Klar, ich werde Ihnen jetzt hier von meinem Orangenbaum erzaehlen. Dem Baum, der bei mir im Garten steht und in jedem Jahr eine ganze Schubkarre voller leckerer saftiger Orangen hervorbringt. Eine ganz einfache Kultur. Baum pflanzen und ernten.
Haben Sie das jetzt wirklich erwartet? Ich hoffe doch nicht. Denn, Wunder kann auch ich nicht vollbringen. Ich habe es zwar schon mal versucht, aber gegen die Naturgesetze kann auch ich nichts machen. So ein Orangenbaum haelt zwar wenige Grade minus fuer kurze Zeit aus, aber, allem Klimawandel zum Trotz, Orangen kann auch ich nicht anbauen und ich denke, dass es auch niemanden anderen in unserem Land gibt, der das mit vertretbarem Aufwand schafft.
Das muss aber nicht heissen, dass ich nicht meinen eigenen Orangenbaum besitze. Nur steht dieser ein paar Tausend Kilometer entfernt auf einer Orangenplantage in der Naehe von Valecncia. Sie haben richtig gehoert.
Mein eigener Baum
Dort steht ein von mir „gemieteter“ Orangenbaum auf einer Bioplantage. An dem wachsen meine Orangen. 60 Kilo im letzten Jahr. Die Plantage wird von Sergio und Ana betrieben, zwei eingefleischten und begeisterten Orangenanbauern. Die beiden, und ihre Angestellten machen die Arbeit fuer mich. Ich muss nur eine kurze Mail senden und schon bekomme ich meine Orangen frei Haus per Post geliefert. Superfrisch, frischer geht es kaum.
Crowdfarming
Das ganze nennt sich „Crowdfarming“. Noch nie von gehoert? Dann sollten Sie mal die dazugehoerende Internetseite besuchen. Denn, Crowdfarming bietet nicht nur die „Adoption“ eines Orangenbaumes an. Es gibt noch viele andere Produkte, die ueber die gleiche Plattform vertrieben werden. Alles in Bioqualitaet. Sei es nun Olivenoel, Walnuesse, Reis, Kaese, Mandeln, Kaffee und viele andere Produkte, alle Produzenten vermarkten Ihre Produkte direkt an den Endverbraucher ohne Zwischenhandel. Ich denke mal, fuer Produkte, die bei uns einfach nicht wachsen wollen, eine feine Alternative.
Ein Rundgang ueber die Plantage
Ich habe mir die Plantage, auf der mein Baum steht, einmal angesehen. Zusammen mit Sergio und Ana (und meinem Uebersetzer 🙂 ) sind wir durch die Plantage gewandert, haben uns alles genau erklaeren lassen und am Ende Orangensaft von frisch gepflueckten Orangen probiert. Ich habe wieder viel gelernt. Und wenn es nur die Tatsache ist, dass auch der Anbau von Orangen kein Kinderspiel ist. 🙂 Die kaempfen naemlich mit genau den gleichen Problemen wie wir. 🙂
Ich bedanke mich bei Sergio und Ana fuer Ihre Zeit und den fantastischen Rundgang. Und natuerlich bei meiner Frau, die die ganze Unterhaltung uebersetzt hat. Ohne Sie haette ich naemlich kaum ein Wort verstanden.
Und Ihnen wuensche ich viel Spass beim Video, dass heute sogar in doppelter Ausfertigung kommt. Einmal auf Deutsch und einmal auf Spanisch. Ich kann Ihnen sagen, das hat viel Zeit beim Schneiden und Vertonen gekostet. 🙂
Eine Antwort
mhh irgendwie wird mir kein Video angzeigt???