Wir haben unsere „Hauskoechin“ mal wieder auf eine harte Probe gestellt. Auch nach vielen, vielen Jahren rheinischer Kueche gibt es immer noch Zutaten, die unsere Hauskoechin noch nicht gesehen, geschweige denn zubereitet hat. Da bietet es sich doch geradezu an, ihr eines der, fuer die hiesige Gegend ungewoehnlichen Gemuesesorten vorzulegen und zu beobachten was daraus wird. Heute waren Teltower Ruebchen dran.
Wir koennen uns nicht erinnern, jemals im Supermarkt, beim Biobauern oder sonstwo Teltower Ruebchen gesehen zu haben. Auch keiner unserer Gartennachbarn hat jemals welche angebaut. Sowohl in der Gartenkolonie, als auch in unserer Kueche Neuland (bis auf einige aus dem letzten Jahr). Allzu gross sind unsere Ruebchen nun nicht geworden. Wir haben viel zu dicht ausgesaet. Spaeter zwar noch ausgeduennt, aber die Gier nach „Mehr“ war dann doch wohl wieder staerker, so dass unsere Ruebchen ziemlich klein geblieben sind. Einige haben sogar ueberhaupt keine Rueben gebildet.
Die groessten werden etwa Walnussgroesse erreicht haben.
Wie gross Teltower Ruebchen bei uns im Garten werden koennen, testen wir aber noch an anderer Stelle. Wir haben eine Platte mit Mai- und Teltower Ruebchen vorgezogen und diese vor einigen Tagen in weiterem Abstand gepflanzt. Dann werden wir in einigen Wochen wissen, wie gross sie wirklich werden koennen. Wenn wir uns beide Sorten bei der Ernte so angsehen haben, faellt doch auf, dass sie eine ziemlich lange duenne Wurzel bilden und wir hoffen, dass ein Vorziehen diesem Wurzeldrang nach unten nicht hinderlich war.
Kommen wir also zum Rezept, denn fuer ein Mittagessen hat es gereicht. Und es stehen noch einige auf dem Beet.
Die Hauskoechin hat sich fuer Suppe entschieden. Nennen wir ihre Creation „Teltower Ruebchen auf rheinische Art“. Man nehme dazu ein Pfund gekochter Ruebchen und puerriere sie in einem Topf. In einem weiteren Topf werden Schweinemett und Zwiebeln in Oel angebraten, und wenn sie schoen braun sind, wird mit dem Kochwasser der Ruebchen aufgefuellt und das Ganze noch einige Minuten bei schwacher Hitze kochen gelassen. Dann werden die puerrierten Ruebchen zugegeben und eingeruehrt. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt, ein wenig Sahne zugegeben und die Suppe dann noch mit 2 Essloeffeln Frischkaese verfeinert. Genau wie auch Mairuebchen hatten unsere Teltower Ruebchen einen leicht bitteren Geschmack den die Koechin mit Sahne und Kaese versucht hat, etwas abzumildern
Obendrauf noch ein wenig Schnittlauch und mit einem Brot serviert. Lecker. Durchaus empfehlenswert. Guten Appetit!
4 Antworten
Danke Helga
Hoert sich lecker an. Wir hoffen, wir koennen unsere Hauskoechin dazu bewegen, die restlichen so zuzubereiten wie du beschrieben hast. Die ist da naemlich ein wenig eigen. Oder noch besser, wir lassen die Hauskoechin auf die Kinder aufpassen und kochen selbst. 🙂
Hallo Sisah
Schon richtig, wir haben sowohl Mairuebchen als auch Teltower Ruebchen im Garten. Diese, auf die sich der Artikel bezieht, waren auf der Packung als „Teltower Ruebchen“ ausgewiesen. (Wir haben allerdings auch von anderer Seite gehoert, das es keine sein sollen. Packung von Sperli)
http://neulichimgarten.de/blog/gemueseanbau/teltower-ruebchen-ein-erneuter-anbauversuch/
Kiepenkerl bietet zwei Sorten Mairuebchen an. Diese haben wir beide schon probiert. Und diese Teltower Ruebchen unterscheiden sich doch von den vorherigen Sorten.
Danke fuer den Tip. Werden wir bei der naechsten Saatgutbestellung beruecksichtigen. Schade nur, das kein Bild dabei ist. Dann koennten wir mal vergleichen. Oder du postest mal ein Bild, wenn du wieder welche vom Markt zuhause hast.
Hallo Ralf, da fällt mir ein, dass ich dir ein Rezept hatte schicken wollen. Inzwischen habt ihr euch selbst was einfallen lassen. Im Original werden die Teltower Rübchen als Gemüsebeilage zu Schweinebraten, Kassler oder Rauchfleisch gereicht. So soll sie auch unser Preußenkönig, der für eine bescheidene Küche bekannt war, gegessen haben:
1kg Rübchen, 100g Butter, 1 1/2 EL Zucker, 3 EL Mehl, 1/4l Fleischbrühe, Salz
Die Butter zerlassen, bis sie leicht schäumt, den Zucker einstreuen und hell karamelisieren lassen, das Mehl hinzugeben und unter Rühren mit dem Holzlöffel leicht Farbe annehmen lassen. Die Rübchen putzen, waschen, aber nicht zerkleinern und in diese Einbrenne geben. Unter Rühren kurz durchschwitzen lassen, mit Fleischbrühe auffüllen, leicht salzen und zugedeckt langsam auf ganz kleiner Flamme garschmoren lassen (eventuell noch wenig Flüssigkeit zugeben), Garzeit etwa 70 min
Oh, lecker Teltower Rübchen…auch wenn ich meine, dass die abgebildeten eher Mairüben sind, die aber sehr ähnlich schmecken. Ich hole mir hin und wieder echte Teltower Rübchen vom Markt, ich liebe sie. Hier kannst du Saat gut von den echten bekommen: http://www.vern.de/
Oder verstehe ich jetzt deinen Text falsch,und du hast sowohl Mairüben als auch von Teltowern angebaut ?