Ich selbst bin jetzt schon viele Jahrzehnte ohne Popp Amarant ausgekommen und bin damit prima gefahren. Ich kaeme wohl auch noch weitere Jahrzehnte ohne Popp Amarant aus und wuerde rein gar nichts vermissen. Mir reichen Kartoffeln, mein eigenes Gemuese, meine Speckwuerfelchen oder auch mal eine Huehnersuppe. Ich bin da ziemlich „Hart im Nehmen“. Da moegen mir auch noch so viele sogenannte „Ernaehrungsexperten“ weissmachen wollen, dass all das, was ich so in mich hinein stopfe, nun rein gar nicht gesund ist. Die koennen mir noch so oft erzaehlen, ich ruiniere mit meiner Ernaehrung meine Gesundheit.
Die koennen mich alle mal
Milch, bloss nicht, alles Teufelszeug. Weizen, moeglichst noch Typ 405, der erste Schritt ins Grab. Speck, um Himmels Willen, das Ende der Welt droht. Meinen Honig, au weia, ist doch auch nur reiner Zucker und der gehoert natuerlich von der Erde getilgt. Ich koennte so noch eine ganze Zeit lang weiterschreiben. Stattdessen wird empfohlen, Sojamilch zu trinken, Gyros aus Tofu und mein Brot soll zukuenftig aus sogenanntem Pseudogetreide hergestellt werden. Wissen Sie was: Die koennen mich alle mal!
Und warum nun?
Jetzt waere die Frage berechtigt, warum ich denn auf die Idee gekommen bin, Popp Amarant anzubauen? Ist doch klar, ich mache das nur fuer meine Leser und Zuschauer. 🙂 Das kann man drehen wie man will. Es gibt keinen wie auch immer gearteten Grund, von den Nahrungsmitteln Abstand zu nehmen, mit denen Europa schon seit Anbeginn der Zivilisation lebt. Aber das ist meine persoenliche Meinung.
Ich habe den Platz dazu, ich habe die Motivation dazu und ich habe (hoffentlich) Zuschauer und Leser, die sich fuer dieses Thema interessieren. Und, es wuerde ja langweilig werden, immer nur von meinen Kartoffeln zu berichten. Da muss ich mir schon mal was Neues ausdenken. 🙂
In diesem ersten Teil meines Anbauversuches von Popp Amarant geht es also um die Aussaat und die ersten Wochen auf dem Acker. Weitere Teile werden folgen, in denen ich beschreibe, ob, und wenn ja wie man diese Koernchen erntet und verarbeitet.
Nix leichter als Amarant
Wuerde doch alles so problemlos keimen wie Popp Amarant. Nur wenige Tage in Anzuchterde auf der Fensterbank und schon beginnen die ersten winzigen Pflanzchen zu wachsen. Das geht rasend schnell. So bei einer Groesse von vielleicht 4 Zentimetern habe ich sie dann in TKS 2 Erde pikiert. Das geht schnell und einfach. Warum ueberhaupt die ganze Vorzieherei? Ist doch klar. Ich hatte mir ausgerechnet, dass Amarant ja nun nicht aus unseren Breitengraden stammt und von daher vielleicht eine etwas laengere Vegetationszeit benoetigt. Je frueher die beginnen zu wachsen, umso sicherer eine eventuelle Ernte.
Jetzt im Nachhinein wuerde ich sagen, es haette wohl auch in Direktsaat funktioniert. Aber das waere mal einen weiteren Versuch wert. Wieder einige Zeit spaeter sind die Pflaenzchen, die mittlerweile schon gut 10 bis 15 Zentimeter hoch waren, auf den Acker gewandert. Diesen habe ich mit einem biologischen Vollduenger nach Herstellerangabe vorbereitet.
Weder das schlechte Wetter zu Beginn des Jahres, noch die Heerscharen von Schnecken konnten denen ernsthaft etwas anhaben. Die wachsen einfach schneller als die Schnecken sie fressen koennen. Selbst die Pflanzen, die am Rand des Beetes in unmittelbarer Naehe zu Nachbars Hecke standen, haben es ueberlebt. Von dort zieht neamlich jeden Abend eine Armee von Kriechtieren in Richtung meiner Kulturpflanzen. Und Licht bekommen die da auch nur wenige Stunden am Tag.
Alles in Allem also eine sehr unproblematische Kultur. Jedenfalls was die Anzucht und die ersten Wochen auf dem Acker betrifft.
Irgendjemand muss das dann auch noch essen
Aber ich komme noch mal auf die Verwendung zurueck. Koennte ja sein, dass ich wirklich einen Sack voller Amarant Koernchen ernten werde. Vor Jahren habe ich mal eine Packung aufgepoppten Amarantes im Laden gekauft. Das mochte hier niemand essen. Nicht einmal die Kinder, die doch sonst Muesli loeffeln wie meinereins Kartoffeln. Ich sollte vielleicht schon jetzt damit beginnen, Zubereitungsmoeglichkeiten fuer diese Koernchen zu suchen. Oder haben Sie da eine Idee?
Bevor Sie jetzt nachfragen. Nein, ich habe die Blaette nicht gegessen. Soll ja auch moeglich sein. Mir geht es bei diesem Versuch nur um die Samen und nicht um die Verwendung der Blaetter in der Kueche. Ach so, und falls sie sich fragen, was da nebenan steht: Das ist Quinoa links und Chia rechts. Aber dazu gibt es auch noch Videos von mir.
Viel Spass beim Video.
Uebrigens: Ich habe auch schon Versuche mit Weizen, Mais, Hirse oder Suesskartoffeln gemacht.
Eine Antwort
Danke für die leckere „Werbung“ für das Powerkorn. Als Ergänzung noch, dass aus den Blättern auch ein leckerer „Spinat“ gekocht werden kann … und im Garten sieht die Pflanze auch schön aus -> eine vielseitige Pflanze!