Ich gebe ja zu, allzuviel Hoffnung hatte ich in bezug auf unsere Kartoffeln in diesem Jahr nicht. Die Kartoffeln liegen naemlich nicht in der Erde, sondern ich habe sie ganz einfach oben auf die Erde gelegt und mit einer dicken Schicht Stroh abgedeckt. Um das Ganze noch etwas zu verkomplizieren, liegt ein Teil der Kartoffeln sogar schlichtweg mit Stroh abgedeckt auf der Wiese. Nicht etwa weil ich zu faul war, „richtigen“ Kartoffelanbau zu betreiben. Nachlesen kann man das in meinem Artikel „Kartoffeln unter Stroh, wir versuchen das einfach mal“ vom 30.04.2011.
Die Voraussetzungen sind denkbar schlecht.
Wenige Wochen vor dem Legen der Kartoffeln befand sich an der Stelle, an der sie jetzt wachsen noch eine Wiese. Alles andere als ein vernuenftiger Garten. Umso erstaunter war ich, dass da ueberhaupt so etwas wie eine Kartoffel aus der Erde gekommen ist. Selbst die, die den Ansturm der Schnecken ueberlebt haben, machen sich im Moment ganz gut. Mal abgesehen von den faulenden und welkenden Blaettern. Dabei duerfte es sich wohl um Krautfaeule handeln.
Die beiden Seiten entlang dem Getreide sehen ganz gut aus. Die auf der Wiese sind ziemlich mickrig geblieben. Muss wohl doch nicht ganz so einfach gewesen sein, dort in all dem Gras Fuss zu fassen. Auch hat das Wiesengras es geschafft, an vielen Stellen die dicke Schicht aus Strohmulch zu ueberwinden. Aber abgerechnet wird am Ende.
Ich war ja doch ein wenig neugierig zu sehen, was sich da unter dem Stroh so tut. Deshalb habe ich einmal nachgesehen und siehe da, ich konnte tatsaechlich Kartoffeln ernten. Gut, manche Menschen haetten diese kleinen Dinger gar nicht erst als Kartoffeln bezeichnet. Viele davon hatten gerade mal Daumennagelgroesse. Das tut dem Geschmack allerdings keinen Abbruch. So junge Kartoffeln brauchen nicht geschaelt zu werden. Es reicht, die Schale mit einem Messer abzukratzen.
Sehr erstaunlich war die Tatsache, dass das Stroh eigentlich immer feucht geblieben ist. Die Erde darunter allerdings ziemlich trocken. Dabei hat es in den vergangenen Tagen doch einige Male ganz kraeftig geregnet. Und weitere Regenfaelle sind angekuendigt. Ich hoffe, unsere Kartoffeln legen durch den Regen noch mal kraeftig zu und ueberschreiten die Daumennagelgroesse. Wenn ich Heiners Worten vertrauen darf, dann besteht noch ein wenig Hoffnung. Heiner schreibt naemlich, dass Kartoffeln, die einmal die Krautfaeule gepackt hat, nur auf eine einzige Art und Weise auf den Befall reagieren. Sie sterben. Aber bevor sie das tun, werden noch mal ordentlich Naehrstoffe und hoffentlich auch einige Ballaststoffe (im wahrsten Sinne des Wortes 🙂 ) in die Kartoffeln unter der Erde gepumpt. Ein klein wenig mehr als Daumennagelgroesse kann naemlich wirklich nicht schaden.
Wie so oft habe ich auch ueber meine erste Kartoffelernte in diesem Jahr einen Film gemacht. Schauen Sie sich diesen einfach mal an. Wenn Sie dann einmal dabei sind, abonnieren Sie doch gleich unseren Youtubekanal.
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