So wirklich mit Garten und dem Drumherum hat dieser Bericht nichts zu tun. Aber er hat etwas mit Pflanzen und was daraus wird zu tun, und das sollte reichen, um auch in einem Gartenblog seinen Platz zu finden. Habe ich doch letztens in der Zeitung einen Bericht ueber das Grevenbroicher Energiewaeldchen oder auch Braunkohlewaeldchen gelesen. Hatte ich bis dahin noch nie was von gehoert. Man lernt eben nie aus. Zur Landesgartenschau 1995 wurde in Grevenbroich ein kleiner Teil der Ausstellungsflaeche mit Pflanzenarten bepflanzt, wie sie vor 30 Millionen Jahren in dieser Gegend vorherrschten. Jedenfalls so authentisch wie es eben geht.
So ungefaehr sollen wir uns die Waelder vorstellen, aus denen in vielen Millionen Jahren die Braunkohle entstanden ist.
Grevenbroich nennt sich selbst „Bundeshauptstadt der Energie.“ Wer die Landkarte einmal genauer ansieht, wird auch schnell feststellen warum. Riesige Braunkohletagebaue fressen sich mit ueberdimensionalen Baggern in die Landschaft. Ganze Doerfer muessen umgesiedelt werden. Es gibt wohl keinen Ort im Stadtgebiet, von dem aus nicht irgendein Kraftwerk zu sehen ist, und wenn es auch nur der Wasserdampf der Kuehltuerme ist, der wabernd in den wolkenlosen Himmel steigt. (Ich habe mal vom hiesigen Amt die Information bekommen, dass die durchschnittliche Sonneneinstrahlung hier in der Gegend dadurch glatt um 3 Prozent verringert wird.)
Farne gehoerten in jeden richtigen Urzeitwald. Vielleicht nur um einiges groesser.
Um den Buergern zu zeigen, wo all die Braunkohle herkommt und wie sie entstanden ist, wurde zur Landesgartenschau 1995 ein kleines Areal so bepflanzt, wie man sich entfernt die Vegetation zu jener Zeit vorstellen muss. Mammutbaeume, Sumpfzypressen und Farne. Das ganze eingerahmt in kleine Teiche und Suempfe geben schon ein recht anschauliches Bild dessen, aus was die Braunkohle entstanden ist. Uebrigens auch fuer den Strom, den Ihr Computer gerade verbraucht.
Die Blaetter, oder sind es Nadeln, eines Mammutbaums.
Mit Sicherheit wird so ein Urzeitwald um einiges ueppiger gewuchert sein. Die Baeume hoeher, die Suempfe undurchdringlicher und die Farne gross wie Apfelbaeume. Aber um sich einmal einen kleinen Einblick in die Urzeit zu verschaffen, durchaus einen Abstecher wert. Was noch zum wirklich authentischen Dschungelerlebnis fehlt sind die Saebelzahntiger, die traege ueber den Aesten haengen oder ein Mastodon, das hinter einem der Mammutbaeume hervorlugt und genuesslich auf einem Buendel Gras kaut.
All das, was die Natur in Millionen von Jahren hat entstehen lassen, wird von uns Menschen mit riesigen Maschinen im Tagebau abgebaut. Diese Schaufeln eines Schaufelradbaggers gehoeren sicher nicht zu den Groessten ihrer Art.
Wie die rheinische Braunkohle nun genau entstanden ist, und einen kurzen Einblick in die Geschichte der Braunkohlefoerderung koennen Sie auf der Internetseite der Gemeinde Niederzier nachlesen.
Ein interessanter Groessenvergleich. Trotzdem bin ich sicher, es geht noch groesser. Ich meine mich zu erinnern, dass ein VW Kaefer eine solche Schaufel als Garage nutzen koennte.