So ein Gaertnerleben ist schon nicht einfach. Nicht nur, dass die Evolution doch so gut wie fuer jede Nutzpflanze einen Schaedling bereithaelt. Nein, es gibt dazu noch unzaehlige „Unkraeuter“, die uns Gaertnern das Leben schwer machen. Sei es nun Giersch, seien es Disteln, sei es Vogelmiere, sei es Loewenzahn, seien es Gaensebluemchen oder was auch immer mehr. Mit manchen von ihnen kann man gut leben, andere wiederum werden nur laestig, aber einige davon, die gehen einem schon „ziemlich auf die Nerven“. Wir haben sie alle und nicht nur vereinzelt. Auch in diesem Jahr starten wir wieder unseren vergeblichen Kampf gegen all die „Unkraeuter“, die an allen Ecken und Kanten in Scharen aus der Erde spriessen. Und wie auch jedes Jahr halten wir den Kampf einige Zeit lang durch, bis wir uns irgendwann doch geschlagen geben muessen und uns lieber in die Haengematte legen, als uns in einem Kampf aufzureiben, den wir doch nicht gewinnen koennen.
Eines der „Unkraeuter“ das uns ziemlich auf die Nerven geht ist die Ackerwinde. Bis jetzt war Ruhe, aber so gegen Anfang Mai finden wir taeglich mehr dieser Schlingpflanzen, die ueberall aus der Erde kommen. Nicht dass wir beim Umgraben nicht darauf geachtet haetten, die leicht zu erkennenden weissen dicken Wurzeln aus der Erde zu holen. Wir haben sie eimerweise gesammelt. Aber gereicht hat unsere Muehe nicht. Die Ackerwinde ist bei uns nicht zu kontrollieren. Und durch die vielen Erdbewegungen, die wir im Laufe der Zeit in unserem Garten durchgefuehrt haben, (wir starteten mit einer Pferdewiese), hat sie sich ueber fast den ganzen Garten ausgebreitet. Auch jetzt im Fruehjahr versuchen wir noch, jede aus der Erde schiessende Pflanze so tief auszugraben, um die dicke Wurzel, aus der sie hervorgegangen ist, zu erwischen. Aber diese liegt teilweise so tief. Da kommen wir nicht ran.
Uns scheint, Ackerwinde wird jedes Jahr mehr. Kann ja auch sein, denn bei jedem Umgraben werden die Wurzeln in kleine Stueckchen zerteilt, und uns ist es nicht moeglich sie alle aus der Erde zu sammeln. Und aus jedem kleinen Stueckchen Wurzel entwickelt sich wieder eine neue Pflanze. Und liegt sie auch noch so tief. Die Ackerwinde ist ein Meister im Verstecken. Wir haben schon Ackerwinden aus unseren Stangenbohnen geholt, als wir die ersten Blueten entdeckt haben. Vorher hatte sie niemand gesehen. Sie wickeln sich um Kohl, sie kriechen die Johannisbeeren hoch, sie verstecken sich in den Kartoffeln und wenn wir nicht aufpassen, haben unsere Tomaten irgendwann nicht gelbe sondern rosa weisse Blueten.
Was machen wir nun damit? Wikipedia schreibt ueber die Ackerwinde, dass sie „Herz-Kreislauf-Glykoside“ enthaelt, somit zu den Heilpflanzen zaehlt. Sollten wir vielleicht einmal einen Tee draus zubereiten.
Viel interessanter erscheint uns allerdings die Aussage, sie enthalte auch „psychoaktive Alkaloide“, waere also ein Rauschmittel. Das laesst die Ackerwinde natuerlich in einem ganz anderen Licht erscheinen. Jetzt wissen wir, was wir damit machen. Wir lassen sie einfach wachsen, ernten die Blaetter, trocknen sie in unserem Doerrapparat und drehen uns daraus einen Joint. Hat jemand vielleicht schon Erfahrung damit? 🙂
Faellt sie somit unter das Betaeubungsmittelgesetz?!
3 Antworten
Hi die Info’s sind ja gut. Das mit der Polizei wär echt gut, wenn die dann Winden dann weg wären. Habe das Gefühl, dass die meine Pflanzen zum Teil auch kaputt machen. Gibt es denn kein Mittel gegen dieses Kraut?
Dieses Zeug ist echt lästig. Rupfst du eins raus, findest du als Belohnung in einer Woche zwei neue und wenn man mal eine Stelle hat die frei zu sein scheint, kommt dafür etwas neues was man nicht will.
Besonders lästig find ich das wenn du etwas neues pflanzt. Ich weiss nie ist es nun das auf das man wartet oder doch wieder „Unkraut“.
@Bettina, die Antwort ist gut 😉
Gruß
Jan
Ackerwinden – Betäubungsmittelgesetz? Hm. Ich leide ja auch sehr unter Ackerwinden…
Eine Lösung wäre: Selbstanzeige bei der Polizei. Kommen die dann vorbei und buddeln alle Winden raus? 4 mal im Jahr?
Ich habe auch so eine Ahnung, dass diese psychoaktiven Alkaloide sich in der Gartenluft ausbreiten. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich so träge bin und lieber im Gras liege, als genau diese Winden auszugraben. Also ein Schutzmechanismus der Windenpflanze.
Die natürlichen Abläufe in einem Garten-öko-system sind also doch komplexer, als man gemeinhin denkt 🙂
Liebe Grüsse! Bettina