Wir haben noch genau 14 Tage Zeit. Dann muessen wir in unser neues Haus einziehen. So richtig weiter gekommen sind wir allerdings immer noch nicht. Die einzigen beiden Zimmer die halbwegs fertig sind, sind die der Kinder. In den beiden Zimmern waren die Holzdielen zwar arg von Holzwuermern zerfressen, aber immer noch stabil und auch eben genug, um darauf einen Boden zu verlegen (die Zimmer sind kleiner). Wir haben uns in diesen beiden Zimmern fuer einen Korkboden aus Korkfertigparkett entschieden. Bei der Zeit, die die Kinder auf dem Boden im Zimmer verbringen, gar keine schlechte Idee. Allzuviel Geld haben wir auch nicht investiert. Ein recht preiswertes Korkparkett aus dem Baumarkt muss reichen. Die Kinder werden die Zimmer so oder so in wenigen Jahren so abgewohnt haben, dass der Boden ruiniert ist.
Die Verlegung ist denkbar einfach.
Achtet man beim Verlegen darauf, einen Zentimeter Abstand zu allen Waenden zu halten, kann eigentlich nichts schief gehen. Dieser Zentimeter dient als Ausgleich fuer eventuelle Ausdehnungen durch wechselnde Luftfeuchtigkeit im Raum. Um die wenigen Unebenheiten, die der Boden doch noch aufwies, ein wenig auszugleichen, haben wir unter den Korkplatten zusaetzlich noch eine duenne Schaumstoffunterlage verwendet. Die Korkplatten waren von Haus aus mit einer Kork-Trittschalldaemmung auf der Unterseite versehen, die uns allerdings als nicht ausreichend erschien.
Alles in allem eine einfache Sache. Das preiswerte Korkparkett aus dem Baumarkt weist zwar nicht die Qualitaet auf, die wir erwartet haben, sollte aber reichen. Das Zusammensetzen war recht einfach, und die Passgenauigkeit stimmte. Was zu wuenschen uebrig laesst, sind die Uebergaenge im verlegten Boden. Man merkt deutlich einen Hoehenunterschied zwischen den einzelnen Platten. Nicht stoerend, aber eben doch merklich.
In den Zimmern auf der ersten Etage duerften wir es nicht so einfach haben. Die Deckenbalken, auf denen die Dielen liegen, haben im Laufe der Zeit doch um einiges nachgegeben, so dass sie auf den Meter an manchen Stellen gut 5 bis 10 Millimeter Hoehendifferenz aufweisen. Das ist in jedem Fall zuviel um darauf ein Fertigparkett oder einen Laminatboden zu verlegen. Wir ueberlegen seit Tagen, wie wir dieses Problem loesen koennen.
Der Handel bietet spezielle Ausgleichsspachtelmassen an. Wenn wir das richtig verstanden haben, wird zuerst eine undurchlaessige Plastikfolie verlegt, auf die dann die Ausgleichsmasse aufgetragen wird. Diese soll so gut verlaufen, dass danach ein glatter ebener Boden entsteht. Ist uns aber nicht geheuer. Ohne nachzusehen wie die Zwischendecke von innen aussieht, ohne nachzusehen warum die Balken sich durchgebogen haben und ohne nachzusehen wie stark die Deckenbalken durch eventuellen Holzwurmbefall geschaedigt sind, moegen wir nicht weiter machen.
Dazu werden wir nach Weihnachten erst einmal einige der alten Ochsenblutdielen entfernen und uns den Deckenaufbau genauer ansehen. Und wenn wir die Decke dann einmal auf haben, dann kann auch eine vernuenftige Daemmung verbaut werden. Eventuell bietet sich dann an, neue Holzdielen zu verlegen. Unsere Erfahrungen mit dem Boden im Wohnzimmer sind doch recht positiv. Der Boden liegt 15 Jahre. Nachdem wir diesen, laienhaft wir wir sind, abgeschliffen haben, sieht er fast wie neu aus. Dabei handelt es sich nicht einmal um einen Boden aus Eiche oder sonst einem hochwertigen Holz. Es duerfte sich dabei um einfaches Fichtenholz handeln. Es ist uns allerdings noch nicht ganz klar, wie wir die „Durchhaenger“ der Balken ausgleichen sollen. Im Internet stoesst man gelegentlich auf den Begriff „Aussplissen“, (z.b. Hier) fuer den wir allerdings keine vernuenftige Erklaerung finden konnten (was erstaunlich ist. Es gibt wenige Begriffe oder Dinge, ueber die im Internet keine Informationen zu finden sind).
Jetzt koennte man sagen, es waere einfacher, die neuen Holzdielen auf die alten zu schrauben. Im Internet finden wir allerdings einige Hinweise darauf, dies nicht zu tun. Die neuen Dielen muessten, wenn denn, quer zu den alten verlegt werden. Das soll zu enormen Spannungen fuehren die letztendlich zu zusaetzlichen Geraeuschen und eventuellen Rissen fuehren.
Ueberhaupt, es gibt so einige Foren und Seiten im Internet auf denen wir gelegentlich nachsehen. Eine davon ist „Fachwerk.de“. Wir sind nun wirklich nicht die einzigen, die sich mit solcherlei Problemen herumschlagen. Ganz im Gegenteil, es gibt noch viele viele andere Menschen da draussen, die noch mit ganz anderen Problemen zu kaempfen haben und von denen wir hoffen, dass sie bei uns nicht auftauchen werden (nicht die Menschen, die Probleme). So sind wir einerseits immer wieder beruhigt, nicht alleine zu sein, andererseits auch immer wieder erschuettert ueber die Vielzahl von Loesungsmoeglichkeiten.
„Ich habe ein Problem“ – „Hier ist die Loesung“. So einfach ist das nun nicht. Fuer jedes noch so kleine Problemchen gibt es gleich ein Dutzend Loesungswege. Nicht gerade beruhigend und nicht gerade hilfreich fuer jemanden wie uns, die von der Materie keine Ahnung haben.
3 Antworten
Hallo,
schon klar, dass die Plastikfolie das Holz vor der feuchten Spachtelmasse schützen soll. Aber nach meinem (laienhaften) Kenntnisstand ist es in aller Regel keine gute Idee, Holz in Plastik einzuwickeln. Und bei dem Gedanken, die armen alten Balken mit feuchter Spachtelmasse zuzukleistern, schüttelt es mich irgendwie… 🙂
Wenn höher legen eine Möglichkeit ist, vielleicht könntet Ihr ja dann einfach auf die Balken eine normale Lattung oder Kreuzlattung legen, wie man sie sonst auch unter Dielen macht? Dann wäre es, denke ich, nicht allzu schwierig, die Höhenunterschiede durch Unterlegen da auszugleichen, wo die Balken niedriger sind.
Das alles aber ohne Gewähr, ich bin auch nicht vom Holz-Fach… Also besser mal im Holzhandel fragen, oder in einem guten Naturbaustoffhandel.
Und der Garten, tja, das ist ein Thema, das einen ein ganzes Weilchen lang beschäftigt… 😉
Viele Grüße,
Regine
Wow, da habt Ihr ja noch einiges vor in den nächsten Tagen… 🙂
Habt Ihr denn auf Fachwerk.de schon selbst einen Thread gestartet und gefragt, wie Ihr am besten auf die verzogenen Balken aufbaut? Dort bekommt Ihr doch bestimmt ein paar Antworten…
Plastikfolie würde ich mich jedenfalls nicht trauen. Wenn Ihr Pech habt und sich irgendwo Feuchtigkeit staut, züchtet Ihr damit eine nette Pilzkultur… Wieviel Spielraum ist denn bei der Aufbauhöhe? Könntet Ihr z.B. den Boden etwas höher machen um auszugleichen?
Ich wünsche euch jedenfalls, dass Ihr die Freude am Haus nicht verliert in den nächsten zwei Wochen — und genießt es erst mal nach Eurem Einzug! 🙂
Hallo
Das mit der Plastikfolie soll die Holzdecke davor schuezten, Feuchtigkeit aus der Spachtelmasse aufzunehmen. So habe ich das jedenfalls verstanden.
Den Boden hoeher legen ist durchaus moeglich. Vielleicht sogar besser weil er vorher auch hoeher lag. Wenn wir umgezogen sind, werde ich mal in einem namhaften Holzhandel vorstellig werden und mir das genauer erklaeren lassen.
Einen eigenen Thread habe ich noch nicht eroeffnet. Es gibt ja genuegend Threads die sich mit der Materie befassen. Wir sind solche Laien, wir braeuchten eine so genaue Beschreibung, moeglichst bebildert, um zurecht zu kommen. Und mit solchen Laienfragen haben wir in anderen Foren frueher schon nicht viel Glueck gehabt.
Aber wir denken noch mal dreuber nach.
Uebrigens, interessantes Thema, Garten fuer Kinder. Wird uns auch interessieren.
Gruss rr