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Krautfaeule / Phytophthora, same procedure as last year.

Es gibt einen Tag in unserem Gartenjahr, auf den wir gut und gerne verzichten koennten. Das ist der, an dem wir erkennen muessen, dass unsere Kartoffeln wieder einmal von der Krautfauele befallen sind. Ein schrecklicher Moment. In jedem Jahr hoffen wir, dass dieser Kelch an uns vorueber geht. In jedem Jahr hoffen wir, unsere Kartoffeln eines natuerlichen Todes sterben zu sehen, so wie wir es noch aus dem Garten der Eltern in Erinnerung haben. Pustekuchen.

kartoffelbeet-mit-krautfaeuleSo faengt es an. Und sie verbreitet sich schnell. Krautfaele.

So auch in diesem Jahr. Die Vermutung, dass die Kartoffeln nicht so ganz gesund sind hatten wir schon einige Zeit. Wobei erstaunlicherweise gerade die Sorte, die im letzten Jahr besonders lange durchgehalten hat, in diesem Jahr am schlechtesten aussah. Und dabei hatten wir so viel Hoffnungen in Sarpo Mira gesetzt. Diese wachsen auf zwei verschiedenen Beeten. Einmal auf einem, das schon einige Jahre in Benutzung ist und auf dem wir die Erde durch viel Kompost, Mulch, Gruenduengung und vor allen Dingen Arbeit so weit verbessert haben, dass man von etwas wie Gartenerde sprechen kann. Das andere Beet ist eines, dass wir erst im Herbst 2008 dem Lehm abgerungen haben und in dem die Erde kaum etwas wie Leben enthaelt. Knochenhart, ohne jeglichen organischen Anteil. Und genau auf diesem Beet stehen ein Teil der Sarpo Mira Pflanzen und sind eigentlich schon von Anfang an in der einen oder anderen Weise krank.

Zum einen haben sie nicht mal halb so viel Laub entwickelt wie die selbe Sorte auf dem ersten Beet. Und genauso von Anfang an sind die unteren Blaetter gelb verfaerbt mit teilweise schwarzen Flecken. Das sah und sieht nicht gut aus.

Alle anderen Sorten haben sich bis jetzt gut entwickelt. Satt gruenes Laub, aber kaum Kartoffelblueten. Solche hatten wir im letzten Jahr sehr viele. In diesem Jahr konnten wir sie an einer Hand abzaehlen. Wir nehmen an dass es daran liegt, dass wir spaeter gepflanzt haben. So sind sie gar nicht erst so weit gekommen Blueten zu bilden und werden schon dahingerafft.

Da hat auch keine Spritzung mit Ackerschachtelhalm geholfen. Wir koennen die Jahresuhr danach stellen. Regelmaessig Anfang Juli stellt sich die Krautfaeule ein. Da koennen wir machen was wir wollen. Wir fragen uns wirklich, wie all die Bauern, die mit Kratoffelanbau ihr Geld verdienen, es schaffen ihre Felder gesund zu halten.

krautfaeule-kartoffelblattAn einigen Pflanzen sind scharf abgegrenzte Befallsstellen zu sehen, ohne dass das Blatt an sich grossen Schaden nimmt.

krautfaeule-kartoffelblaetterBei anderen verfaerbt sich zuerst das Blatt gelb und dann erscheinen die braun-schwarzen Flecken.

Genau an dem Tag, an dem wir feststellen, das unsere Kartoffeln auf dem „Abwaertstrend“ sind, sehen wir einmal nach. Zuerst die Sorte „Rosara“, bei der einige gute Kartoffeln zu ernten waren. Das Gleiche gilt fuer „Roten Erstling“, die vielleicht noch einen Tick mehr Ernte verspricht. Heute nun haben wir uns auch die dritte von uns angebaute Sorte angesehen. Galactica. Da waren wesentlich weniger und auch insgesamt kleinere Kartoffeln zu ernten (sie sehen allerdings mit ihren roten Flecken auf heller Schale huebsch aus).

roter-erstling-galacticaMittagessen fuer morgen ist gesichert.

Wir sind nicht unbedingt Menschen, die vor anderen oder neuen Wegen zurueckschrecken. Wohin man sieht, ueberall der Hinweis, Kartoffeln moeglichst trocken halten und nicht giessen. Seit Wochen hat es hier nicht mehr geregnet. Unsere Beete sind knochentrocken und steinhart, und mit dem Giessen kommen wir einfach nicht hinterher. Wir schaffen es gerade mal, unsere diversen Tomaten, Paprika und was sonst noch in Toepfen und Faessern waechst, mit Wasser zu versorgen. Da bleibt fuer den Rest des Gartens nicht viel Zeit uebrig.

Vor einigen Tagen habe ich wieder mit dem Grossen im Garten gezeltet. So einen richtigen „Maennerabend“. Fruehmorgens sieht man, wieviel Tau auf den Blaettern liegt. Und das die halbe Nacht. Da kommt es auf ein wenig Giesswasser auch nicht an. So haben wir die Kartoffeln entgegen allen Ratschlaegen noch einmal kraeftig mit Wasser versorgt. Vielleicht saugen sich die leckeren Knollen noch mal richtig voll, legen ein paar Gramm zu bevor sie mangels gesundem Laub ueberhaupt nicht mehr wachsen.

Wie Heiner auf seinem Blog schreibt. Ist die Krautfaeule erst einmal ausgebrochen, dann ist es fuer jede Art von Gegenmassnahmen zu spaet. Wenn dem so ist, dann stellen wir uns aber doch die Frage, was nun zu tun ist. Ist es besser die Kartoffeln zu ernten bevor alles Laub von der Krautfaeule befallen ist, oder sollten wir sie noch einige Zeit im Boden lassen bis wirklich nichts mehr an Laub gesund ist? (Mal abgesehen von all den Pilzsporen die von den Kartoffeln Richtung Tomaten unterwegs sind.) Aber Tomaten sind ein anderes Thema.

Mehr Informationen zum Beispiel auf Wikipedia. Oder auch hier etwas naeher betrachtet.

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3 Antworten

  1. baue auch hobby mässig seit 10 jahren kartoffeln an. habe im schlechteren böden genau die gleiche Krankheiten wie Sie. es ist aber nicht krautfäule in Ihren fotos hamdelt es sich um alternaria also dürrfleckenkrankeit. da nützt auch nach meiner erfahrung nur vorsorgende massnahmnen. spritzen wirkt weniger als man sagt. kartoffeln haben grosse anforderungen an den boden, bei mir ernte ich nur auf gutem gartenboden wo der mist schon ein halbes jahr oder mehr untergebracht wurde. habe ein 120 meter langes feld angebaut , aber erwarte schlechte ernte weil das land seit 60 jahren nicht beackert wurde , und in einer gewissen tiefe stunässe herrrscht. ich bin überzeugt man muss nicht teures geld in pflanzkartoffeln, spezial dünger und spritzmittel stecken, der boden und unterboden ist da das wichtigste element. beste grüsse ein leidsgenosse

  2. Bei den Kartoffeln, die wir einlagern wollen, lassen wir das Kraut immer erst ganz absterben. Wenn man jetzt schon erntet, dann sind die Knollen nicht „schalenfest“ und meist nicht besonders lange haltbar.

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