Trotz herrlichem Sonnenschein sieht unser Garten im Moment noch ziemlich „grau“ aus. Denn wir haben keine Blumenzwiebeln oder Fruehlingsblueher gesetzt. Uns war bisher jedes Fleckchen Erde zu kostbar, um darauf Blumen zu pflanzen. Jedenfalls solche, die laenger an einem Ort bleiben. Ist aber auch nicht weiter tragisch. Wir betreiben bewusst einen Gemuesegarten. Deshalb waechst schon ein wenig Schnittlauch, der Rhabarber entfaltet langsam seine ersten Blaetter, an einigen Beeren zeigt sich Leben. Aber in einigen Wochen wird gesaet und bepflanzt, und somit nutzen wir jede freie trockene Minute dazu, unsere Beete umzugraben um damit der Gruenduengung noch genuegend Zeit zu geben zu verrotten.
Einjaehrige Sommerblumen wird es aber auch in diesem Jahr wieder geben, eigentlich zur Bodenverbesserung aber mit dem angenehmen Nebeneffekt, auch das Auge zu erfreuen. Dazu zaehlen vor allem Tagetes und Ringelblumen. Nach den ersten Ernten werden wir unsere Beete zum Teil mit Tagetes x patula bepflanzen. Wir sind keine Botaniker, keine Wissenschaftler oder Argaringenieure; wir sind einfach nur eine Familie, die ihr Gemuese selbst anbauen moechte. Und so koennen wir nicht entscheiden, ob man mit der Aussaat oder mit der Bepflanzung der Gemuesebeete mit Tagetes x patula wirklich einen positiven Beitrag fuer die Bodengesundheit erreicht. Wir konnten jedenfalls noch keinen Effekt erkennen. Mag sein, dass wir unseren Garten auch noch nicht lange genug betreiben um urteilen zu koennen.
Aber wo man auch liest, ueberall wird berichtet, dass Ringelblumen, vor allem Tagetes und dabei die hohen Sorten wie Tagetes patula oder, wie der Bio Gaertner schreibt, Tagetes erecta nematodenabwehrende Wirkung haben sollen. Eine weitere reich bebilderte Information ist ein PDF Merkblatt der Bayrischen Landesanstalt fuer Landwirtschaft, wobei uns der Appetit auf Moehren oder Kartoffeln mit Nematodenschaeden schon beim Anblick vergeht. Eine weitere Information beschreibt die Nematodengattungen, Arten und deren Wirtspflanzen. Die vielleicht umfangreichste Information fuer uns Hobbygaertner ist allerdings die PDF Datei Nematoden im Ökologischen Gemüsebau. Diese sollte sich jeder Hobbygaertner, der eine wenig an Fruchtfolge und oekologischem Anbau interessiert ist, einmal durchlesen. Sicher bezieht sich diese Information eher auf Grossbetriebe, aber auch uns Kleingaertnern ist damit geholfen.
Fuer diejenigen, die vielleicht jetzt mit dem Gedanken spielen, auch etwas fuer die Gesundheit ihres Gartenbodens zu tun und auch Gemuesebeete mit Tagetes zu bepflanzen noch ein Hinweis fuer die Planung. Die Standzeit sollte mindestens 3 Monate betragen damit sich der gewuenschte Effekt einstellt. So bleiben in unserem Garten nur wenig Beete uebrig. Fruehe Kohlrabi, Stielmus oder Radieschen, vielleicht noch Flaechen auf denen frueh im Jahr Salat steht. Aber bei vielen anderen Kulturen reicht die Standzeit nicht aus, obwohl wir Tagetes immer in Topfplatten vorziehen. Wirklich sinnvoll wird der Einsatz von Tagetes nur, wenn der Gaertner genuegend Platz zur Verfuegung hat, um wirklich eine gesunde Rotation seiner Beete vorzunehmen und sogar auch einmal ein Jahr auf eines ganz verzichten kann.
Irgendwo haben wir gelesen, unter die Johannisbeeren Ringelblumen zu saeen. Das haben wir im vergangenen Jahr gemacht. Diese sind auch in Mengen gewachsen, und es sah huebsch aus. Bei hohen Straeuchern behindern sich Ringelblumen und Johannisbeeren nicht.
Bis in unserem Garten die ersten Blueten aufgehen wird es also noch eine Weile dauern. So erfreuen wir uns in der Zwischenzeit an den vielen Gartenblogs, die Bilder all der fruehbluehenden Blumen bringen. Wie zum Beispiel hier oder hier. Vielleicht einfach einmal die ein oder andere Seite rechts unter „andere Gartenseiten“ besuchen.
Mit einer Bluete koennen wir aber schon dienen. Seit Jahren haelt sich an einer Stelle hartnaeckig ein Krokus. All unsere Bemuehungen auch diesen zu kultivieren sind allerdings fehlgeschlagen. 🙂
Oder sind die Dinger eventuell essbar? 🙂
2 Antworten
Richtig, wo du es sagst faellt’s mir ein. Hab ich schon mal gelesen. Dann werde ich wohl morgen in den Garten laufen, diese Bluete rupfen und uns ein leckeres Safransueppchen kochen. 🙂
Danke fuer die Information.
rr
Mit etwas Mühe sind Kroken durchaus essbar – zumindest die Narben der Blüten. Man benötigt die getrockneten Narbenfäden aus ca. 200000 Blüten und schon hat man ein Kilo Safran zusammen – so ziemlich das teuerste Gewürz überhaupt. Wir brauchen hier zum Beispiel nur noch ca. 199800 neue Zwiebeln zu setzen, um im nächsten Jahr ein Kilo Safran ernten zu können 😉