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Mais, Bohnen und Kuerbis, die drei Schwestern. (Video)

Ich muss ehrlich sagen, mein Versuch Koernermais in Kombination mit Kuerbis und Bohnen anzubauen, auch die drei Schwestern genannt, hat sich zu meinem Lieblingsprojekt in diesem Jahr entwickelt. Keine Riesenzucchini, kein Riesenkuerbis, keine Suesskartoffel und auch kein Tabak kann da heranreichen. Bei diesem Experiment geht es ans Eingemachte.

Selbstversorgung, nicht Hobbygaertnern

Auf meinem Blog und in meinen Filmen dreht sich alles um Selbstversorgung, also darum, auf gegebener Flaeche so viele Kalorien zu erzeugen, um davon theoretisch mit einer Familie leben zu koennen. Dazu reicht es nicht, sich mit Kohlrabi, Radieschen und Stangenbohnen zu befassen. Alles gut und schoen, aber mit wirklicher Selbstversorgung hat das wenig zu tun.

Um wirkliche Selbstversorgung zu erreichen, muessen Grundnahrungsmittel her. Da fuehrt kein Weg dran vorbei. Ich versuche mich am Weizenanbau, und auf einem grossen Stueck Garten wachsen Kartoffeln. Walnuesse, oder besser gesagt deren Oel, koennen in einigen Jahren einen erheblichen Kalorienbeitrag zu unserer Ernaehrung leisten. Dazu noch die tierischen Nahrungsmittel, die wir erzeugen, ich bin guter Hoffnung, in einigen Jahren unsere Kalorienausbeute auf die Hoehe angehoben zu haben, die wir verbrauchen. Aber das ist ein anderes Thema. 

Nicht bei uns, aber vielerorts. Mais als Grundnahrungsmittel

Im weiteren Sinne kann man natuerlich auch Mais zu den Grundnahrungsmitteln zaehlen. Ebenso wie Trockenbohnen. Nicht unbedingt in unserem Lande, aber in anderen Weltengegenden sind diese fast so wichtig wie bei uns Weizen oder Roggen. Ziel meines „drei Schwestern Versuches“ ist es also, Koernermais und Bohnen in groesserer Menge anzubauen.

Koernermais im Garten anbauen
Diese drei haben sich gut entwickelt. Andere wiederum sind nur wenige Zentimeter hoch.

Koernermais, kein Zuckermais!!!

An dieser Stelle moechte ich noch kurz auf einige Kommentare zu meinem vorherigen Film zum gleichen Experiment eingehen. Da wurde mir mehrfach geschrieben, ich solle doch Bantammais nehmen.

Nein, das geht nicht. Bantam ist meines Wissens nach ein Zuckermais und kein Koernermais. Trocknen die Maiskoerner, schrumpeln sie ein. Daraus laesst sich kein Mehl mahlen. Das geht nur mit speziellen Koernermaissorten, deren Koerner nicht eintrocknen, sondern fest und voll bleiben. Das nur so nebenbei.

Mais düngen
Wenn dieses Zeug nur nicht so stinken wuerde. Bioduenger aus Guano. An jede Pflanze einen Loeffel.

Nachdem ich den Mais irgendwann um den 10. Mai ausgesaet hatte, blieb mir die ersten Wochen nur eine Arbeit an diesem Gartenstueck zu erledigen. Unkraut beseitigen. Wie immer waechst dieses naemlich viel schneller als das, was dort wachsen soll. Wie z.B. bei den Futterrueben. Mais ist allerdings zum Glueck leichter zu erkennen. 🙂 Trotzdem, viel viel Arbeit ist das, die nicht mal so eben mit der Hacke gemacht werden kann.

Nicht alle gleich hoch

Aber nun gut, nachdem der Mais jetzt zwischen 5 und 30 Zentimeter hoch steht, ist es an der Zeit, die Bohnen zu saeen. Sie haben richtig gelesen, einige Maispflaenzchen sind bis zu diesem Tag gerade mal 5 Zentimeter hoch, andere wiederum schon so hoch wie mein Unterarm lang ist. Keine Ahnung woran das liegt. Auch ist eine sehr ungleiche Verteilung zu erkennen. Vorne links im Beet waechst nur „Minimais“, aber auch innerhalb der Reihen ist ein enormer Unterschied im Wuchs zu erkennen. Darauf kann ich mir keinen Reim machen. Der einzige Grund, der mir einfaellt, ist das verwendete Saatgut. Das schien mir schon bei der Aussaat nicht homogen zu sein. Auch wenn der Lieferant bestaetigt hat, dass es sich um eine Sorte handelt.

Die drei Schwestern Mais Bohnen und Kuerbis
Zwischen den Maisreihen sollen Trockenbohnen wachsen. Die muessten den Boden eigentlich recht zuegig beschatten.

Wieder so ein Versuch

Mir ist ja in der Vergangenheit einige Male vorgeworfen worden, ich wuerde nicht genug duengen und nicht genug giessen. Gut, da mag man unterschiedlicher Auffassung sein. Ich denke nicht, dass ich wirklich zu wenig geduengt habe. Beim Giessen verhaelt es sich aehnlich. Ich kann mich nicht erinnern, dass mir mal eine Pflanze im Garten vertrocknet waere. Die sind von Natur aus auch auf laengere Trockenheiten vorbereitet. Der Ertrag mag ein wenig darunter leiden, sonst aber auch nichts.

Mein Maisexperiment bietet die wunderbare Gelegenheit zu ueberpruefen, ob dem wirklich so ist. Insgesamt wachsen 11 Reihen Mais mit jeweils um die 20 bis 25 Pflanzen. Daraus ergibt sich ein Abstand von ca. 30 Zentimetern. Die beiden aeusseren Reihen lassen wir unbeachtet. Die stehen zu nah an den Nachbarkulturen. Von den verbleibenden 9 Reihen werde ich also drei Reihen, diejenigen, die mir am kraeftigsten erschienen, vollkommen unbeachtet lassen. Die bekommen von mir weder Duenger noch Wasser. Weitere drei Reihen werde ich, sofern es wieder zu einer extremen Trockenheit kommen sollte, bewaessern. Weitere drei Reihen, die mit den schwaechsten Pflanzen, bekommen zusaetzlich noch einen Essloeffel Bionaturduenger spendiert.

Kinderarbeit in Deutschland
Ich weiss, ich bin ein Ausbeuter meiner Kinder.Dabei ist Kinderarbeit doch verboten. Aber wer ins Kino will, der muss auch was dafuer tun. 🙂

Ob da was zu erkennen sein wird?

Damit muesste sich doch in einigen Wochen ein Unterschied feststellen lassen. Wenn es denn einen gibt. Ich werde berichten. Persoenlich habe ich ja so meine Zweifel, ob da wirklich was zu erkennen sein wird. Warum bewaessern die Landwirte ihre Felder? Wenn ich mir das so hier in der Gegend ansehe, dann dient das vornehmlich dazu, auch noch den allerletzten Kruemel Ertrag herauszupressen. Andere wiederum bewaessern nicht und ernten trotzdem.

Bis auf wenige Ausnahmen, wie Radieschen oder Kohlrabi, denke ich mal, ist Giessen nicht zwingend noetig. Schon gar nicht bei Mais und Bohnen. Kartoffeln und Karotten werden ja schon mal bewaessert. Ein bewaessertes Maisfeld habe ich allerdings noch nie gesehen. Und Bohnen schon gar nicht.

Aber wir werden ja sehen, wie sich dieses Experiment entwickelt. Ein Glueck, dass ich schon viel mehr weiss als Sie. Der Film ist naemlich schon mehr als drei Wochen alt. 🙂

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7 Antworten

  1. Hi
    jedes Spätjahr wenn alle Kürbisse ect. geerntet sind wird Kaninchen/Hühnermist untergezackert!
    Mein Mist besteht aus Heu-Stroh und eben den Hinterlassenschaften der Tiere!
    Es ist frischer Mist nicht Jahrelang abgelagert und was soll ich sagen es ist ein wunderbarer Dünger der mein Obst/Gemüse geradezu explodieren lässt!
    Dadurch spare ich mir teuere Dünger ect.!
    Im Frühjahr bevor frisch ausgesäht wird kommt der Mulcher zum Einsatz später wird dann nochmal alles Unkraut untergezackert!
    Das ist meine „Gründüngung“, ich sähe nicht extra aus!

    LG
    Uschi

  2. Die Idee sich selbst zu versorgen finde ich gut. Ich kaufe derzeit meinen Jahresbedarf an Weizen ein bzw. Tausche gegen Honig mit einem Biolandwirt. Ich scheue die Arbeit, vor allem wie dresche ich ohne Maschinen aus? Gibts da einen Trick oder eine Handmaschine? Dann noch eine Frage: das elemtarste Grundnahrungsmittel ist doch eigentlich Wasser, oder? Wie haben Sie dieses Problem gelöst? Brunnen, Regenwasseranlage?

    Grüsse Heiko

  3. Lieber Ralf! Bitte, wie heißt denn diese Metallschlinge, mit der Du das Unkraut weggekratzt hast? Und wo bekommt man die? Hab sowas noch nie bei uns gesehen und hab so den Verdacht, das gibt’s bei uns nicht – genau wie die geniale Pendelhacke…
    Danke und liebe Grüße!

  4. Hallo,
    möchte noch mal Bezug nehmen auf den Artikel, in dem die Frage auftauchte, wie man Mais mahlen kann. Den Mais kann man in einer guten Gerteidemühle mahlen. Habe bei meiner nachgeschaut, mit der könnte man das machen. Ich habe auch schon Hirse und Reis gemahlen, das geht prima. Die Maiskolben würde ich immer zu zweit zusammenknoten, luftig über einen gespannten Draht aufhängen und dann trocknen. Haben wir früher auch so gemacht. Mit der Hand kann man die Körner dann abmachen. Viel Erfolg!

  5. Ich nenne das Erziehung und nicht Kinderarbeit 😉
    Mein Mais pflanze ich immer um und hat jedes Jahr prima funktioniert – ist aber Zuckermais und der Abstand ist immer um die 15-20cm und Stangenbohnen kommen auch immer dran, allerdings da ich ein Kistensystem (Quadratgarten) als Garten habe, muss ich giessen da es zu trocken ist, wobei ich mit meinen 250m2 da keine Probleme habe.
    Wuerde ich ein Garten wie du machen, so wuerde ich auch nur die Erde gut vorbereiten und am Anfang etwas mehr giessen Spaeter nicht mehr…
    LG aus FR

  6. Sehr interessante Sache ! habe ein ähnliches Projekt laufen. Allerdings Süßmais mit Buschbohne und Hokaido dazwischen.

    Der Mais wächst erstklassig, die Kürbisse ebenso, aber die Bohnen kümmern und wachsen kaum. Außer reichlich Wasser bekommt das Stück nix. Fläche ist etwa die hälfte von deiner. Je eine Reihe Mais, dann Bohne Dann KÜrbis im Wechsel.
    Keine vorherige Düngung. Nur unterfräßen einer Grasnabe im Frühjahr zum Beet anlegen.

    Bin auf deine Ergebnisse gespannt.

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