Warum der Anbau von Chicoree im heimischen Garten nicht sonderlich weit verbreitet ist, weiss ich. Chicoree ist sehr aufwendig. Denn, ungleich anderen Gemuesesorten bedarf es nicht nur des Anbaus im Garten, sondern auch der Treiberei im heimischen Keller. Funktioniert ungefaehr so: Im Fruehjahr saet man aus, kultiviert den Chicoree ein ganzes Jahr lang, vereinzelt, haelt vom Unkraut frei und wenn man Glueck hat und die Wuehlmaeuse noch nicht sonderlich hungrig sind, erntet man die Wurzeln der Pflanzen im Spaetherbst. Man laesst die Wurzeln mit dem Laub einige Tage liegen, damit die Wurzel den Blaettern die Naehrstoffe entziehen kann, schneidet dann das Laub ab und steckt die geernteten Wurzeln in einen, mit Erde gefuellten Bottich, z.B. ein Moertelkuebel oder einen grossen Blumentopf, schleppt diesen dann in einen maessig warmen, aber dunklen Raum und wartet. Idealerweise sollten die Wurzeln vorher noch mal eine Portion Frost abbekommen.
Nach ein paar Wochen, je nach Temperatur, waechst aus den Wurzeln heraus die eigentlichen Chicoree, der dann gegessen werden kann. Da ist ein Kuerbis, eine Tomate oder ein Radieschen schon erheblich leichter im Anbau. Raus in den Garten, ernten und geniessen. Nichts mir Moertelkuebeln, nichts mit Erde schleppen, nichts mit verunstaltetem Erntegut.
Verunstaltetes Erntegut?
Mitten im Winter frisch auf den Teller
Genau. Darauf bezieht sich meine heutige Frage und mein heutiges Video. Chicoree habe ich schon einige Jahre versucht. Das geht auch leidlich. Ist zwar viel Arbeit, schmeckt aber prima und, was noch wichtiger ist, man erntet zu einer Zeit, in der sonst nicht mehr viel im Garten zu holen ist. Haette man die Moeglichkeit, die Wurzeln der Pflanzen einzufrieren, man koennte seinen Chicoree noch Monate spaeter antreiben. Mitten im Februar frisch aus dem Keller auf den Teller.
Die wollen nicht wie ich es will
Jetzt ist mir aber bei meinen vielen „Treiberei Versuchen“ aufgefallen, dass das mit den Chicoree nicht immer so funktioniert, wie ich es gerne haette. An einem Teil der Wurzeln bildet sich beim Treiben nicht nur ein einziger grosser Chicoreetrieb in der Mitte der Wurzel, sondern die neuen jungen frischen Blaettchen, bilden sich kreisfoermig am Rand der Wurzel, dort wo das Blatt von der Wurzel abgeschnitten wurde.
Ist nicht weiter tragisch. Ist eine optische Angelegenheit. Ob ich nun einen einzigen grossen Chicoreespross abschneide, oder die Blaettchen einzeln vorliegen habe, macht fuer den Hobbygaertner keinen Unterschied. Einzig die Erntemenge scheint mir bei einem einzelnen Spross aus der Mitte der Wurzel etwas hoeher zu liegen.
Wo sind die Fachleute in Sachen Chicoree?
Jetzt bin ich ja so ein penetrantes Kerlchen. Das muss doch einen Grund haben, warum bei ca. der Haelfte der Wurzeln, das Antreiben nicht den Erfolg hat, den ich mir erhoffe. Ich hatte schon mal vermutet, es liege daran, dass die Schnittflaeche der Wurzel austrocknet und diese dann keine andere Moeglichkeit sieht, als Blaetter direkt an der Aussenseite zu bilden. Oder es liegt daran, dass die Pflanze noch keinen Kaeltereiz abbekommen hat und folglich denkt, sie muesse einfach so weiter wachsen wie sie es viele Monate vorher auch getan hat.
Ein Phaenomen, auf das ich keine passende Antwort finden konnte. Ich bin aber sicher, es gibt da draussen Hobbygaertner und Chicoreefachleute, die mir das erklaeren koennen. Funktioniert das bei ihnen zuverlaessig? Was machen Sie anders als ich? Lassen Sie es mich wissen. Idealerweise als Kommentar unter meinem heutigen Youtubevideo. In diesem zeige ich Ihnen naemlich, was ich genau meine.
Viel Spass
Eine Antwort
Vielleicht gibt es auch einfach Grenzen im Gartenbau. Kann halt leider nicht immer alles so wachsen, wie man möchte und ich glaube, damit muss man sich abfinden. Ich will mich jetzt gar nicht zu Saatgut etc. äussern …