Ich betrachte die Sache positiv. Auch wenn andere Imker da vielleicht unterschiedlicher Meinung sein werden. 10 Voelker habe ich in Zanderbeuten eingewintert. Vor einigen Tagen habe ich nachgesehen, wie viele davon den Winter bis Mitte Februar uebelebt haben. Dabei waren die Voraussetzungen ja nun alles andere als ideal. Nach der Honigernte sollten die Voelker ja aufgefuettert und mit Ameisensaeure behandelt werden. Es gab dabei nur ein Problem. Ameisensaeure wird im Volk verdunstet und damit diese auch in ausreichender Konzentration verdunsten kann, bedarf es Temperaturen, bei denen das auch zuverlaessig passiert. Nur, die Wetterlage gestaltete sich im letzten Jahr wahrlich nicht behandlungsfreundlich, jedenfalls nicht in unserer Gegend. Denn, sie fielen auf Werte unter 20 Grad. Das reicht meiner Erfahrung nach nicht aus, um genuegend Ameisensaeure verdunsten zu lassen. Ueber diese Problematik habe ich in der Vergangenheit berichtet.
Umso erfreuter war ich, dass jetzt, Mitte Februar, noch 9 von 10 Voelkern ueberlebt hatten. Viele davon nicht sonderlich stark. Einige nur auf 3 Wabegassen, was wohl fuer eine sichere Ueberwinterung nicht ausreicht. Aber sie leben noch. Ein Volk allerdings hat es nicht gemacht. Aus welchem Grunde, kann ich nicht sagen. Futter war noch genuegend vorhanden. Trotzdem steckten recht viele Bienen kopfueber in Zellen und der Gitterboden war voller toter Bienen. Gut, ein Verlust, damit kann ich leben. Bleiben immer noch neun Voelker, bei denen eine Chance besteht, dass sie erfolgreich in die neue Bienensaison starten koennen, wenn auch, auf Grund der geringen Volksstaerke, mit einer gewissen Zeitverzoegerung.
Ich bin ja auch kein Imker, der es auf maximalen Honigertrag abgesehen hat. Jeder Neuimker kann froh sein, wenn er seine Imkerei ohne groessere Verluste am Laufen haelt, da ist der Honigertrag erst einmal unerheblich.
Das ist in den letzten Wochen passiert
Lassen Sie mich kurz meine Arbeiten an den Bienen der letzten Wochen festhalten. Ungefaehr Mitte Dezember wurden alle Voelker von mir mit Oxalsaeure betraeufelt. Das ist eine recht einfache Arbeit. Deckel auf, nachsehen, wo die Bienen sitzen, mit einer Spritze mir duenner Kanuele eine entsprechende Menge Oxalsaeureloesung moeglichst in die Wabengassen spritzen, damit so viele Bienen wie moeglich benetzt werden. Die Menge richtet sich nach der Volksstaerke. Ich habe so um die 5 bis 10 Milliliter pro Wabengasse getraeufelt. Eher etwas mehr. Das waren zwischen 20 und 50 Milliliter pro Volk und duerfte damit den gaengigen Mengen entsprechen. Obwohl, ich habe auch in dieser Hinsicht unterschiedliche Auffassungen im Netz gefunden.
Warum einige Voelker in der unteren und andere in der oberen Zage ihren Sitz hatten, ist mir ein Raetsel. Die Bienen sollten doch eigentlich mit dem Futterverbrauch nach oben ziehen, dort wo sie das Winterfutter eingelagert haben. Es haette mich auch gewundert, wenn mal etwas bei den Bienen so passiert, wie es im Lehrbuch steht. 🙂
Die Auswertung
Die Windeln habe ich schon vor der Behandlung eingeschoben und knapp 2 Wochen spaeter gezogen, um mir den Milbenfall genauer anzusehen. Ich habe auch Milben gefunden. Allerdings nicht in der Menge, wie ich sie in den vergangenen Jahren vorgefunden habe. Vielleicht liegt es wirklich daran, dass ich meine Voelker ja noch vor einiger Zeit mit Oxalsaeure bedampft habe, da mir die Wirkung der Ameisensaeure als nicht ausreichend erschien.
Die naechste Arbeit stand Mitte Februar an. Da habe ich mit der Digitalwaage die Beutengewichte ermittelt. Ein mal auf der Vorderseite eingehakt und gewogen und ein mal auf der Rueckseite. Die beiden Gewichte addiert und so das Beutengewicht mehr oder weniger genau erfasst. Aufgefuettert hatte sich sie alle auf rund 40 Kilogramm. Einige etwas mehr. Die Ergebnisse lagen so zwischen 32 Kilo und mehr als 40 Kilo.
32 Kilo sind zu wenig
32 Kilo erschien mir etwas wenig, denn, das Volk, welches in den letzten Wochen eingegangen ist, hatte ebenfalls ein Beutengewicht von rund 32 Kilogramm. Es war zwar noch Futter im Volk vorhanden, aber nicht in der Menge, wie sie es wohl brauchen werden, wenn die Natur in Kuerze „anspringt“, so hoffe ich jedenfalls. Meiner Schaetzung nach, duerfte bei einem Zweizarger, Boden, zwei Zargen und Deckel, aber ohne Blechhaube, bei 32 Kilogramm noch rund 8 Kilo Futter im Volk vorhanden sein. Da gehe ich lieber auf Nummer sicher und habe die Voelker, die geringe Beutengewichte aufwiesen, nachgefuettert.
Das Ganze in flachen Alu oder Plastikschalen auf den Gitterboden gestellt und mit Holzhackschnitzeln als Schwimmhilfe versehen. Viel Hoffnung habe ich ja nicht, dass die Bienen das Futter auch annehmen. Besonders nicht bei den Voelkern, die ihren Sitz in der oberen Zarge haben. Alternativ haette ich auch Futterteig nehmen koennen. Ob ich es aber damit noch versuche, wird sich in einigen Tagen herausstellen, wenn ich nachsehe, ob die Bienen den Sirup auch eingelagert haben.
Hoffentlich bluehen bald die Kirschbaeume
Ob und wenn ja, wie viele Voelker letztendlich den Winter ueberleben, duerfte wohl davon abhaengen, wie schnell die Natur jetzt in diesem Fruehjahr Fahrt aufnimmt. Die ersten Bienen habe ich schon an Fruehbluehern beobachtet. Aber so richtig ausser Gefahr duerften sie erst zur Kirchbluete sein. Dann hoffe ich mal, dass diese auch recht schnell einsetzt.
Wenn ich aus dem Fenster sehe, dann mag ich nicht so recht dran glauben, bei diesem gartstigen Wetter. Gestern noch kalt, aber sonnig, heute schon wieder stuermisch und regnerisch.
6 Antworten
Hallo RR Hase,
Hier ein You Tube Video, wo ich sagen würde, das lohnt sich das einmal anzusehen und weiterzuverfolgen oder sogar selbst auszutesten!
https://www.youtube.com/watch?v=xjrBV9fXjfs
In geh stark davon aus, dass das die Zukunft abbilden wird, wie Bienen in diesem Jahrhundert gehalten werden werden, weil die Bienenkugel gegenüber der Kastenhälterung sehr naturnah aufgebaut ist und so physikalische, chemische und biologische Vorteile mit sich bringt, dass auch Säurebehandlungen bald der Vergangenheit angehören werden. Maximal bleibt der Umhang des Kastens erhalten, wo die Bienenkugel eingebettet ist und der Boden, wo Bücherskorpionen ein zusätzliches zu Hause gegeben wird, aber schau selbst 🙂
Gruß Christian 🙂
Hallo RRhase
Ich habe neun 9 Völker von 10 verloren!
Wenn du Ableger haben solltes die du nicht braust dann melde dich doch mal bitte.
Gruß Cözeli
Also ich hab von Bienenhaltung nicht so wahnsinnig viel Ahnung. Aber ich frag mich wie genau das mit der „Futterwägung“ ist. Denn rein theoretisch geht ja keine Masse, außer durch verdunsten, verloren.
Natuerlich geht Masse verloren, wie bei jedem Organismus. Schau mal in die Toilette. 🙂
Bei mir sitzen die Bienen immer auf den Elfenkrokussen, sehr beliebt ist auch eine sehr frühblühende rote Taubnessel, eigentlich und Unkraut, aber ich lasse s immer bis nach der Blüte stehen. Habe selbst keine Bienen und finde es schön, dass es wieder immer mehr Imker gibt. Auch sehr früh blüht auch die Aprikose. grüße von Frauke