Hoffentlich dauert die vorhergesagte Kaelteperiode nicht all zu lange. Denn am 31.03 habe ich aus allen Bienenvoelkern die Futterwaben herausgenommen. Jedenfalls die, auf denen nur Futter eingelagert war und sich keine Brut befand. Schon gut eine Woche herrliches Fruehlingswetter. Die Kirschbluete in vollem Gang und die Bienen sprichwoertlich „aus dem Haeuschen“. Kirschbluetenzeit ist die Zeit, so erinnere ich mich jedenfalls, zu der genau diese Arbeit erledigt werden sollte. Hat den Sinn, dass die Bienen kein Futter in den Honigraum umtragen und damit der Honig mit Futtersirup vermischt wird. Und natuerlich muessen die Honigraeume auf die Beuten. Denn um Honig geht es ja letztendlich. 🙂
Ich war mir nicht ganz sicher und habe vorher noch mal im Verein nachgefragt. „Ich habe die schon seit einer Woche drauf“, war die Antwort. Gut, dann bin ich eben eine Woche zu spaet. Ich denke mir aber, besser eine Woche zu spaet als eine zu frueh. Sind die Futterwaben und damit der groesste Teil der Vorraete erst einmal raus, dann sind die Voelker auf die Natur angewiesen. Deswegen mein Satz zu Beginn. Jetzt noch mal drei Wochen kaltes nasses Wetter, und ich muesste mir wohl Sorgen machen. Es sei denn, die haben in der einen Woche, in der sie auf Teufel komm raus fliegen konnten, schon genug gesammelt um auch drei Wochen zu ueberstehen.
Futterwaben entnehmen, das hoert sich so einfach an
Im Grunde genommen ist es das auch. Man muss nur alle Voelker auseinander nehmen und nach Futterwaben suchen. Die haengen rechts und links vom Brutnest und wenn man dieses einigermassen eingrenzen kann, dann sind die auch schnell gefunden. Es besteht nur bei jeder Aktion immer die Gefahr, die Koneigin zu quetschen oder zu toeten. Besonders dann, wenn diese nicht gekennzeichnet ist.
So wenig Aufwand wie moeglich?
Ich hatte mir ja von Beginn an vorgenommen, die Imkerei so einfach wie moeglich zu halten. Warum sollte ich Koeniginnen zeichnen, wenn es auch ohne geht. Je mehr ich aber an den Bienen arbeite, umso mehr wird mir klar, dass besonders bei Anfaengern denen die noetige Erfahrung fehlt, die Wahrscheinlichkeit doch recht gross ist, versehentlich die Koenigin zu toeten. Jetzt kommen bestimmt wieder die Einwaende, warum ich nicht jede Wabe nach der Koenigin absuche. Kann man bestimmt machen, aber ehrlich, da sind ganz schone viele Bienen unterwegs und bis ich die Koenigin gefunden hat, da braucht es schon seine Zeit, oder aber ein wirklich geuebtes Auge und das wird kein Anfaenger haben. Ich erinnere mich noch, als ich damals mein erstes Volk vom Verein bekommen habe, da wurde ja ueberprueft ob auch eine Koenigin im Volk dabei ist. 6 Augenpaare haben eine viertel Stunde und drei Durchgaenge gebraucht, um die Koenigin zu finden.
Ich sollte mich doch noch mal damit befassen, meine Koeniginnen, sofern ueberhaupt eine dabei ist, 🙂 zu kennzeichnen. Wuerde mir bei den Arbeiten ein wesentlich sichereres Gefuehl geben.
Wo wir gerade beim Thema Koeniginnen sind
Mit Volk 2 hatte ich ja so meine Problemchen. Stark ausgewintert, aber so gut wie kein Futter, vermutlich aufgrund von Raeuberei, ein winzig kleines Brutnest, dann, einige Tage spaeter, keine Brut mehr. Mit einem Kollegen eine Weiselprobe eingehaengt. Die habe ich mir bei dieser Gelegenheit auch noch mal angesehen. Die eingehaengte Brut war zum Teil verdeckelt, aber die Bienen hatten keine Weiselzelle auf der Wabe gebaut. Damit muss ich doch davon ausgehen, dass eine Koenigin im Volk ist, diese aber nur keine Eier legt. Warum auch immer.
Das sind alles so Begebenheiten, die man einmal erlebt haben muss und die aus Lehrbuechern nicht zu erlernen sind.
Noch ein paar Worte zu den Honigraeumen
Im letzten Jahr ist das ja nicht so ganz glatt gelaufen. Besonders ein Volk hat den Honigraum erst sehr spaet angenommen. Deswegen war der Honigertrag aus diesem Volk auch sehr gering, obwohl es genau so stark wie die anderen war. Da ich es mit Absperrgitter versuche, habe ich noch mal nachgelesen, was ich unternehmen koennte, um die Bienen dazu zu bringen, den Honig in den Honigraum und nicht in die obere Brutraumzarge einzulagern. Zwei Moeglichkeiten soll es dazu geben: (Ich sei berichtigt, wenn es noch mehrere gibt). Zum einen werden ja Futterwaben aus den Voelkern entnommen. An deren Stelle haengt man Raehmchen mit Mittelwaenden ein. Die sollte man so einhaengen, dass den Bienen eine Gasse in Richtung Honigraum bleibt. Sprich, sie werden in die Mitte, oder besser gesagt, ueber das Brutnest eingehaengt.
Die zweite Moeglichkeit ist die, in den Honigraum einige Raehmchen mit ausgebauten Waben zu haengen. Ich denke mal, damit sind ausgeschleuderte Honigwaben gemeint. Auch das habe ich gemacht. Von daher denke ich, habe ich alles unternommen, um eine reiche Honigernte einzufahren. Hoffentlich. 🙂
Wenn ich doch nur besser planen wuerde
Habe ich mich doch mit den Mittelwaenden verrechnet. Beim letzten Volk fehlten mir acht Mittelwaende. Habe mich einfach verzaehlt. Was tun? Ich habe kurzerhand gedrahtete Raehmchen ohne Mittelwand eingehaengt. Allerdings auch ohne Anfangsstreifen. Vielleicht lasesst sich ja auf diese Weise Wabenhonig ernten. Der muesste sich, sofern die Bienen die Honigwaben auch so bauen, wie sie die Raehmchen vorgeben, recht leicht herausschneiden lassen.
Hat das schon mal jemand gemacht? Oder sollte ich doch schnellstmoeglich Raehmchen mit Mittelwaenden einhaengen?
Apropos Mittelwaende
War ich doch am Wochenende im Imkerfachhandel. Habe mir noch drei weitere Beuten und so einiges mehr besorgt. In weiser Voraussicht, dass mir das mit der Schwarmverhinderung doch wieder in die Hose geht. Ich wollte auch Mittelwaende kaufen. Die gab es aber nicht. Alle ausverkauft und vor Mai wahrscheinlich auch keine lieferbar. Tausende von Beuten, Schleudern, Sie glauben gar nicht, was man in Imkerfachhandel so alles kaufen kann, in rauhen Mengen, nur keine Mittelwaende.
9 Antworten
Hi,
ich habe heute in einem meiner Völker ca. 10 Schwarmzellen gebrochen. Und das, obwoh sie noch nicht einmal beide Bruträumen ausgebaut haben. Den Honigraum schon gleich gar nicht. Die Schwarmsaison beginnt, wir müssen auf der Hut sein! 🙂
Grüße Tobi
Bist ein feiner Kerl
Das mit dem Wabenhonig geht schon ganz gut, allerdings besser bei nicht gedrahteten, da man die ja leichter ausschneiden kann. Ich habe hin und wieder das Problem dabei gehabt, das nicht so ordentlich gebaut wurde (auch mal schräg) wenn ich mehrer leere Rähmchen eingehängt habe. Seitdem immer lieber abwechseln mittelwand, keine wand.
Ansonsten ist das aber kein problem. Ansonsten kannst die auch schleudern, das stellt auch kein problem dar.
Moin Ralf!
Erstmal danke für deine Mühen uns immer mit z.T. amüsanten Filmchen zu versorgen!
Zum Aufsetzen der Honigräume schreibt dein Bienen-Papst Liebig doch immer „es gibt kein zu früh, nur ein zu spät“ – also genau das Gegenteil von dem, was du schreibst.
Wenn ich mir das Gewurschtel mit 2 Bruträumen so anschaue und deine ganzen Schwärme trotz der „hochgelobten“ Kippkontrolle, bin ich froh, dass ich mich jetzt für Dadant entschieden habe. 😉
Zu Honigrähmchen ohne Mittelwände: Soweit ich darüber gelesen habe, ist das kein Problem; du solltest deine Beuten nur relativ gerade mit der Wasserwaage ausrichten, bzw ins Lot bringen, damit die lotrecht bauenden Bienen die Rähmchen nicht miteinander verbauen. Das Ausrichten geht evtl. relativ einfach mit Keilen unter der Beute, wenn du nicht den ganzen Beutenboch ausrichten willst oder kannst.
Einen Mittelwände-Engpass gibt es wohl übrigens gar nicht so selten im Frühjahr, wenn alle Imker gleichzeitig aus dem Winterschlaf erwachen 🙂
Weiterhin viel Erfolg
Gruß von der Küste
Michi
Hallo,
wie schaut es denn mit dem Folientunnel aus, hast Du schon Gemüse angebaut?
Gruss Hans
Die Völker sehen doch gut aus 🙂
Mach dir auf die Baurahmen, auf die Oberträger, mit einem Edding ein Kreuz und häng sie in jedem Volk immer an die gleiche Stelle (bei mir hängen sie immer am Schied), dann vergisst du keinen und du findest sie leicht wieder.
Ich hab auch einen Honigraum der mit insgesamt 9 DNM 1/2 Mass Rähmchen ohne Mittelwand ausgestattet ist.
Die Bienen werden die Rähmchen ausbauen und dort Honig einlagern, ist für die wie ein Baurahmen. Ich werde trotzdem versuchen diese Rähmchen zu schleudern. Wenn sie brechen – Pech gehabt. Da es aber nur halbmass ist rechne ich mir gute Chancen aus, dass das gut geht und wenn das passt, werde ich das vermehrt machen, dann habe ich wirklich bestes Wachs in den Honigräumen 🙂
Ist ein Versuch wert.
Hallo Ralf, ich verfolge Deine Beträge zur Imkerei schon seit Anfang an, da ich mich auch entschlossen hatte Bienen zu halten. Ich habe mir dann, zusammen mit einem Freund, eine Imkermeisterin gesucht, bei der wir letztes Jahr einen Einstiegskurs gemacht haben. Die Ernte im letzten Jahr konnte sich schon sehen lassen, trotz des schlechten Jahres. Parallel zum Kurs bei der Imkermeisterin und meinen eigenen Versuchen und Erfahrungen habe ich immer auch Deine Beiträge verfolgt. Ich will hier als Anfänger ganz sicher nicht kluge Sprüche klopfen oder dergleichen, doch an mancher stelle denke ich mir, machst Du es Dir und den Bienen unnötig schwer. Unsere Imkermeisterin hat die Grundlagen recht simpel und vor allem logisch zusammengefasst! … zb: sollte man das Brutnest nicht mit Leerwaben trennen, da es die Bienen dann nur unötig schwer haben die Brut zu wärmen, grad wenn noch paar kalte tage kommen können. Am besten baut man den Ganzen Stock im Frühjahr einmal um, damit optimale Bedingungen herrschen. Jedes Volk sollte mind. 6-7 Brutwaben haben, die immer zu dritt nebeneinander hängen sollten, also unter und ober Zarge je 3 bzw. 4. daneben kommen je zwei Leerwaben (oder Mittelwände) und ganz außen jeweils 1 Futterwaben auf jeder Seite. Dazu kommt in die obere Zarge noch der Drohnenrahmen. So ensteht Platz im Volk, damit sie sich optimal entwickeln können. Wichtig ist auch, dass man nach der Königin schaut und falls man die nicht findet, dann schaut man ob in den Waben frische Brut bzw. Stifte zu sehen sind. Gibt es keine Brut und keine Stifte, dann braust Du vermutlich eine neue Königin. Die Arbeitsbienen können nur dann einen neue Königin ziehen, wenn sie noch unverdeckelte Brut haben! Also zwei Möglichkeiten, entweder unverdeckelte Brut aus einem anderen Volk zugeben und selbst ziehen lassen, oder sich eine Königin kaufen/zusetzen. Ich würde mich auch freuen, wenn Du mit den Tierchen wieder so „freundlich“ wie ganz am Anfang umgehst, als es noch nicht ganz so hektisch war, denn irgendwie merkt man die Unsicherheit in vielen Fragen auch am Umgang mit den Bienen. … ich hoffe ich trete Dir damit nicht zu nah und will an dieser Stelle auch nochmal meinen Respekt zum Ausdruck bringen, denn den Aufwand und die Zeit die Du in das Gesamtprojekt steckst ist unglaublich und wunderbar! Herzliche Grüße Aaron :o)
Hallo Ralf,
ich im letzten Jahr auch Wabenhonig geerntet.
Ich habe einfach ungedrahtete Rähmchen reingehängt, die dann während der Massentracht sofort ausgebaut wurden.
Pro Volk habe ich ein bis zwei Rähmchen mit Wabenhonig geerntet.
Ich kann es nur empfehlen.
Nur bei den gedrahteten Rähmchen wird es schwierig die Waben mit dem Honig sauber rauszuschneiden. 😉
Hahaha, ich wollte auch gerade Mittelwände bestellen und was muss ich feststellen? Ausverkauft! Oh Mann, wenn man nicht alles tonnenweise im Keller bunkert…
Grüße Tobi