Ich habe so einen Ausdruck fuer die Menschen, in deren Leben sich nichts mehr tut, die nur noch vor sich hin leben, im alltaeglichen Trott weitermachen, deren Leben keine Abenteuer mehr bietet, auch keine kleinen, die keine Plaene mehr schmieden und keine Wuensche und keine Anforderungen ans Leben mehr stellen. Die nenne ich immer „Geranien“. Eben, weil so eine Geranie nichts anderes tut als leben. Wachsen, bluehen, sich vermehren und sterben. Das war’s. Ende Leben. Es gibt solche Menschen. Kenne ich zur Genuege, und ich frage mich immer, wie man so leben kann. Mir ist das Leben zu kurz fuer alle Plaene, mir ist der Tag zu kurz fuer all die Arbeit und mir sind die Naechte …. aeh Tschuldigung. 😉
Ich jedenfalls gehoere nicht zu den Geranien. Jetzt habe ich allerdings feststellen muessen, dass nicht nur Geranien kein sonderlich interessantes und aufregendes Leben haben. Hatte wieder mal Zeit und Musse, meine Zeitrafferkamera im Garten aufzustellen. Der Schnittlauch blueht, ein schoener Anblick. Eine Stunde lang habe ich die Kamera stehen gelassen, und herausgekommen sind eineinhalb Minuten Film. Jetzt erwarten Sie bloss keinen Actionstreifen. Ein paar Hummeln, ein wenig Wind, nichts was einen vom Hocker reisst. Aber beruhigend anzusehen.
8 Antworten
Hallo,
ich finde Schnittlauch schön – sehr lustig – ich denke nachts (technisch möglich?) noch interessanter, denn morgens ist er meist ein rießiger Wachstumssprung zu sehen.
Ich finde der Schnittlauch kann genau interessant sein wie eine Geranie. Da fällt mir nur ein wie toll Gernaien duften. Ein solch Erlebnis – mitten in den Bergen von Siziliien, in einem uralten Dorf (weil historisch aus griechischer Zeit, mit noch intakten altgriechischen Traditionen – nähmlich Muzuni – chrsitlich okkupierter Kult an Demeter mit Büscheln von frischen Weizen (und Gold) etc… naja – ich in diesem Dorf am Tage nach dem Muzuni-fest – erkundige also so ein bisschen was da alles an historischen baulichen noch so ist (da sieht man u.a. alte Kapittelsteine aus verschiedenen röm. sogar noch vorröm. also griech. Perioden in den Dorfhäusern verbaut und ein exquisiter alter antiker Brunnen vorhanden ist). In irgendwelchen höher gelegen Gassen des Dörfchens nehme ich dann einen feinen Duft wahr. Ich, meiner Nase lang – sehe nichts – erstmals – gehe wieder die Gasse zurück und wieder meiner Nase lang bis mir klar wird dass dieses imposante Dufterlebnis von einer unscheinbaren aber riesig großen Geranie eines kleinen Hauseinganges kommt. Tapfer klopfe ich an die Tür und bitte um einen Ableger dieser Duft-erlebnis-pflanze (Ich lebte damals 40 km entfernt). Meine Bitte wurde mir gewährt dazu wurde ich freundlichst zu einem Tässchen Kaffee und einen überaus netten Plausch von den beiden betagten Damen, des Hauses eingeladen.
Aus dem kleinen Ableger hat sich eine Geranie entwickelt – und ich war mächtig stolz drauf. Sie duftete dann am Meer, auf meiner endlos langen Terrasse neben meiner prächtigen mannshoher Qumkat (hat man mir seitens der Citrusplantagenbauern abgeraten – wird nix im Topf – wurde aber prächtig ) und vielen Tomaten in Töpfen aber auch blühenden Bouganville. Übrigens „Selbstversorger“ sind dort natuerlich noch viele, die ein Stück LAND mit Olivenbäumen und viel Gemüse haben, aber das ist wieder ein anders Thema.
Von wegen Geranien sind langweilig ? Auch Geranien haben Seelen. Und Blüten oder Duft erfreut meine Seele – und es ist mir ziemlich egal ob sich gerade eine Tomatenblüte zum Fruchtansatz entwickelt oder eine prächtige Blüte einer Geranie öffnet – beides erfreut mich.
Übrigens ich hätte noch mehr perönliche Geranien-g’schichten z.b. die Geranien die in den 40er Jahren von dem kleinen Lieblingsziecklein meiner Mama der Garaus gemacht wurde …. usw.
Also ich liebe Geranien. 🙂
Liebe Grüße
Rena
Ich wollte die Geranien auch nicht schlecht machen. 😉
Gruss RR
Also das mit den Geranien hat Ralf wohl auch in anderer Weise gemeint, nämlich mit den stoischen Marotten des teilweisen „Nichtlebens“ von manchen Menschen. Zu diesem Thema hat er auch mal einen Beitrag gebracht, ich weiß allerdings nicht mehr die Überschrift dazu. Er hätte den Bezug dieser Menschen auch auf Salatblätter beziehen können, wäre vielleicht besser gewesen, denn Salatblätter sind ohne Gewürze einfach nach nichts mehr schmeckend, alles rausgezüchtet, weder ausreichend Vitamine noch irgendwelcher Geschmack, da kann man ebenso in grünes Gras beißen. Das trifft vielleicht eher des Pudels Kern dieses von Ralf beschriebenen Menschenschlages.
Also wenn Ihr hier mal etwas von Geranien lest, dann denkt der Einfachheit halber vielleicht doch besser an Salatblätter. Nichts dazu und „grün hinter den Ohren“ 😉
Aber vielleicht ist Ralf ja einer von den Charmeuren, die diesem Menschenschlag doch erfreulicherweise zugestehen, daß sie sich wenigstens über das „Schön sein“ Gedanken machen und das ist doch auch schon was, oder?
Ich finde die Seiten hier sehr informativ und wirklich große Spitzenklasse. Ich selber lebe hier mit meiner Familie auch sehr ländlich. Nur was mich auf den Seiten hier nervt, ist diese penetrante Werbung, die mitten im geschriebenen steht und die sich mit nichts wegklicken lässt.
Aber ansonsten, weiter so!
Aus dem Schwabenländle viele Grüße
Hallo Oliver
Gut, kann ich verstehen. Auf der anderen Seite bedenke bitte, wie viel Zeit da drin steckt. Das macht man nicht in fuenf Minuten am Tag. Die Filme, die Texte und vor allem die Rueckmeldungen und Kommentare auf youtube, die ich normalerweise alle beantworte.
Das sind schon Stunden taeglich und dann halte ich ein wenig Werbung auch fuer gerechtfertigt.
Ich hoffe, du bleibst mir trotzdem treu,
Gruss RR
@ Oliver
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Dann kann es allerdings sein, daß Du Dich,wie ich, wunderst, daß auf eine Werbung für amazon hingewiesen wird aber kein amazon-Werbefeld ersichtlich ist, über die man seine evtl. Bestellung machen kann und für diesen Klick dann der Admin, praktisch als kleines Dankeschön ein paar Cent verdient.
Ich kann Ralf verstehen, wenn er für die viele Arbeit und die vielen schönen Filmchen, die wir ja alle so gerne ansehen und auch für die vielen Blogbeiträge, für die er sicher Stunden täglich am Computer verbringt, sich etwas Gegenleistung wünschen würde.
So ist das eben. Des Einen Freud, ist des Anderen Leid.
Mal wieder ein kleiner, aber sehr schöner Bericht, der auf jeden Fall zum Nachdenken anregt! Und ich denke du hast damit eines der Hauptprobleme in unserer Gesellschaft angesprochen. Der Begriff „Schlafschaf“ hat sich in den letzten Monaten nicht umsonst etabliert. Nun, wer kennt „solche Menschen“ nicht. Aufstehen, Essen, auf Klo gehen, das nötigste erledigen was man halt erledigen muss damit einem niemand an die Gurgel springt, und wieder ins Bett gehen. Und so vergeht ein Monat nach dem anderen, ein Jahr nach dem anderen, und was passiert? Nichts! Zwischen LEBEN und EXISTIEREN gibt es wohl den von dir benannten, alles entscheidenden Unterschied. Wenn das gro der Menschen hier auch nur einen Funken Eigeninitiative (abseits des Mainstream) anbringen würde, wäre unsere Umgebung sicherlich um einiges schöner. Aber gerade das ist es ja, was insbesondere in den letzten 20 Jahren völlig zum Erliegen gekommen ist. Abenteuer ist heute 14 Tage Urlaub am Mittelmeer (Rein in den Flieger, ab ins Hotel, 7 Tage am Pool braten auf dem Bauch, 7 Tage auf dem Rücken, indess einige dutzend Liter Alkohol vertilgen ab in den Flieger und wieder die Haustür aufschließen). Abenteuer ist es heute einen 0815 Job zu haben ( Antritt morgens um 7, 8 Stunden lang einer Tätigkeit nachgehen, die so erquickend und sinnvoll ist, das man dafür auch einen dressierten Affen einsetzen könnte, Abmelden um 4 oder 5, ab nach Hause durch 20 Ampeln und dann froh sein wenn noch ne Stunde was nettes im TV kommt, Schlafen Aufstehen, von vorn …) Abenteuer ist heute, wenn man zuhause ist und morgens um 8 schon die Glotze marraton läuft weil man sonst nichts mit sich anzufangen weis. Alles ist bestimmt, ales ist vorgegeben. Was sind denn heute die Ziele und Wünsche die vom Mainstream vorgegeben sind? Heiraten, 2 Kinder, ein Reihenhaus und ab dafür? Eine Villa, ein Sportwagen, Klamotten für 4stellige Summen? Im Sommer 5 Geranien auf dem Balkon damit Nachbarn und Spaziergänger wissen, das man noch Lebt … öhm tschuldigung … existiert. Nein!!! Für den Selbstversorger/ Querdenker/ Aussteiger ist das sicherlich nichts! Der Selbstversorger entwickelt sich weiter während um ihn herum mehr oder weniger Stillstand herrscht.
Hallo Biene
Das hast du gut auf den Punkt gebracht. Besonders das mit dem Urlaub. Das Wort Urlaub im klassischen Sinne laesst mich nur erschaudern. Wenn schon verreisen, dann auch ‚VERREISEN und nicht die Sonne auf den Pelz brennen lassen.