Seit Wochen basteln wir ja schon an unserem Huehnerstall herum. Plan war, einen der Pferdestaelle in einen Huehnerstall umzubauen. Es macht keinen Sinn, einen neuen zu bauen, wenn wir doch schon genuegend Gebaeude auf unserem Grundstueck haben. Nun war der Pferdestall eigentlich viel zu gross fuer eine Hand voll Huehner. So haben wir uns aufgrund eines Hinweises aus dem Huehnerforum, in dem wir einen Thread gestartet haben, dazu entschieden, den Stall einfach in zwei Haelften zu teilen.
Der eine Teil dient den Huehnern als Unterkunft, der andere dient uns als Lagerraum und auch als Zuschauertribuene. Dazu haben wir naemlich keine solide Holzwand eingebaut, sondern eine Wand aus Holzlatten auf denen wir Kaninchendraht festgetackert haben.
Eine Tuer fehlt auch nicht, so dass wir aus diesem Raum ohne Probleme in den Stall hinein koennen (um uns hoffentlich bald die Eier fuers Fruehstuecksei zu stibitzen). Die ganze Konstruktion hat aber noch einen Vorteil. Es ist problemlos moeglich, von dort die Huehner bei ihrem alltaeglichen Treiben zu beobachten. Haben wir vorher nur als angenehme Begleiterscheinung gesehen, bis wir vor einigen Tagen bei einem oertlichen Gefluegelzuechter nachfragten, der uns eindringlich darauf hingewiesen hat, dass Huehner keine Schmusetiere sind. So ein Hahn kann schon ziemlich aggressiv werden. Und das ist bei kleinen Kindern vielleicht nicht so angebracht. Die brauchen keine Kratzer auf den Backen.
Ebenso hat man uns im Huehnerforum dazu geraten, den vorhandenen Boden, der aus Erde und Plastikrosten bestand, durch einen Betonboden zu ersetzen. Ein Betonboden liesse sich wesentlich besser reinigen und waere somit auch kein Hort fuer allerlei Krankheitserreger. Jetzt war uns das mit dem Betonboden doch ein wenig zu aufwendig. Im Garten liegen einige hundert Pflastersteine aufgestapelt herum. So haben wir einfach diese im Stall ausgelegt. Der Boden mag damit nicht hundert prozentig dicht sein, aber immer noch besser als ein vom Kot durchdrungener Dreck.
Alle auch nur erdenklichen groesseren Loecher in der Stallwand wurden mit Kaninchendraht oder mit Brettern verschlossen. So kann hoffentlich kein Fuchs und auch kein Marder hinein (obwohl, vor kurzem habe ich gelesen, fuer einen Marder waere Kaninchendraht keinerlei Hindernis. Ein Marder soll sich da im Null Komma Nix durchgebissen haben). Da muessen wir einfach abwarten.
Ein grosses Fenster dient der Beleuchtung. Wir lernen eben jeden Tag dazu. Haben wir zufaellig gelesen, dass Untersuchungen zufolge Huehner mehr Eier legen, wenn der Stall genuegend Tageslicht bekommt. (Und bestimmt gibt es schon Untersuchungen, ob Huehner mit Beschallung mehr Eier legen. Dann kommt es bestimmt noch auf die gespielte Musik an. Ein Projekt, das wir dann zu spaeterer Zeit in Angriff nehmen. 🙂 )
Auch bei der Inneneinrichtung haben wir uns „richtig Muehe“ gegeben. Die Legenester sind aus grossen Ketchupeimern. Die Deckel haben wir halbiert und etwas vergroessert. Ausgepolstert sind sie mit Hobelspaenen. Wie haben ihnen einen „wunderschoenen“ Futtertrog und einen „tollen“ Wassernapf gegoennt. Das Stroh riecht so gut, wir haben uns ernstlich ueberlegt, ob wir nicht vorher noch eine Runde in eben diesem „Schmusen“ sollten.
Es gibt allerdings auch Kleinigkeiten, ueber die wir uns wieder schmunzelnd den Kopf zerbrochen haben. Zum Beispiel, als wir die Sitzstange montierten. Darunter ein Kotbrett. Als alles fertig war fiel uns auf, dass, wenn die Huehner nun nicht wie wir angenommen hatten, mit dem Kopf in Richtung Stall schlafen, sie unweigerlich am Kotbrett vorbei scheis–n. Woher sollen wir „verdammt noch mal“ wissen, wie herum so ein Huhn schlaeft.
Oder eine andere Sache. Da baue ich eine Huehnerleiter, und als ich mit mein Werk so aus der Ferne ansehe, frage ich mich, ob so ein Huhn es ueberhaupt schafft, eine so steile Leiter hinaufzukommen (welch dumme Frage eigentlich bei Voegeln). Ich habe dann eine neue laengere gebaut.
Ist die Oeffnung der Huehnerklappe gross genug fuer unsere „Riesenhuehnchen“? Muessen wir abgestandenes oder Leitungswasser geben? (Sind doch eigentlich keine Pflanzen).
So viele Kleinigkeiten mit denen wir uns herumschlagen mussten. Wir wollen doch eigentlich nur ein paar leckere Fruehstueckseier von gluecklichen Huehnern. Muessen die denn einen Palast mit Aufzug haben?
Selbst fuer das leibliche Wohl haben wir gesorgt. Ein Sack Legemehl steht bereit. Um alles in der Welt, wenn ich ein Huhn waere, ich wuerde um die halbe Welt laufen, nur um in unserem Stall zu wohnen. Besser kann es ein Huhn doch gar nicht haben. Nette Gastfamilie, viel Auslauf und ein Stallbesitzer, der keiner Fliege was zu Leide tun kann. Ein wahres Huehnerparadies. 🙂
Uebrigens, Teil 1 lesen Sie hier.
11 Antworten
Hallo,
Eimer sind ne geile Lösung:) Habe mich umgesehen weil ich auch Nester selber machen wollte. Ich habe mir diese gemacht: https://www.selbermachen-bauanleitung.de/huehner-legenest-selber-bauen/
Sind nach meiner Meinung echt gut geworden.
Mir gefällt eure Seite sehr gut:)
Alles Gute noch,
Johannes
Hallo,
auch wenn Eurer/dieser Eintrag ein wenig älter ist.
Wie haben sich denn die Eimer als Legenester bewährt?
Welches Fassungsvermögen haben / hatten denn die Eimer (Wäre es möglich kurz die Höhe und den Durchmesser der Eimer zu nennen)?
Vielen Dank.
Grüsse,
Chris.
Fuer mich sind die prima. Ich nehme an, es sind 20 bis 30 Liter Eimer und ich habe keine Probleme damit.
Man man man, der Hühnerstall sieht aber hoch professionell aus. Sehr großzügig ausgestattet und das Schöne ist, dass genug Licht rein scheint. Daumen nach oben. Macht weiter so.
Danke für diese gute Anleitung!
>wenn die Huehner nun nicht wie wir angenommen hatten, mit dem
>Kopf in Richtung Stall schlafen, sie unweigerlich am Kotbrett vorbei scheis–n
ja vor dem problem steh ich auch.
wie habt ihr das gelöst?
Hallo Lupo
Ich habe nichts unternommen. Es haelt sich in Grenzen. Beim naechsten mal wuerde ich die Stangen etwas naeher zur Wand montieren.
Doch doch – das wird schon noch… sie müssen erst einmal die gewaltige Umstellung verkraften. Wer legt seinen Nachwuchs schon in eine ungewisse Zukunft und fremdes Terrain 😉
Na, und wo sind sie nun die Hühner?
Wenn die wirklich zu Fuß zu euch unterwegs sind, dann haben sie wahrscheinlich den Osterhasen getroffen und sich bei dem fest gegackert.
Dann wird es wohl noch was dauern und ihr müsst dieses Jahr noch gekaufte Eier färben 🙂
Ne Ne. wie sind guter Hoffnung. Die Huehner sind da und haben uns sogar schon ein Ei beschert. Ob die allerdings bis Ostern noch so richtig in Legelaune geraten um all die Eier zu legen die die Kinder verputzen, wage ich zu bezweifeln.
Gruss