So manch eine Gemuesesorte waechst im Garten, ohne dass man auch nur einen Finger dafuer krummmachen muss. Einmal ausgesaet, sind sie Selbstlaeufer. Dazu gehoeren z.B. Stielmus und Mangold. Keine Schaedlinge, kein Problem. Dann gibt es wieder andere, bei denen muss man schon ein wenig nachhelfen, um eine vernuenftige Ernte einfahren zu koennen. Da fallen mir Bohnen oder aber Zwiebeln ein. Es gibt aber noch eine dritte Gruppe, an denen koennten wir glatt verzweifeln. Dazu zaehlen Blumenkohl, fuer den wir bis zur ersten vernuenftigen Ernte Jahre gebraucht haben, Lauch, bei dem ohne Netzabdeckung nichts geht oder aber auch Rosenkohl.
Kein Jahr ohne Rosenkohl
Wenn ich mich recht erinnere, dann haben wir es in keinem Jahr ausgelassen, Rosenkohl anzubauen. Der schmeckt einfach koestlich und bringt im Winter das ein oder andere Vitamin auf den Teller. Aber mit dem Anbau haben wir noch nie so richtig Erfolg gehabt.
Sicher, das ein oder andere Mittagessen ist immer dabei herumgekommen, um es aber eine gute Ernte nennen zu koennen, da fehlt uns noch ein grosses Stueck Erfahrung.
Auch in diesem Jahr haben wir es wieder versucht. Selbst vorgezogene Pflanzen, die wir Mitte des Jahres in den Garten verpflanzt haben. Rein in die Erde und das war´s. Nicht mehr weiter drum gekuemmert. Sie sind auch gewachsen, aber was wir da so an Rosenkohl ernten, laesst doch, wie in den vergangenen Jahren arg zu wuenschen uebrig. Sehe ich die Netze mit Rosenkohl im Supermarkt liegen, dann frage ich mich immer, wie die das machen. Schoene grosse feste Rosenkohlroeschen, kein Makel, keine angefressenen Stellen, einfach perfekt.
Rosenkohl, Kartoffelgratin mit eigenem Kaninchenbraten. Ein koestliches Winteressen.
Heute stand Rosenkohl auf dem Programm. Dazu eine grosse Auflaufform Kartoffelgratin und natuerlich eine ordentliche Portion unserer selbst gezogenen Kaninchen. Ich bin also raus in den Garten um zu ernten. Was habe ich mitgebracht? Kleine, teils winzige Roeschen, die meisten locker und von irgendwem angefressen. Zwei Pflanzen musste ich abernten, um eine gute Portion fuer vier Erwachsene und zwei Kinder zusammenzubekommen. Wenn ich das mal ueberschlage, dann habe ich an diesen beiden Pflanzen keine drei Stueck geerntet, die denen im Supermarkt haetten das Wasser reichen koennen. Ich frage mich wirklich, woran das liegt. Sie hatten Platz genug, und an Naehrstoffmangel kann es auch eher nicht gelegen haben. Da muss es wohl noch einige Kniffe geben, die wir nicht kennen, um wirklich eine gute Ernte zu haben.
Ich schaetze mal, das war’s dann auch mit unserem Rosenkohl fuer dieses Jahr.
Ich schaetze mal, das duerfte dann auch die letzte Portion Rosenkohl in diesem Jahr gewesen sein, obwohl noch mehr Pflanzen im Garten stehen. Da gibt es naemlich diese netten drei gefiederten Tiere, die da hinten umherlaufen. Unsere neuen Laufenten. Das sind wirklich lustige Tierchen. Die meiste Zeit watscheln sie eher ziellos durch die Gegend. Mal finde ich sie auf dem Kompost, mal unterm Walnussbaum. Mal grasen sie unter den Obstbaeumen oder sie hocken im Vorraum unseres Kaninchenstalls auf dem Haufen Heu. Im Gemuesegarten selbst sind sie allerdings selten zu sehen. Das aendert sich prompt, wenn ich ankomme. Kaum setze ich auch nur einen Fuss in Richtung Garten, kommen sie angelaufen, bleiben zwei Meter neben mir stehen und warten ab, was ich da so treibe. Das war auch heute so. Bis zum Rosenkohl sind sie mir sofort gefolgt, haben zugesehen woran ich da so arbeite, nur um, kaum war ich einige Meter mit meiner Ernte entfernt, sich ebenfalls an die Rosenkohl Ernte zu machen. Das war’s dann wohl. Ich sage ja, lustige Tiere. Muss ich denen immer zeigen, wo die Leckereien zu finden sind? 😉
3 Antworten
Endlich mal ein guter Post, vielen Dank. Muss man sich nochmal in Ruhe durchlesen. Generell finde ich den Blog gut zu lesen und leicht zu verstehen.
Moin, RR,
wieso bist du so sicher, daß es kein Nährstoffmangel ist? Hast du mal ne Bodenanalyse machen lassen?
Es reicht ja, wenn ein Spurenelement fehlt, daß nix mehr so wirklich vorwärts geht, und auch Rosenkohl ist eher ein Starkzehrer.
Außerdem kommt es auf den Abstand an – zu weit auseinander, und du kriegst lockere Röschen, zu nah und sie werden matschig.
Empfohlen wird zwischen 60×40 und 70×60, außerdem anhäufeln im Sommer, und Spitze brechen Mitte September.
Bei mir hat die Dürre im Frühhjahr auch einiges schwer gehemmt, und der Regen danach dann auch gekillt….
Wetter kann man halt nicht ändern…auf ein Neues in diesem Jahr! 😉
Hallo Sabi(e)ne
Nein, noch habe ich keine Analyse machen lassen. Das werde ich im Fruehjahr machen. Ich bin mir dessen ziemlich sicher, weil ich Anfang des Jahres eine gute Portion Hornspaene verteilt habe. Ausserdem einen ganzen Sack Urgesteinsmehl. Ebenso sind die Brokkoli, und vor allem die Blumenkohl nebenan sehr Problemlos gewachsen. Besser als ich es je geschafft habe. Alles Starkzehrer.
Die anderen Vorschlaege habe ich nicht umgesetzt. Weder angehaeufelt noch Spitze ausgebrochen. Der Abstand dagegen duerfte gut gewesen sein. Ist ja auch nicht so, als ob ich nichts ernten koennte. Sie sind nur eben viel viel kleiner als Rosenkohl den man kaufen kann. Und lockerer. Geschmeckt haben sie aber prima.
Neues Jahr, neues Glueck
Gruss RR