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Konventionelle Imkerei versus Bienenkiste: Welche Methode eignet sich fuer mich? Wir machen den Test. (Video)

Seit einigen Tagen sind wir nun auch stolze Besitzer einer mit Bienen gefuellten Bienenkiste. Das hat wirklich lange gedauert. Besorgt hatten wir die Bienenkiste schon im letzten Jahr. Nur hat es nicht mehr zu den noetigen Bienen gereicht. Vielleicht auch besser so. Nachdem wir ja auch mit einer ganz normalen Segeberger Beute in die konventionelle Imkerei eingestiegen sind und so die ein oder andere Erfahrung schon sammeln konnten, bin ich eigentlich auch froh darum, dass wir erst in diesem Jahr zu Bienen in der Bienenkiste gekommen sind.

Die heutigen Arbeiten an den Bienen

Heute geht es also wieder einmal um Bienen. Beginnen moechte ich mit den noetigen Arbeiten an der Segeberger Beute, die ja schon so einige Zeit bei uns im Garten steht.

Die heutigen Aufgaben an dieser Beute sind schnell erklaert. Zum einen hat mir mein Imkerlotse einige ausgeschleuderte Honigwaben zur Verfuegung gestellt. Drei Stueck an der Zahl. Diese musste ich gegen drei noch nicht bebaute Raehmchen austauschen. Sinn der Sache ist es jetzt, nachdem in der Natur fuer die Bienen nicht mehr viel zu holen ist, ihnen ein wenig unter die Arme zu greifen. Ausgeschleuderte Honigwaben machen es den Bienen einfacher. Die muessen nicht erst gebaut, sondern nur ein wenig gesaeubert und hergerichtet werden. Ob diese Aktion zwingend erforderlich ist, mag ich nicht beurteilen. Da verlasse ich mich auf die Fachkenntnis meines Imkerlotsen.

zwei-bienenvoelker

Raehmchen austauschen hoert sich nicht allzu kompliziert an. War es dann aber doch. Man mag mir meine Unkenntnis nachsehen. Es gab naemlich in der ganzen Beute kein Raehmchen mehr, auf dem die Bienen nicht schon angefangen haetten zu bauen. Dementsprechend viele Bienen waren dort auch am Werk. Ich konnte die drei, auf denen am wenigsten gebaut war, zwar schnell herausholen, aber was mit den Bienen machen, die drauf sassen? Ich habe es mit Abschuetteln versucht, ich habe es mit Abkehren mit dem Imkerbesen versucht, aber so richtig wohl ist mir dabei nicht gewesen. Ich habe immer die Befuerchtung, zu viele Bienen mit dem Besen zu verletzen. Zum Schluss habe ich die restlichen Raehmchen einfach mit ihren Bienen an die Seite der Beute gestellt und gewartet, bis auch diese schlussendlich erkannt hatten, dass es an dieser Stelle nicht mehr weiterging. Ich glaube, damit kann ich leben.

So ist das eben, ich lasse mir immer alles genauestens erklaeren, wenn ich dann aber am Bienenstand stehe, dann tauchen immer wieder Kleinigkeiten auf, ueber die wir vorher nicht gesprochen haben und die fuer Anfaenger wie mich ein Problem darstellen.

Die zweite Aufgabe war, die Bienen zu fuettern. Ja, Bienen muessen gefuettert werden. Es geht darum, das Volk noch in diesem Jahr so gross wie moeglich werden zu lassen. Da die unseren ja noch keinen nennenswerten Honigvorraete sammeln konnten, muss mit einer Zuckerloesung nachgeholfen werden. Diese Zuckerloesung bekommt man in jedem Imkerfachgeschaeft. Es ist zwar moeglich, eine konzentrierte Zuckerloesung aus drei Teilen Zucker und zwei Teilen Wasser selbst herzustellen, einfacher aber ist es mit einer fertigen Naehrloesung, die neben normalem Haushaltszucker auch Frucht- und Traubenzucker enthaelt. Zusaetzliche Informationen ueber das richtige Fuettern der Bienen sind uebrigens bei BienenWiki.de nachzulesen. Ich habe mich fuer fertige Zuckerloesung entschieden. Ich moechte mir die Arbeit jetzt am Anfang nicht zusaetzlich verkomplizieren.

bienen-fuettern

Aus einem Plastikeimerchen habe ich den Boden inclusive einiger Zentimeter Wand herausgeschnitten, diesen mit der Zuckerloesung befuellt und ein wenig Stroh hineingelegt. Das soll verhindern, dass Bienen in der Zuckerloesung, die ziemlich zaehfluessig und klebrig (fast wie Honig) ist, umkommen. Auf die bereits vorhandenen zwei Zargen habe ich nun eine weitere leere Zarge gestellt und diesen Futtertrog oben auf die Raehmchen abgestellt. Es soll auch spezielle Futterraehmchen geben, in die die Loesung gefuellt wird. Ich hoffe, bei meinem naechsten Treffen mit meinem Imkerlotsen kann ich mir mal eines ansehen und eventuell nachbauen.

Es sollte aber auch so gehen. In den Plastikbehaelter passen gut drei bis vierhundert Milliliter Zuckerloesung. Das sollte hoffentlich fuer zwei oder drei Tage reichen.

Die Bienenkiste

Wie gesagt, nach mehr als einem Jahr des Wartens leben bei uns jetzt auch Bienen in einer Bienenkiste. Allerdings handelt es sich nicht um einen Naturschwarm, zu dem auf der Bienenkistenseite ausdruecklich geraten wird, sondern um einen Ableger. Zwei mal war ich nahe dran an einem Naturschwarm. Einmal ueber die Schwarmboerse, wo ich mir ein, wenn auch kleines Volk haette in Wuppertal abholen koennen. Als die „nette Imkerin“, die mir den Schwarm per Telefon anbot, aber erfahren hat, dass ich ihn fuer eine Bienenkiste brauche, wurde der Ton doch schlagartig unfreundlicher. „Ach, wieder so einer“ hoerte ich durchs Telefon. Ich mochte mit meinen geringen Erfahrungen gar nicht erst nach Wuppertal fahren und mir davon noch mehr anhoeren. Ich bin eben Anfaenger und haette beim Einfangen (oder heisst das „Einschlagen“) Hilfe benoetigt. Ob ich die bekommen haette, wage ich zu bezweifeln.

Die zweite Gelegenheit bot sich vor einigen Wochen ein paar Haeuser weiter. Ich erhielt den Anruf einer Nachbarin, die einen Schwarm entdeckt hatte. Da war ich allerdings gerade in der Umkleidekabine eines Schwimmbades. Keine Chance fuer mich, den Schwarm zu bekommen. Ich habe dann spaeter erfahren, dass der Schwarm einem Imker zwei Doerfer weiter gehoerte.

Wie kann ein Schwarm einem Imker gehoeren? Ich haette eher angenommen, wer zuerst kommt mahlt zuerst. Ist aber nicht so. Ein Bienenschwarm ist kein herrenloses Gut. Da gibt es sogar einschlaegige Gesetze zu.

 Ich zitiere mal aus der Wikipedia

  • § 961 BGB: Da es sich bei Bienen grundsätzlich um wilde Tiere (also Tiere, die niemandem gehören und frei leben, § 960 BGB) handelt, wird ein Schwarm (Königin und zugehörige Arbeitsbienen) herrenlos, das heißt, zur Aneignung durch Dritte frei, sobald er aus dem Stock auszieht. Denn anders als andere Nutztiere legen die Bienen die nach § 960 Abs. 3 BGB maßgebende Gewohnheit, an einen bestimmten Ort zurückzukehren, plötzlich aber regelmäßig ab. Verfolgt der bisherige Eigentümer den Schwarm unverzüglich, kann er weiter das Eigentum an dem Schwarm beanspruchen, es sei denn, er gibt die Verfolgung auf.
  • § 962 BGB: Solange er den Schwarm verfolgt, darf der Eigentümer auch fremde Grundstücke betreten. Findet der Schwarm einen neuen leeren Stock, darf der Eigentümer diesen öffnen, um die Bienen einzufangen und auch Waben herausbrechen. Richtet er dabei Schäden an, so hat er diese zu ersetzen.
  • § 963 BGB: Vereinigen sich Schwärme, so gehört der Gesamtschwarm den Eigentümern, die ihre jeweiligen Schwärme verfolgt haben, zu gleichen Teilen.
  • § 964 BGB: Zieht ein Schwarm in einen bereits besetzten Stock, so gehört er dem Eigentümer des Volks, welches bisher darin wohnte. Der Eigentümer des einziehenden Schwarms verliert seine Rechte. 
  • Erstaunlich, in unserem Land wird doch ueber alles und jedes vor Gericht gestritten. Da ist der naechste Satz bei Wikipedia umso erstaunlicher.

    Das Bienenrecht im BGB wird in der Rechtslehre gemeinhin für den unbedeutendsten Regelungskreis des deutschen Privatrechts gehalten. Der Palandt und das Rechtsinformationssystem Juris verzeichnen keine ergangene Gerichtsentscheidung zu diesem Bereich.

    bienenkiste-fuettern

    Bienenkiste aus einem Kunstschwarm und keinem Naturschwarm

    Meine Bienen fuer die Bienenkiste stammen aus einem Ableger der Bienen meines Imkerlotsen. Dazu werden von einem intakten starken Volk Bienen entnommen, um ein neues Volk zu schaffen. Ich habe meine Kiste vor zwei Wochen an den Bienenstand meines Lotsen gestellt, dieser hat den Ableger in die Bienenkiste verfrachtet und einige Tage stehen lassen, damit die Bienen nicht sofort wieder das Weite suchen. Ungleich einem Naturschwarm sind die Bienen eines Ablegers nicht darauf programmiert, neu zu beginnen und es dauert einige Zeit, bis sie das verstanden haben. Der grosse Unterschied zu einem Naturschwarm sind eben diese ein bis zwei Wochen, in denen die Bienen sich auf die neue Situation einstellen muessen. Danach duerfte allerdings kein grosser Unterschied mehr bestehen. (Ich lasse mich gerne korrigieren).

    Dadurch ist mir zwar das Schauspiel entgangen, einen Bienenschwarm einfangen zu duerfen, aber das werde ich sicherlich noch erleben.

    Nach einiger Zeit kam die Bienenkiste zu uns und steht seit dem neben der anderen Beute im Garten. Im Inneren ist eine Traube von Bienen zu erkennen, vielleicht so gross wie ein Kinderkopf. Am Flugloch herrscht bei weitem nicht so viel Betrieb wie nebenan. Auch die Bienen in der Bienenkiste muessen gefuettert werden. Das System ist gleich. Eine abgeschnittene Plastikschale mit Zuckerloesung und ein wenig Stroh.

    Weitere Arbeiten

    Eine weitere Sache habe ich noch bei beiden „Bienenbehausungen“ gemacht. Ich habe die Einflugloecher mit Schaumstoffstreifen auf einige Zentimeter begrenzt. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll diese Massnahme dazu dienen, den Bienen dabei zu helfen, ihr Volk gegen Angreifer und Feinde, auch und besonders aus anderen Bienenvoelkern, die die Vorraete rauben wollen zu schuetzen. Eine kleine Oeffnung ist besser zu verteidigen als ein Scheunentor.

    Puh, viel Geschreibsel. Ich hoffe, ich konnte mich ein wenig verstaendlich machen und habe nicht allzuviele Tatsachen verdreht oder falsch widergegeben. Wer moechte, kann sich jetzt noch mein Video ansehen, in dem es um die heutigen Arbeiten geht. Einen kurzen Einblick in die neue Bienenkiste ist dabei auch zu erhaschen.

    Viel Spass

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    9 Antworten

    1. Danke! Wenn ich einen großen Garten hätte würde ich auch gerne Bienen halten. Bis es soweit ist, kann ich ja mal bei Dir zusehen wie es so läuft. Die sehen ja recht friedlich aus, hätte nicht erwartet, dass die so viel mit sich machen lassen. Es ist auch beeindruckend zu sehen wie schnell die Bienen ihre Waben bauen. Hätte ich echt nicht gedacht dass das alles so schnell geht.

      1. Hallo Anna

        Da gebe ich dir Recht, ich haette mir das mit dem bauen auch nicht so schnell vorgestellt. Ich kann dir nur raten, befasse dich mal damit. Ist eine wirklich faszinierende Sache die letztendlich auch noch nutzbringend ist.

        Gruss RR

    2. Lieber Ralf,

      da wünsche ich Euch einen schönen Urlaub. Was mich aber interessieren würde, was ist nun eigentlich einfacher die Segeberger Beute oder die Bienenkiste..so wie es für mich den Anschein macht ist es doch eindeutig die Kiste oder täusche ich mich da..und eigentlich ist es doch das gleiche Prinzip wie füher die Strohbeuten..da haben die Bienen doch auch alles selbst gebaut..ich frage mich also warum „konventionelle“ Imker so gegen die Bienenkisten sind. *grübel*..was sagt denn Deine Imkerlotse dazu..ach ja und noch eine Frage habe ich..Ist das für das 1. Volk problematisch wenn gleich daneben ein 2.tes einzieht?

      liebe Grüße

      Conny

      1. Hallo Conny

        Welches der beiden Systeme sich besser eignet werden wir erst im naechsten Jahr feststellen. Wenn man sie ueberhaupt vergleichen kann. Ist wie mit Apfel und Birne. Mein Imkerlotse hat selbst eine Bienenkiste. Der ist eigentlich auch recht angetan von dem Konzept. Nein, fuer das erste Volk duerfte das kein Problem sein, eher fuer das zweite. Bienen koennen naemlich durchaus zu Raeubern werden. Da hat das neue kleine Volk nichts entgegenzusetzen, wenn die von nebenan sich entschliessen dort zu raeubern. Duerfte allerdings noch nicht zum Tragen kommen. In der Bienenkiste ist noch nicht viel zu holen.

        Gruss RR

    3. Hallo, ich find es gut das es noch Leute gibt die sich Bienen halten, bei uns werden es immer weniger Imker da der Nachwuchs fehlt aber Bienen sind ja auch nicht leicht zu halten, ihr habt ja jetzt schon Futter Schwierigkeiten ich würde den Bienen zuliebe eine Blumenwiese anlegen damit sie euch nicht verhungern einfach mal ein Stück Rasen opfern umgraben und mit Blumensamen ansähen. Ich wünsch dir viel Glück mit den Bienen.

      1. Hallo Josef

        Ich fuettere, weil mir mein Imkerlotse dazu geraten hat. Blumen gibt es reichlich im Garten. Um aber so ein Volk zu ernaehren, denke ich braucht es mehr als ein paar Quadratmeter Phacelia. Dafuer gibt es auf den Feldern der umgebung noch reichlich Blumen. Vielleicht fuettern wir deshalb, weil meine Voelker noch jung sind.

        Gruss RR

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