Habe gerade mal nachgesehen. Die Dinger kosten getrocknet um die 18 bis 20 Euro das Kilo. Ein stolzer Preis. Dann habe ich ja mit meiner diesjaehrigen Ernte einen tollen Reibach gemacht. Getrocknet wuerde ich naemlich grob geschaetzt auf 10 Gramm kommen. Entspricht einem Warenwert von sage und schreibe 20 Cents. Sollte ich auch in den kommenden Jahren eine solch gute Ernte einfahren, dann werde ich in in gerade mal 80 Jahren das Geld wieder raus haben, welches ich vor einigen Jahren im Laden fuer die Jungpflanze gelassen habe. Da kann man doch nicht meckern. Sag also niemand, Gaertnern wuerde sich nicht lohnen. 🙂
Ach so, ich habe ja noch gar nicht erwaeht, um welch ein Gewaechs es sich handelt.
Tja, wieder so ein Exot,
den wohl nur die wenigsten Gartenmenschen in ihrem eigenen Garten stehen haben werden. So eine Beere, der man wahre Wunder fuer die Gesundheit nachsagt. Soll, so habe ich gehoert, wohl urspruenglich aus China stammen und ist im Zuge der Globalisierung, die ja auch vor den Gartenpforten nicht halt macht, zu uns heruebergeschwappt. Bei uns bekommt man die meist in getrockneter Form. Ich spreche von Gojibeeren. Schon mal was von gehoert?
Vier Jahre bis zur ersten Ernte
So eine Gojibeere habe ich naemlich vor einigen Jahren in meinen Garten gepflanzt. Hatte mir in den Kopf gesetzt, am Gartenzaun entlang eine Hecke aus Wildobst zu pflanzen. Felsenbirne, Josta, Sanddorn und eben auch eine Gojibeeren. Die Felsenbirne hat noch nicht getragen, der Sanddorn in diesem Jahr zum ersten mal in erwaehnenswerter Menge und die Josta natuerlich schon seit dem ersten Jahr. Auch die Gojibeere hat im letzten Jahr ein paar Beeren getragen. So um die 15 Stueck. Aber in diesem Jahr sah die Sache besser aus. Ich habe meine Ernte locker verzehnfacht. 🙂
Friss oder stirb
Ich gebe ja zu, besonders viel Muehe habe ich mir mit diesem Gewaechs nicht gemacht. Die steht jetzt seit 2011 dort am Zaun und waechst vor sich hin. Oder sagen wir besser, sie wuchert vor sich hin. Hat ziemlich lange Triebe gebildet, ein dichtes Gewirr aus Zweigen, die am Zaun entlang und herueber wuchern. Vielleicht sollte ich mir doch mal Gedanken um eine Art vorn Rankgeruest machen.
Eine Schere hat sie noch nicht gesehen und auch sonst habe ich nicht viel dran getan. Den Boden um die Goji im Fruehjahr mit Stroh gemulcht, mal eine Hand voll Bioduenger, aber sonst nichts. Zieht sich ja durch mein gesamtes Gartenleben. Entweder etwas funktioniert ohne grossen Aufwand, oder eben nicht.
Mal gewinnt man, mal verliert man
Manchmal habe ich Glueck, manchmal eben auch nicht. So wie bei meinem Versuch, Melonen im Freiland anzubauen. Wenn ich denn aber mal Glueck habe, dann freue ich mich. Auch wenn die Ernte klein ist. Kann ja alles noch kommen. Gut Ding will Weile haben. Vielleicht kann ich meine Ernte ja im kommenden Jahr noch einmal verzehnfachen. 🙂
Wenns schoen macht…
Eines muss ich aber vielleicht noch erwaehnen. Der Geschmack hat mich, so frisch vom Strauch, nicht gerade „umgehauen“. Waere ich gezwungen, davon ein Schuesselchen zu essen, ich muesste mir bei jeder Beere innerlich vorsagen, dass es meiner Gesundheit dient. Vielleicht verlaengert ja jede Beere mein Leben um eine paar Minuten. 🙂 Das mag in getrocknetem Zustand ja anders sein. Genau deswegen werde ich die Ernte auch auf dem Ofen zu trocknen versuchen. Diese 10 Gramm Beeren, die werde ich mir dann schmecken lassen. Und schwupps, wieder ein paar Tage laenger leben. Den Chinesen sei Dank.
China liegt direkt hinter dem Gartenzaun
Ach so, ich hatte ja in der Ueberschrift von einer Gartenreise geschrieben. Das war natuerlich nicht ganz ernst gemeint. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dann ich nicht weit laufen muss, gerade ein paar Schritte, um in mein ganz persoenliches kleines „Gartenchina“ zu kommen. Direkt hinter dem Gartenzaun. 🙂
3 Antworten
Moin Ralf,
wo du gerade bei Exoten warst. Wäre das hier nichts für dich?
https://taifun-tofu.de/de/1000-gaerten-das-soja-experiment