Bienen, große Schwärmerei
Bienen und Honig
Mehr erfahren
Erst mal in die Pötte kommen
Die Voranzucht
Mehr erfahren
Beste Freundinnen
Wie man Hühner hält
Mehr erfahren
Das wollen Sie also auch?
So geht Selbstversorger
Mehr erfahren
10 Jahre neulichimgarten
über 2.000 Artikel !
Hier dürfen Sie stöbern

Sie kaufen bei Amazon?

Dann nutzen Sie doch die Amazonlinks auf meiner Seite. Auch fuer alle anderen Artikel.

Das Ergebnis der Milchsaeurebehandlung, oder diesmal hat’s gerappelt

Schon wieder Bienen! Genau. Bienen sind ein elementarer Bestandteil an der Selbstversorgung, wie ich sie mir vorstelle und wie sie auch realistisch ist. Darauf komme ich aber in spaeteren Artikeln und Filmen noch zu sprechen. Deshalb heute also wieder Bienen, auch wenn es manchen Lesern und Zuschauern nicht passt. 🙂

Hatte ich doch alle drei Wirtschaftsvoelker vorschriftsmaessig mit Ameisensaeure behandelt. Und das nicht nur einmal, nein, um auf Nummer sicher zu gehen direkt zwei mal. Einmal ganz klassisch, Saeure in den Liebigverdunster rein, drei Tage warten und fertig. Die Behandlung erschien mir aber unzureichend. Deshalb habe ich die Behandlung nochmals wiederholt, dann aber mit Grablicht, eine Methode, mit der ich im letzten Jahr sehr guten Erfolg hatte.

Da haetten doch viel mehr sein muessen!

Ich war auf den grossen Milbenfall gefasst, der sich aber nicht einstellte. Jedenfalls nicht in der Menge, wie ich ihn erwartet hatte und wie er sich im letzten Jahr eingestellt hatte. Uebrigens eine Sache, die viele Leser und Zuschauer missverstanden haben. Natuerlich sind waehrend und auch nach der Behandlung Milben gefallen. Keine Frage. Es haetten aber deutlich mehr sein muessen. Ueberschlagen haetten in den Voelkern gut und gerne 1000 bis 2000 Milben sein muessen, vielleicht sogar mehr (1 Milbe pro Tag natuerlicher Milbenfall entspricht 300 bis 500 Milben im Volk) die, dank der Ameisensaeure innerhalb von 12 Tagen haetten fallen muessen. So lange braucht eventuell im Volk vorhandene Brut, um auszulaufen, und so lange brauchen die darin getoeteten Milben um auf die Windel zu fallen. Der Milbenfall lag aber kontinuierlich zwischen 5 und 20, je nachdem, wie genau ich hingesehen habe. 🙂 Kein Anstieg aufgrund der Ameisensaeure.

Da war Handeln angesagt

Aus diesem Grund hatte ich mich ja entschlossen, als Notmassnahme nochmals zu behandeln. Da aber die Temperaturen nicht mehr in Bereichen lagen, bei denen mit einer vernuenftigen Verdunstung der Ameisensaeure zu rechnen gewesen waere, habe ich es mit Milchsaeure versucht. Ich habe darueber berichtet. (Uebrigens habe ich auch Herrn Liebig per EMail kontaktiert, bin aber leider nur auf Filme verwiesen worden, die in Zukunft noch erscheinen werden.)

Ergebnis Milchsaeurebehandlung
Das war happig. Knapp 2000 Milben in drei Tagen. Ich kann nur hoffen, meine Voelker haben dadurch nicht schon einen irreparablen Schaden erlitten.

Das war happig

Was dann kam, hat mich fast umgehauen. Man kann es nicht anders sagen. Nach drei Tagen habe ich die Windeln gezogen, abfotografiert und mir am Rechner ganz genau angesehen. Dabei konnte ich auf der Windel des staerksten Volkes zwischen 1800 und 1900 Milben zaehlen, auf dem mittelstarken Volk immerhin noch 1200 und selbst auf der Windel aus dem Volk, welches in meinen Filmen oft als „Kuemmerling“ bezeichnet wurde und welches bei weitem das schwaechste ist, 460 Milben. Die Dinger waren schwarz vor Milben.

Zu viele Varroamilben
Ich hatte ja mit vielen Milben gerechnet, aber so viele nun auch wieder nicht.

Zweimal Ameisensaeure, zweimal fehlgeschlagen

Soll also heissen, beide Behandlungen mit Ameisensaeure haben nicht die geringste Wirkung gezeigt. Sie sind quasi sinnlos verpufft. Wobei ich einen Bedienungsfehler ausschliesse. Die Behandlungen sind so abgelaufen wie sie sollten, nur gewirkt haben sie nicht. Auch darueber habe ich schon einige Worte verloren.

Ich habe mir die Windeln nach weiteren drei Tagen noch mal angesehen und konnte noch einige Milben-Nachzuegler finden. Jetzt aber liegt der Milbenfall deutlich niedriger. Auf welcher Hoehe sich der natuerliche Milbenfall einpendeln wird, werde ich in der naechsten Woche noch genauer feststellen.

Und, war ich noch rechtzeitig?

Jetzt stellt sich mir natuerlich die Frage, ob ich noch rechtzeitig gehandelt habe. In keinem der Voelker war noch Brut zu finden, was so viel heisst als dass die Aufzucht der Winterbienen schon abgeschlossen gewesen sein muss (wenn ich Stuss erzaehle, sei ich bitte korrigiert). Hat jetzt aber die hohe Anzahl Milben schon bei der Winterbienenaufzucht irreparable Schaeden in den drei Voelkern verursacht, dessen Folgen ich erst in einigen Monaten zu spueren bekommen werde, wenn im Fruehjahr nicht mehr genuegend Bienen den Winter aufgrund von Varroaschaeden ueberlebt haben und die Voelker deshalb eingehen? Oder hat es gerade noch gereicht, um ein Ueberleben zu sichern? Vorausgesetzt sie verhungern nicht.

Futterspur fuer Bienen legen
Das war fuer die Katz. Kaum eine Biene verirrt sich noch zum Sirup. Da werde ich mir ueberlegen muessen, ob ich es noch einmal von unten in einer flachen Schale versuche, oder mir gleich eine Packung Futterteig besorge.

Nachfuettern ist gar nicht so einfach

Wobei wir beim zweiten Thema waeren. Bei einem der Voelker musste ich ja feststellen, dass ein grosser Teil des Futters, welches ich verabreicht hatte, einfach verschwunden war. Es kann sich dabei nur um einen Fall von Raeuberei gehandelt haben. Wie auch immer, ich hatte ja versucht, das Volk mit einem Behaelter voller Sirup in einer Leerzarge von oben nachzufuettern.

Lange Rede kurzer Sinn, das Futter steht noch fast unangetastet im Behaelter in der Leerzarge. Ich habe schon einige Male nachgesehen, aber so gut wie keine Biene verirrt sich dorthin. Sagt mir also, eine Fuetterung von oben zu dieser Jahreszeit und bei diesen Temperaturen wird keinen Erfolg mehr haben. Muss mich also jetzt entscheiden, dem Volk das Futter von unten in einer flachen Schale anzubieten, oder mir aber Futterteig zu besorgen und diesen oben auf die Waben zu legen, wie hier schon einmal gezeigt.

Was lerne ich daraus?

Bienen sind eine Wissenschaft fuer sich. Was in einem Jahr gut funktioniert, muss nicht zwangslaeufig in naechsten Jahr auch so gut gehen. Wer nicht staendig am Ball bleibt, der wird keinen Spass an seinen Bienen haben. Ich jedenfalls freue mich, noch etwas unternommen zu haben. Ich muss mir nicht vorwerfen muessen, durch Untaetigkeit das Leben meiner Bienen auf’s Spiel gesetzt zu haben. Fuer das naechste Jahr gilt ganz klar, frueher mit der Ameisensaeure zu beginnen und unbedingt auf hohe Temperaturen zu achten (so sie sich denn einstellen).

Teilen Sie diesen Beitrag!

Twitter
Facebook

Das könnte Sie auch interessieren

10 Antworten

  1. Servus rrhase,

    Ich wollte mich mal bei dir bedanken.
    Dank dir haben wir heuer intensiv mit der Selbstversorgung angefangen.
    Voriges Jahr hatten wir ein paar Tomaten, Erdbeeren zum naschen.
    Heuer haben wir:
    5 Bienenvölker (3 Wirtschaftsvölker, 2 Ableger)
    30kg Blüten-Waldhonig gemischt
    50kg Kartoffel
    30kg Karotten
    Marmeladen
    Roten Rübensalat
    Diverse Säfte dank Zukauf eines Obstgartens(Zwetschkensaft, Apfelsaft, Pfirsichsaft).
    Achja Holz machen wir auch komplett selbst, dank unseres kleinen Wäldchen.
    Für heuer sind wir sehr zufrieden und für nächstes Jahr wurden bereits einige Investitionen getätigt um die Erträge zu steigern.

    Nach deinem Video vom Apfelsaft machen, habe ich das Äpfelreiben auch mit der Küchenmaschine probiert, Ergebnis 7 Liter mühsam gemachter Apfelsaft.
    Jetzt habe ich eine Speidel Hydropresse 40L und einen Obsthäcksler bestellt, sonst wird das nichts.

    Meine Bienenvölker sind fast Varroa frei, gestern beim stärksten Volk 3 Milben/Tag, die anderen nur 1/Tag.
    Laut Liebig sollte man im Okt max bis 10 Milben und später nur mehr 1 haben. Ich habe jetzt auch die Liebig Dispenser mit Kerze probiert, mal schauen. Im November soll ja Faktor 500 gelten. Ende Nov. mache ich dann noch eine Oxialsäurebehandlung.
    Bei deinem letzten Video hab ich nur gedacht oje die Völker sind schwer geschädigt, ich hoffe du bringst genug Winterbienen durch.
    Ich kann leider auch nicht mit Fachwissen dienen, habe heuer nur einen 3 monatigen Imkerkurs besucht.

    Also nochmals danke für deine Videos und deine quasi Starthilfe.

    Alles Gute aus Niederösterreich

  2. Hallo Ralf.

    Wie hast du eigentlich in Zukunft die Fütterung der Vòlker geplant?
    Im Sinne der Selbstversorgen ist der ständige Zukauf von Sirup/Futterteig ja wohl eher nicht!?

    Ich nehme an, du wirst über kurz oder lang nur noch den Honigüberschuss der Völker ernten!?
    Dieser sollte für euren Jahresbedarf ja dann reichen (wenns dann mal richtig läuft), oder?

    Lg Biogärtner

    1. Doch, ich werde weiterhin Sirup kaufen. Das hat aber einen anderen Grund, der in spaeteren Filmen noch vorgestellt wird. Haengt damit zusammen, wie man sich eine Selbstversorgung denkt.

  3. Hi haste im August in deinen Bienenvölkern, Bienen mit Flügelvirus (Verkrüppelte Flügel) gesehen??? Dies kann bei sehr stark Varroa belasteten Völkern vorkommen!! ist aber nur ein Indiz und kommt nicht immer vor.
    MG. und weiter so

  4. Wieder einmal vielen Dank für dieBerichterstattung! Bin gespannt, wie die Bienen reagieren bzw. ob sie in Mitleidenschaft gezogen sind. Drücke die Daumen.

  5. Da die Milchsäure ja nicht in die Brutzellen hinein wirkt, sondern nur die Varroen tötet die auf den Bienen aufsitzen bist du noch nicht durch mit der Geschichte.
    Wenn das Wetter es irgendwie zu lässt und die Bienen (in zwei Wochen) noch nicht in der Wintertraube sitzen würde ich nochmal behandeln oder es nochmal mit Ameisensäure versuchen.
    Denke mal bei den Völker bei denen du dachtest es fällt nix mehr wird jetzt auch noch was fallen –> Reinvasion durch Verflug.
    Unbedenklich ist ein Milbenfall von 0,8 Milben/Tag mehr sollte es jetzt nicht sein.
    Ich habe Völker mit 2-4 Milben pro Tag, die lasse ich derzeit auch unbehandelt, denke damit komme ich bis zur Winterbehandlung.
    Achtung: Ameisen & Co. Schleppen Milben von der Windel 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.