Manchmal koennte ich heulen. Der Fruehling kommt mit grossen Schritten, und wir haben immer noch kein einziges Fleckchen Garten, auf dem wir etwas anpflanzen koennten. So viele Arbeiten, die noch zu erledigen sind, und so wenig Zeit fuer all das. Wir basteln an allen Ecken und Enden und kommen doch nicht wirklich vorwaerts. Der Heuhnerstall muss fertig werden. Die Huehner sind bestellt und sollen um den 23.03 hier ankommen. Wir haben immer noch keinen festen Boden im Huehnerstall und auch keinen Zaun gezogen. Dieser liegt mangels Zeit noch unangetastet auf dem Hof. Eine Sache aber hat vor allem anderen Vorrang.
Wenn unser neues Zuhause einen Nachteil hat, einen wirklich gravierenden Nachteil, dann ist es die Tatsache, das ein grosses Stueck unseres Grundstuecks, die Wiese im hinteren Bereich, keinen direkten Zugang zum Haus hat. Klingt paradox, ist aber so. Die Flurstuecke sind so verteilt und verschachtelt, dass wir vom Haus aus in den Garten kommen, (auf dem aber groesstenteils die Pferdeschuppen stehen), aber von dort nicht auf die Wiese. Die Grundstuecke stossen Ecke an Ecke. Unser Vorbesitzer hatte mit dem Nachbarn, dem das angrenzende Grundstueck gehoert, eine stillschweigende Abmachung, dass er seine Pferde ueber sein Grundstueck auf die Wiese fuehren durfte. Wir haben nicht angenommen, dass es dabei bleiben wuerde. Wir brauchen auch keinen Pferdeweg um von unserem Garten, auf dem ja die Pferdeschuppen stehen, auf die Wiese zu gelangen. Wir brauchen nur einen kleinen Durchgang fuer eine Schubkarre oder einen Rasenmaeher. Das sind keine 5 Quadratmeter. Das Grundstueck des Nachbarn ist gut fuenf mal so gross wie unseres. Da kommt es auf dieses kleine Stueckchen eigentlich nicht an.
Wir haben mit dem Nachbarn darueber gesprochen, die Grundstuecke eventuell neu aufzuteilen. Aber es lief immer darauf hinaus, dass wir von unserem Grundstueck einen Teil an ihn haetten abgeben sollen. Und das haben wir kategorisch abgelehnt. Wir haben uns nicht aus Jux und Dollerei ein relativ grosses Grundstueck zugelegt, nicht dazu, um es spaeter wieder zu verkaufen. (Es waren auch schon Leute hier, die die Wiese hinten fuer ihre Pferde pachten wollten. Scheint ein wirklicher Mangel zu herrschen). Jedenfalls sind wir so ueberein gekommen, dass wir einen kleinen Durchgang halten duerfen, ueber den wir dann bis auf Weiteres zur Wiese gelangen. Um allerdings die Pferde auf Nachbars Grundstueck zu halten, muessen wir ca 10 Meter Zaun ziehen.
Hier wird in den naechsten Tagen ein Zaun gezogen.
Die Zaunpfaehle habe ich schon in die Erde gesetzt. Bei dem gefrorenen Boden keine leichte Aufgabe. Die Oeffnung im Schuppen haben wir herausgebrochen. Dort werden wir eine Tuer einbauen muessen. Das ist die Stelle, an der vorher der ganze Pferdemist lag. Dementsprechend sieht es dort auch aus. Man versinkt bis ueber den Knoecheln im Schlamm und Mist. Noch ist es eine ziemlich eklige Sache. Wenn da allerdings erst einmal Gras waechst, wird es schon viel besser aussehen.
Direkt daneben liegen noch Muell – Hinterlassenschaften unseres Vorbesitzers. Pflastersteine, Holz, Sand, Bleche und Steine. Die muessen wir noch entsorgen.
Wenn doch dieser Muell schon entsorgt waere.
Einen Teil davon, der sich zu Brennholz machen liess, habe ich schon zersaegt. Bleibt aber immer noch genuegend uebrig, dass wir wohl um einen Container nicht herum kommen. Im hinteren Teil liegen sogar noch dicke Holzbalken von denen wir die Herkunft nicht kennen. Haben Aehnlichkeit mit alten Bahnschwellen, sind aber keine. Ich nehme an, dass es sich dabei um behandeltes Holz handelt. Mindestens noch einen Container voll. Ach ja, und noch 10 bis 15 alte ausgediente hoelzerne Strommasten. Diese sind mit Sicherheit nicht zu verbrennen und gehoeren zum Sondermuell. Mal sehen, was wir damit machen. Die Tonne Sondermuell soll um die 65 Euro kosten.
Eine weitere Baustelle an der wir zur Zeit arbeiten, wenn die Zeit bleibt, ist der Holzschuppen. Nachdem ich in den letzten Tagen die drei Meter Kaminholz gespalten habe, liegen sie nun aufgestapelt auf Paletten in einem ehemaligen Pferdestall. Dieser ist allerdings nicht offen genug. Es kommt zwar Wind hinein, aber nicht genug. So arbeiten wir im Moment daran, eine Wand dieses Schuppens herauszunehmen. Sonne bekommt das Holz auch dann nicht ab, aber es kann wesentlich besser vom Wind umstroemt werden und, so hoffen wir, dadurch schneller trocknen. All die verrosteten Schrauben die in den Brettern und Balken stecken, da kann man die Krise kriegen. Immer wieder ist eine dabei die so fest sitzt, das sie mehr aufhaelt als die letzten zehn Schrauben vorher.
Je mehr Wind, je besser trocknet Kaminholz.
Es gibt einfach Tage, da weiss man nicht mehr wo man weiter A
arbeiten soll. Wohin man sieht nur Baustellen. Mit winzig kleinen Schritten kommen wir nur vorwaerts. Da sind ja auch noch zwei Kinder zu beschaeftigen. Bei denen haelt sich naemlich die Begeisterung fuer Abrissarbeiten oder fuers Mistschaufeln in sehr engen Grenzen. Fussballspielen mit dem Grossen oder Baggerbuch lesen mit dem Kleinen laesst sich nur begrenzt mit der Errichtung von Zaeunen oder dem Spalten von Holz verbinden. Ich schlaf mal drueber und hoffe, morgen wieder neuen Mut gefunden zu haben.
2 Antworten
Okay, bei Euch nehmen die Aufräum- und Renovierungsarbeiten natürlich ganz andere Dimensionen an als bei uns. Aber auch auf unserer kleinen Baustelle fehlt die Zeit.
Wir wollten ja bekanntlich einen Großteil des Umzugs selber machen und Leerfahrten mit dem Auto vermeiden, aber derzeit sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir keine feritg gepacken Kartons zum einladen mehr haben.
Natürlich fehlt auch die Zeit neue Kartons zu packen, genau wie Fotos zu bearbeiten, e-Mails zu schreiben, den Garten zu planen, das Efeu zu bekämpfen, die Garagentüre zu reparieren und und und…
Die Pflichtarbeiten nehmen kein Ende und die „Hobby“-arbeiten müssen hinten anstehen.
So langsam merke ich wie anstrenden das Projekt Hauskauf wirklich sein kann.
Oh, das Gefühl kenne ich auch nur zu gut!
Und den Drang am besten
ALLES GLEICHZEITIG,
ABSOLUT PERFEKT und natürlich schon
GESTERN FERTIG haben zu wollen.
Nachdem ich mich auf diese Weise lange Zeit von einer Krise in die nächste begeben habe, habe ich mir irgendwann als oberstes Ziel GELASSENHEIT gesetzt.
Klappt hervorragend, wenn man zwischendurch einfach mal innehält und sich zwingt zur Abwechslung nicht nach vorne, sondern nach hinten zu gucken.
Legt einfach mal einen Tag Pause ein!
Nehmt Papier und Stift und macht einen Rundgang.
Schreibt alles auf, was ihr in den letzten Monaten an Arbeit schon geleistet habt!
Seid mächtig stolz auf euch!
Und nicht vergessen: Belohnt euch mit etwas Außergewöhnlichem und Schönem!
Und am nächsten Tag nehmt ihr euch wieder ein Blatt Papier und macht auf EINER SEITE eine Liste, was JETZT SOFORT wirklich WICHTIG ist!
Und was auf die Seite nicht draufpasst, ist NICHT WICHTIG!!!
Liebe Grüsse 😉
Ines