oder

Die Menschen wollen ihre innere Ruhe finden – auch im Essen und Wohnen.

Aussagen die wir voll und ganz unterschreiben wuerden.

Jetzt aber kommt der, fuer uns Gaertner interessante Teil des Berichtes.


Besonders umfangreich ist in diesem Jahr das Gartensortiment. „Die Leute entdecken ihren Garten wieder, wollen selbst anpflanzen oder mieten sich Schrebergaerten“, sagt eine Unternehmenssprecherin.

Was frueher spiessig war, sei ploetzlich hip. „In einer sehr virtuell gewordenen Welt will man wieder etwas mit den eigenen Haenden machen.“

Als haetten wir es nicht schon immer geahnt. Warum sollte das, was in der Vergangenheit Gang und Gaebe war, auf einmal keine Gueltigkeit mehr haben? Sollten sich die Menschen so weit von der Natur entfernt haben, dass sie diese nicht mehr brauchen? Sollte der moderne Mensch mit all seinen technischen Errungenschaften ohne die Natur auskommen koennen? Wohl kaum.

Hatte ein Garten in den „guten alten Zeiten“ nur einen Sinn und Zweck, die Ernaehrung zu sichern, haben die Menschen heutzutage die Moeglichkeit, aus einer gesicherten Existenz heraus und ohne Angst mittags nichts auf dem Tisch zu haben, die Vorzuege eines Gartens zu geniessen. Heute koennen wir uns aus freien Stuecken ohne Not gaertnerisch betaetigen und uns an dem erfreuen, was wir selbst erzeugt haben. Das ist unser grosser Vorteil. Im Gegensatz zu frueheren Generationen sind wir uns der Freuden bewusst, die uns die Arbeit im Garten einbringt. Im Gegensatz zu frueheren Generationen, und da muss man noch nicht einmal sehr weit in die Vergangenheit zurueckgehen, koennen wir viel bewusster erleben, was uns ein Garten bringt. Noch unsere Grosseltern lebten mit und in ihrem Garten. Noch bei unseren Grosseltern kam nichts auf den Tisch, dass nicht aus dem eigenen Garten stammte. Unsere Grosseltern waren noch in der Lage, ihre Versorgung mit Lebensmitteln, auch mit Fleisch, durch eigene Arbeit zu sichern. Und was ueber viele Jahre Gueltigkeit hatte, ist auch heute noch wahr.

Das, was ein Garten oder die Natur im allgemeinen uns Menschen gibt, ist nicht messbar oder anhand von Daten belegbar. Das kann nur jeder fuer sich selbst erfahren.

Es freut uns zu hoeren, dass noch mehr Menschen dies erkannt haben. Nach vielen Jahren Technikglaeubigkeit, nach vielen Jahren in der Gewissheit unser Glueck in immer neuen Vergnuegungen, in immer neuem Nervenkitzel zu suchen, haben wir Gaertner die Nase vorn, wenigstens ein ganz klein wenig.

Hoeren Sie einmal auf Ihre innere Stimme. Sie wird Ihnen sagen, dass sie das schon immer gewusst hat.

In diesem Sinne, ein gutes Gartenjahr.

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3 Antworten

  1. …in der aktuellen schrot & korn (märz 09) steht was ganz ähnliches. und auch in meiner nachbarschaft beobachte ich die „reaktivierung“ vieler klein- und gemüsegärten.

  2. Stimme dir vollkommen zu.
    Allerdings habe ich es aufgegeben,einfacher Grund.
    In Deutschland ist es nicht möglich ohne tausend Vorschriften (Stadtverband,Vorstand,etc.) etwas aufzubauen.Wurde mir einfach zu viel mich zu verantworten warum ich dieses „ausländische Zeug anbaue,Hochbeete benutze etc..
    Tut mir zwar leid ,habe den Garten immer geliebt .
    Nur das war Stress pur.
    Gruss

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