Machen wir doch heute mal das Kontrastprogramm zu letzter Woche. Da ist naemlich „Bauer Willi“ bei mir in einem Interview zu Worte gekommen. Schade eigentlich, dass das Interview so wenig Zuschauer gefunden hat. Bisher jedenfalls. Es kann naemlich nie schaden, mal ueber den Tellerrand zu blicken und andere Meinungen und Standpunkte mindestens kennen zu lernen. Bauer Willi hat mir die ganze Geschichte mit der Landwirtschaft, mit den Pestiziden, mit der Tierhaltung und vieles mehr aus der Sicht eines Landwirtes geschildert, der auch nur seine Familie ernaehren will.
Wir als Verbraucher koennen auch von einem Landwirt nicht erwarten, dass er seine Arbeit aus purem Idealismus macht. Da muss was bei rum kommen. Wuerden Sie sicher auch so machen.
In meinem heutigen Interview lernen wir eine komplett andere Sicht auf die Dinge kennen. Ich war in Berlin auf der IGA zu Besuch. Ich hatte eine Einladung, das Projekt 2000m2 zu besuchen. Jetzt klicken Sie bloss nicht wieder weg weil Sie denken moegen: „Ach, nur wieder so ein Interview von einem Weltverbesserer“. Dann machen Sie einen grossen Fehler. Auch hier gilt, erst zuhoeren und dann weg klicken.
Benny, der Organisator des Projektes erzaehlt uns naemlich davon, wie die ganze Geschichte global aussieht. Wieviel Flaeche steht eigentlich jedem Menschen auf der Erde zu? Wieviel Flaeche brauchen wir als Bundesbuerger? Wieviel Flaeche ein Schwein oder wieviel Flaeche ein paar Liter Biodiesel. Benny hat mit seinem Team naemlich die Welt als ganzes auf gerade mal 2000m2 uebertragen. Sehr anschaulich und unbedingt einen Besuch wert.
Auf der IGA wachsen auf 2000m2 alle wichtigen Kulturen. Sprich, alle Kulturen die weltweit auf mehr als 2000000 Hektar angebaut werden. Von Melonen ueber Tomaten, vom Raps bis zum Weizen, vom Reis bis zur Sojabohne. Auf diesen 2000m2 ist alles vertreten was weltweit in groesserem Massstab angebaut wird. Benny erzaehlt uns aber auch davon, was wir an unserem Lebensstil aendern muessen, um auch zukuenftigen Generationen, und das nicht nur bei uns, die Lebensgrundlage zu erhalten.
Denn, Ackerflaeche ist eben nun mal nicht beliebig vermehrbar. Mit dem was da ist, muss die Menschheit als Ganzes auskommen. Friedlich oder eben nicht. Was muss passieren, welche Entscheidungen getroffen werden, damit die Welt nicht in einem noch groesseren Verteilungskampf versinkt.
Ich finde, ein Interview dass Sie auf keinen Fall verpassen sollten. Es wird dem ein oder anderen doch die Augen ein klein wenig oeffnen. Vielleicht nur einen winzigen Schlitz, aber das ist immer noch besser als gar nichts. Denn, da sind wir uns doch sicher alle einig: So wie bisher kann es nicht weitergehen.
Uebrigens, Benny hat mir noch ein paar Links geschickt, die einen Besuch wert sind. Auch wenn sie Ihr Weltbild verandern und sicher auch nicht zu der leichtesten Kost zaehlen. Da ist zum einen der Weltagrarbericht, auf dem Sie die Fakten noch einmal nachlesen koennen. Und sicher noch vieles mehr.
Zum anderen die Seite der FAO, der „Food and Agriculture Organisation of the United Nations“ Auch eine Seite, der Sie mal einen Besuch abstatten sollten. Denn, oben schon mal erwaehnt, es kann nie schaden, den Blick ueber den Tellerrand (und das in diesem Falle wirklich woertlich gemeint) schweifen zu lassen.
Ach so, es folgt noch ein Rundgang ueber den „Weltacker“. Freuen Sie sich schon drauf. Den habe ich naemlich mit Gerd gemacht, dem „Chefgaertner“ dort. Folgt in Kuerze.
Viel Spass beim Video