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Komposttee im Garten richtig anwenden, oder warum das Wetter mitspielen muss. (Video)

Nein, der Weisheit letzter Schluss war dieser Versuch noch nicht. Nicht etwa, weil er nicht die Ergebnisse gebracht hat, die er haette erbringen sollen. Nein, ganz einfach weil das Wetter nicht mitgespielt hat. Denn, wie man es auch dreht und wendet, einen Erfolg kann man das nicht nennen. Jedenfalls aus Donavans Sicht. Komposttee im Garten hat sich nicht als das Allheilmittel herausgestellt, als das der Donavan es gerne gesehen haette. Aber auch mein Gartenjahr auf den Vergleichsbeeten ist nicht nicht viel besser gelaufen.

Aber mal von Anfang an. Ich hatte mit Donavan, einem absoluten Befuerworter von Komposttee, der voll und ganz von der Wirksamkeit ueberzeugt ist, einen Versuch gestartet. Jeder von uns bestellt drei Beete. Ich nach meinen bewaehrten Methoden, also auf die klassische Art und Weise mit Bodenbearbeitung, mit Duengung und mit Unkrautregulierung, der Donavan nur mit dem Einsatz seines eigenen Komposttees. Zwei gaertnerische Herangehensweisen, die unterschiedlicher haetten nicht sein koennen. Wir hatten jeweils ein Beet mit Brokkoli, eines mit Erbsen und eines mit Kartoffeln zur Verfuegung und wollten wissen, ob Komposttee die Revolution im Garten sein kann, als dass er oft dargestellt wird. Hier ist das Ergebnis.

Uebrigens, den ersten Teil, also den, in dem wir unsere Beete vorbereitet haben, koennen Sie im im ersten Teil meiner kleinen Serie miterleben. Komposttee im Garten testen, oder vom Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Das sollten Sie auch tun, denn darauf baut mein heutiger Artikel und mein heutiges Video auf.

die beiden Gartenprofis
Wir sind uns einig. Es hat am Wetter gelegen. Wir haben naemlich beide nicht gut abgeschnitten. 🙂

Ein repräsentativer Querschnitt

Mit diesen drei Kulturen, Brokkoli, Erbsen und Kartoffeln hatten wir uns Kulturen ausgesucht, die recht repräsentativ fuer einen Hausgarten sind. Brokkoli als Lieblingsgemuese vieler Kinder, Erbsen die frisch gepflueckt koestlicher nicht sein koennten und Kartoffeln, die nun wirklich in jeden Garten gehoeren. Donavan, der auf seiner Internetseite, Same des Lebens, den Grundstoff fuer Komposttee vertreibt, verliess sich ausschliesslich auf seine Mischung und auf Mulchen (und noch auf einige andere Raffinessen, die mir nicht ganz verstaendlich waren. 🙂 ). Ich dagegen  habe es genau so gemacht, wie ich es im Laufe der Zeit als erfolgversprechend gelernt habe.

Schneckenschaden
Also gegen Schnecken hilft auch kein Komposttee. Das kann ich Ihnen versichern. 🙂

Keine Rechnung ohne das Wetter

Jetzt war das Gartenjahr nicht sonderlich gut, Besser gesagt, es war grottenschlecht. Wochenlang nur Dauerregen und heftiger Wind, die Beete waren kaum zu betreten, ja da hat sogar teilweise das Wasser gestanden. Das hat sich besonders bei den Erbsen als problematisch herausgestellt. Die sind naemlich so gut wie gar nicht an den Rankgittern hochgewachsen, sondern immer wieder vom Regen und Wind niedergedrueckt worden. Wenn die dann erst einmal da auf der Erde liegen, dann ist es kaum mehr moeglich, gegen das Unkraut vorzugehen. Die Folge war, ein vollkommen von Unkraut ueberwuchertes Beet. Da hat auch der Mulch nicht geholfen, den Donavan empfohlen hat. Ergebnis also, kein Unterschied.

Erbsenbeet
Wochenlanger Dauerregen liess keine Unkrautbekaempfung zu. Da stand das Wasser auf dem Acker. Sieht doch toll aus, oder etwa nicht. 🙂

Brokkoli eindeutig entschieden

Beim Brokkoli sah die Sache anders aus. Brokkoli ist einer meiner Lieblingskulturen. Da kann man kaum etwas falsch machen. Auf diesen Beeten war ein grosser Unterschied zu erkennen. Mein Brokkoli war um einiges groesser als der von Donavan. Auch wenn ich bei vielen Pflanzen zu lange mit der Ernte gewartet habe. Auf Donavans Beet dagegen wuchsen nur kleine Pflanzen und die Ernte war miserabel. Das Beet war von Unkraut ueberwuchert und die Schnecken muessen dort rauschende Feste gefeiert haben. Mir ist noch eine Sache aufgefallen, als ich die Pflanzen gerodet habe. Die auf Donavans Beet hatten kaum Seitenwurzeln. Die konnte ich fast wie Bleistifte aus dem Boden ziehen. Dafuer hatte auch Donavan kein Erklaerung. Der Punkt geht an mich. 🙂

Kohl anhaeufeln
ich habe alles gegeben. Nur beim Brokkoli hatte ich die Nase vorne. Erbsen und Kartoffeln liefen bei uns beiden gleich schlecht.

Das Ergebnis bei den Kartoffeln

Auf dem Kartoffelbeet sah es nicht anders aus. Meine, als auch die von Donavan sind durch den Dauerregen sehr schnell krank geworden. Ich muss ja fairerweise sagen, ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen, als Donavan mir erzaehlte, die Mikroorganismen im Komposttee wuerden die kranken Kartoffelplanzen wieder heilen, wuerden quasi die Krankheitserreger auffressen. Also bitte Donavan, wenn das so einfach waere, dann waeren mit Sicherheit schon andere auf diesen Trichter gekommen. Dieser kleine Seitenhieb sei mir erlaubt. Wenige Tage nach dieser erneuten Behandlung, war von den Pflanzen nichts mehr uebrig. 🙂 Die Ernte war „hundsmiserabel“. Auf beiden Beeten. Nur kleine bis winzig kleine Kartoffeln und die auch noch von ausserst fragwuerdiger Qualitaet.

Donavan
Donavan schwoert weiter auf Komposttee. Bis zu einem gewissen Grad kann ich das auch nachvollziehen. Da ist schon etwas Wahres dran.

Spagat ist nichts fuer mich

Gut, meine Schilderung war jetzt ein wenig holprig, muss ich zugeben. Das liegt an dem Spagat, den ich hier vollbringen muss. Auf der einen Seite will ich gar nicht bezweifeln, dass die Sache mit den Mikroorganismen und dem Komposttee schon einen grossen Beitrag im Garten leisten kann. Ich bin ziemlich sicher, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die wir noch nicht kennen, die aber wahre Wunder vollbringen koennen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch Realist genug und nicht sonderlich anfaellig fuer „Heilsversprechen“.

Komposttee spruehen
Also das nehme ich dir nicht ab. Kein Bakterium aus deinem Tee hilft gegen Krautfafaeule. 🙂

Donavan, nimm es mir nicht uebel

Auf der anderen Seite denke ich aber auch, Donavan ist da ein wenig blauaeugig an die Sache herangegangen. Einfach zu glauben, ein paar Mikroorganismen wuerden das schon regeln, wuerden all die Erkenntnisse des Gartenbaus „ad absurdum“ fuehren, die die Menschheit in den vergangenen Jahrtausenden herausgefunden hat, war einfach naiv. Sicher hat das grottenschlechte Wetter seinen Einfluss gehabt. Aber auch bei besserem Wetter waere das Ergebnis nicht anders ausgefallen (meine Meinung). Ein paar Grashalme als Mulch ausgebracht, halten Unkraut nicht von Wachsen ab. Unkraeuter waeren nicht so weit gekommen, wenn sie sich von so was beindrucken liessen. Da haette ich schon ganz andere Schichten auftragen muessen, als die wenigen Halme, die Donavan mir zur Aufgabe gemacht hat.

Luzerne
Auch die Mikroorganismen wollen was zu fressen haben. Luzerne soll helfen.

Meine unbedeutende Meinung

Ich lasse jetzt einfach mal meine Meinung „vom Stapel“. Komposttee kann sicher einen Beitrag leisten. Er kann Pflanzen dabei helfen, gesuender und vitaler zu bleiben. Aber er kann keine Duengung ersetzen. Er kann nicht vor Schnecken schuetzen und er kann auch nicht die Gartenwelt revolutionieren. Ich bin da vielleicht zu nuechtern, aber wo man nichts rein steckt, kann auch nichts rauskommen. Ich denke, Donavan, du bist da ein wenig zu theoretisch an die Sache heran gegangen. Papier ist geduldig. Die Praxis sieht doch oft ganz anders aus. Wenn du Lust dazu hast, gibt es in diesem Jahr einen erneuten Versuch.

Viel Spass beim Video

Uebrigens, die Sache mit dem Komposttee basiert auf folgenen Erkenntnissen:

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3 Antworten

  1. Hallo zusammen.
    Das Buch von Jeff Lowenfels und Wayne Lewis über die Zusammenarbeit mit dem Bodenleben, dass Donovan übersetzen will ist meine Biebel.
    Bei eurem Video erwähnte Donovan regelmässig, dass die Bakterien Futter brauchen. Dass wird vielleicht unterschätzt.
    Ich arbeite mit einer wesenlich dickeren Mulchschicht aus Rasenschnitt, Blätter und Holzhächsel (C/N Verhältnis).
    Die subtanziellen Humusanteile im und auf dem Boden werden aus Lignin und anderen schwerer abbaubaren Holzstoffen generiert. Deshalb ist es wichtig, genug „braune“ Anteile in den Mulch zu geben und diesen auch dick genug aufzutragen. Ich habe das lange Jahre nicht gemacht, weil ich befürchtete, dadurch noch mehr Schnecken als eh schon in den Garten zu bekommen.
    Ohne Komposttee konnte ich so erst mal meinen Boden in 3 Jahren schon um einige cm schwarzer Erde aufbauen. Meine Bodenfräse habe ich verkauft. Ich brauche nicht mehr mal eine Pflanzschaufel. Das nennt der Fachmann natürliche Bodengare.
    Scheinbar sind unter den Akteuren, die diese Bodengare erzeugen auch einige nützliche Nematoden vertreten, weil ich mit zunehmender Fruchtbarkeit auch wesentlich weniger Schnecken verzeichne.
    Mit dem Komposttee will ich nun die Vielfalt des Bodenlebens erhöhen. Dafür ist es wichtig, den Kompost, der zur Herstellung verwendet wird, aus so vielen Ecken wie möglich „zusammen zu kratzen“ und nicht immer nur die gleichr gekaufte Mischung zu verwenden. Verschiedenen selbst angesetzte Komposte, Erde unter zersetzten Holzhaufen rausgeholt, frische Wurmerde auch aus dem Wald . . .
    Bitte kannst du diese Nachricht an Donovan weitergeben. Ich würde gerne mit ihm über dieses so fastzinierende wie noch weitgehend unbekannte Universum diskutieren.
    Vielen Dank für euere engagierten Beiträge,
    Franz aus Frankreich

  2. Erstmal Daumen hoch, auch wenn die Überzeugung zum Experiment hör und lesbar nicht die Größte war, toll find ich die Gesprächsführung 😉 Aber nun zum Experiment, man nennt nicht umsonst bestimmte Früchte Hackfrüchte, man sollte wissen, das eine regelmäßige Belüftung des Bodens sich positiv auf das Bodenleben auswirkt, desweiteren um mal analytisch zu werden, gibt es aerobe und anaerobe MO, mir erschließt sich nicht welche hier gefördert werden sollten. Alles in allem ist die Idee nicht schlecht, man sollte den Hokuspokus weglassen und einfach die Homöopatische Düngewirkung in den Fokus stellen, ähnlich wie bei den Demetergärtnern. Was ich noch anmerken möchte, ich würde nie eine gestreßte Pflanze von unten besprühen, ich hacke meine Beete oft wobei ich kein Unkrautjäter bin, da es bei uns im Sommer sehr windig ist und der Boden schnell austrocknet, dennoch gieße ich weniger als meine Nachbarn und ernte natürlich auch kleinere Früchte, die aber gesünder (kaum Fäule) und intensiver im Geschmack sind 🙂 LG und weiter so, ich freue mich immer auf neue Versuche, weiter so A. Mewes

  3. Wenn der Tee fertig ist, wird die Pumpe abgestellt und der Komposttee ohne weitere Verdunnung im Garten ausgebracht. Mochte man den Ansatz zum Spruhen verwenden, dann kann es erforderlich werden, dass die Flussigkeit mittels eines engmaschigen Siebs von den gro?

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