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Ein neues Gartenspielzeug, oder: Vom Aelterwerden eines Gartenbegeisterten.

Ich glaube, es ist so zwei Wochen her. Das Wetter war prima. Es war zwar frisch aber sonnig. Die Wiese hinter unserem Haus war nicht zu nass aber auch nicht zu trocken. Die Kinder waren versorgt, und ich hatte Zeit. Was lag da naeher als sich wieder unserem Garten zu widmen, der ja noch um mindestens das dreifache anwachsen soll. Den Spaten aus dem Schuppen geholt und raus auf die Wiese. Frisch und froh, voller Elan und Kraft an die Sache gemacht. Da ist noch ein schoenes Stueck umzugraben. Einen ganzen Tag lang.

Ich feiere nun schon seit 12 Jahren jedes Jahr meinen 35sten Geburtstag. 35a, 35b, 35c. Der letzte war der mit der Nummer 35k. Ich bin der festen Ueberzeugung, nicht aelter zu werden. Aelter werden ist eine Sache des Kopfes, nicht des Koerpers. Mich kann dieses Schicksal nicht treffen. Ich muss nur fest genug dran glauben, dann wird dieser Krug schon an mir vorbeigehen.

An diesem besagten Tag vor ungefaehr 2 Wochen musste ich dann allerdings in meinem Glauben einen herben Rueckschlag einstecken.

Am Ende des Tages konnte ich mich kaum noch bewegen. Der Ruecken schien ein Besenstiel zu sein, mit einer gebrochenen Stelle irgendwo in der Lendengegend. Monatelang nichts im Garten getan und dann sofort auf 120, das ist gruendlich schief gegangen. Ich habe eine Woche lang auf der Couch verbracht, konnte noch nicht einmal den Kleinen auf den Arm nehmen, brauchte ins Badezimmer eine viertel Stunde und war auch so nicht unbedingt der umgaenglichste Mensch in dieser Zeit. Aber das ging vorbei. Nach einer Woche war ich wieder so weit auf der Hoehe, dass ich mich wieder in den Garten gewagt habe. Da lagen noch einige Knoblauchzehen, die unbedingt noch in die Erde mussten. Also wieder zum Spaten gegriffen, ich werde ja nicht aelter, und noch einmal versucht ein kleines Fleckchen Garten umzugraben um meine Knoblauchzehen darauf zu stecken.

Zack, mir schoss ein Schmerz in die Lendengegend, der mich fast umgehauen haette, waere da nicht der Spaten gewesen auf den ich mich abstuetzen konnte. Ich hatte es definitiv uebertrieben. Das konnte ich merken. Irgendetwas in meinem Rueckgrat war genau in diesem Moment maechtig aus dem Lot geraten, abgebrochen, zerbroeselt oder herausgesprungen. Die halbe Stunde, die ich gebraucht habe um wieder ins Haus zu kommen war mit die haerteste halbe Stunde meines Lebens. Der Hausarzt meinte, das waere ein Problem mit den Bandscheiben. Alles andere schliesst er aus. Da koenne man nichts machen. Ich solle doch in Zukunft etwas vorsichtiger sein, ich waere ja nicht mehr der Juengste. Was hat der Quacksalber da gesagt, ich waere nicht mehr der Juengste? Was weiss der denn schon.

Aber die naechste Woche auf der Couch hat mich dann doch zur Besinnung kommen lassen. Mehr als zum Essenstisch und ins Bad habe ich nicht geschafft. Selbst das Sitzen an meinem „geliebten“ Rechner war nur unter grossen Schmerzen moeglich. Und die Informationen, die ich in besagtem Rechner ueber Bandscheibenvorfaelle, Ischiasnerven und sonstigen Ueberfluessigkeiten fand waren alles andere als lustig. Verdammt noch mal, ich bin doch erst 35.

Aber so leicht gebe ich mich nicht geschlagen. Werde doch nicht wegen solcher Lappalien meinen Traum von einem grossen Gemuesegarten aufgeben. Da musste es doch eine andere Leosung geben. So habe ich mich nach einer Alternative umgesehen.

Drei Bauern in der Umgebung hatte ich in den letzten Monaten gefragt, ob sie mir nicht mit ihren Maschinen dieses kleine Stueckchen Land gartenfertig machen koennten. Der eine wollte ohne vorheriges Abspritzen mit Round Up ueberhaupt nicht erst weiterreden, der andere hatte nicht die noetigen Maschinen und der dritte und letzte meinte, er koenne mit seinem Traktor auf diesem Stueck Land nicht rangieren. Ich habe dann von weiteren Anfragen abgesehen und mir eine andere Variante ausgedacht. Einer von denen meinte naemlich, ich solle meine Wiese jetzt noch in diesem Jahr mit einem Einachser vielleicht 10 Zentimeter tief pfluegen, um das Gras zu lockern, die Flaeche dann ueber den Winter liegen lassen und im Fruehjahr noch einmal pfluegen und dann fraesen. Das sollte reichen.

Es gibt zwar einen Verleiher nicht weit von uns, da haette ich aber die Maschine mehrfach leihen muessen um im Fruehjahr fertig zu sein. Das erschien mir bei 100 Euro pro Ausleihe zu teuer. Ein neuer – unbezahlbar, und so habe ich mich nach einem eigenen gebrauchten Einachser mit Pflug und Fraese umgesehen. Dazu gibt es ja E-Bay. Man glaubt kaum, wie viele Einachser aller Groessen dort verkauft werden. Alte, neue, kleine, grosse, Schrotthaufen und restaurierte. Wirklich tolle Maschinen. Nur habe ich keine Ahnung, wie ich so einen Oldtimer am Laufen halten soll. Ich habe keine Ahnung von Vergaser einstellen, von Kupplung wechseln, und ich weiss auch nicht, wie man einen Holder mit Zuendhuetchen anwirft. Habe ich auch keine Zeit fuer. Sind zwar tolle Maschinen, und ich sehe mir sie gerne an, aber selbst daran herumschrauben mag ich nicht. Jedenfalls nicht so lange die Kinder noch klein sind. Fuer mich kam nur ein Fabrikat in Frage, das weniger anfaellig und unproblematischer im Unterhalt ist.

iseki-a400-einachsschlepper

Einige Zeit habe ich die Angebote verfolgt. Die allermeisten kamen irgendwo aus dem hohen Norden oder dem tiefsten Sueden der Republik. Bei uns in der Gegend so gut wie keine. Viel zu aufwendig und zu teuer, so ein Gefaehrt mitsamt den Geraeten hierher zu befoerdern. Dann kam eine Anzeige aus Monschau in der Eifel. Das sind gerade mal 100 Kilometer. Einachser Marke Iseki A400, mit Wendepflug, Kartoffelhaeufler, Kartoffelrodepflug, Hacke, Egge, Schneeschild und Radgewichten. Die habe ich mir angesehen, und kurze Zeit spaeter stand nun mein neuestes Gartenspielzeug bei uns auf dem Hof. Sie laeuft, verliert kein Oel, das Profil auf den Reifen ist in Ordnung. Einziger Nachteil, sie hat keine Anbaufraese sondern nur Hacksterne, und die auch noch nicht einmal in einer nenneswerten Breite.

Sie ist nicht die groesste und auch nicht die schwerste und staerkste Maschine, und ob die nun gegen unsere Wiese etwas ausrichten kann sei dahingestellt. Irgendwie habe ich aber den Eindruck, ich habe einen Fehlkauf gemacht. Wenn ich mir aber was in den Kopf setze, dann lasse ich eben einfach nicht mehr davon ab. Eine Ahnung, wie man mit so einer Maschine umgeht habe ich nicht. Und noch viel weniger Ahnung habe ich davon, wie man richtig pfluegt. Das Internet ist voll mit Informationen, aber eine genaue Anleitung wie man mit einem Wendepflug an einem Einachser eine Wiese richtig pfluegt konnte ich nicht finden. Ich nehme an, da muss man schon einiges einstellen, damit der Pflug seine Bahn ueberhaupt durch die Erde zieht und nicht immer nach oben oder unten, rechts oder links auszubrechen versucht. An diese Aufgabe werde ich mich dann in den naechsten Tagen machen und berichten.

Mein Ruecken ist naemlich wieder weitgehend in Ordnung. Nur noch ein leichter Schmerz ist zu fuehlen. Ich bin weiterhin 35 Jahre alt, baerenstark und unbesiegbar. Und alle Quacksalber der Welt sollen mir den Buckel runterrutschen. Basta.

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6 Antworten

  1. Wow, sieht gut aus 😉

    Wie leihen uns jedes Frühjahr bei unserem Schmied ein ähnliches Gerät aus. Früher habe ich damit auch immer gepflügt. Ich würde das zwar gerne immer noch machen; da das aber auch ganz schön anstrengend ist, bin ich inzwischen auf eine Fräse (am gleichen Gerät) umgestiegen.

    Grünland umpflügen ist tatsächlich nicht ganz einfach. Ich würde zunächst in einem etwas höheren Gang flach anfangen (das nennt man dann schälen).

    1. Hallo Heiner

      Du hast recht, so eine Wiese ist eine harte Nuss. Ich mache mir schon seit Monaten Gedanken darueber, wie ich das Gras klein kriegen soll. Ich denke mal, so wie die Maschine dort steht ist die Wiese nicht zu pfluegen. Selbst nicht ganz flach. Es muesste noch mal richtig trocknen, oder ich brauche noch Klappgreifer oder Eisenraeder. Damit koennte es gehen. Unsere ersten Erfahrungen im naechsten Posting.

      Leihen ist ok. Haben wir in Aachen auch gemacht. Aber auf die Dauer, besonders jetzt am Anfang, kommen wir mit einer gebrauchten Maschine billiger weg. So sie denn etwas taugt.

      Freut mich aber das du doch noch meinen Blog liest! 🙂

      Gruss RR

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