Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben, eines Tages wirklich viele, wirklich leckere, wirklich saftige und auch sonnengereifte rote Tomaten direkt von der Pflanze ernten zu koennen. Ohne Krankheiten gewachsen und ohne Chemie behandelt. So stellen wir uns unsere Tomatenernte vor.
Gelungen ist uns dieser Erfolg allerdings noch nie.
In unserem ersten Gartenjahr haben wir Tomaten im Freiland angebaut, mangels Gewaechshaus. Sicher, wir haben einige Tomaten geerntet, aber auf die Anzahl Pflanzen gerechnet viel zu wenig. Im zweiten Jahr hatten wir ein billiges Tomatenhaus von Gaertner Poetschke in das wir allerdings viel zu viele Tomaten auf viel zu kleiner Flaeche gepflanzt haben. Auch da haben wir etwas ernten koennen, aber bei weitem nicht so viel wie es haetten sein koennen. Im ,dritten Jahr dann in einem groesseren Folientunnel haben wir unseren Tomaten genuegend Platz gelassen. Geholfen hat es nicht. Wir sind sicher, wir gehoerten zu den ersten im ganzen Land, die ihre Tomaten entsorgen mussten, da sie alle von der Braunfaeule vernichtet wurden. In allen drei Jahren stammten unsere Jungpflanzen vom „Bauern unseres Vertrauens“. Wir haben keine Vorstellung, warum unser Tomatenanbau von so wenig Erfolg gekroent ist.
Dann haben wir uns ein wenig informiert und sind auf die Broschuere „Die Braunfaeule an Tomaten und der Anbau widerstandsfaehiger Sorten“ von Gerhard Bohl gestossen. Zum ersten Mal ein Buch, das mehr Hinweise gibt als „Schuetzen Sie Ihre Tomaten vor Naesse und Regen“. Herr Bohl beschreibt verschiedene Moeglichkeiten, gesunde Tomaten an gesunden Pflanzen zu ernten.
De Berao Tomaten sehen von allen Tomaten noch am besten aus. Keine Anzeichen der Duerrfleckenkrankheit.
Eine Moeglichkeit ist es, wie sonst auch empfohlen wird, die Tomaten vor Regen und Tau moeglichst zu schuetzen und an einem warmen, aber luftigen Ort anzubauen damit sie schnell wieder abtrocknen, wenn sich doch Tau gebildet haben sollte.
Eine andere Variante ist, auf Tomatensorten zu setzen, die sehr frueh im Jahr reifen. Herr Bohl nennt Sorten, die in der Regel reifen, bevor die Braunfaeue ueberhaupt in grossem Umfang um sich greift.
Fahl gelbe Blaetter, dunkle bis schwarze Flecken an aelteren Blaettern. Duerrfleckenkrankheit.
Eine weitere Variante ist, Tomatensorten anzubauen, die von Natur aus weniger anfaellig fuer die Braunfaeule sind als die gaengigen Gewaechshaussorten. Da sind zum einen Wildtomaten zu nennen und zum anderen die Sorte De Berao. Die Broschuere beinhaltet sogar eine Liste mit einem Benotungssystem aus dem ersichtlich ist, welche Sorte wie anfaellig ist und wo sie bezogen werden kann. Wirklich eine feine Sache und fuer uns eine grosse Hilfe.
Krankes Tomatenblatt. Wir haben schon einmal einen ganzen Korb kranker Blaetter entfernt. Und doch, immer mehr Blaetter werden gelb und zeigen dunkle Flecken.
Nachdem wir uns diese Broschuere genau durchgelesen haben, entschieden wir uns, alle drei Moglichkeiten auszuprobieren. Unsere Tomaten wollen wir in diesem Jahr sowohl im Kuebel, in kleineren Toepfen als auch auf einem Beet anbauen. Wir besorgten uns die entsprechenden Sorten (wir kommen noch mal auf unsere Sortenwahl in einem spaeteren Post zurueck) und versuchten, diese selbst vorzuziehen. Einen anderen Teil unserer diesjaehrigen Tomatenpflanzen haben wir per Versand bestellt. Unsere Tomaten wuchsen auch gut an und bildeten reichlich Blueten. Selbst die, die wir in unseren ganz normalen Gartenlehm in Toepfen versuchsweise gepflanzt haben, sind nach einer ordentlichen Duengung mit Blaukorn wieder aufgeblueht. Dafuer sind diese Tomaten, die zu Anfang gut aussahen, mittlerweile in einem ziemlich erbaermlichen Zustand. Fahlgruene Blaetter und viele davon befallen mit der Duerrfleckenkrankheit (wir kommen noch darauf zurueck). Und das, obwohl wir schon seit einigen Wochen woechentlich mit Fluessig- Tomatenduenger nachduengen. Uns scheint, eine reine Duengung nur mit dem von uns verwendeten Fluessigduenger reicht nicht aus.
Jetzt haben wir noch einmal alle Tomatenpflanzen mit Blaukorn nachgeduengt. Ungefaehr einen Essloeffel voll pro Topf. Wir werden beobachten, wie sie sich entwickeln.
Die letzten beiden Bilder sind Tomaten, die wir schon vor einiger Zeit einmal gezeigt haben. Das obere, zwei Buschtomaten von denen die linke Pflanze in unserer normalen Gartenerde steht. Sie sah vor einigen Wochen ziemlich schlecht aus. Wir haben mit Blaukorn nachgeduengt, und jetzt ist die Blattfarbe wieder normal. Sie hat ihren Wachstumsrueckstand zwar nicht ganz aufholen koennen, sieht jetzt aber wesentlich gesuender aus als ihre Nachbarin zur rechten, die vor Wochen viel besser aussah.
Die gleiche Beobachtung koennen wir an unseren beiden 42 Days Tomatoes machen. Vor Wochen war die rechte wesentlich schlechter als die linke. Nach einer ordentlichen Portion Blaukorn hat sie sich erholt. Sie hat nicht ganz die Groesse erreicht wie ihre Nachbarin, sieht jetzt aber besser aus. Hier noch mal der Link zu unserem Post vom 24. Mai, in dem die Bilder zu finden sind, auf die wir uns beziehen.
Wie sich unsere Tomaten nach Sorten getrennt geschlagen haben, werden wir in einem spaeteren Post noch einmal ausfuehrlicher beschreiben.
Eine Antwort
Da zittere ich richtig mit Euch mit und hoffe, dass die Tomatenernte doch noch gut ausfällt! Also ich wäre schon völlig verzweifelt – aber Ihr sei da ja absolute Profis und pflegt die Pflanzen sicherlich wieder gesund 🙂