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Gemuesegarten neu anlegen. Eine Anleitung mit Video.

Nicht viele Hobbygaertner werden die Moeglichkeit haben, ihren Garten komplett neu anlegen zu koennen. Die allermeisten werden einen Garten besitzen, der vorher schon in der ein oder anderen Form auch als Garten genutzt wurde. Wir haben aber zum Glueck (oder auch Pech, wie man es nimmt) die Chance dazu. Es gibt kein einziges Beet auf dem wir etwas anpflanzen koennten, zwei vereinzelte vernachlaessigte Johannisbeerstraeucher, zwei Haselnussstraeucher und einige, allerdings noch junge Obstbaeume genau auf der Grenze zum Nachbarn. Der Rest ist entweder ein vermooster Rasen oder eine Pferdewiese. Und daraus soll in den naechsten Jahren ein Garten entstehen aus dem wir uns weitestgehend ernaehren koennen. Das ist ein hartes Stueck Arbeit.

Um Gemuese im Garten mit Erfolg anbauen zu koennen, bedarf es einiger Voraussetzungen, die erfuellt werden muessen. Darueber gibt es zwar unterschiedliche Meinungen wie vorzugehen ist. Da moegen wir vielleicht ein wenig altmodisch sein, aber wir vertreten die Meinung, dass ohne ein gehoeriges Mass an Bodenbearbeitung und Planung der Erfolg nicht gewaehrleistet ist.

Da ist zum einen der Faktor Zeit. Will man einen Gemuesegarten anlegen, dann kann man durchaus die vorgesehene Flaeche dick mit organischem Material wie Pappe, Stroh, Heu, Kompost, Mist oder allem zusammen abdecken und darauf warten, dass die Bodenlebewesen einem die Arbeit zu einem grossen Teil abnehmen. Das mag auch funktionieren. Braucht allerdings einige Zeit bis die Regenwuermer das Material umgesetzt haben und mit ihrem regen Treiben und ihrer regen Vermehrung die Erde in einen annehmbaren Gartenboden verwandelt haben. Natuerlich muss man auch die entsprechende Menge Material haben, um eine vielleicht 20 Zentimeter dicke Schicht aufzutragen. Irgendetwas muss aber dran sein, dass auf der ganzen Welt Bauern und Hobbygaertner immer noch mit Pfluegen, Spaten und allen moeglichen anderen Geraetschaften dem Boden zu Leibe ruecken um ihn fuer die folgenden Kulturen herzurichten. Wir glauben nicht daran, dass all diese Leute aus reiner Jux und Dollerei stundenlang auf den Feldern und in den Gaerten arbeiten um den Boden aufzulockern und mit der dadurch verbesserten Belueftung das Bodenleben anzuregen und ein besseres Pflanzenwachstum zu erreichen. Jedenfalls nicht, wenn man mit seinem Tun Geld verdienen oder aber einen nennenswerten Beitrag zu seiner Ernaehrung leisten moechte.

Wir haben vor einiger Zeit damit begonnen, die Flaeche, auf der in Zukunft unser Gemuese wachsen soll, umzugraben. Ein Teil unseres Gemuesegartens soll auf der Wiese hinterm Haus seinen Platz finden, umrahmt von Beerenstraeuchern, von Baumen und Hecken. Den anderen Teil, ein Folientunnel, planen wir an anderer etwas windgeschuetzter Stelle neben dem Huehnerstall aufzubauen.

Die Wiese wurde in den vergangenen Jahren als Pferdeweide benutzt. Da wachsen alle moeglichen Kraeuter und Graeser. Ein ziemlich dicker Filz aus Pflanzen bedeckt die Wiese. Darunter haben wir einen recht verfestigten Boden den es gilt, soweit zu lockern und ihm eine Struktur zu verpassen um darauf Gemuese anbauen zu koennen. Wie wir das machen, darueber haben wir ein kleines Video gedreht.

Ich muss zugeben, ich habe schon einige Tage mit Muskelkater abends im Bett gelegen. Besonders vor einigen Tagen, als es noch nicht geregnet hatte. Bei trockenem Boden ist eine solche Arbeit wirklich kein Vergnuegen. Der Boden ist steinhart, und auch das Abstechen der Grasnarbe ist eine ziemlich schweisstreibende Angelegenheit. Jetzt, nachdem es einige Tage geregnet hat, geht die Sache doch viel einfacher von der Hand. Insgesamt soll unser Garten an dieser Stelle knapp 100 Quadratmeter umfassen. Davon habe ich gerade mal ein Viertel geschafft und ich wage zu bezweifeln, dass wir noch in diesem Monat, dem Hauptpflanz- und Saemonat genuegend Flaeche zurecht bekommen, um ausreichend Gemuese fuer das naechste Jahr ernten zu koennen. Wir sind verwoehnt. Haben in den letzten vier Jahren so gut wie kein Gemuese einkaufen muessen. Ab und an einmal eine Gurke oder mal einen Blumenkohl weil wir damit nicht so richtig Erfolg hatten. Aber ansonsten haben wir jahrelang unseren Gemuesebedarf ausschliesslich aus dem eigenen Garten gedeckt.

Ich hatte ja kurzzeitig ueberlegt, einen Bauern aus der Umgebung anzusprechen und ihn zu fragen, uns den Garten mit Pflug und Egge zurecht zu machen. Habe auch mal einen Bauern auf dem Feld angesprochen. Der aber winkte ab. Eine Flaeche von 100 Quadratmetern ist fuer einen Traktor mit Pflug nicht zu bearbeiten. Einfach zu klein. Und auch bei dieser Methode haette ich die Grasnarbe vorher abstechen muessen. Also keine wirkliche Erleichterung. So bleibt uns nichts anderes, als jeden Tag ein paar Quadratmeter umzugraben. Kleinvieh macht auch Mist.

Es geht natuerlich auch anders. Wer eine genuegend grosse Flaeche zu bearbeiten hat, der kann auch einen Bauern suchen der eine „Spitmaschine“ wie die von Imants zum Beispiel besitzt. Der Mensch waere nicht Mensch wenn er nicht auch fuer das Umgraben eine Maschine entwickelt haette. Damit waere unser Garten in wenigen Minuten bereit zur Bepflanzung.

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13 Antworten

  1. Hallo Ralf

    Bei uns hat die Eiszeit Keuper Tone der Ur- Nordsee inselhaft freigelegt und bei ihrem Rückzug die Niederungen mit kiesigen Sanden aufgefüllt. Dadurch haben wir auf engem Raum einerseits sehr sandigen Boden, andererseits aber fast reinen Ton als Ackerland.
    Diese Verhältnisse schufen in der Vergangenheit bei den Landwirten wegen der unterschiedlichen Bodenfruchtbarkeit sozialen Neid untereinander. Man bedachte sich daher mit Spitznamen die aus der Beschaffenheit der Ackerscholle herrührten.
    In meiner Lehrzeit als Landwirt ist mir das noch erzählt worden.
    Ich wollte damit ausdrücken, das du möglicherweise von der Rinne in die Traufe gelangt bist was die Gartenboden Probleme betrifft. Mir hat das Buch von Alwin Seifert (Gärtnern, Ackern – ohne Gift) sehr geholfen. Das Bodenleben findet an der Oberfläche statt. Ich habe Gartenneuland durch Flächenmulch mit Pferdemist ohne tiefe Bodenbearbeitung geschaffen. Sonnenblumen und Lupinen helfen bei der Verzahnung von Ober- und Unterboden, Kartoffeln bringen die Bodengare. Die Arbeitsersparnis liegt im geringeren Bewässerungsbedarf, ansonsten ist die Schufterei genauso groß.
    Ich habe jetzt 500 qm reinen Gemüsegarten. Das kann man im zarten Alter von 49 Jahren nicht mehr umgraben. Aber wem sag ich das.

    Viele Grüße von einem Sandkasten zum anderen
    Chris

    1. Jetzt blicke ich durch. Vielen Dank. Ich bin kein Fachmann wie du. Ich bilde mir ein, dass es nicht allzu lange dauert bis sich das Bodenleben wieder eingependelt hat. Wir werden versuchen den Garten nach Moeglichkeit bedeckt zu halten und so wieder Leben hinein zu bringen. Jedenfalls sind wir bisher mit dieser Methode recht gut gefahren. Sollte ich allerdings genuegend Mist und Mulch auftreiben koennen, werde ich auch ein Stueck mit Mulch herrichten. Mal sehen welche Methode besser ist.

      Gruss RR

  2. ALLES mit dem Bagger (mit verschiedenen Aufsätzen)
    Der Baggerführer hat sogar die Erde aus Grünschicht geschüttelt – die Erde auf einen Haufen – Gras und Unkraut auf einen anderen Haufen.
    Gabel an den Bagger und im nächsten Durchgang den Boden gelockert.
    Schaufel auf den Bagger – Mutterboden vom Haufen wieder drauf und grob verteilt.
    Die Nachbarn sind dann mit den Handrechen hinterher gegangen.

    Ich habe nicht schlecht gestaunt.
    Und dann haben sie noch gefragt (mit Blick auf meine Beete + Wiese)
    „Sollen wir dir den mal leihen?“
    (Bau- und Straßenbau liegt bei denen berufsmäßig in der Familie)

    Hätte ich ‚JA‘ sagen und den Bagger zu dir schicken sollen?
    Ich kann sie aber gerne mal fragen, wenn du willst. Meld dich einfach.

    LG

    Ines

    1. Hallo Ines

      Tja, wenn man jemanden hat der so einen Bagger richtig bedienen kann ist das gut machbar. In unserem Garten in Aachen haben wir mal einen Bagger ausgeliehen, mit Schaufel und einen grossen Teil des Gartens ausgehoben und mit angelieferter Erde aufgefuellt. Ich kann dir sagen, wenn man es nicht gelernt hat so eine Maschine zu bedienen, dann tut man sich ziemlich schwer damit.

      Aber vielen Dank fuer das Angebot. Ich mag vielleicht darauf zurueckkommen. Im Moment denke ich, halten meine Kraefte aber noch durch. Dauert nur etwas laenger.

      Gruss RR

  3. Hallo Ralf,
    Vom Kitt- Schollie zum Sandkasten- Pauli; hoffentlich geht das gut!
    Rigolen ist gut und schön aber bei einem trockenen Sommer fehlt der Kappilaranschluss.
    Hast Du schon einen Kulturplan? Ich beglückwünsche Dich zu der Schubkarre, ich durfte so eine auch mal fahren, weiß aber nicht mehr wo es die zu kaufen gibt.
    Viel Glück im ersten „neuen“ Gartenjahr wünscht
    Chris

    1. Hallo Chris

      Vom Kitt- Schollie zum Sandkasten- Pauli, tut mir leid, kann die Bedeutung nicht erkennen. Klaer mich bitte auf.

      Richtig, Kappilaranschluss hat ein frisch umgegrabenes Beet nicht wirklich. Ich denke auch, es waere besser im ersten Jahr eine Gruenduengung auszusaeen. Oder Tagetes. Wenn ich mti der Geschwindigkeit vorwaerts komme, wird das sowieso nicht viel in diesem Jahr.

      Kulturplan habe ich noch nicht. Wir wollen uns zuerst darauf konzentrieren, die Dinge in die Erde zu bekommen die mehrere Jahre stehen. Beeren, Spargel, Eredbeeren, Baeume. Was noch moeglich ist versuchen wir noch.

      Die Schubkarre war von Mobau in Aachen. Da bin ich mir sicher.

      Gruss RR

  4. Hallo,
    schön, dass es wieder „echten“ Gartencontent gibt. Hat mir gefehlt. Auch wenn es eine elende Plackerei ist – wenn erst mal was drauf wächst, macht es doch Spaß zuzugucken und zu vergleichen, wie es gedeiht, oder? Viel Glück! Elke

    1. Hallo Elke

      Glaub mir, ich wuerde auch lieber ueber das berichten was schon waechst. Aber so ein Umzug mit allem was dazugehoert ist doch recht aufwendig. Tut mir leid wenn da auch Artikel erscheinen die nur entfernt mit Garten zu tun haben. Wir bleiben aber am Ball. Wird vielleicht in diesem Jahr nicht viel richtigen Gartencontent geben. Aber das kommt noch.

      Gruss RR

  5. Wenn ich das bei der Spitmaschine richtig sehe, fehlt da eine entscheidende Information. Wo bleibt denn das Unkraut? Beim konventionellen Landwirt ist die Antwort wohl eindeutig!

    Aber was euch noch bleibt:
    Entweder eine Motorhacke ausleihen (kommt auf eure Unkräuter an) oder es so machen, wie unsere neuen Nachbarn:
    Die haben mit 4 Personen und einem Midibagger an einem einzigen Tag das komplette verwilderte Grünland ‚gerodet‘, einige Male den Aufsatz gewechselt und hatten am Abend 500qm perfekt vorbereiteten Boden. Die einzige Handarbeit dort war das Rechen!
    Das war vor 2,5 Wochen und bei denen wächst schon was 😉

    Und zur Abdeckmethode:
    Wer behauptet denn, dass das Eine das Andere ausschließt?
    Ich habe mein nächstes Beet unter (ausschließlich) Unkrautfolie liegen und darauf Kies. Ich habe da also jetzt einen Kiesweg neben dem Beet und mähen brauche ich dort auch nicht. Die Rasensoden sterben darunter ab, genauso wie (Un-)kräuter.
    Und Bodenbearbeitung wird natürlich anschließend trotzdem stattfinden.

    Und eins mache ich nieee mehr – ausgetrockene Wiese umgraben.
    Am Tag vorher hat es auf jeden Fall geregnet – entweder aus den Wolken oder aus der Regentonne 😉

    LG

    Ines

    1. Hallo Ines

      Ich denke mal, die Spitmaschine ist eher fuer Ackerland gedacht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Maschine eine seit Jahren existierende Wiese so mir nichts dir nichts umgraebt. War auch eher als „Witz“ gedacht denn so verbreitet scheint diese Maschine nicht zu sein. Duerfte also schwer werden einen Bauern zu finden der eine hat. Eventuell haette man vorher die Grassoden amnehmen muessen.

      Welche Geraete haben die denn zum Umgraben benutzt? Einen Pflug oder einfach mit der Baggerschaufel? Das Problem ist die relativ kleine Flaeche. Waere es ein halber Hektar, ein Bauer haette damit kein Problem. Aber ein Gemuesegarten von vorerst vielleicht 100 Quadratmeter ist doch zu klein fuer grosse Maschinen.

      Motorhacken haben wir in Aachen benutzt. Die waeren damit auch nicht fertig geworden. Und sie lockern nicht tief genug. Das sind doch hoechstens 20 Zentimeter.

      Wir kaempfen an vielen Fronten. Der Garten ist nur ein kleiner Teil.

      Gruss RR

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