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Warum Huehner keine Schafe sind, oder Huehner sinnvoll im Garten einsetzen. (Video)

Jetzt lachen Sie mich bloss nicht aus! Sie koennen ja schmunzeln, aber bitte nicht lachen. Versuchen Sie das erst mal selbst, bevor Sie mich fuer verrueckt erklaeren. Was ich meine? Das werden Sie schon feststellen, wenn Sie meinen Film gesehen haben.

Mich erreichen ja durch Youtube und auf meinem Blog unzaehlige Kommentare mit Anregungen, was ich verbessern oder komplett anders machen koennte. Das ist auch gut so. Manche dieser Vorschlaege kann ich schon von vorne herein als untauglich abtun, andere wiederum sind schon einen Versuch wert. Vor allem dann, wenn sie aus einer Gartenbau-Richtung kommen, die nicht dem althergebrachten Muster entsprechen. Anregungen aus dem Bereich Permakultur sind mir immer willkommen. Gerade deswegen, weil ich in diesem Bereich nicht gerade Fachmann bin. Ich weiss zwar worum es geht, aber als Permakulturisten will ich mich nun wirklich nicht bezeichnen. Das hat seine Gruende, auf die ich irgendwann noch mal zu sprechen komme.

Huehner, die idealen Helfer im Garten

Ein Vorschlag, der mir schon oft gemacht wurde, ist, unsere Tiere im Garten sinnvoll einzusetzen. Da bieten sich naemlich vor allem die Huehner an. Huehner haben ja die Eigenschaft, egal wo sie herumlaufen, keinen Grashalm stehen zu lassen. Man glaubt gar nicht, wie schnell Huehner eine Flaeche im Garten sprichwoertlich niedergemacht haben. Man braeuchte eigentlich nur genuegend Huehner und ein wenig Zeit, um auch das groesste Stueck Wiese in feinstes Gartenland zu verwandeln. Bis auf Brennesseln fressen die so gut wie alles. Sie scharren den Boden auf, picken jedes auch noch so kleine Samenkoernchen aus der Erde. Kein Regenwurm ist sicher und mit Sicherheit auch keine Schnecke oder sonstige Fressfeinde. Ganz nebenbei faellt noch eine Portion Duenger dabei ab, was will man mehr, Huehner sind die idealen Helfer im Garten. Soweit die Theorie.

Nun, mit rund 20 Stueck haben wir Huehner genug. Es sollte doch moeglich sein, mit deren Hilfe unseren Garten im Fruehjahr halbwegs unkrautfrei und bereit zur Bestellung zurecht zu machen. Genau das wollen wir heute einmal versuchen.

Paradies fuer Huehner
So soll das Ganze einmal aussehen, wenn es fertig ist. 🙂 Die muessen sich doch wie im Paradies fuehlen.

Tja, waere da nicht….

Jetzt haben wir nur ein Problem. Unsere Huehner leben auf einem separaten Gelaende, gut eingezaeunt und abgetrennt vom Garten. So getrennt, dass es nicht moeglich ist, den Huehnern einen Weg in den Garten zu basteln, den sie nicht verlassen koennen um genau dort landen, wo sie hin sollen. Ist einfach baulich bedingt so und laesst sich nicht anedern.

Huehner sind neugiereig
Die haben einfach kein Vertrauen in mich. 🙂 Ich will doch nur ihr Bestes.

Und noch ein Problemchen taucht dabei auf. Ich lege recht viel Wert darauf, den Garten im Fruehjahr sehr zeitig aussatbereit zu machen. Fuer meine „Weizenversuche“ gilt, je frueher umso besser, aber auch andere Kulturen wie Dicke Bohnen, Stielmus oder Erbsen koennen schon zeitig im Jahr ausgesaet werden. Es macht keinen Sinn, die dafuer vorgesehenen Flaechen schon vorher per Hand vorzubereiten und spaeter dann mit dem Einachser drumherum zu arbeiten. Die einfachste und fuer uns beste Loesung ist, die knapp 700 m2 in einem Rutsch vorzubereiten. Sie koennen mir glauben, ich weiss, wovon ich rede. 🙂

Huehner lassen sich nicht wie Schafe treiben
Jetzt wissen Sie, was der grosse Unterschied zwischen Huehnern und Schafen ist. Sie lassen sich nicht treiben. 🙂

Nur das Wetter spielt nicht mit

Jetzt sind die Temperaturen im Fruehjahr im allgemeinen noch nicht so, als dass man die Huehner einfach im Garten belassen koennte. Es boete sich ja an, den Chickentraktor auf das vorgesehene Gartenstueck zu fahren, einen Zaun drumherum aufzustellen und die Huehner dann dort auch ueber Nacht zu belassen. Wenn Sie wuessten, wie dort hinten der Wind pfeift, wenn Sie wuessten, wie kalt es da draussen werden kann und wenn Sie wuessten, wie der Regen dort hernieder prasselt. Da ist so ein Chickentraktor wie der, den ich mir gebaut habe, nicht unbedingt des Huhnes bevorzugter naechtlicher Aufenthaltsort.

Huhn einfangen
Dann eben auf die „harte Tour“. Einfangen und rueberfahren.

Sprich, will ich so frueh es eben geht im Jahr unseren Garten vorbereiten, dann koennen die Huehner nachts nicht draussen bleiben. Da muesste es schon ein erheblich stabilerer Chickentraktor sein, eventuell noch ein wenig isoliert, ein alter Bauwagen vielleicht. Aber so, das mag ich den Tieren nicht antun.

Was bleibt noch uebrig?

Also, ich kann den Huehnern keinen Zugang zum Garten verschaffen, ich kann sie nicht dort belassen, was bleibt also noch uebrig? Die Huehner am Morgen in den Garten zu treiben und am spaeten Nachmittag wieder zurueck in den Stall.

Huehner transportieren
Also das mache ich nicht jeden Morgen und Abend.

Und genau da kommen wir zum Knackpunt an der ganzen Sache. Haben sie schon mal versucht, Huehner wie Schafe durch einen Garten zu treiben? Haben Sie schon mal versucht, eine Huehnerschar davon zu ueberzeugen, sie nicht zum Schlachter sondern ins Huehnerparadies befoerdern zu wollen? Unsere jedenfalls lassen sich weder durch Argumente noch durch Stoecke davon ueberzeugen, doch bitte recht artig 100 Meter durch den Garten in Richtung Chickentraktor zu laufen. Keine Chance. Huehner lassen sich einfach nicht treiben. Huehner sind keine Schafe. Huehner haben ihren eigenen Kopf und was sich darin abspielt, ist unserer, tschuldigung meinerseits nicht nachvollziehbar. 🙂

Weg durch den Garten
Oder haben Sie eine bessere Idee?

Alle meine Bemuehungen haben jedenfalls nicht gefruchtet. Die liessen sich nicht ueberzeugen und auch nicht treiben. Mir blieb nur die Moeglichkeit, die Huehner einzufangen und mit der Schubkarre ins Freigehege zu fahren. Und das machen sie mal mit 20 Huehnern morgens und abends. Sie werden schnell feststellen, grau ist alle Theorie.

Ja, jetzt kommen sicher wieder die Einwaende,

dann muss man sich eben einen stabileren eventuell gedaemmten mobilen Huehnerstall fuer 20 Tiere bauen. Klar, kann man alles machen. Irgendwo muss man aber auch die Kirche im Dorf lassen. Die Idee, mit Hilfe der Huehner den Garten im Fruehjahr unkrautfrei zu machen ist prima und ich wuerde sie auch sofort in die Tat umsetzten. Vorausgesetzt, ich muss die Tiere nicht einfangen und mit der Schubkarre dorthin transportieren. Die oertlichen Begebenheiten darf man dabei nicht ausser Acht lassen.

Komme ich wieder auf eines meiner Lieblingsthemen zu sprechen. Waere unser Grundstueck groesser, ich wuerde mich sofort an den Bau eines stabileren Chickentraktors machen. Ein alter PKW Anhaenger liesse sich bestimmt noch auftreiben und schon waere das Problem geloest. Ist aber nicht so. Ich braeuchte die Huehner nur jetzt im zeitigen Fruehjahr und vielleicht noch mal im Herbst, vor der Aussaat der Gruenduengungen im Garten. Den Rest der Zeit haben sie dort nichts zu suchen und sind viel besser in ihrem Huehnerstall aufgehoben. Denn nur dann bleibt auch noch Salat fuer uns uebrig. 🙂

So, jetzt koennen Sie lachen.

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16 Antworten

  1. Hey Du…

    also für ein Brötchen gehen meine Hühner mit mir überall hin, so lock ich die auch immer aus dem Pfarrgarten in den sie ausbüchsen…
    Immer schön bröseln und weiterlaufen…

    Gut Glück und alles Liebe

    N!c

  2. Guten Morgen Ralf, ich finde Deine Beiträge immer wieder köstlich.
    Meine Eltern hatten früher auch 10 Hühner in einem Hühnerhagen ; nachts blieben sie natürlich im Stall / Fuchs.. aber tagsüber durften sie auch auch die Weide,
    nun hatten wir auch keinen Hühnerhabicht, Falken….dorthin führte ein Maschendrahttunnel, dazu stecke mein Vater halbrund Drähte tief in die Erde darüber der Kaninchen draht und die Hühner konnten immer auf der Weide wandern zum Picken und scharren , breit genug planen das sie sich auch begegnen können, aber zum Legen wanderten sie dann immer in den Stall !
    allerdings war der Hühnertunnel nur 10 m lang aber das ersparte viel Zeit und die Hühner konnten sich ja nach Witterung selbst bewegen.
    meine Nachbar haben Zwerghühner- hähne , erst war ich ja großzügig als sie im Winter in unseren Garten flogen, um dort in den vielm Mulch zu scharren, jetzt aber bat ich doch darum, dass die Hühner in deren Hagen bleiben, denn sie scharten alles kaputt .
    Grüße von Frauke

  3. Hi Ralf, die Damen benehmen sich halt gerne mal wie die aufgeschreckten Hühner wenn sie von A nach B sollen. Aber wenn du genug Zeit einplanst… 😉 Und auf dem Weg lauern ja so viel interessante Dinge die noch nicht erforscht sind. Diese Mischung aus extremer Neugier und Angst macht ihnen schon oft zu schaffen. Suche mal im Netz nach Chicken Tunnel: dass scheint gut zu funktionieren. Ich vermute aber deine Strecke ist schon sehr weit… aber das Prinzip ist gut viele Grüße Stephanie

  4. Ich finde es einfacher meine lieben Damen und den einen Herrn mit Futter zu locken wenn ich sie irgendwo haben will. Nach einer Weile kommen die wirklich ‚wie die Hühner‘ angerannt wenn Sie die Futterdose mit Füllung klappern hören.
    Gruß C

  5. So als Tipp: Hühner lassen sich zwar sehr schlecht treiben, aber dafür um so besser locken! Ich gebe meinen Hühnern (zusätzlich zum immer gefüllten Futterautomaten mit Legehennenfutter) jeden Tag ein bisschen Weizen und ein paar getrocknete Mehlwürmer aus der immer gleichen Futterschaufel (und rufe dabei „gack gack gack“ – meine Nachbarn halten mich inzwischen sicher für bekloppt 😉 ). Sobald meine Hühner sehen, dass ich diese Schaufel in der Hand habe, kommen sie angerannt und ich kann sie so ganz gut in den Gartenteil locken, den sie bitte „bearbeiten“ sollen. Spätnachmittags lassen sie sich dann mit der gleichen Methode auch wieder zurück in den eigentlichen Hühnerauslauf locken.

  6. Hallo Ralf,

    meine, wahrscheinlich naive, Idee ist die folgende.
    Wenn Du den Hahn (Du hast doch einen oder?) vorausträgst, treibst, kutschierst… würden die Hennen dann nicht folgen?

    viele Grüße
    Sascha

  7. Hallo Ralf,

    leg dir einen Hundetransportkorb zu. in den bekommst du 5 Hühner rein und die fährst du mit der Schubkarre nach hinten 😉

    Alternative ist, den Hahn nach hinten zu tragen. der lockt dann seine Mädchen 😉

    lg Werner

  8. Hallo,

    wir hatten das Futter für unsere Hühner immer in einer Blechdose. Wenn wir sie morgens gefüttert haben, haben wir diese kräftig geschüttelt, um die Hühner anzulocken und schauen zu können, ob alle gesund und munter sind. Diese Konditionierung konnten wir somit auch nutzen, um sie einzufangen und zum Stall zu bringen, wenn sie mal wieder einen neuen Weg unter dem Zaun her gescharrt haben. Einfach die Dose geschüttelt und die Hühner kamen angerannt und dackelten hinter einem her. Das Stichwort heißt also nicht treiben, sondern locken :-). Vielleicht klappt es auch bei dir, wenn du sie 2 Wochen konditionierst…

    LG

  9. Hallo Ralf das war mal ein Quatsch für Leute die keine Ahnung haben von Tierhaltung oder das wesen der Tiere zu kennen, das kann man mit Enten und Gänse beibringen aber was soll das denn dort hinten haste keine Kontrolle der Tiere Marder da und alle weg. werde mir jetzt Sulmtaler Eier bestellen mal gucken ob was wird. Habe immer Probleme bei deiner Seite Skript verlangsamt ect dann hängt er sich auf
    Mfg MIKE

  10. Ich vertstehe ja nun nichts von Hühnern…aber meine erste Intension wäre eine Futterspur nach hinten legen? Hühner sind doch verfressen?

  11. Hi Ralf,

    toll Idee sowas! WinWin Situation – Weniger Arbeit und weniger Futter für die Hühner zu besorgen 🙂

    Du müsstest hald irgendwie eine Mobile Hühnerherberge (Frostschutz + Eiablage) oder sowas in das Gehege stellen. Der Chickentrack wär da eh ne idee (etwas umgebaut natürlich). Täglich hin und herschleppen, is keine so tolle Sache 🙂 Aber du wirst da schon ne Lösung finden, wie ich dich kenne 🙂

    lg Biogärtne

  12. Hallo Ralf

    Ich halte deine ganze Aktion für Blödsinn, weil in der Zeit, wo Du das ganze Zeug, Hühnertractor, Zaun und schliesslich noch die Hühner zusammengesucht und aufgebaut hast, hättest Du mit der Zugradfräse das ganze Stück von vorne bis hinten so bearbeiten können, dass es sauber aussieht, ich denke, zu wissen, wovon ich rede. Abends müssen die Hühner ja auch wieder weggeräumt werden, wegen Fuchs, Marder oder Greifvögeln. Mir wäre das zuviel Stress und Du könntest in dieser Zeit Sinnvolleres tun. Im Fernsehen sah ich vor ein paar Jahren einen Bericht über Hühner in Bodenhaltung, die Belastung durch Amoniak im Boden und es wuchs über mehrere Jahre an dieser Stelle nichts mehr, obwohl der Stall alle paar Tage umgestellt wurde. Allerdings ging es hier um Massentierhaltung. Bei 20 Tieren wird das nicht ganz so schlimm sein, denke ich. Wenn öfters mit der Maschine oder später in der Kultur mit der Hand gehackt wird, hält sich das Unkraut auch in Grenzen. Ist nur etwas mehr Handarbeit. Mach das Beste draus.

    Gruss Klaus S. aus S.

  13. super video, echt lustig es sooo zu versuchen.
    mein vorschlag wäre ,einen drahtbogen auf den einachseranhänger zu spannen und rückwärts vor den hühnerstall zu fahren.
    ein brett als aufgang für die hühnchen ,zum locken etwas gras auf den häner legen.
    treiben mit einer (leichte variante)zwei meter langen styrophorplatte oder ähnlichem.
    zum feld fahren,eine seite des zaunes öffnen(günstiger ist es den zaun nicht im quadat zu stecken sondern als langes schmales rechteck)hühnchen rein und abends ist es dann ganz einfach wenn das gehege schmal ist die tiere dann wieder auf den hänger zu treiben .
    tagsüber kein körnerfutter zusätzlich geben,die tiere haben schon nach ein paar tagen rutiene gelernt wann es welches futter gibt (darum geht es den tierchen schließlich ins besondere).
    wir halten selbst auch hühner und aus meiner erfahrung weiß ich ,daß die den neuen rythmus ruck zuck drauf haben,jeden tag geht es besser.

  14. Die Idee, die Hühner das Unkraut vernichten zu lassen hatte ich diesen Herbst auch. Habe direkt nach der letzten Ernte die Hühner von Ihrer normalen Koppel genommen und den gesamten Garten zum abfressen freigegeben. Jetzt nach dem Winter muss ich sagen, das ec echt super geklappt hat. Die haben nicht nur das Unkraut merklich gefressen und weggeschart, sondern auch alte Stengel, Laub etc. kleingeschart und z.B. auch bei den Erdbeeren, die alten Blätter runter geholt.

    Diese Woche habe ich Sie nun runter geholt, da alles anfängt zu treiben. Nach meiner ersten Kontrolle, haben es alle Nutzpflanzen überlebt. Die Erdbeeren treiben aus dem Herzen wieder aus und Büsche und Bäume haben Sie eh in Ruhe gelassen. Kann diese Methode also nur empfehlen.

    Positiver Nebeneffekt. Auch das normale Hühnergelände konnte sich noch im Herbst bzw. im warmen Winter erholen, so dass auch dort schon frisches Grün zu finden ist, was wohl nicht der Fall wäre, wären den ganzen Winter die Hühner drauf gewesen.

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