Das Fruehjahr naht und damit auch die Zeit, sich der Gartenplanung fuer das kommende Jahr zu widmen. Sicher, schaut man nach draussen, dann glaubt man kaum, es waere schon so weit. Aber das Fruehjahr kann schnell kommen.
So muss auch ich mich so langsam aber sicher mit der Planung unseres Selbstversorgergartens befassen. Genau dazu brauche ich Ihre Hilfe und Ihre Vorschlaege. Es gibt naemlich einen kleinen Unterschied, ob jemand nur einen Gemuesegarten zu planen hat, oder aber einen Garten, der eine vierkoepfige Familie ein Jahr sicher ernaehren koennen soll. Dazu noch die Tiere, die bei uns leben, moeglichst vollstaendig mit dem versorgt, was sie brauchen.
In meinem heutigen Artikel soll es um die generelle Planung eines Selbstversorgergartens gehen, um die grundsaetzlichen Dinge. Ziel ist es, eine Planung zu erstellen, die auf viele Jahre angewendet werden kann. Eine Planung, die so wenig wie moeglich Arbeit verursacht und trotzdem passable Ernten erbringt.
Ein grosser Selbstversorgergarten will geplant sein
Zuerst aber moechte ich kurz erlaeutern, wie ich mir unseren Garten vorgestellt habe, wie ich mir ausgerechnet habe, moeglichst viel dessen, was wir brauchen, selbst zu erzeugen.
Als erstes habe ich unserem Garten eine grobe Einteilung verpasst. Er besteht aus einem Streifen von acht Metern Breite und knapp 70 Metern Laenge. Das ergibt summa summarum 560 Quadratmeter, die uns zur Verfuegung stehen. Hoert sich viel an. Ich denke aber nicht, dass diese Flaeche zu gross bemessen ist. Schliesslich soll darauf unser Gemuese, ein Grossteil unseres Getreides, unsere Kartoffeln und wenn moeglich noch genuegend Futter fuer die Tiere wachsen. Die ersten sieben Meter moechte ich gerne fuer Dauerkulturen wie Erdbeeren und Spargel nutzen. Erdbeeren stehen schon, und Spargel wird hoffentlich im Fruehjahr noch folgen. Bleiben immer noch einige Quadratmeter uebrig, die ich fuer Gartenexperimente nutzen moechte. Fuer den Anbau neuer Sorten, von neuen Gemuesearten, eben all dem, was nicht direkt unter den Begriff Selbstversorgung faellt. Das war in den vergangenen Jahren schon mein Steckenpferd und wird es auch weiterhin bleiben.
Sieben Meter fuer Dauerkulturen wie Erdbeeren und Spargel. Der Rest des Gartens soll das abwerfen, was eine Familie mit vier Koepfen im Jahr braucht. Das geht nur, wenn der Garten auch gross genug ist.
Die restliche Flaeche plane ich, in einzelne Abschnitte von jeweils 15 Metern Laenge einzuteilen. Nur getrennt durch einen schmalen Weg, um von allen Seiten guten Zugang zu haben. Das ergibt bei einer Laenge von rund 60 Metern vier einzelne Abschnitte, jeder rund 120 m2 gross. 120 m2 Gemuese, dieselbe Flaeche fuer Getreide, einen Abschnitt fuer Kartoffeln und eventuell Futterrueben und aehnliches als Futter fuer die Tiere. Den letzten Abschnitt plane ich, komplett fuer ein Jahr mit Gruenduengung einzusaeen. Das ganze im stetigen Wechsel.
Im ersten Jahr vielleicht Gemuese, im zweiten Getreide, im dritten Kartoffeln und im letzten Jahr Klee oder eine andere Gruenduengung, um dem Boden die Moeglichkeit zur Erholung zu geben. So jedenfalls meine Planung.
Unser Obst waechst an anderer Stelle. Die Baeume und Beerenstraeucher sind aus dieser Planung ausgenommen. Hier unsere kleine Obstplantage.
Die einzelen Parzellen
1. Gemuese
120 m2 Gemuese sollten mehr als ausreichend sein, um davon eine Familie ernaehren zu koennen. Ich denke mal, bei dieser Groesse brauchen wir nicht mit dem Platz zu knausern. War ja in den vergangenen Jahren immer mein Problem. Ich habe oft viel zu dicht gepflanzt und gesaet. Manchmal kann weniger aber auch mehr sein. Zuzurechnen sind natuerlich noch einmal mehr als 50 Quadratmeter Folientunnel. Wenn wir es auf dieser Flaeche nicht schaffen, ausreichend Gemuese zu ernten, dann weiss ich nicht.
2. Getreide
Bei Getreide ist die Rechnung schon nicht so eindeutig. Im letzten Jahr betrug die Getreidernte rund 35 Kilogramm auf 50 m2. Bei 120 m2 kann ich also mit einer Ernte von ca. 85 Kilo rechnen. Das duerfte vielleicht nicht ganz ausreichen, um damit uebers Jahr zu kommen, aber einen Grossteil dessen, was wir verbrauchen, laesst sich daraus schon herstellen. Abgesehen davon, viele Backwaren schmecken aus Vollkornmehl nicht sonderlich gut. Ich koennte mir vorstellen, ein Puddingteilchen oder ein Quarkbaellchen aus Vollkornmehl, auch wenn es gesuender ist, findet keinen grossen Anklang. Da ich aber keine Ahnung habe, wie ich unser Vollkornmehl zu Auszugsmehl weiterverabeiten kann, werden wir wohl auch in Zukunft Mehl kaufen muessen. Fuer Brot, Nudeln und Aehnliches sollte unsere Ernte somit reichen.
Aus einem Kilo Getreide backe ich im Moment Brote, die rund 1600 bis 1700 Gramm auf die Waage bringen. Das ergaebe ein Brot alle vier Tage. Die Kinder sind noch klein und essen noch nicht viel. Sind sie aber erst einmal groesser, stossen wir damit bestimmt an unsere Grenzen. Vor allem dann, wenn wir, wie ich hoffe, auch einmal die Zeit dazu finden, aus unserem Getreide eigene Teigwaren herzustellen. Bedenken muss man allerdings, dass eine Selbstversorgung, so wie wir sie planen, auch eine gewisse Umstellung der Ernaehrung mit sich zieht. Zwangslaeufig. Weg von Brot, Nudeln und anderen Getreideprodukten hin zu mehr Obst und mehr Gemuese. Ich gebe zu, diese Umstellung ist vielleicht der schwierigste Teil an unserem gesamten Selbstversorgervorhaben. Aber das steht auf einem anderen Blatt.
3. Grundnahrungsmittel Kartoffeln
Auf einem weiteren Viertel unseres Gartens soll das Grundnahrungsmittel Kartoffeln wachsen. Im Moment sieht man dort, wo sie wachsen sollen, nur Wiese. Da sich aber unser Versuch, Kartoffeln unter Stroh anzubauen, im letzten Jahr im grossen und ganzen bewaehrt hat, wird es auch in diesem Jahr so sein, dass ich das letzte Stueck, das noch zu unserem Garten fehlt, auf diese Weise urbar machen moechte. Trotz der Schneckenproblematik. Im letzten Jahr war die Flaeche fuer Kartoffeln erheblich kleiner, aber selbst das hat ausgereicht, um ausreichend Kartoffeln zu ernten. Wenn also erst einmal die gesamte Gartenflaeche urbar gemacht ist, sollte es kein Problem sein, mehr als ausreichend Kartoffeln auf diesem Viertel anzubauen. Da bleibt bestimmt noch eine grosses Stueck fuer den Anbau von Futterrueben uebrig, die dann den Kaninchen zugute kommen werden.
Mehr als 50 m2 Folientunnel. Eine gute Investition. Damit steht fuer unser Gemuese rund 170 m2 zur Verfuegung. Da werden wir wohl ordentlich schlemmen koennen.
4. Gruenduengung zur Bodenverbesserung
Das letzte Viertel soll nur mit Gruenduengung eingesaet werden, um dem Boden eine Verschnaufpause zu goennen und den Humusgehalt im Boden zu erhoehen. Wenn diese Gruenduengung dann auch noch als Kaninchenfutter dienen kann, wie der Klee, den wir im letzten Jahr nach dem Getreide ausgesaeet haben, dann haben wir unserem Garten viel gutes getan. Nehme ich jedenfalls an.
Jetzt sind Sie an der Reihe
Stellen Sie sich vor, es waere Ihr Garten, Ihre geplante Selbstversorgung. Was wuerden Sie anders machen? Woran wuerden Sie feilen, was passt Ihnen nicht ins Konzept?
Mir fallen da so einige Fragen ein. Die wichtigste von allen ist die Reihenfolge, in der die einzelnen Parzellen belegt werden sollten. Gruenduengung, Kartoffeln, Gemuese, Getreide und wieder von Neuem? Die Kartoffeln profitieren vom Klee und hinterlassen einen lockeren Boden, das Gemuese muss nicht gross nachgeduengt werden, und das Getreide verbraucht die Naehrstoffe, die von den vorherigen Kulturen nicht aufgebracht wurden. Koennte ich mir vorstellen. Obwohl, die Beschreibung der Weizensorte, die ich im letzten Jahr angebaut habe besagt, sie stelle hohe Ansprueche an den Boden, um gute Ertraege zu bringen.
Wie steht es mit der Bodenbearbeitung? Geht das alles ohne Umgraben oder Pfluegen? (Wenn ich mir das Stueck mit Klee so ansehe, dann wage ich es zu bezweifeln. Da hat sich so einiges an Unkraeutern breit gemacht.) Bei den Kartoffeln sehe ich keine grossen Probleme. Die sind stark genug um sich durchzusetzen. Bei Karotten z.B. habe ich schon meine Probleme. Ohne Pfluegen, ohne einen nackten Boden zu haben, sehe ich wenig Chancen, dass sich die Moehren durchsetzen koennen. Das Gleiche gilt fuer viele andere Gemuesesorten, vor allem wenn sie ausgesaet werden muessen.
Welche Gruenduengungspflanze wuerden Sie nehmen? Klee bringt Stickstoff, gehoert aber, wie Bohnen, zu den Schmetterlingsblütlern und koennte damit nicht ganz passend sein.
Reicht die Groesse der Parzellen aus, um wirklich ohne ein schlechtes Gewissen haben zu muessen, von einer Selbstversorgung in Nahrungsangelegenheiten sprechen zu koennen?
Oder haben Sie eine ganz andere Vostellung davon, wie Sie ihren Selbstversorgergarten planen wuerden? Lassen Sie mich Ihre Meinung wissen. Weisen Sie mich auf Denkfehler hin. Machen Sie Vorschlaege, wie so ein grosser Garten moeglichst effizient zu bewirtschaften ist. Auch, oder gerade fuer jemanden, der nicht die Mittel und die Maschinerie besitzt, wie sie auf einem Bauernhof zu finden waere. Ich bin fuer jeden Hinweis und jede Kritik dankbar.
Der Film
Um sich alles noch einmal richtig vor Augen zu fuehren, habe ich einen Rundgang mit der Videokamera durch unseren winterlichen Garten gemacht. Dieser Film hilft vielleicht dabei, sich eine genauere Vorstellung davon zu machen, wo wir hin wollen.
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25 Antworten
Richtig gut was Du hier machst!
Super das Du Deine Leser um Hilfe bittest. So können wir Deinen Weg in die Selbstversorgung mit verfolgen.
Werden hier noch öfter vorbei schauen.
Danke dafür,
Jojo und Jezz
Hallo rrhase,
Toll was du da machst.
Neue Ideen habe ich keine, aber ein Gedanke kam mir.
Werden deine sehr dicht gepflanzten Bäume nicht eines Tages, nämlich wenn gute Ernte zu erwarten ist, den restlichen Garten zu sehr beschatten?
Mein Treibhaus hat infolge solcher Planung kaum mehr Licht 🙁
werde weiter dein tun verfolgen.
Gruß
Lotte
Hallo Lotte
Hoffe ich nicht. Ich habe in der Baumschule extra nach moeglichst klein bleibenden Baeumen gefragt. Kleiner duerfte es kaum gehen. ansonsten kann man sie auch, sofern man Ahnung hat, durch den richtigen Schnitt ziemlich klein halten. Ich hoffe also mal, dass ich in einigen Jahren die Baeume nicht verdamme.
Gruss RR
Servus Ralf
ist die Planung jetzt eigentlich schon abgeschlossen bzw weiter voran geschritten? Hab ich den „nächsten Teil“, von dem du im Video gesprochen hattest, nur nicht entdeckt oder blieb der bisher aus.
Grüße
Hallo Monti
Nein, ist noch nicht so weit. Äich warte noch auf ein Buch ueber Mischkultur welches eigentlich Ende Februar ankommen sollte. Aber kommt noch, versprochen.
Gruss RR
Ich grübel auch schon den ganzen Winter über der Gartenplanung unseres neuen Gartens, der im November noch ein Brombeer-Efeu-Brennessel-Gras-Dschungel war.
Dazu hab ich auch das ein oder andere Buch erworben – mein Liebling ist dabei Mischkultur von Christa Weinrich. Hier gibt es nicht nur: die können mit dem aber nicht mit dem…… sondern es gibt konkrete Beispiele für Standardbeete mit 1,2m Breite und verschiedenen Gemüsen. Außerdem werden Obststräucher, Kräuter und Blumen mit eingebunden. Daraus habe ich mir ein paar Beete fürs erste jahr zusammengestellt und bastel jetzt nur noch dran, wie ich sie gegeneinander austauschen werde für die Fruchtfolge. Denn jährlich um x cm verschieben ist mir wahrscheinlich zu anstrengend.
Maja
Vielen vielen Dank fuer die vielen Kommentare und direkten Zuschriften. Dann werde ich mir die Vorschlaege alle mal durch den Kopf gehen lassen und in einigen Tagen noch mal darueber berichten.
Moin,
ich bin ja seit ein paar Jahren am Ausprobieren mit „Schlüsselloch-Beeten“, ein oder mehrere Wege im Garten, und davon abgehend links und rechts immer soviel Fläche im Rund, wie du bearbeiten kannst, in Reichweite, ohne das Beet zu betreten.
Wenn man das versetzt macht, plus Mischkulturen in diesen Beeten, wird der Ertrag sogar höher als in Reihen. Und der Boden ist immer bedeckt und man muß weniger gießen (Klee auf allen nicht bearbeiteten Flächen).
Bei meinen Schwiegers hat den Gemüsegarten (2000qm!!!!!) der Opa allein gemacht, war aber bei 7 Kindern auch lebensnotwendig.
Leider ist er schon lange tot, aber SchwieMu erzählt gern, was man wie am besten verarbeiten kann – sie kochte z.B. im direktbeheizten Waschkessel im Keller immer 50 Gläser Gemüse auf einmal ein…oder Marmeladen im 30 L-Pott auf dem Holzherd.
Solche Mengen braucht ja GsD heute kaum noch jemand, entsprechend sinkt auch der Zeitbedarf in der Gartenarbeit.
Außer man will seine Überschüsse auch noch verkaufen.
Aber mit Vollzeitjobs mit langen Fahrzeiten wird es so schon echt schwierig, finde ich. Und die Bienen sind mir ehrlich gesagt im Sommer das Allerwichtigste, da brauch ich eher einen bienenfreundlichen Garten, der auch noch was für Menschen abwirft…*ggg*
Von echter SV a la Schwiegis bin ich also weit entfernt, aber mein Tag hat auch nur 24h, auch wenn ich mir grad im Sommer öft wünsche, es wären mindestens 48…
Hallo Sabi(e)ne
Selbstversorgung ist kein Nebenbeijob. Das sehe ich jeden Tag aufs Neue Wir sind in der gleucklichen Lage, dass ich mich voll und ganz den Kindern und der Selbstversorgung widmen kann. Waere ich berufstaetig, keine Chance. Dafuer muessen wir natuerlich auch allerhand Abstriche machen. Diese aber gewollt.
Gruss RR
Da muss ich Dir Recht geben, Sabi(e)ne 🙂
„Wir“ sind Gottseidank in der glücklichen Situation, dass ich genug verdiene, sodass Frau daheim bleiben kann. Sie kümmert sich um alles Schöne und einen Teil der Ernte, ich liefere die Muskelarbeit. Es ist aber dennoch echt viel. Jetz schon, und wir stehen noch am Anfang 🙂
Moin moin und Hallo,
ich habe da ein paar Bücher, die mir immer wieder gute Hilfen sind:
„Der Biogarten“ von Marie-Luise Kreuter, ihre Bücher sind die Bibeln der Bio-Gärtner.
„Kompost, Erde,Düngung“ von Robert Sulzberger, wie funktioniert der Kosmos Boden, ohne Regenwürmer gehts halt nicht.
„Mischkultur“ von Hans Wagner, welche Pflanzen mögen sich und welche stören sich beim wachsen?
Interessante Bücher gibt es beim Pala-Verlag und beim Ökobuch-Verlag.
Brennesseljauche ist ein prima Dünger und die Nesseln sind mit dem Rasenmäher schnell gehäckselt. Beim Stroh aufpassen, das zieht Stickstoff aus dem Boden.
Sodele, viel Erfolg weiterhin bei Euren Plänen
Katinka
Vielen Dank für die Literaturtipps!
Ich schließe mich einem der Kommentare insofern an, dass ich unsere Anbauflächen vermessen habe (Das kommt jetzt nicht auf 5cm am) und
mir in einem geeignetem Programm am PC eine maßstabsgetreue Grafik zurechtgelegt habe an der ich an den Winterabenden in aller Seelenruhe planen kann. Eine feine Sache. Was die Aufteilung betrifft, so haben wir folgendes gemacht. Wir haben 3 verschiedene Anbauflächen die durch die Wiese voneinander getrennt sind. Das hat den Vorteil, dass man Schädlinge und Krankheiten besser im Griff hat und eine Übertragung nicht so schnell möglich ist. Außerdem pflanzen wir alles in Mischkultur an. Wir haben jetzt nicht 8 Reihen Kohl und dann 10m Kartoffeln usw. Für den ganzen Garten gilt, die Mischung machts. Lass alles ruhig ein bisschen verwinkelt und verspielt sein. Nehmen wir uns die Gärten unserer Eltern und Großeltern zum vorbild, DENN die MUSSTEN(!) ihre lieben damit satt kriegen, wussten somit wie es geht. Schaut euch alte Fotos an oder erinnert euch an eure Kindheit … Fahrt mal durch euer dorf und guckt in die Gärten, beobachtet euer umfeld. Wenn da eine alte Dame wohnt, die noch was in ihrem Garten abaut, scheut euch nicht, klingelt an und fragt sie aus 😉 denn da ist noch das ganze Wissen vorhanden. Legr den Garten so an, dass die …na ja … reine Schönheitspolitik (Rasen mähen, Kanten scheiden, Blumenbeete pflegen, usw.) nicht mehr als 2Std. in der Woche in Anspruch nimmt und konzentriert euch aufs wesentliche. Davon ab, ein Nutzgarten im Sinne von Selbstversorgung einer 2-4Köpfigen Familie ist, abgesehen von einigen Wochen des Winters, mehr oder weniger ein Fulltimejob- da brauchen wir uns nichts vormachen. Min. 2-4 Std. Arbeit am Tag (In Stoßzeiten von Beflanzung und Ernte auch volle Tage) sind genau so selbstverständlich wie das tägliche putzen der Toilette oder das morgentliche Bettenmachen. ;-).
Bin selbstversorgerisch total unbeleckt – möchte daher nur kurz anmerken, daß für einen Bienenhalter sicherlich Phacelia eine wunderbare Gründüngungspflanze ist! Senf mögen sie zwar auch sehr, aber da gibt’s ja Probleme mit dem Kohl wg. gleicher Schädlinge und Klee- na, das steht ja schon oben … mE kann man aber auch mischen, so daß auch hier Monokulturen mit ihren Nachteilen vermieden werden.
… also ich weiß nicht so recht mit dem Stroh. Mir persönlich gefällt es eigentlich nicht so, wenn man die Pflanzen darunter kaum sehen kann. Es geht doch nichts über ein schön gepflegtes Beet, wo die Kultur eindeutig zu erkennen ist. Außer bei Kartoffeln unter Stroh und damit man das Land darunter urbar machen kann, für den Zweck find ich es OK und ist eine gute Idee. Aber ansonsten würd ich es nicht verwenden im Garten, zumal du ja gesehen hast, dass es nicht wirklich viel bringt, die Erde darunter für längere Zeit feucht zu halten, wenn es mal länger trocken ist.
Schöne Grüße,
Markus
Hallo, Claudia,
das Stroh sollte aber unbedingt bio sein – nach dem letzten verregneten Sommer ist fast alles massiv mit Fungiziden belastet!
Tw. haben die Bauern hier im Wochentakt gespritzt, um überhaupt noch was retten zu können….
Das ist dasselbe Problem wie die Wurmkur im Pferdemist – da denkt bloß kaum einer dran, daß sich sowas massiv auf das Bodenleben auswirkt….
Hallo,
Was mir aufgefallen ist, zählst Du die Karotten/Sellerie etc zu dem „Gemüse“ Jahr? Dann hättest Du in der Folge 2 x Wurzelgemüse. Vielleicht könntest Du die anderen Wurzelgemüse ins Kartoffelfeld nehmen, und irgendwelche Leguminosen als Futterpflanzen anstatt Futterrüben?
Was machst Du mit Gemüsen die eine Rankhilfe benötigen? Wirst Du die nur im Folientunnel ziehen? Jedes Jahr wieder habe ich das Problem, dass die Pflanzen an Rankhilfen mir zu viel Schatten machen…. kommt aber vielleicht vom akuten Platzmangel
Brache halte ich persönlich keine (Platzmangel…) aber ich sähe Klee oder Phacelia als Herbstsaat. Manche Düngepflanzen würden sich eventuell gleichzeitig als Futter/Heupflanzen eignen…(einmal, max. zweimal mähen, einmal einackern ? – allerdings keine wie Erfahrungen damit, war nur so ein Gedanke)
Über 50 m2 kommt mir für die Dauerkulturen sehr viel vor. Erdbeeren wachsen bei mir gut unter Obstbäumen und Beerensträuchern. Dann brauch ich mich auch nicht um Bodendecker zu kümmern. (Ebenfalls mit Stroh unter den Beeren) Mein Knoblauch und Zwiebeln wachsen auch hier. Verträgt sich alles ganz gut.
Hast Du genug Stroh um mehr als das Kartoffelfeld unter Stroh zu halten? Dann könntest Du auch das Gemüsefeldes unter Stroh halten. So wie ich das sehe könntest du Dir dann nach dem Gemüsejahr das umackern sparen, also ev. nur jedes 2. Jahr pflügen?
(es folgt kleines Plädoyer für Stroh ist aber fast off-topic)
Das hat sich bei mir sehr bewährt, aber ich bewirtschafte nur sehr kleine Beete. Zugedeckt bis direkt an die Pflanze. Wenig Chance für Unkraut, gute Bodenstruktur, kaum zusätzlicher Wasserbedarf. Falls sich doch Unkraut einschleicht ist es leicht zu ziehen und ich entsorge es einfach direkt auf dem Stroh.
Die meisten Pflanzen ziehe ich in Saatschalen vor, und pflanze dann direkt ins strohbedeckte Beet. Ausnahme Wurzelgemüse und solche die sich nur direkt sähen lassen, hier lasse ich die Reihen nur ganz knapp von Stroh bedeckt, oder kleine „Lücken“, und sobald die Pflanzen kommen werden die zwischenzeitlich aufgetürmten Strohberge wieder flacher an die Reihen gebracht. Ist aber relativ Aufmerksamkeits-aufwändig – weis nicht ob ich es auf deine Größe übertragen könnte.
Vor dem Winter bekommen manche Beete etwas Pferdemist (der manchmal auch schon kompostiert ist weil ich ihn weit bevor ich ihn brauche bekomm, und er ist dann auch schon nicht mehr ganz frisch).
Übriggebliebene Pflanzenteile zerkleinere ich beim ernten und lege direkt unters Stroh wenn nicht zuviel da ist. Ist in kurzer Zeit verschwunden.
Weiterer praktischer Vorteil ist, dass man aufs Stroh relativ gut draufsteigen kann ohne gleich alles nochmal auflockern zu müssen. Wenn ich dennoch lockern muss nehme ich nur das Heindl und nicht den Spaten (Kreuzwehalarm, grundsätzlich nie umgraben, ist auch nicht notwendig, auch nicht bei den langen Wurzelgemüsen). Dazusagen muss ich das wir ursprünglich doch sehr lehmigen Boden haben…geht also trotz widriger Umstände)
Empfehle zum Thema: One Straw Revolution von Fukuoka.
(Ende Plädoyer für Stroh)
Ich möchte an dieser Stelle noch sagen, dass ich Dich für Deinen Entschluss bewundere, und besonders viel Glück wünsche, auch bei dem Planungsunterfangen und nehme an, der Blog wird mich am laufenden halten. 😉
Mit besten Grüßen
Moin, RR,
was mir am meisten geholfen hat, war ein (vergriffenes?) Buch,Der erfreuliche Pflanzgarten (Anleitung zur Gartenpflege nach der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise), das aus 1940 stammt, und mir den Zahn gezogen hat, neben Vollzeitjob und Bienen auch noch einen Riesengarten zu machen wollen – der Autor sagt, über 400qm ist schon Nebenerwerb mit Verkauf…;.)
Auf S. 8/9 ist ein guter Pflanzplan für 100qm ohne Kartoffeln, Seite 18/19 Ertragstabelle für Standardbeete 1,20x5m, usw., alles bio-dynamisch und sehr auf den Boden bedacht.
Ist ein kleines Buch, aber das, was ich am meisten in der Hand habe.
Allerdings fliegt bei mir eine Menge raus, was hier niemand ißt – Sellerie z.B., oder Spargel, weil zu aufwendig für 2 Leute.
Und KEINE Zucchini.*ggg*
Weizen hat hierzulande natürlich den Nachteil, daß nur Weichweizen geht, für Brot und Nudeln wäre Hartweizen schöner.
Roggen für Sauerteig geht gut, und dieses Jahr werd ich auch mal Hafer probieren, allein schon, um rauszukriegen, ob die Umpflanzmethode auch damit funzt.
Ich viertele meine Fläche auch klassisch angelehnt, aber wir mulchmähen den Klee mindestens 2x im Sommer, das macht bodentechnisch schwer was aus. Ich hasse unbewachsenen Boden.
Wenn Dürre herrscht und alle jammern, daß sie gießen müssen – ich nicht. Bei durchgehender Pflanzendecke braucht man das nicht…
Wie sehr liegt deine Fläche im Wind?
Kartoffeln mögen Wind, weil sie dann schnell abtrocknen, aber viele andere Gemüse vertragen nicht viel.
Außerdem hole ich mir gern frischen Pferdemist vom Reiterhof nebenan, allerdings sollte man drauf achten, daß nicht grad die Wurmkuren gegeben wurden, sonst killt man damit den halben Kompost.
Was auch noch sehr gut geht, ist das „Erdisieren“ von Küchenabfällen – ein halber Eimer mit Erde in der Küche, und alle angewelkten Grünabfälle erst mal schön umgerührt darin sammeln, dann stinkt nix und Fliegen kommen auch keine.
Ich hatte auch mal ne Wurmkiste, aber die bringt es im Winter nicht, außerdem sind die Würmer da drin Mist- und keine Regenwürmer – sprich, sie verhungern, wenn nicht wenigstens ab und zu echter Mist mit hohem Stickstoffgehalt reinkommt.
Ich würd an deiner Stelle nen ordentlichen Pflanzplan mit erprobter Mischkultur machen, eben in der Aufteilung
1. Kartoffeln, Steckrüben, Möhren, etc.,
2. Getreide
3. Leguminosen
4. massive Grünbrache (mit Phacelia und Luzerne drin)
und zwischendurch jede freie Stelle mit einem Schnellkeimer wie Kresse einsäen.
(Für die Kaninchen würd ich mindestens nochmal 100qm Wiesenlieschgras (Timothy-Heu!) zum Heumachen abknapsen, oder kriegst du dein Heu billig vom Bauern?)
Hallo Ralf,
also wie das jetzt wieder passt. Ich bin nämlich gerade mit meiner Gartenplanung für dieses Jahr fertig geworden. Da ich Bauzeichner bin hab ich das alles ganz genau mit einem Zeichenprogramm gemacht. Die einzelnen Flächen farbig hinterlegt, beschriftet was drauf angebaut wird, die einzelnen Gemüsereihen, Maisreihen, Futterrüben, Kartoffelreihen usw. alles genau eingezeichnet, um zu sehen, dass es genug laufende Meter werden, damit es mir reicht. Ja sogar die einzelnen Weizenreihen sind eingezeichnet, wobei der natürlich schon gesät ist, wie du weißt.
Also ich denke, du bist sowieso schon auf nem ganz guten Weg mit deinem Anbau, hast ne Gründüngung angesät, die ist immer gut. Auf YouTube hat jemand auch was von Senf geschrieben. Also solltest du irgendwann mal Senf säen, (es gibt ja so viel andere Gründüngungspflanzen), dann hab ich irgendwann mal gehört, sollte man das nicht vor Gemüse machen, wegen der Nematoden, also auf keinen Fall vor Kohl! Ich hatte letztes Jahr eine Erbs-Wicken-Mischung, die sich sehr gut gemacht hat und obendrein hat das ganze auch noch schön geblüht.
Dieses Jahr werde ich folgende Gründünger-Mischung ansäen: Erbsen, Wicken, Phacelia, Lupinen und vielleicht noch Hafer. Hafer soll auch eine sehr gute Vorfrucht sein und Phacelia ist TOP für deine Bienen, da sie ja eine Bienenfutterpflanze ist. Aber ich schweife ein wenig vom Thema ab.
Also wenn ich soviel Anbaufläche wie du zur Verfügung hätte (hab jetzt knapp 400 m²), dann würde ich ganz bestimmt nix brach liegenlassen, Felderwirtschaft hin oder her ;-).
Das wäre mir viel zu schade um die schöne Fläche. Das würd ich nur im äußersten Notfall machen, wenn der Boden wirklich anbaumüde geworden ist, aber das ist bei dir ja überhaupt nicht der Fall und wird es auch nicht werden, wenn du jedes Jahr die 120 m² durchwechselst und immer wieder mal eine Gründüngung ansäst.
Gründüngung alleine wird aber denke ich nicht reichen. Da gibts ja die stickstoffsammelnden Gründüngungspflanzen, dann fehlt aber noch Kali und Phosphor (und natürlich die versch. Spurenelemente). Ich würde auf jeden Fall deinen Kaninchenmist im Herbst mit unterarbeiten, auf jeden Fall vor stark zehrendem Gemüse und vor Getreide, bzw. auch bevor du Gründüngung ansäst, je nachdem was im folgenden Jahr draufkommt, dann hast du den Kali- und Phosphorbedarf auch weitesgehend abgedeckt. Jedoch ein Problem seh ich da schon. Für die gesamt Fläche wird dir dein Kaninchenmist ganz bestimmt nicht reichen.
Vielleicht kannst du dir ja bei nem Bauern noch was dazuholen.
So jetzt mach ich mal Schluss für heute, bevor´s zu lang wird ;-).
Was ich schwieriger finde bei der Selbstversorgung ist das Konservieren der Ernte.
z.B. gibt es Gemüse welches nach dem Einfrieren auch noch gut schmeckt.
Rote Beete im Essig funktioniert auch
Mit z.B. Rüben, Erdbeeren, Kefen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Das Zeugs wird schlabrig.
Die Industrie hingegen schafft es „schwieriges“ Gemüse einzufrieren ohne dass es an Eigenschaften verliert.
Ich frage mich ob ich da das Gemüse mit flüssig Stickstoff schockgefrieren soll und dann ab damit in die Gefriertruhe. Ob es dann noch geniessbar ist?
Mein Keller ist auch nicht obtimal, zu warm, die Kartoffeln zeigen Triebe schon nach wenigen Wochen.
Ich habe sie trocken und „dreckig“ mit Erde gelagert. Dunkel ist es genug. Dennoch schaffe ich es nicht sie den ganzen Winter durch zu konservieren. Mir sagte jemand, Kartoffeln müsse man „mehlen“ irgend mit einem Konservierungspulver behandeln, soweit ich das verstanden habe.
Das Gemüse so zu konservieren dass es den ganzen Winter, bzw, bis zur nächsten Ernte reicht ist die Hauptherausforderung. Ernte ist jeweils reichlich.
Das Mehl kann man gut lagern. hab noch ca. 30 Kilo.
Brot backe ich jetzt mit einem Brotbackautomaten. Im Ofen wurde es mir zu trocken und zu zäh, auch wenn ich dazu noch eine Tasse Wasser hinzugestellt habe. Mit dem Brotbackautomaten gelingt es jedesmal. Mehl, Salz, Wasser und Hefe rein, einschalten nach 3.5 – 4 Stunden ist das Brot fertig.
Jetzt habe ich noch etwas Brockoli und Blumenkohl und Bohnen in der Gefriertruhe, die werden den Winder nicht ausreichen. Im Keller ca. noch 30Kg Kartoffeln die schnell verzehrt werden sollten.
Meine Herausforderung zur Selbstversorgung, Konservierung und Lagerung der Ernte.
Hallo 🙂
Warum kochst du die Kartoffeln nicht geschält ein?
Du brauchst viele Gläser. Klar. Aber mir fällt auf Anhieb nix ein wofür ich fische Kartoffeln bräuchte.
Zum Thema Brot und Getreide hab ich mich grad per mail ausgelassen.
Ich bin so frei den Text einfach per Copy und Paste hier zu verbreiten.
Auszugsmehl:
Ungesund, blabla, bitte entsprechende Litanei gedanklich hier einfügen 😉
Pack Dein geschrotetes Mehl, den Gries (aus dem Nudeln gemacht werden, so nebenbei.. 1000g Gries, 3-4 Eier, 300ml Wasser. Den Beton anrühren ohne das Rührgerät zu zerstören wid eine Kunst. dann ausrollen. falten. ausrollen. falten etc. wenns homogen ist, schneiden, trocknen, fertig.) der einfachheit halber schreib ich klein weiter 😉
den gries jedenfalls auf ein sieb packen. schütteln und dabei möglichst wenig stauben. (verdammt ungesund der staub, da er in de rlunge verklebt!) unten raus fällt mehl, im sieb bleibt schalenanteil. diese kannste als legemehl an die hühner geben. ich glaub „kleie“ is der richtige ausdruck dafür. dann mahlvorgang wiederholen. nochmal sieben. das ganze wiederholste so lange bis du zufrieden bist.
typenbestimmung:
100kg mehl verbrennen. was übrig bleibt ist reines mineral. das sind 405g, 550g, 1050g, ….. Du siehst worauf ich hinaus möchte.
bitte nicht alle saaten vermahlen. durch den keimling, den du nicht, im gegensatz zu den mühlen, abschroten kannst, gelagen viele vitamine in dein mehl. soweit der positive effekt.
der keimling enthält jeoch auch sehr viele fette. und fett ranzt.
zusammensetzung von saatgut:
etwa 5-10% ist der keimling. hierin sind alle wichtigen inhaltsstoffe enthalten, die die pflanze braucht. öle, vitamine,….
die schale drumrum beträgt geringfügig mehr. etwa 10-12% des korns. der weiße teil ist 70% stärke, und das winzige bissl rest nennt sich gliacin und gluten. die eiweiße.
wie qualitativ dein mehl ist kannst du herausfinden indem du etwa 200g mit ~90g wasser zu einem teig formst. den wäschst du unter kneten unter wasser aus. wasserhahn, schüssel, egal.
das wasser wird von der stärke trübe und zurück bleibt ein schleimiger schmodder. das ist das reine eiweiß. je mehr desto besser ist dein getreide. (gib fleischsaft dran, schneide es in kleine stücke und brate es an, dann in ie suppe damit. ersetzt tofu und ist ohne fleischsaft genauso geschmacksneutral. die konsistenz geht aber eher richtung schwein)
erntest du zu früh, hast du wenig gesamtmasse.
erntest du zu spät, nennt es sich „auswuchsmehl“ der keimling beginnt damit das saatgut aufzuzehren.
die folge: das eiweiß wird aufgespalten und dieser prozess lässt sich nur chemisch stoppen. die enzyme(glutenin und nochwas) arbeiten auch in gefrorenem zustand weiter. keine chance das zu unterbinden.
vitamin C und E können es bremsen, aber nur geringfügig. durch den zerfall des eiweißes lässt es sich nur schwer verbacken. rechne 15-20% weniger flüssigkeit in ein rezept. das sollte hinkommen.
der verfall wird immer weiter fortschreiten. am besten wäre es, einen teil davon vorzuziehen und die jungpflanzen zu verfüttern. als keimling, da diese wiederum reich an eiweißen sind.
verbessern lassen sich die backegenschaften (vom geschmack ganz zu schweigen) durch mörschel. eine art weizensauerteig.
mehl mit wamem wasser anrühren, hefe und eine priese zucker dazu, und etwas joghurt. das ganze warm und feucht stellen. badezimmer oder so.
die milchsäurebakterien und hefen werden sich vermehren. hierzu benötigt es feuchtigkeit und wärme. etwas licht. die essigsäurebakterien vermehren sich durch kühlere temperaturen.
letztere sind geschmacklich aber unerwünscht. nach etwa 24h ist der mörschel dann fertig. doppeltes volumen, zähflüssig, und bestialischer gestank nach alkohol sind typische merkmale wenn man ihn verarbeitet. davon einen EL oder 2 (10-15% vom „neuen“ mörschel) im kühlschrank aufbewahren (bis 2 tage) um die produktion weiterzuführen mit deinem eigenen bakterienstamm. die menge wasser im mörschel und das mehl aus dem rezept herausrechnen und sonst wie gewohnt fortfahren mit dem teigrezept.
getreide im brot 24h vorher in milch mit einer priese salz einweichen. wasser wird in der bäckerei verwandt,aber wasser ist kein geschmacksträger. ich backe brot nie mit wasser.
das getreide würde deinem brot die feuchtigkeit entziehen und es wird schneller trocken. sohat das getreide jedoch seine eigene flüssigkeit und wirkt dem austrocknen entgegen.
bis zu 20% altes brot können ins neue rein. mit wasser (oder milch in meinem fall) aufweichen. nach 8-24h mit der hand zermantschen und ebenfalls die flüssigkeit von der wassermenge abziehen. das verbessert ebenfalls en gschmack enorm und die haltbarkeit profitiert ebenfalls davon.
ich unterstelle dir, dass du den test machen wirst mit je einmal alle ratschläge, und einmal ohne, so wie es rezepte im internet vorsehen.
vergleichbar mit deinem maisfeld 😉 aber sag niemandem(?) was von dem alten brot im teig. das ist sehr verpöhnt, obwohl es nur vorteile bringt.
in der hinsicht ist die menschheit unbelehrbar, und manwird nur zetern mit kommentaren wie: jaja der will nur geld sparen und seinen alten schrott loswerden.
die wahrheit sieht jedoch so aus, dass gebundenes wasser („altbrot“ ist normlerweise nie vollständig trocken) sich nicht verflüchtigt, sondenr es nach und nach an das neue brot abgibt.
der geschmack des brotes entsteht nur in der kruste des brotes. die krume lebt nur von dem aroma, was nch dem backvorgang beim abkühlen durch das entstehende vakuum ins innere gezogen wird. und das ist verhältnismäßig = 0. ist die kruste jedoch zermantscht im inneren, bekommt das brot geschmacklich eine ganz neue qualität.
vergessen zu erwähnen: nichtmehr als 20% mörschel ins gesamtbrotgewicht geben! 🙂
roggenmehl verhält sich komplett anders!
dinkel ist lediglich die urform des heutigen weizen.
Wir bewirtschaften ein Stück Acker in der ähnlichen Größe wie du. Genauso lang, aber nur 3,5 m breit. Wir können kein Getreide anbauen, da direkt nebenan auf dem Acker fast immer Getreide wächst. Da wir biologisch arbeiten, wurde es immer krank.Ich halte auch Kaninchen. Den Mist von Hasen und den Kaninchen solltest du im Herbst auf dem Acker ausbringen, sonst gibts irgendwann Probleme mit der Nährstoffversorgung. Ich mache Kartoffeln, danach Futterrüben, dann Gemüse oder Gründünger. Ich wechsle aber in kleineren Beeten. Bei Erdbeeren sollte man bedenken, wenn man richtig was ernten will, dass mann alle 2 Jahre ein neues Beet anlegt. Ich pflanze jedes Jahr einige neu und mache ein altes Beet weg. So wechsle ich durch den ganzen Garten. Für Tomaten und co habe ich ein Foliengewächshaus und noch mit Folie überdachte Plätze, was mir für Tomaten besser gefällt, als im Gewächshaus. Im Folienhaus sins Melonen und Gurken, sowie Auberginen und Paprika.
Liebe Grüße
gabi aus dem badischen
In der klassischen Vierfelderwirtschaft funktioniert das so:
1. Jahr Wurzelfrüchte (bei euch Kartoffeln)
2. Jahr Getreide
3. Jahr Hülsenfrüchte
4. Jahr Brache
Ob man im dritten Jahr die Leguminosen-Brache oder das Gemüse anbaut ist (glaube ich) nicht so entscheidend. Ich würde wohl das Gemüse nehmen, weil im vierten Jahr mit mehr Unkraut-Problemen zu rechnen wäre. (Sowohl im Getreide als auch in der Zwischenfrucht ist die mechanische Unkrautbekämpfung ja etwas schwieriger)