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Die Huehner sind da, oder „Der mit den Huehnern tanzt“

Da sind sie nun, die ersten wilden Tiere. Wilde Tiere? Fuer uns Stadtmenschen sind so richtige wahrhaftige lebendige Huehner doch nichts anderes als wilde Tiere. Wir kennen Huehner aus all den netten Kinderbuechern. Wir kennen Huehner aus dem Fernsehen oder aber in juengster Zeit aus Youtube. Aber in der Realitaet haben wir noch keines aus der Naehe gesehen, geschweige denn eines in der Hand gehabt. Fuer uns kamen Eier aus dem Supermarkt. Und jetzt sollen wir die Eier aus den Nestern klauen!

Nach Wochen der Vorbereitung und Planung, nach Wochen des Bastelns und Bauens an unserem Huehnerstall sind nun endlich die ersten eigenen Huehner eingezogen.

das-erste-eigene-eiDas erste Ei von eigenen Huehnern. 58 Gramm Selbstversorgung. 🙂

Der Huehnerlieferant hat uns mehrfach darauf hingewiesen. Huehner seien keine Schmusetiere, und wir sollten mit den Kindern vorsichtig sein. Besonders mit dem Kleinen. Wir haben sogar von anderen Huehnerhaltern gehoert, die ihren Hahn haben schlachten muessen, weil dieser so aggressiv wurde, dass er schon eine Gefahr darstellte.

Aber der Reihe nach.

Abholbereit sollten die Huehner am 23.03 sein. Und wir konnten es auch kaum erwarten. Zum Glueck konnten wir bei unserem Lieferanten eine Transportkiste leihen. Sonst haetten wir nicht einmal gewusst, wie wir die „wilden Tiere“ haetten nach Hause transportieren sollen. Sieben Junghuehner und ein Junghahn. Ich habe mir ja lange ueberlegt, welche Sorten ich auswaehlen soll. Bin aber letztendlich daran haengengeblieben, einfach verschiedene zu kaufen. Der Hahn und zwei Hennen muessten Sperber sein. Die beiden Weissen muessten Sussex sein. Die anderen drei braunen Hennen sind nicht zu identifizieren. Es koennten entweder Hybriden sein, aber auch Italiener oder Rhodelaender. Ist aber fuer unsere Zwecke erst einmal schnuppe. Wir wollen mit unseren Huehnern auf keine Ausstellung und auch keinen Preis gewinnen. Unsere Huehner sollen Eier legen, und am Ende vielleicht eine leckere Suppe ergeben oder duftend aus dem Backofen kommen. Was die nun fuer eine Farbe haben kann uns ziemlich egal sein.

huehnertransportSchon der Transport waere ohne Kiste vom Zuechter gescheitert.

Als die Huehner dann endlich in ihrer Transportkiste im Huehnerstall standen, die ganze Familie im Zuschauerraum, hatte ich die -un- dankbare Aufgabe, sie aus diesem Gefaengnis zu befreien. Vor ewigen Zeiten habe ich einmal ein wenig geangelt. Mit Fischen kenne ich mich ein wenig aus. Aber mit solch wilden Tieren! Ich nehme an, jemanden der sich damit auskennt waere ins Gelaechter verfallen wenn er mich gesehen haette, wie unbeholfen ich die Tiere da aus der Kiste herausgehoben habe. Wo soll man die auch anfassen (ohne sie zu zerdruecken)? Ich war ziemlich gluecklich, dass wenigstens eine ihren Weg von selbst aus der Kiste gefunden hat und nicht bei meinem Griff in eine Fluegelschlagorgie ausgebrochen ist. Schnell die Stalltuer zu. Ueberlebt. Man mag Nachsicht mit mir walten lassen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

huehner-neu-angekommenEine bunte Mischung. Sieben Huehner und ein Hahn.

Damit schien die Sache erst einmal erledigt. Erst einmal. Wir haben einen Bekannten aus dem Dorf, der auch Huehner haelt. Der hat uns am Abend besucht. Meinte doch glatt, wir muessten die Huehner am Anfang jeden Abend auf die Stange setzen. Die kaemen aus einer Bodenhaltung und wuerden von alleine nie auf die Sitzstange klettern. Auch das noch. So haben wir zwei Tage jeden Abend die Huehner auf die Stange gesetzt. Da waren sogar einige dabei, die am ganzen darauffolgenden Tag den Weg dann nicht von der Stange herunter gefunden haben. (Die sind nicht nur wild, die sind auch dazu noch doof 🙂 ) Die Aufgabe, die Huehner auf die Stange zu hieven hat meine Frau uebernommen. Erstaunlich, wie ruhig die Huehner bei ihr geblieben sind. Insgeheim habe ich gedacht: „Klar, Huehner halten zusammen“ und wollte schon die Stalltuer zumachen. Ach ja, meine Frau musste noch raus.

Heute, am dritten Tag, haben sie es dann alleine geschafft. Die ersten Tage sollten sie im Stall bleiben und sich erst einmal mit diesem arrangieren. Dann erst sollte man ihnen den Weg in die Natur oeffnen. So werden wir`s halten. Einige Feinheiten sind noch am Aussengehege zu bewerkstelligen.

Haetten wir nicht unseren Bekannten gehabt, wir haetten unsere Huehner doch glatt verhungern lassen. Ich habe ja nun wirklich viel ueber Huehner und deren Haltung in den letzten Wochen gelesen. Ich habe gelernt, welche Krankheiten so ein Huhn erleiden kann. Ich weiss jetzt was „glucken“ wirklich bedeutet, und ich weiss auch, jedenfalls in der Theorie, welche Federn man an den Fluegeln beschneiden muss, um den Huehnern das Fliegen zu verleiden. Oder haetten Sie gewusst, dass man die Federn nur an einem Fluegel beschneidet um einen ungleichen Auftrieb zu erzeugen und ihnen damit das Fliegen unmoeglich zu machen? Ich habe gelesen, dass Huehner sehr schreckhaft sind. Ich habe gelernt, dass man am Anfang moeglichst mit immer gleicher Kleidung zu ihnen gehen soll, damit sie sich besser an den neuen „Chef “ gewoehnen. Und noch vieles mehr.

huehner-im-stallDie wollen nicht einmal in die Freiheit. Tuer auf und keines will raus.

Aber eben doch nicht genug. Aus einem Landhandel hatte ich einen Sack Legemehl besorgt. Die muessen ja auch was essen. Das aber Legemehl alleine nicht ausreicht, habe ich dabei uebersehen. So musste ich noch schnell einen zweiten Sack Futter kaufen. Und eine Tuete Austernschalen. Fuer eine feste Eierschale. Aber wie auch immer. Ich bin mit den Kindern am Nachmittag des zweiten Tages zum Stall marschiert. Sage und schreibe hatte ein Huhn ein Ei in einen der Nistkaesten gelegt. Der Grosse hat sich gefreut wie Bolle. Hat sogar das Ei eigenhaendig aus dem Stall geholt.

Ab heute, nie wieder Eier aus dem Supermarkt. Wir essen nur noch Eier von gluecklichen Huehnern.

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18 Antworten

  1. Hallo!

    Wir besitzen schon seit einigen Jahren Hühner und wir haben ihnen bis jetzt noch nie Legemehl gefüttert.
    Anstelle von Legemehl geben wir ihnen die getrockneten Eierschalen ihrer eigenen Eier (die wir natürlich vorher schon aufgegessen haben). Dadurch werden die Eierschalen viel stärker und das Huhn muss nicht so viel Energie aufwenden um das Ei zulegen, da es den Kalk wieder dazu gefüttert bekommt.
    Wichtig allerdings ist, dass du die Schahlen zuerst richtig trocknest und erst dann sie an die Hühner natürlich zerkleinert verfütterst.

    Viel Spaß mit deinen Hühnern 🙂

  2. Hallo,
    ich würde mir an deiner Stelle überlegen, ob du wirklich Legemehl füttern willst. Dann sind die Eier nämlich auch nicht wirklich gesünder als im Supermarkt gekauft. Ich habe noch nie Legemehl gefüttert und sie legen mir genügend Eier.
    Bei Bekannten die Legemehl füttern sieht es etwa so aus: 12 Hühner = 11-12 Eier; bei mir 12 Hühner 8-10 Eier.
    Dann lieber ohne das sch… Legemehl.

    Gruß Keek

  3. Lieber admin,
    ich kann dir sagen, welche Rassen die 3 braunen sind.
    2 sind Hybrieden und die andere ist eine Kreuzung.
    Übrigens: deine Susex-huehner solltest du nach spätestens 1,5 Jahren Schlachten, sonst überfetten sie und sterben. Da geben sie auch noch eine gute Suppenhenne ab.

  4. Schlachten… 😀 Hahaha… Da muß ich Dich enttäuschen, für so etwas bin ich doch noch zu sehr Stadtmensch. Aber falls ich mal in die Verlegenheit komme, werde ich darüber berichten.
    Ciao.Jörg.:)

  5. Schöner Bericht und eine tolle Sache, das mit den eigenen Hühnern. Aber das mit dem „gefährlichen“ Hahn kann ich absolut bestätigen. Hatten auch nie dran gedacht, wurde aber einmal für unsere Kleine so richtig gefährlich, so ein Hahn….

    1. Hallo Herb

      Dann werde ich die Kinder noch einmal eindringlich briefen. Die Huehner sind ja noch so scheu, da glaubt man nicht das die auch nur einem Wurm was zu Leide tun koennen. Bis es dann zu spaet ist. Oder vielleicht sollte ich es nicht machen. Sollen sie ihre eigenen Erfahrungen machen. Landleben bedeutet nun mal nicht, nur auf der Couch zu sitzen. 🙂

      Gruss rr

  6. Herzlichen Glückwunsch 🙂 Meine Schwiegereltern haben auch Hühner, dort leben auch unsere. Wir haben insgesamt sechs und die müssen demnächst erneuert werden. Einzelne Hühner kann man nicht nachkaufen, die würden angegriffen von den Alten. Also werden die restlichen drei Hühner geschlachtet und es werden sechs Neue geholt. Drei schon legebereite und drei junge Hühner die erst in einem halben Jahr die ersten Eier legen.
    …Insgeheim habe ich gedacht: “Klar, Huehner halten zusammen” und wollte schon die Stalltuer zumachen. 😀 … Ich frage meine Frau und meine Tochter immer, was die Hühner gesagt haben, sie sollen doch bitte für mich übersetzen 😉

    Gartenbärige Grüße in den Norden

    1. Hallo Joerg

      Und ich habe gedacht, ich waere der Einzige mit einem Huhn im Wohnzimmer. 🙂 Humor muss sein. Wenn du deine schlachtest, dann mach doch mal einen Artikel darueber. Kann ich und viele andere bestimmt von lernen. Gehoert eben dazu.

      Gruss rr

  7. geile story! habe selten so über einen gartenbeitrag lachen können. obwohl ich kein vegetarier bin, würde mir, glaube ich, das hühner-schlachten unheimlich schwer fallen und ich „nur“ eier vorziehen. daher auch meine überlegung mit den laufenten. baer auch darüber wirst du bestimmt berichten. viel freude noch mit den hünern!

    1. Hallo Daniel

      Erinnere mich nicht an die Tatsache, dass ich die Tiere ja irgendwann auch einmal „Um die Ecke“ bringen muss. 🙂 Da graut mir jetzt schon vor. Und dabei esse ich so gerne Huehnchen. Ich habe ueber deine Plaene mit den Laufenten gelesen. Das werde ich verfolgen. Koennte ja auch fuer uns einmal in Betracht kommen.

      Gruss rr

  8. Toll! Glückwunsch zum Ei! Ich möchte auch so gerne Hühner.

    Ich finde es super, dass Du so offen und witzig schreibst. Warum sollte man nicht auch ein bisschen Schiss haben, wenn man plötzlich vor der Aufgabe steht, die Damen aus der Kiste zu befördern. Der Stall sieht wirklich gemütlich aus.

    Eine Kollegin von mir hatte früher auch Hühner. Sie haben immer ganz billig Hühner aus Legebatterie-Haltung übernommen (so 1 Mark das Stück). Die Hühner hatten dann noch ein schönes Leben bei ihr. Allerdings „konnten“ die anfangs gar nix. Haben nur auf der Stelle gestanden. Am 3. Tag fing dann mal eines zu scharren an, dann liefen ein paar vorsichtig herum. Sie fanden nicht mal zum Futtertrog oder so ähnlich. Irgendwann waren es dann „normale“ Hühner, die die Freilandhaltung genossen.

    Viele Grüsse an Deine tapfere Frau (Hühner auf die Stange setzen)!
    „Hühner halten zusammen“ hi hi.

    Liebe Grüsse
    von Bettina

    1. Hallo Bettina

      Finde ich toll das du meinen „Huehner halten zusammen“ Kommentar mit dem noetigen Humor betrachtest. Ich hatte schon die Befuerchtung, ich wuerde wegen Frauenfeindlicher Auesserungen hier „angemacht“. Ein wenig Spass mus sein. Und ganz klar, warum sollte ich nicht schreiben was ich denke und wie es mir ergangen ist. Ich brauche mich nicht zu schaemen. Jeder kann es ja mal selbst versuchen.

      Dabei steht die naechste Aufgabe ja schon an der Tuer. Wir haben den Kindern beim Umzug Kaninchen versprochen. Jetzt muss ich mich ans Werk geben und einen der Staelle in einen Kaninchenstall umzubauen. Wird wieder eine Menge Arbeit und da gibt es bestimmt wieder viel zu lachen.

      Gruss rr

  9. An dieser Stelle vielleicht eine kleine „Vorwarung“. Früher ist es mir bei unseren Hühner im Frühjahr immer extrem aufgefallen, sobald das erste zarte Grün vernascht wird kann sich auch díe Farbe des Dotters von gelb zu einem tiefen orange/fast rot verändern. Also nicht erschrecken.
    Vitaminschub, frische Luft, Bewegung, frische Kräuter und Glücklichsein kann sich da ziemlich deutlich zeigen.

    Meine Schwester berichtete gestern auch, dass ihre Hühner wieder anfingen „verstrahlte“ Eier zu legen 🙂

    Ansonsten viel Spaß mit den Hühnern, und dass euch im Sommer die Eier nicht zu den Ohren rauskommen. Wird dann bestimmt ganz oft Kuchen geben und Paniertes oder sonstiges wobei man die Eier „verwursten“ kann.

    1. Hallo Gabi

      Das wird bestimmt eine interessante Sache zu sehen und zu schmecken wie denn frische Eier wirklich sein muessen. Wir werden sie zu gegebener Zeit einmal mit denen aus dem Supermarkt vergleichen. Bin mal gespannt auf das Ergebnis.

      Zuviele koennen es eigentlich nicht werden. Wir haben schon Abnehmer dafuer. Ich denke eher, wenn es gut klappt noch einige dazuzukaufen.

      Gruss rr

  10. Hallo Ihr lieben Raptorzähmer 😀

    Das ist ein sehr schöner Artikel! Und schöne Hühner habt Ihr Euch ausgesucht. 🙂 Die ‚Ärmsten‘ wußten sicher erst einmal gar nicht wie ihnen geschieht. 😉 Endlich mal Ruhe und Überschaubarkeit – keine ohrenbetäubenden Massen, wo man gar nicht weiß, wo man hintreten soll. Und nun plötzlich ..so ein schöner und heller Stall… So ein kleines Hühnerhirnchen, das immer nur auf Orientierung innerhalb der Massen anderer Hühner geeicht ist, muß sich erst einmal langsam umstellen – würde einem Menschen proportional ebenso gehen.

    Solltet Ihr einmal Küken haben, von einer Glucke ausgebrütet und ins Leben geführt, werdet Ihr aus dem Staunen nicht mehr herauskommen – und Freude pur erleben. Eure Jetzigen hatten ja nicht einmal eine Glucke, die einem Küken alles beibringt. Sie müssen jetzt erst einmal so allerhand lernen. Alles ist neu – nicht nur für Euch 🙂

    Es wird der Tag kommen, wo Ihr die Hühnerklappe öffnet und einfach umgefegt werdet, vom Ansturm Eurer feinen Eierleger 😀 Und wenn Ihr sie gut versorgt und immer freundlich mit ihnen umgeht, werdet Ihr staunen wie unglaublich lieb Hühner sein können. Diese Erfahrung wünsche ich Euch von Herzen. Hühner sind höchst erstaunliche und oft auch kluge Tiere – viel Freude wünsche ich Euch an und mit ihnen.

    LG, Saatkrähe

    1. Hallo Saatkraehe

      Vielen Dank fuer den Zuspruch. Die Huehner, wie auch wir, muessen uns wirklich erst einmal an die neue Situation gewoehnen. Die Klappe steht nun schon seit Tagen auf und keines der Huehner hat sich bis jetzt freiwillig hinausgewagt. Wir haben einige mal probeweise hinausbefoerdert, aber so schnell die draussen waren, so schnell waren die auch wieder drinnen.

      Du sprichst das Thema „Glucken“ an. Woran erkennen wir denn, dass ein Huhn gluckt? Und wie gehen wir denn damit um? Lassen wir die einfach machen? Alle Eier im Nest belassen oder in einen separaten Stall umsiedeln?

      Jedenfalls stehen die Kinder total auf die neuen Mitbewohner. „Huehner gucken, Huehner gucken“ ist eines der am meisten gehoerten Saetze der letzten Tage.

      Schoenen Gruss

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