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Ein Mann, ein Garten, eine Woche! Die einzige Hobbygaertner Reality Show im Internet. Folge 6 (Video)

Heute geht’s ans Eingemachte. Aber nicht etwa an die Marmeladenglaeser und auch nicht an die Gurken. Ich habe die letzten Tage so viel gearbeitet, ich brauche was richtiges im Magen. Etwas, was wieder Kraft gibt, etwas das aus dem Gemuesealltag hervorsticht. Heute werde ich mir ein Huhn schlachten. Wir haben so viele davon, auf eines mehr oder weniger kommt es nicht an. Ich weiss, es wird wieder ziemlich hart werden. Zuerst das Huhn „um die Ecke bringen“, dann rupfen und ausnehmen, ziemlich viel Arbeit fuer so einen Moechtegern-Selbstversorger, in dem das Herz eines Weicheis schlaegt, wie mich. Aber, wer viel arbeitet, hat auch was ordentliches zu essen verdient.

Aber, kommen wir erst einmal auf mein heutiges Fruehstueck zu sprechen. Nach den beiden letzten Tagen mit Getreidepampe am Morgen, habe ich mir fuer heute etwas neues ueberlegt. So ein mitteleuropaeischer Magen wie der meine, hat sich doch im Laufe der Jahre an genau die Kueche gewoehnt, mit der ich aufgewachsen bin. Das laesst sich nicht leugnen. Auch wenn ich Nahrungsmitteln aus anderen Laendern nicht ablehnend gegenueber stehe, bin und bleibe ich ein Kind dieses Landes. Ich liebe die asiatische Kueche, ich liebe mexikanische Kueche, und auch eine grosse Portion Gyros lasse ich nicht links liegen. Und doch, wenn ich waehlen koennte, eine dicke Scheibe eines kraeftigen dunklen Brotes, frisch aus dem Ofen, belegt mit guter Butter und einer dicken Scheibe Kaese waere meine Wahl. Noch vor Gyros, noch vor einer Portion Enchiladas und auch noch vor einem Teller voll „Fried Rice“.

Also, Brot muss her. Getreide habe ich aus dem Garten, dann mache ich mir ganz einfach mein eigenes Brot. Aber, ohne Hefe und ohne Backpulver? Klar geht das. Chapati ist hier die Loesung. Dazu habe ich im Internet ein ganz einfaches Rezept gefunden. Besser gesagt, um ein Rezept handelt es sich gar nicht. Mehl mit Wasser zu einem Teig verkneten, diesen wie einen Pfannkuchen ausrollen und in einer Pfanne mit etwas Oel braten. Nach fuenf Tagen ohne Brot, ich kann versichern, diese Vollkorn Chapati waren mit das leckerste Brot was ich seit Langem gegessen habe. Schnell gemacht, einfach koestlich (ich habe uebrigens heute morgen noch einmal Chapati gebacken. Diesesmal allerdings mit Typ 405 Mehl. Die sind noch erheblich besser).

Als Belag, wenn man bei einem Chapati von Belag reden kann, habe ich eine Tomate, eine Paprika und etwas Joghurt mit dem Puerierstab zerkleinert. Nicht gerade ein Belag, eher ein Dip. Das war eine leckere Sache. Simpel, gesund und nach den Tagen ohne Brot ein wirkliches Highlight.

Meine „Huehnerschlachtaktion“ sehen Sie sich am besten selbst im Film an. Ich muss allerdings dazu sagen, fuer die Zartbesaiteten ist diese Passage im Film nicht geeignet. Ich empfehle daher, an entsprechender Stelle fuer einige Minuten die Augen zu schliessen und eventuell den Ton abzudrehen. Schlachten ist nicht jedermanns Sache, und der ein oder andere koennte daran vielleicht Anstoss nehmen.

Dafuer war die Huehnersuppe umso leckerer. Gelbe und weisse Moehren, Kartoffeln und Meterbohnen mit Huhn. Was will so ein Selbstversorger mehr? Ok, mir fallen da noch einige Dinge ein, die mir noch zu meinem Glueck fehlen wuerden. Vieles davon liesse sich locker selbst herstellen. Haette man nur die neotige Flaeche und noch viel wichtiger, die Zeit um dies auch alles zu machen. Es gab doch bisher einige Vorschlaege in den Kommentaren, was ich alles aus den Zutaten haette machen koennen. Klar, ich haette. Was mir fehlt ist die Kenntnis des „feinen Kochens“, aber noch viel mehr die Zeit. Wenn ich den ganzen Tag draussen bei der Weizeneernte war, dann habe ich nicht auch noch die Zeit und die Lust dazu, zwei Stunden lang in der Kueche zu stehen und zu kochen. Da muss es schnell gehen und satt machen. Mit zwei Personen waere es sicherlich erheblich einfacher.

Ueberhaupt, was fehlt ist einfach die Zeit. Jetzt wo im Garten alles reift und verarbeitet werden muss, sind Ferien. Der Rest der Familie schreit nach Abenteuer und Urlaub. Ich denke nur an all die Fruechte meiner Arbeit, die draussen im Garten darauf warten geerntet zu werden. Eine Zwickmuehle.

Selbstversorgerleben ist eine schoene Illusion. Im Moement habe ich beide Kinder hier. Da ist an eine Arbeit im Garten oder der Kueche nicht zu denken. Es ist manchmal schon ziemlich traurig.

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5 Antworten

  1. Besten Dank für den Clip. Die Frage meiner Vorrednerin würde mich auch sehr interessieren. Wie stet es denn mit der Selbstversorgung aus dem Garten? Was sollte man denn alles anbauen und wie viel Platz ist für den Anbau erforderlich? Ist es möglich, sich (fast) vollständig aus dem eigenen Garten zu ernähren?

  2. Lieber Ralf,

    Dein heutiges Filmchen schaue ich mir gleich an. Mich würde mal interessieren ob Du den Eindruck hast, dass Du mit der Größe Deines Gartens wirklich ein Selbstversorgerleben führen könntest. (inkl. Familie natürlich) Ich überlege nämlich immer wieviel man wohl anbauen müsste und vorallem WAS um meine Family wirklich bis zur nächsten wieder halbwegs gesicherten Ernte über die Runden zu bringen. Ich gehe jetzt mal nicht von einem normalen Überflussleben wie wir es kennen aus..sondern schon ehr von Notzeiten wo dies unabdingbar wäre. Kleintier miteingerechnet. Vielleicht hast Du ja Lust die Frage mal ausführlich in einem Post zu beantworten, dann können alle „Möchtegern Selbstversorger“ wie auch wir es sind..mit diskutieren.

    Grüßli Conny

    1. Hallo Conny S

      Ich werde mal, wenn ich im Winter Zeit habe, mir darueber Gedanken machen und vielleicht einen Post schreiben. Aber vorweg, machbar ist das ganz sicher. Es haengt davon ab was du anbaust. Alles das, was viel Ertrag bringt ist ok. Da kannst du dich aber nicht mit Andenbeeren z.B. aufhalten. Streiche alles aus deiner Ernaehrung was viel Platz braucht und relativ wenig Ertrag bringt. Getreide, diverse Sorten Feingemuese und sonstige Exoten. Moehren, Kartoffeln, Weisskohl, Rotkohl, Zuchini, Zwiebeln, Rote Bete, eben das, was man frueher auch angebaut hat ist da schon besser geeignet. Nur, die Ernaehrung wird dann doch ziemlich einseitig. Ob du das durchalten koenntest wage ich zu bezweifeln. Du lebst nicht auf einer Insel. Die Umwelt prasselt auf dich ein und da wird es sicher sehr schwer, dich von Sauerkraut und Stampfkartoffeln monatelang zu ernaehren. Machbar ist das aber sicher.

      Gruss RR

  3. Laut Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Brennen_(Spirituose)#Rechtliches muss man einen Kolben von 0,5 Liter oder weniger nicht anmelden, aber trotzdem Steuern bezahlen. Ich vermute mal, da gibt es dann ein extra Formular für…

    Ich würde mir das auf jeden Fall erstmal vom Fachmann genauestens erklären lassen und sehr vorsichtig sein, schließlich will man ja nicht blind werden. Neben Getreide könnte man auch Obst nehmen und Obstbrand destillieren. Das ist dann auch ein wesentlich edlerer Tropfen. Die vorbereitende Vermaischung bzw. Obstweinherstellung ist aber auch schon eine Wissenschaft für sich. Dafür kann man sich dabei nicht so leicht vergiften.

    Ich hab mich schon gewundert, wieso du das arme Huhn unter eine so flache Kiste gequetscht hast.

    1. Hallo Chaosgarten

      Ich weiss dass meine Grosseltern auch gebrannt haben. Die hatten alle noch ihr Augenlicht. Aber auch in Nepal in diesem Dorf haben wir gebrannt. Einen Schnaps aus Mais. Du glaubst gar nicht wie einfach das war. Ein grosser Kessel mit dem Destilliergut, einen Deckel mit einer Woelbung nach unten auf dem immer kaltes Wasser steht. Innen drin in der Mitte ein Schaelchen in das das Kondensat tropft. Das wird da schon ewig so gemacht und niemand hat jemals Schaden genommen. Kann es sein, dass hier nur eine grosse Portion Pankmache darunter ist. Waere doch fuer die Verantwortlichen ein Graus wenn jeder seinen eigenen Stoff herstellt?

      Gruss RR

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