„Was tun“ sprach Zeus? Drei Huehner in nicht einmal einer Woche zu verlieren, das ist schon hart. Dabei hatten wir 5 Jahre keine Probleme mit Raubtieren oder Raubvoegeln. Bis auf einige Laufenten, die wohl einem Raubvogel zum Opfer gefallen sind. Das war aber draussen im Garten auf freier Flaeche und nicht im Huehnergehege. Das ist so um die 200 m2 gross, hoch umzaeunt und ich hielt es eigentlich fuer sicher. So ein Greifvogel braucht doch eine gewisse Bewegungsfreiheit, hatte ich mir ausgerechnet. Die muessen doch bei ihrem Angriff freie Bahn und freie Sicht haben. Scheint aber doch nicht so zu sein. Jetzt trifft es also auch uns, nachdem die Nachbarn schon vor einigen Wochen mehrere Huehner an einen Habicht verloren haben. Die konnten einen Angriff naemlich beobachten, das Huhn aber nicht mehr retten. Jetzt wird der nette Geselle von Vogel wohl sein Revier zu uns herueber verlagert haben und ich muss mich jetzt damit auseinandersetzen.
Es muss ein Habicht sein
Deswegen weiss ich auch genau, dass es sich wohl um einen Habicht handelt. Die Nachbarin kennt sich da gut aus und wenn die sagt, dass es sich um einen Habicht handelt, dann habe ich keinerlei Zweifel daran. Mir war schon einige Tage lang aufgefallen, dass die Huehner fast nur noch im Stall oder unter dem Schuppenvordach herumlungern. Ganz anders als frueher, wo sie das gesamte Gelaende nutzten. Der Habicht muss denen wohl doch einen gehoerigen Schrecken eingejagt haben.
Nur noch Knochen
Trotzdem, auch deren Vorsicht konnte nicht verhindern, dass heute wieder ein Huhn abhanden gekommen ist. Als ich naemlich das Gehege heute Mittag inspizierte, fand ich, genau wie vor einigen Tagen, ein bis auf die Knochen abgenagtes Huehnerskelett. Huehner sind Kannibalen. Anders kann ich mir das nicht erklaeren. Die haben das arme Huhn geradezu zerrupft. Keine Eingeweide, kein Fleisch, nur noch die Knochen mit ein paar Fleischfetzen dran. In diesem Zustand habe ich auch die anderen beiden schon gefunden. Laufe ja nun nicht den ganzen Tag bei den Huehnern herum und passe auf.
Welch eine Wunde!
Bei dieser Gelegenheit fiel mir noch ein anderes Huhn mit einer riesigen Wunde auf dem Ruecken auf. Bei genauerer Betrachtung denke ich, hatte der Habicht auch dieses Huhn gepackt und ein grosses Stueck Ruecken herausgefressen. Muss sich dann aber wohl doch noch gerettet haben. Die Wunde ging bis auf die Knochen, war aber nicht vereitert und gut getrocknet. Werde ich also beobachten, was aus diesem Huhn wird. Die sind hart im Nehmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Huhn ueberlebt. Sofern sich die Wunde nicht entzuendet.
Und nun, was tun?
Jetzt stellt sich natuerlich die Frage, wie ich in Zukunft verhindere, dass der Habicht auch noch die anderen Huehner schlaegt. Ich kann mir gut vorstellen, hat der erst einmal eine leicht zu erlegende Nahrungsquelle erschlossen, dann kommt der immer wieder. Wuerde ich ja nun auch machen. 🙂 Dann habe ich in einigen Wochen kein einziges Huhn mehr hier herumlaufen.
Mit einem Netz ueberspannen geht nicht. Viel zu gross. Die Huehner den ganzen Tag im Stall zu lassen ist auch keine so gute Idee. Die gehen sich doch in dieser Enge bestimmt auf die Nerven und zerreisen sich gegenseitig. Vertreiben? Kann man einen Habicht vertreiben? Ich habe gehoert, der Habicht steht unter Schutz und selbst wenn ich wollte, ich duerfte nichts unternehmen.
Haben Sie eine Idee, was ich da unternehmen kann?
23 Antworten
Bezüglich Verletzung hilft ein Silberspray – damit hab ich mal eine Henne von mir nach einer massiven Verletzung durch einen Fuchsangriff retten können.
Die Wunde komplett mit Silberspray bedecken, dann Kommt es auch zu keinem Kannibalismus und zu keiner Entzündung.
Alles was dem Habicht Bewegung vorgaukelt oder auch einen Rivalen, verschreckt die meisten Tiere.
Diese Glaskugeln die zur Abwehr angeboten werden, funktionieren weil der Habicht in seinem Gesichtsfeld die eigene Spiegelung in der Kugel sieht und sich erschreckt.
Flatterbädern aus reflektierenden materialien, gespannte Seile über dem Auslauf samt Bändern, Cds und metallisch glänzenden Plastikkugeln(Weihnachtsdekoration) kann helfen.
Oder man besorgt sich ein paar von den richtig guten Kampfhühnern. Da wird dann der Habicht mal gerupft daliegen.
Man kann sich weiter seine Hochleistungs-Eierleger halten, ein paar Kampfhühner und auf 10 -20 Hühner einen Kampfhahn dazu und es ist Ruhe.
Die Hähne sind zwar rechte Streithammel und die Hühner legen nur halb soviele Eier wie die Hochleistungsrassen, dafür hat man aber auch 8-10 Jahre lang ‚Wachhühner‘.
Auf 10 Hochleistungshühner je 1-2 Kampfhühner dazusetzen. Eins reicht schon auf 10, manchmal muss man rumprobieren.
Viele Hobbyzüchter geben die Hähne kostenlos ab wenn man verspricht sie nicht zu schlachten.
Sehr wachsam, die sehen den Greif bevor er zugreift, ein Warnruf, die Hühner rennen davon und die Kampftruppe geht zum Angriff über.
Man vergisst immer wie wichtig Gockel für die Hühner sind.
Die Gockel sind die Aufpasser.
Die rufen rechtzeitig so dass die schwächeren Hennen wegrennen können und die dominanten Hennen sich für die Attacke bereitmachen.
Wenn man rundum auch viele Wildvögel kultiviert, lenkt das nicht nur den Greif ab der dann auf die Wildvögel Jagd macht, die Hühner lernen auch die Warnrufe der Wildvögel und rennen weg bevor de Habicht zuschlagen kann.
Die Wildvögel sehen halt meist die Greife eher als die Hühner das tun.
Eine Ganzjahresfutterstelle(Kompost/Hühnertrog) und viele Nistmöglichkeiten, keine Probleme obwohl es hier Falken, Habicht und Sperber gibt.
Spatzen und Amseln werden öfter mal geschlagen, gerade im Winter oder wenn die Jungvögel ausfliegen. Die werden gegenüber den Hühner bevorzugt weil es leichtere Beute ist. Vom Gewicht her und daher weggetragen werden kann.
Ab und an wird mal eine Wildtaube erlegt.
Allerdings, die Krähen die hier wohnen und mit beim Katzenfutter(und den Küchenabfällen) fressen, die hassen auch arg auf die Greifvögel und attackieren gnadenlos sobald sie die sehen.
Da es bei uns genug Abfall aus der Küche(und Naturkost im Garten aka Würmer) gibt den die Krähen fressen können, gehen die auch nicht an Küken und an ausgewachsene Hühner gehen die sowieso nicht.
Gegen den Habicht hilft nur ein Netz mit höchstens 8cm Maschenweite. Durch den Zaun könnte er auch seitlich in den Auslauf kommen, deshalb müßte man das Netz seitlich herunterziehen bis zu den kleineren Feldern im Zaun. Warum sollte man 200qm nicht übernetzen können? Es macht halt einmal Arbeit, aber dann hat man Ruhe vor dem Habicht.
weil es viel zu teuer ist. So viele Eier koennen die Huehner in Jahren nicht legen
hey, ich hab mein Gehege letztens auch übernetzt (8x10m) & hab da bei Amazon ein Netz für 30€ gefunden, ist zwar nur eine Art Teichnetz, aber es funktioniert exzellent.
Versuch es doch mit einer Warnweste für Hühner (gibt es wirklich), vielleicht verschreckt das den Habicht
Hallo,
was ist denn aus dem angefressenen Huhn geworden?
Und wie geht es dem Rest?
Liebe Grüße aus Aachen
Regina Weber
Abwarten, da kommt noch mal ein Film drueber. 🙂
Hallo,ich kenne das Problem. Als ich Kind war, hat der Habicht bei meinem Urgroßvater auch ständig Hühner geschlagen. Dieser hat dann eine Habichtfalle gebaut. Vg
Hallo!
Man kann, um die Hühner vor den Fressfeinden aus der Luft zu schützen, kleine Windrädchen am Zaun befestigen, das irritiert den Greifvogel. Diese sollten allerdings, zwecks Gewöhnung, immer wieder mal umgesteckt werden. (alternativ, alte CD’s aufhängen, o.ä)
Liebe Grüße und viel Erfolg aus Österreich
Hallo,
Ich habe auch einen Habicht der hinter meinen Hühnern her ist. Ich habe gelesen das es verspiegelte Kugeln gibt die den Habicht abhalten sollen. Ich werde mir mal so ein Ding bestellen und das testen. Gruß Adrian
Oh je,Du Armer! Wir haben ähnliches Schicksal mit einem rießigen weißen Hahn und einem weißen Huhn, beide schwer angefressen vom Habicht und dann machen sich relativ schnell die Geschwister an die Überreste (aber ich war schneller u. hab sie vertrieben) Wir haben das große Auslaufgelände verkleinert, damit der Habicht keinen so großen Anlauf nehmen kann. Jetzt haben wir nur noch schwarze Hühner und diese läßt er bisher in Ruhe (seit 3 Wochen). Meine Theorie: dunkle Hühner in derselben Farbe sind für den Habicht verwirrend und nicht so gut sichtbar.
Außerdem haben wir überall alte CD aufgehängt und einige Netze (nicht komplette Fläche) aufgespannt, um auch da den leichten Anflug zu vereiteln.
Bin gespannt, wie Du die Situation löst – dazu viel Glück!
Mein Opa hat immer (jeden Tag)einen Silvesterknaller auf den hühnerhof geschmissen… Vielleicht hilft es… Lg
Hallo
Wir haben früher übers Gehege kreuz und quer Spanndraht oder Schnur gespannt. Ob Habicht oder Turmfalke, wenn beim Angriff etwas stört, brechen die Viecher den Angriff ab. Wenn dann am Spanndraht noch etwas flattert, ists vorbei mit den Angriffen…
Andreas
Ich bin ein großer Fan aller deiner Videos !!! Vielen Dank. Hier haben die Habichtangriffe mit einer Angelschnür-konstruktion abgewehrt. Vielleicht einen Versuch wert. Hier das Video https://www.youtube.com/watch?v=wxT9bqe7nbQ
Hi
Netz überspannen geht nicht? Geht schon. Will ja nur ungern Werbung machen, aber schau mal unter https://engelnetze.com/03510-teichabdecknetze-teichnetze-rhombische-maschenstellung Die Netze dort gibts in 16m und 32m Breite nach laufendem Meter. Nimm die mit der 8cm Maschenweite, da bleibt kein Laub hängen und der Schnee fällt auch durch. Hab ich schon ein paar Jahre im Einsatz und kann die nur empfehlen. Keine Habicht-Probleme mehr und teuer ist es auch nicht…
Hallo,
bin schon lange dein Fan(weiter so)
Es bleibt nur die Möglichkeit mit Netzen.Aber keine Vogelschutznetze sondern Tarnetze von der Armee also Laubnetze die sind stabil.
Ich glaube das mit der Vogelgrippe ist auch noch nicht ganz vorbei,denn dann war es ja sogar Pflicht.
Es gibt auch Netzgestänge mit sogenanten „spreizern“ bei ebay.
Preis geht,bei Netzen alte gebrauchte (NVA,Bund usw) suchen.
Gruss Frank
Hallo,
endlich wieder ein Hühnervideo! Lassen Sie sich von der Anzeigengeschichte (krankes Kaninchen) nicht länger unter Druck setzen. Die Tiere sind doch ein wesentliches Element Ihrer Selbstversorgerkonzeption.
Weshalb ich (erstmals) schreibe: Sie müssen/können Ihr Hühnergehege doch übernetzen. Das geht. Ich halte ca. 40 Hühner und habe ca. 400 qm mit Netz überspannt. Ohne Netzt wären längst alle Hühner vom Habicht gerissen worden (wie bei unserem Nachbarn). Wenn Sie möchten, schicke ich Ihnen an Ihre Mailadresse ein paar Bilder und eine kleine Beschreibung. Melden Sie sich einfach.
Viele Grüße, Ihr Helmut Freilander
ich würde den Hühnerhagen unterteilen. Dann darin Pfähle einrammen -graben , Seile spannen und darüber entsprechend große Netz spannen. Im Versand gibt es die in allen Größen. Freund von uns haben ihre Hühner auch in einem überdachten Hühnerhagen. Dies war hier Vorschrift als die Vogelpest auftrat.
Grüße von Frauke
Wir haben das selbe Problem und haben diese Lösung gefunden.
Jeden zweiten Zaunpfosten mit Latten verlängern und alle Latten Kreuz und quer mit Flatterband verbinden ( nicht straff spannen ). Die Tierchen müssen sich allerdings auch daran gewöhnen. Bei uns hat es geklappt.
Grüße
Ben
Hallo!
Erst mal tut es mir leid was mit Ihren Hühnern passiert ist! Als allererstes sollten Sie dringend dafür sorgen dass das verletzte Huhn aus dem „Schussfeld“ der anderen rauskommt, denn wie Sie schon bemerkt haben sind Hühner Kannibalen und fressen auch einen lebendigen Artgenossen rücksichtslos auf wenns blöd kommt. Und es muss nur eines damit anfangen, die anderen ahmen es nach. Also blutende Tiere unbedingt isolieren um sie zu schützen. Bei so einer Wunde würde ich den Tierarzt zu Rate ziehen ob da noch etwas zu retten ist. Im Zweifel das arme Tier wirklich erlösen bevor die anderen es lebendig fressen, auf den Geschmack kommen und sich evtl. noch gegenseitig weiter anfressen! Auch die Kadaver bitte nicht fressen lassen sondern bei Entdeckung so schnell wie möglich wegnehmen.
Was die Habichtabwehr angeht gibt es eigentlich nur 2 wirksame Möglichkeiten: Hühner einstallen oder Netz über den Auslauf. Der Habicht ist wohl sehr gewitzt und kommt auch problemlos unter das Vordach um sich ein Tier wegzuschnappen. Wir haben 2 Laufenten unter dichtem Tannenbewuchs an den Habicht verloren, der musste nichts von oben sehen können. Waagerecht in Bodennähe angeflogen, über den Zaun „gelupft“ und Ente geschnappt.
Netze kann man auf Maß auch für große Flächen bestellen: http://www.nettenlijn.com Das Netz mit Hilfe von Spanndraht (für Maschendrahtzäune) kreuzförmig über den Auslauf abspannen und schon ist die Raubvogelabwehr da. Mit ner ordentlichen Maschenweite (ca 10 cm) fällt auch Laub noch durch.
Ich drücke die Daumen dass der nicht noch mehr Tiere kriegt, aber wenn er jetzt weiß wo es was zu jagen gibt kommt der wieder! Ich würd auf jeden Fall erst mal einstallen und dann den Auslauf mit Netz sichern.
Viel Glück!
Saskia