Dass man mit einem kleinen Einachser, einem Pflug und einigen Quadratmetern Garten so einen Spass haben kann, haette ich nicht vermutet. Ich hab’s naemlich versucht und hatte einen riesigen Spass dabei. Aber besser von Anfang an.
Ich muss umdenken.
Ich glaube, ich muss ein wenig umdenken. Hatten wir in Aachen noch ein kleines Schrebergaertchen mit vergleichsweise wenig Anbauflaeche, ist die Dimension die ich hier plane doch eine Nummer groesser. Oder besser gesagt, einige Nummern groesser. Dass der Garten mit seinen insgesamt rund 450 Quadratmetern, so wie ich ihn im Moment (in der ersten Ausbaustufe) plane, nicht mit Handarbeit zu bewaeeltigen ist, habe ich ja schon schmerzlich festgestellt. Ohne Maschinerie geht hier gar nichts. Das betrifft nicht nur die Gartenneuanlage, sondern auch den Unterhalt und die Pflege.
Ich gehoere nicht unbedingt zu den Befuerwortern einer Gartenbewirtschaftung ohne Umgraben. Habe ich schon in so einigen Postings geschrieben. Jede Methode mag ihre Vor- und Nachteile haben. Ganz ohne Bodenbearbeitung wird es aber bei einer solchen Gartengroesse nicht gehen. Ein kleines Gemuesegaertchen hinterm Haus mit einigen Quadratmetern
fuer ein paar Kohlrabi, einigen Kraeutern und ein paar Tomaten laesst sich auf diese Art und Weise noch handhaben. Da ist es ein Leichtes, ein wenig Unkraut zu zupfen, es ist ohne grossen Aufwand moeglich, genuegend Mulchmaterial herbeizuschaffen um die Beete bedeckt zu halten. Ab einer gewissen Groesse aber sehe ich keine Moeglichkeit, eine Mulchwirtschaft konsequent durchzuhalten. Wollte ich unseren Garten konsequent mulchen, vielleicht mit Brennesseln, dann braeuchte ich eine noch um ein vielfaches groessere Flaeche als unser Garten haben wird, nur um halbwegs genuegend Material zusammenzubekommen. Das ist illusorisch. Wenn das alles so einfach waere, dann wuerden die Bauern, auch die Biobauern das so handhaben.
So sieht die Sache aus wenn man hinter dem Einachser steht. Jetzt kann es losgehen.
Aber darum soll es heute nicht gehen. Ich habe ja berichtet, dass ich vor einigen Monaten einen gebrauchten Einachsschlepper samt einigen Anbaugeraeten bei Ebay ersteigert habe. Keine besonders grosse, keine besonders starke und, was noch wichtiger ist, keine besonders schwere Maschine. Denn Gewicht braucht ein Einachser um genuegend Traktion auf die Raeder zu bringen, damit man die Anbaugeraete ueberhaupt durch die Erde ziehen kann. Im Herbst habe ich versucht, ein Stueck Wiese zu pfluegen, was, ich muss es klar sagen, ein Fehlschlag war. Um eine Wiese in einen Garten zu verwandeln, braucht es schon ein anderes Kaliber als einen kleinen japanischen Einachser.
Einachserpfluegen, ein toller Spass an einem sonnigen Tag. Sehen Sie selbst.
An der Stelle, an der unser Folientunnel stehen soll, hat das mit dem Pfluegen schon etwas besser hingehauen, aber auch nur deshalb, weil ich das Gras im letzten Jahr mit Zeitungspapier abgedeckt hatte und ueber den Winter hin nicht mehr viel Gras uebrig war. Jedenfalls konnte ich feststellen, dass das laestige Umgraben auch mit so einer kleinen Maschine viel einfacher zu machen ist.
Radgreifer sind Eisenraeder, die um die Reifen gelegt werden. Daran angeschweisst sind starke Bleche, die sich wie Schaufeln in den Boden krallen. Wenn ueberhaupt mit so einer kleinen Maschine vernuenftig zu arbeiten ist, dann nur mit solchen Radgreifern.
Ein neuer Versuch.
Dieser Tage bin ich die Sache mit dem Pfluegen noch mal angegangen, hinten auf der Wiese wo im letzten Jahr unser Gemuese wuchs. Das war ein wirklich spassiger Tag. Die Sonne schien, ich hatte keine Kinder „an den Fuessen“, also ideale Voraussetzungen, mich einmal mit der Maschine raus auf den Acker zu wagen. Radgewichte waren angeschraubt, der Pflug angehaengt, also los. Den Pflug war halbwegs richtig eingestellt, so weit ich es eben vermochte.
Die richtige Pflugeinstellung.
So ein Pflug braucht ein wenig Seitenspiel damit die Maschine noch lenkbar ist. Fehlt dieses Seitenspiel, zieht der Einachser aus der Spur und das Ergebnis sind krumme Bahnen. Ebenfalls ist es wichtig, die Tiefe, in die der Pflug laufen soll, genau einzustellen. Steht der Pflug zu tief, faehrt er sich im Boden fest. Ist er zu niedrig eingestellt, kommt man auch mit aller Kraft nicht in den Boden hinein, sondern kratzt nur an der Oberflaeche herum. Gar nicht so einfach. Aber nach einigen Versuchen hatte ich eine passende Einstellung gefunden.
Die Haelfte ist geschafft. Eine kurze Pause habe ich mir verdient.
Beim Pfluegen kann eine Menge schief laufen.
Jetzt koennte man annehmen, mit so einer Maschine ist das Pfluegen im Garten ein Kinderspiel. Aber weit gefehlt. Das ist ein richtig harter Knochenjob. Und man muss seinen Grips beisammen halten. So ein Einachser hat keine Bremse. Ist ein Gang eingelegt, dann faehrt die Maschine los wenn man die Kupplung loest, egal ob der Mann dahinter alles unter Kontrolle hat oder nicht. Ist mir doch einige Male passiert, dass ich vergessen habe, ob und welcher Gang eingelegt war. War es einer der drei Vorwaertsgaenge, ist die Sache noch halb so problematisch. Schlimmstenfalls wuergt man den Motor ab. Beim Rueckwaertsgang sieht die Sache schon anders aus. Das Ding faehrt los, komme was wolle. Und stehe ich gerade dahinter und passe nicht auf, dann liege ich darunter. Das war manchesmal ziemlich knapp.
Einmal ist es mir sogar passiert, besonders als ich schon erschoepft und unkonzentriert von der harten Arbeit war, dass mir die Maschine davongefahren und dann umgefallen ist. Anstatt, dass das Ding ausgeht, lief die Maschine einfach weiter. In meinem Schreck konnte ich den Ausschalter nicht finden, ich konnte die Kupplung nicht finden und das Ding drehte sich froehlich auf dem Acker weiter. Klar, liegt ja auf der Seite, und da so ein Einachser ueber kein Differentialgetriebe verfuegt, dreht sich eben anstatt des Rades die Maschine selbst. Das war ein Schauspiel! Sowas muss man eben lernen. Den Platz, an die die Schraube, die nach diesem Malheur unter der Maschine lag, hingehoert, habe ich bisher noch nicht finden koennen.
Und so sieht das Ganze aus wenn es fertig ist. Bis auf einige Stellen links neben den Erdbeeren, die ich mit dem Einachser nicht erreichen konnte, haben diese 70 Quadratmeter 2 Stunden gedauert. Ich bin zufrieden.
Reicht ein kleiner Einachser?
An den Stellen, an denen, mangels Pflege im letzten Jahr, wieder eine dichte Grasdecke gewachsen war (im Film besser zu erkennen), war die Arbeit eine wahre Tortur. Das sind zwar um die 5 PS, aber durch Gras zieht der Pflug nicht durch. Die Maschine bleibt haengen, die Raeder ziehen aus der Spur oder drehen durch, trotz Radgreifern, das ist schon fuer Ross und Reiter eine Plackerei. An den Stellen, an denen kein Unkraut und kein Gras gewachsen war, vornehmlich dort wo wir Quirlmalve oder Tagetes als Gruenduengung ausgesaet hatten, ging der Pflug durch wie durch Butter. Da machte die Arbeit Spass. Ich kann es kaum erwarten, im naechsten Jahr die Flaeche erneut zu pfluegen. Unter besseren Voraussetzungen. Wenn ich es denn beihalten kann und das erneute Aufkommen von Gras verhindere.
Gras ist eine ziemlich hartnaeckige Angelegenheit. Wenn man da nicht permanent hinter her ist und jeden noch so winzigen neu aufkommenden Grashalm beseitigt, steht man nach einem Jahr wieder am Anfang.
Man kann es drehen und wenden wie man will, so eine Maschine ist, auch wenn sie klein ist, eine enorme Erleichterung, und ich moechte sie auf keinen Fall mehr missen. Mir fehlen jetzt noch einige zusaetzliche Anbaugeraete. Kartoffelhaeufelpflug habe ich, Kartoffelrodepflug ist dabei und sogar ein Schneeschild. Ich habe eine kleine Egge die in den naechsten Tagen zum Einsatz kommt, um die groben Schollen zu zerkleinern. Was mir noch dringend fehlt sind ein Grubber, eine Fraese und eventuell ein Kombikruemler. Besonders das letzte scheint mir ein tolles Geraet zu sein. Vorne einige Federzinken und hinterher laeuft eine kleine Walze, die die aufgebrochenen Brocken direkt zerkleinert und einen fertig vorbereiteten Gartenboden hinterlaesst, in den man sofort saeen und pflanzen kann. Nur schade, diese Geraete sind ziemlich teuer. Hat man aber erst eine vernuenftige Zusatzausruestung macht ein kleiner Einachsschlepper in einem grossen Garten sicher Sinn.
Sollte noch jemand ein Anbaugeraet fuer einen Iseki A400 oder entsprechender Groesse im Keller stehen haben, bitte melden.
9 Antworten
So einen Mähbalken habe ich jetzt bekommen und muß ihn nun passend machen. Er ist von brumi Variant der ist einwenig anders aber kann mit ein wenig erfindergeist für den unniversal umgebaut werden. Nur eine andere Aufhängung und eine welle verlängern das ist alles und dann kann es los gehen . Bilder mache ich in den Nägsten Tagen und stelle sie rein mit allen möglichkeiten und anbauten die ich gemacht habe und dan im Frühjahr wenn dei arbeit richtig los geht mache aich aUCH NOCH EIN Viedeo. Ich bin von meinem Brumi begeistert Ihr werdet es sehen. bis dann.
Ich habe einen Brumi Unniversal gebraucht gekauft und bearbeite damit insgesamt 1000 m2 Gartenfläche. Es sind nicht alles meine Gärten aber ein teil davon schon. Bin auch dabei Verwilderte Gärten wieder zurekultiviren das heist sie wieder zu Gärten zu machen. hirzu nutze ich den Grubber mit Gänsefüße und breche erst die Grasnabe auf. Danch Egge ich die fläche caa 14 Tage später noch einmal durch und gehe dann dazuüber die Fläche umzupflügen was auch sher gut klappt. Vorher bringe ich noch Kaninchenstalldung rauf und pflüge den mit ein. Als Frucht bringe ich grundsätzlich Kartoffel in diese Flächen ein damit der Boden einmal Unkrautfrei wird und durch das ständige Strigeln und Heufeln geht das Unkraut kaputt. Chemie brauch ich dafür nicht.Leider ist der Umstand der das es für den Brumi keine Zusatzgeräte mehr zuhaben sind was mich zum Erfinder machte. Ich baute mir aus der Fortschritt Produktion der DDR Einachser den Grubber, Die Egge und das Vielfachgerät um so das ich diese Teile zum Hacken und vieles mehr nutzen kann. Des weiteren habe ich mir einen Anhänger vom Rasentracktor umgebaut so das ich auch kleine Transporte machen kann.Was ich leider noch nicht bekommen habe ist ein Mähbalken für meinen Brumi. Eigentlich schade aber wer so einen hat hällt ihn warscheinlich fest, oder sollte ich mich irren und irgentjemand liest das und läst mir einen zukommen Muß aber für den Brumi Unniversal sein der vom Wariant past leider nicht wurde mir in den Nachvorhandenen Werkstädten gesagt. Sollten Bilder irgentwann gewünscht werden ich mache erst zum Frühjahr welche vielleicht auch ein Viedio mal sehen. Stelle das gerne zurverfügung. alo bis dann. Lg an alle die das lesen. Gerhard von der Insel Rügen
Schönen Abend RR,
inzwischen besitze ich eine Bertolini 411 mit Fräse und Mähbalken.
Den Mähbalken benötige ich nicht, da wir schon seit vielen Jahren eine Mähmaschine besitzen.
Den Mähbalken samt Messer (B=95cm), mechanisch, nicht im Ölbad, benötige ich nicht.
An den Einachser wird dieser mittels Stecksystem, einem sog. Quickfit angeschlossen.
Sollte Ihrerseits Interesse bestehen, können Sie sich gerne melden.
Beste Grüße, W.H.P.
Hallo Wolfram
ich nehme nicht an, dass ein Maehbalken von einem Bertolini Einachser an meinen Iseki passt. Aber vielen Dank fuer das Angebot.
Gruss RR
Schönen Tag,
finde Ihre Beiträgen ganz interessant.
Erlauben Sie mir bitte eine Frage, da ich mir event. auch einen Einachser zulegen möchte.
Wie groß ist Ihre Gesamtfläche, welche Sie damit bearbeiten?
Die 450 m² beziehen sich wohl auf die reine Acker-, bzw. Gartenfläche, doch lt. Ihren Bildern gibt es wohl noch Rasen-, oder Grasflächen.
Werden diese auch mit dem Einachser (Sichelmäher ö.Ä.) bearbeitet?
Mit herzlichen Grüßen aus Südtirol,
Wolfram H. Pardatscher
Hallo Wolfram
Die Flaeche ist ca 2000 Quadratmeter. Im Moment brauche ich den Einachser nur zur Gartenbearbeitung und zum Transport. Maehen mache ich damit nicht. Fehlt mir das Geraet. Wenn ich aber einen Maehbalken bekommen wuerde, wuerde ich zuschlagen. Die eingentliche Gemuesegartenflaeche sind ca 400 Quadratmeter im Moment. Das soll noch was mehr werden. Ich jedenfalls moechte den Einachser, vor allem mit dem Angaenger nicht mehr missen. Bei so einem Grundstueck gibt es immer was zu transportieren. Ich werde auch nicht jeunger.
Gruss RR