Nr. 56 bis Nr. 111. Das sind meine Ernten aus dem letzten Jahr, die ich Ihnen in meinem heutigen Video vorstellen moechte. 55 verschiedene Ernten von insgesamt 165. Die ersten 54 Ernten habe ich Ihnen im ersten Teil der Serie vorgestellt. Da begann alles im sehr zeitigen Fruehjahr und endete mit einer der vielen Mangoldsorten zu Beginn des Sommers. Heute geht es rund. Paprika, Tomaten, Gurken, Mais Bohnen und viele mehr. Alles Produkte aus eigenem Anbau, von denen wir noch lange zu essen haben werden. Jetzt, mitten im Winter, ist ja auch die Zeit, in der die Fruechte der Arbeit genossen werden wollen. Gemuese kaufen, in Gottes Namen nein. Wir haben alle Kapazitaeten ausgeschoepft. Gefrierschraenke, Vorratskeller, getrocknet und eingekocht. Wenn es etwas gibt, was wir nicht brauchen, dann ist es Gemuese kaufen. 🙂
Uebertrieben?
Rueckwirkend betrachtet, muss ich mir aber eingestehen, dass ich es vielleicht doch ein wenig uebertrieben habe. Und das sage ich jetzt nicht, um Eindruck zu schinden. Ich sage es auch nicht, weil ich das alles so geplant hatte. Nein, ich habe letzes Jahr um diese Zeit nicht vor meinem Rechner gesessen und mir ueberlegt, mit was ich meine Zuschauer denn beeindrucken koennte. Die Idee fuer diese Serie kam mir erst spaeter. Die Idee, meine Ernten mit der Kamera zu verfolgen, kam mir erst im Fruehling. Ich habe es auch nicht drauf angelegt, moeglichst viele verschiedene Dinge zu ernten. Es hat sich einfach so ergeben.
Was bleibt, was muss gehen
Klar, auch wenn da die ein oder andere Ernte dabei ist, die nicht ins Standardanbauprogramm aufgenommen wird, so sind es doch in jedem Jahr immer wieder neue Versuche, die hier so laufen. Manche bewaehren sich, andere nicht. Romanesco Kohl hat sich z.B. nicht bewaehrt. Den habe ich schon einige Jahre versucht und jetzt in dieser Saison auch einen nenneswerten Ertrag eingefahren. Ueberzeugt hat mich diese Sorte allerdings nicht. Die Kultur hat viel zu lange gedauert. Waehrend der Blumenkohl und der Brokkoli schon lange abgeerntet waren, fand ich beim Romanesco nur Blaetter. Es hat viele Wochen gedauert, bis sich da etwas gebildet hat, was den Namen verdient.
Jetzt hat eine lange Kulturdauer eben auch Nachteile. Je laenger eine Kultur auf dem Acker steht, umso laenger haben die diversen Fressfeinde Zeit, mir den Spass zu verderben. Da ist mir eine schnelle Kultur doch lieber.
Was in diesem Jahr enorm gut gelaufen ist, sind Paprika und Chili. Ich kann mich an kein Jahr erinnern, in dem ich so eine gute Ernte hatte. Spitzpaprika, Blockpaprika, gelbe, rote, lange, duenne. Ich habe Schuesseln voller Paprika aus dem Gewaechshaus geholt. Wenn das doch in jedem Jahr so gut laufen wuerde.
Mal gewinnt man, mal verliert man
Wieder andere Kulturen sind gar nichts geworden. Auberginen z.B. Derer hatte ich im Fruehahr einige Pflanzen, entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten, ins Freiland gepflanzt. Nicht eine einzige Frucht war da zu ernten. Ein Trauerspiel.
So ist das eben. mal gewinnt man, mal verliert man. Ich moechte hier aber auch gar nicht zu weit vorgreifen. Ich denke, das Beste ist, Sie schauen sich einfach mein heutiges Video an. Rund 30 Minuten geballte Ernten. Da geht es Schlag auf Schlag. Und wenn Sie dann keinen Spass am Gaertnern bekommen haben, dann ist Ihnen wirklich nicht zu helfen. 🙂
6 Antworten
Dein „Thymian“ sieht für mich her aus wie Bohnenkraut 😉
P.S. wahrscheinlich mehrjähriges Winterbohnenkraut oder Berg-Bohnenkraut. Hab ich auch -wuchert wie verrückt und blüht hübsch. Schmeckt gut zu Bohnen (wer hätte es gedacht…), Fleisch und in Suppen/Eintöpfen. Es gibt auch einjähriges Sommerbohnenkraut, was aber geschmacklich keinen Unterschied macht.
Habe Deine Videoserie sehr genossen und bin neidisch auf Deine Paprika -die wollen bei mir nicht so recht.
Guten Rutsch!
Hallo! Grünkragen bei Tomaten hat etwas mit Temperatur und dem Stoffwechsel der Pflanzen zu tun. Aber nicht alle Sorten sind dafür anfällig. Siehe auch hier:
http://www.nebelung.de/wissenswertes/kulturprobleme-schaedlinge/physiologische-stoerungen/gruenkragen-gelbkragen/
Schöne Feiertage und einen guten Rutsch!
Sie erzählen wunderbar, kann ich Stundenlang Ihre Stimme hören.
Ich bin auch eine die vielen versucht habe,mit gute und schlächte Resultaten.Mein Öko Land seit 2013 hat eine Große Fläche.Ich muss etwas neue bauen z.B.der Wild obst DIE Mispel und Heide- Aronia die sehr Gesund sind.Ich suche noch Wasserspinat,Bitter Melone,Lange Bohnen und Mexicanische Gurke.Ich wünsche Ihnen ein schöne Weihnachten im Familien und ein gutes neuer Jahr.Ich werde Sie in Internet weiter besuchen.
Mit freundlichen Grüße
Emilia
Hallo lieber Selbstversorger,
ein sehr tolles Video!
Das, von dem ihr nicht wisst, was es ist, könnte auch Bohnenkraut sein. Und die Ringelblumen sind nicht nur als Bodenkur zu verwenden, die Pflanze ist essbar (man kann sie zum Beispiel wie Zucchiniblüten in Teig fritieren) und wird auch in der Medizin, z. B. als desenfizierende Tinktur verwendet.
Vielen Dank für die Arbeit, die du in die Videos investierst und uns Nicht-Gärtnern auf die Sprünge hilfst!
Liebe Grüße
Vivien
Zunächst Hut ab und keine Sorge, übertreiben geht doch gar nicht.
Zu Deinen Brombeeren, pflanz sie auf die Ostseite, wenn es geht nach an Bäume oder Hecken. Da stehen unsere Brom- und Himbeeren und die tragen mehr als wir ernten können. Brombeeren ranken gerne in vorhandene Hecken und Bäume, auch wenn an den entschrechenden Trieben nichts wächst ausser Blätter. Die Blätter allerdings sind eine eigene Ernte für Tee 😉
Liebe Grüße