Die Temperaturen steigen, die Stimmungen steigen, jedenfalls ein klein wenig, da wird es doch Zeit, draussen wieder ein Projekt in Angriff zu nehmen. Da wir fuer die Kinder einen schnellen Erfolg brauchen, damit sie sehen was das „Landleben“ so mit sich bringt, haben wir uns fuer den Bau eines Huehnerstalles entschieden. Oder besser gesagt, wir bauen keinen neuen Stall, brauchen wir nicht. Wir haben genuegend Raeumlichkeiten im Garten. Die alten Pferdestaelle. Einen haben wir uns ausgesucht, den wir zu einem Huehnerstall umbauen wollen. Wir haben einige Buecher gelesen, aber ohne so einen Huehnerstall einmal aus der Naehe gesehen zu haben, tun wir uns ein wenig schwer damit, richtige Voraussetzungen fuer die lieben Tierchen zu schaffen.
Wie baut man also einen Pferdestall in einen Huehnerstall um? So ein Huehnerstall sollte einige Voraussetzungen erfuellen. Er muss moeglichst winddicht sein, muss aber auch eine gute Belueftung gewaehrleisten. Winddicht deswegen, damit die Tierchen keine Zugluft abbekommen. Darauf sollen sie empfindlich reagieren. Huehner sollen, auf ihr Koerpergewicht gerechnet, erheblich mehr Sauerstoff benoetigen als der Mensch. Ihre Koerpertemperatur liegt zwischen 40 und 43 Grad Celsius.
Viel Licht, viele Eier. Die Tierchen koennen bald kommen.
Dann darf der Stall keine Schlupfloecher fuer Fuechse oder Marder haben. Im Huehnerforum haben wir einen Thread gestartet, um bei den Fachleuten nachzufragen. Da hat man uns erklaert, dass jedes Loch im Stall, das so gross ist um einen Tennisball hindurchzudruecken, auch eine potentielles Schlupfloch fuer Marder sein koennte.
Wir haben gelesen, ein Huehnerstall sollte relativ viel Licht abbekommen. Huehner sollen bei ausreichend Licht im Stall mehr Eier legen. So haben wir versucht, auch diese Voraussetzungen umzusetzen.
Ausgesucht haben wir uns einen der Pferdestaelle, der einen direkten Zugang zu den ehemaligen Pferdekoppeln hat. Diese sind gartenbaulich nicht nutzbar, weil ausgekoffert und mit Kies aufgeschuettet. Wollten wir hier etwas wie Gemuese anbauen, muessten wir den Kies abtransportieren lassen und die Grube mit Mutterboden auffuellen. Viel zu aufwendig. Das sind mehr als 100 Quadratmeter, duerften also einige LKW Ladungen sein. So denken wir, nutzen wir diese Koppeln als Auslauf fuer die Huehner. Nach einiger Zeit wird sich auf dem Boden eine Grasschicht bilden. Vielleicht muessen wir noch ein wenig Kompost oder Mist aufstreuen. Sollte aber kein Problem sein. Mist haben wir genug.
Auf der Seite der Pferdekoppeln hatte der Stall nur ein 2 Meter breites Tor. Dies haben wir abgenommen und die Oeffnung, 2 mal 3 Meter mit Holz verkleidet. In der Mitte haben wir klarsicht gewellte Dachplatten angeschraubt. Das ergibt fast eine Fensterflaeche von 4 Quadratmetern, also etwas weniger als die Haelfte der Bodenflache des vorgesehenen Huehnerstalls. Die Bretter sind Fussbodendielen die im hiesigen Baumarkt recht preisguenstig zu bekommen waren. Im unteren Teil, allerdings nicht ganz in Bodenhoehe, haben wir ein Schlupfloch fuer die Huehner gelassen. 30 mal 40 Zentimeter.
(Ob das ausreicht fuer die fetten Huehnchen? Wenn wir so viel Erfolg mit unseren Huehnern haben wie mit unseren Porreestangen, dann muessen wir wohl die Huehnerklappe etwas erweitern 🙂 )
Ob diese Klappe gross genug ist? 🙂
Ne, Scherz beiseite. Wir denken, uns ist der Teil des Huehnerstalls durchaus gelungen. Noch eine Klappe davor, und die Huehner koennen kommen. Fast jedenfalls.
Im Inneren mussten wir unter dem Dach fast alle Oeffnungen mit Brettern verschliessen. Ringsherum hatte der Stall eine 10 Zentimeter breite Oeffnung. Der Wind pfiff nur so hindurch. Einige wenige haben wir offen gelassen. Diese werden in den naechsten Tagen mit Maschendraht gesichert. Damit haben wir schon einen grossen Teil geschafft.
Brettchen sollen verhindern, dass unsere Huehnchen einen Schnupfen bekommen, oder ein Opfer der Marder werden.
Der Stall ist mit seinen fast 20 Quadratmetern viel zu gross fuer einen Huehnerstall. Wenn wir richtig gelesen haben, rechnet man mit 3 bis 4 Huehnern pro Quadratmeter. Damit haetten wir theoretisch Platz genug fuer 80 Huehner. Beim besten Willen, unsere Kinder „fressen“ zwar Ruehrei wie Schokolade, aber so viel ist nun doch zuviel. So werden wir den Stall teilen. In der Mitte wollen wir eine Wand aus Maschendraht ziehen. Somit bleibt ein Teil fuer die Huehner, und einen Teil koennen wir als Vorratslager fuer z.B. Futter und Geraetschaften nutzen. Auf der Rueckseite gibt es noch eine Tuer durch die wir in den Stall gelangen koennen. Und von dem Teil aus wird es dann moeglich sein, die Tierchen zu beobachten. Ich weiss jetzt schon, der „Kleine“ wird aus diesem Stall nicht mehr rauszukriegen sein. Der bleibt wie angewurzelt vor jedem Tier stehen, das ihm vor die Augen kommt, so fasziniert ist er davon.
Ich muss ja zugeben, wir haben uns das so einfach vorgestellt. Ein paar Huehner in den Garten, und jeden Morgen frische Eier zum Fruehstueck. Je mehr wir uns allerdings mit dem Thema befassen, kommen doch Zweifel auf. Ich sehe uns schon hinter den Tieren herlaufen und uns zum Gespoett der Nachbarn zu machen, wenn wir versuchen, eines der Huehner z.B. einfangen zu wollen. Ich sehe mich schon der Laenge nach in der Huehnerkacke liegen, von Gegacker und schallendem Gelaechter umgeben.
So ist das mit den Stadtmenschen auf dem Land.
Aber wir wollten es ja so. Nun duerfen wir uns auch nicht beklagen. 🙂
4 Antworten
Deine Posts finde ich immer wieder nett zu lesen. wir haben auch ein paar Hühner und inzwischen sogar Laufenten und könnte dir da ein paar Tips gebenn wenn du welche brauchst. Wir haben unsere Hühner vom hiesigen Bauern Markt gekauft (sind inzwischen die nächsten weil die ersten haben Bekanntschaft mit 2 Jagdhunden gemacht.). Der Stall ist ein Rahmen aus Holz der teilweise mit schwarzer Silagefolie und teils mit Maschendraht gedeckt ist. der Teil mit der Folie dient als Stall und der Teil mit Maschendraht ist als Auslauf. Im Sommer kommen die Hühner zusätzlich noch den ganzen Tag raus. am Abend gehen die dann aber auch wirklich freiwillig wieder in den Stall weil die ja auch müde werden. Der Stall wurde wie gesagt schon einmal von Hunden „geöffnet“ und ist seitdem zusätzlich gesichert.
Falls du noch Fragen haben soltest die ich dir so von meiner wenigen Erfahrung mit unseren Hühnern beantworten kann dann frag doch einfach.
grüßle aus Frankreich
muetze
Hallo muetze
Vielen Dank fuer das Lob und fuer die angebotene Hilfe. Du hast ja schon mal von deinen Huehnern berichtet. Schade dass du nicht weiter ueber deinen Garten schreibst. Wieviel Platz haben deine Huehner denn? Was fuetterst du denn? Leben die nur von dem was sie auf der Wiese finden?
Ich habe desoefteren gelesen, Huehner seien sehr anfaellig in zugigen Staellen. Ich versuche unseren Pferdestall so gut es geht abzudichten. Aber ganz dicht wird das wohl nicht werden. Sind deine Huehner schon mal krank gewesen? Deinen Worten entnehme ich, dass dein Huehnerstall auch nicht allzu stabil gebaut ist. Vielleicht hast du ja die Moeglichkeit mal einige Bilder zu schicken. Was mir fehlt ist das ganze mal gesehen zu haben. Ich war mal bei unseren Nachbarn. Da leben die Huehner in einem kleinen ausgedienten Bauwagen. Keine 2 Quadratmeter haben die Platz. Nester sind einfach Holzkisten. Ueberhaupt sah das nicht gerade so aus wie im Huehnerforum immer geschrieben wird.
Vielleicht nehme ich die Sache auch nur viel zu genau. Ich sollte einfach anfangen, anstatt lange zu ueberlegen. Hier ist es im Moment noch zu kalt. Wenn aber die Temperaturen etwas steigen, dann laufen hier auch Huehner herum. So schnell es geht.
Gruss nach Frankreich
rr