Getreideernte abgeschlossen, Kartoffeln aus der Erde, was also nun tun mit dem Garten? Vor dieser Frage stand ich vor einigen Wochen. Liesse ich bis in den Fruehling alles so wie es war, dann wuerde dort mehr Unkraut wachsen als jemals zuvor. Umgraben unmoeglich, viel zu gross, wochenlang mit der Schuffel umherlaufen und das Unkraut und das Gras klein zu halten viel zu aufwendig. Eigentlich schwebte mir vor, auf der Flaeche noch eine Gruenduengung auszusaeen. Aber einfach so auf die Erde streuen bringt nichts, die Getreidestoppeln im Weg. Das Saatgut wuerde sich nicht einmal vernuenftig in die Erde einarbeiten lassen. Was also tun?
Ein Landwirt wird, jedenfalls sehe ich es hier in der Gegend so, mit dem Grubber das Stoppelfeld aufreissen und neu einsaeen. In der Regel mit einer Gruenduengung, die im Winter abfriert. Einziges Problem, ich besitze an meinem Einachser keinen Grubber. Suche schon lange nach einem passenden Anbaugeraet, kann aber gebraucht leider keines finden. Und neu, tut mir leid, so viel Geld habe ich auch nicht in der Portokasse. Die kosten, je nach Breite, zwischen 380 und 450 Euro, zum Beispiel bei Siekmann. Und das ist auch nur der Grubber alleine.
Stoppelfeld im Garten. Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen.
Idealerweise haengt noch eine Kruemelwalze hinten dran. Wuerde die Arbeit wahrscheinlich erheblich einfacher machen. Solch ein Geraet ist noch einmal um einiges teurer. Verkauft wird so ein Geraet zum Beispiel von der Firma Marciniak KG. Kostet allerdings schlappe 599 Euro.
Ich meine mich zu erinnern, vor einiger Zeit einen youtubefilm ueber einen Biolandwirt am Unterrhein gesehen zu haben. Der meinte, bei ihm wuerden die Felder nur im Herbst gepfluegt, niemals im Fruehjahr. Vor der Aussaat im Fruehjahr wuerde allerhoechstens noch mal mit einer Fraese, oder was fuer eine Geraet den Landwirten sonst noch zur Verfuegung steht, die Oberflaeche aussaatfertig gemacht. Es wuerde aber keine tiefe Bodenbearbeitung mehr stattfinden.
Diesmal ging die Pfluegerei erheblich einfacher. Trotzdem muss ich noch an meiner Technik feilen.
Hoert sich logisch an. Der Boden hat sich ueber den Winter gesetzt, das Bodenleben steht nicht mehr auf dem Kopf, wie nach dem Pfluegen, warum sollte ich das nicht auch so machen? Einen Pflug habe ich ja fuer den Einachser. Nur die Frage, ob der Pflug auch mit den Stoppeln zurecht kommt? So stand meine Vorgehensweise fest. Ich pfluege, so gut ich eben kann, saee dann eine Gruenduengung aus, die ueber den Winter abfriert und muss dann im Fruehjahr nur noch jemanden mit einer Fraese finden, der mir das Stueck aussaatfertig macht.
Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Den Pflug aus dem Schuppen geholt und los. Und ich muss sagen, ich war positiv ueberrascht. Nach meinen ersten dilettantischen Bemuehungen im Fruehjahr, die mich mehr Nerven und Kraft gekostet haben, als sie Nutzen hatten, ging das Pfluegen an diesem Tag erheblich besser. Gut, immer noch weit entfernt von professionell. Dazu haben die Getreidestoppeln im Wege gestanden, die sich immer und immer wieder vor den Pflug gesetzt haben, was dazu fuehrte, dass ich einen Berg von Erde vor mir herschob. Aber immerhin, ich habe es geschafft, die Furche halbwegs gerade zu halten. Auch von der Zeit her kann ich mich nicht beklagen. Gerade mal einen halben Tag habe ich fuer diese knapp 200 Quadratmeter gebracht, mit Pausen natuerlich.
Ich bin aber sicher, haette ich noch zwei Wochen gewartet, der Pflug haette sich nicht mehr gegen das Unkraut behaupten koennen. An einigen Stellen hatte sich Klee stark verbreitet. An anderen Stellen Quecken. Dann waere ich beim Pfluegen in arge Bedraengnis geraten.
Zum Schluss noch mit dem Spaten die Raender ein wenig bearbeitet, jetzt muss nur noch die Gruenduengung ausgesaet werden.
Alleine die Stelle, an denen die Kartoffeln unter dem Stroh gelegen haben, waren sehr muehevoll. Ich habe es ja in meinem Film „Kartofffeln unter Stroh“ gezeigt, die Wurzeln der ehemaligen Wiese lagen noch unverrottet in der Erde und bildeten eine sehr kompakte Schicht. Da hatte der Pflug ordentlich zu kaempfen. Ich konnte nicht so tief pfluegen, wie ich es mir erhofft hatte. Aber das wird sich in den kommenden Jahren ergeben. Danach noch mit der Egge die groebsten Brocken kleingefahren. Das wars.
Um den Garten herum liegt Wiese. Um zu verhindern, dass das Gras allzu schnell wieder in den Garten hineinwaechst, bin ich rundherum mit dem Spaten gegangen und habe einen kleinen Graben ausgehoben. Fuer meine Vorstellungen sieht das schon recht gut aus.
Wieviel „Spass“ die Arbeit im Garten macht, kann man natuerlich wieder in meinem Film sehen. Viel Spass. Ach so, wie die Gruenduengung in die Erde kommt, darueber berichte ich demnaechst.
11 Antworten
Ich arbeite mit einem Brumi und bearbeite mehrre Gärten. Ich habe leider keine Orginale zusatzgeräte außer dem Pflug und den Hackmessern dazubekommen. Aber bei uns in der damaligen DDR wurde der Fortschritt als einachser bebaut und dazu jedemenge Zusatzteile wie Egge Grubber Und viele andere nützliche zusäzliche geräte. So habe ich auch den Grubber mit einer Arbeitsbreite von 60 cm und die Egge mit fast 1m beite. Damit arbeitet der Brumi sehr gut . Er hat ja auch nur 4,5 PS. Der Pflug schaft eine 20 -25 Pflugtiefe und eine breite von ca 10 cm. Die beweglichkeit ist sehr gut ga ich ja eine möglichkeit habe ein rad beim wenden abzuschalten ansonsten kann ich kurvenfahren ohne das ich mir die Arme breche. Leider wird der kleine nicht mehr gebaut . Firma ist Pleite gegangen heist es schade. Für Kleingärtern und kleine Grundstücke so bis 2000m2 ist er gut geeignet ohne das es ihm weh tut. Ich hatte mit einem Befreundetem Kundendinst unterhalten und ihn nach einem Ersatzteil gefragt und er sagte mir dan die Firma ist doch schon lange Pleite und hab ich geantwortet das weis doch der kleine nicht der arbeitet trotzdem und das mit 120 m3 und 4,5 PS. Ich bin wirklich begeistert. Wir haben hir mittelschweren Boden . Werde in diesem Jahr mal einnige Bilder Machen. Aber wer einen kleinen Einachser hat kann sich getrost die Zusatzgeräte von Fortschritt E 930 bzw 931 zulegen und sie sind nicht teuer und lassen sich an alle Einachser anpassen. Wünsche allen ein Gutes Jahr und gute erfolge. Bin Übrigens von der Insel Rügen. VORKASSE-Nr.VOR14397iele Grüße Gerhard
@maya, dann denkst du warscheinlich auch das große ackerflächen die erosions gefärded sind auch nicht veranwortbar sind oder??
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1748874/ – interessanter Beitrag zum Wandel der Bodenbearbeitung, insbesondere mit Hinblick auf die Bodenfruchtbarkeit. Komposttee läßt grüßen 😉
Also, die normale Arbeitsreihenfoge ist:1.Sofort nach der Ernte einmal flach(am besten den Grubber flach einstellen) durch ackern, das hat den Sinn das Samenunkräuter anfangen zu keimen und zu wachsen. Zweiter schritt ist noch einmal tiefer durch ackern( den Grubber tiefer einstellen) um das Unkraut zu zerstören. Da nach hat man die Wahl, entweder man säht eine gründüngung ein und arbeitet diese im früher unter( wir pflügen). Oder man säht eine Winterfrucht ein(zb. eine andere Getreidesorte)(nicht 2x die gleiche sorte hinter ein ander). Oder man pflügt das ganze im Herbnst um und säht im fühjahr ein. Eine frage hätte ich noch. hast du sommer oder winter getreide gesäht?
Jallo Jens
Dann werde ich mal sehen, wie ich so mit meinem kleinen Maschinchen hzurecht komme. Ich habe Sommergetreide genutzt. Ich glaube, das ist fuer mich als Hobbymensch die bessere Wahl. So kann ich im Herbst nach der Ernte noch mal Gruendungung ausbringen und diese wird auch noch gross genug. Und ich denke, dadurch dass ich im Fruehling mit einer Unkrautffreien Flaeche beginne, kann ich dasunkraut besser unter Kontrolle halten. Bei Wintergetreide hat sich vielleicht schon im Fruehjahr wieder Unmengen von Unkraut durchgesetzt die ich nicht entfernen kann. Ich habe nun keinen Striegel und was die landwirte sonst noch so nutzen.
Gruss RR
Ich komme vom Bauernhof, weiß daher das die Stoppel-bearbeitung, für Bio-Bauern, der wirksamste Weg ist Unkräuter wirksam zu bekämpfen. Wie tiefarbeitet dein Pflug? Kannst du den in der Höhe verstellen? Wenn ja dann schreibe das mal, dann kann mann auch besser überlegen welche maschiene bei dir für die Stoppel-bearbeitung besser geeigent ist. Als tip neben bei, die Stoppel-bearbeitung am besten ca. eine woche nach der Ernte machen.
Hallo Jens
Ist ja nur ein kleiner Einachser mit 5 oder 6 Ps. Den Pflug kann ich einstellen, aber so tief wie die Landwirte komme ich damit nicht. Irgendwie moechte ich auch vom Pfluegen weg. Oder hoechstens alle 3 Jahre mal machen. Hast du eine Idee, wie ich die Flaeche bearbeiten soll, wenn ich auf den Pflug verzichten moechte?
Mir hat mal ein Landwirt gesagt: Der Pflug ist der Fluch.
Habe mir jetzt Gaensefussschare fuer den einachser geholt. Ich rechne mit vielleicht aus, wenn ich damit nur so tief es eben geht die Erde aufreisse, reicht das nicht. Im Fruehjahr vielleicht noch einmal ganz oberflaechlich Fraesen und das wars. Komme ich damit hin? Es gibt doch schon genuegend Informationen darueber, wie man ohne Pflug, dafuer aber mit Mulchsaat und dergleichen zurecht kommt. Manchmal habe ich aber den Eindruck, ich als Hobbygaertner mit meinem begrenzten Fuhrpark bekomme das gar nicht hin. Alleine die Aussaat in die Mulchdecke kann doch eigentlich nur mit groesseren Maschinen gehen.
Gruss RR
Ich habe selber einen Garten, und möchte dir nur sagen ich Pflüge selbst mit einem Iseki, und Fräse mein land nicht. Ich Habe einen Kutivator mit dem ich mein Land im Frühjahr durchreiße um es danach mit der egge für die saat vorzubereiten. Ist auch besser für den Boden. Würde auch gerne weitere erfahrungen mit dir austauschen.
Mfg. Stefan
Kein Problem
Ich bin immer ueber diese Seite zu erreichen. Welche Maschine hast du denn? Wie tief kannst du denn damit Grubbern? Wieviele Zinken hat der denn? Ich koennte mir vorstellen, bei zu vielen kommt die Maschine nicht mehr durch. Meine hat ja nur eine handvoll PS
Gruss RR
wie geht es denn den bienen?
Im Moment noch prima. Ich komme aber noch mal darauf zurueck.
Gruss RR