165 verschiedene Ernten habe ich im letzten Jahr auf meinem Grundstueck erwirtschaftet. Und dabei sind mir sicherlich noch einige durchgegangen. Ganz abgesehen von denen, die gar nicht erst zustande gekommen sind. Sei es dem Wetter geschuldet, wie bei einigen Obstsorten, denen den Frost im Fruehjahr nicht gut bekommen ist, oder aber, weil ich sie gar nicht erst angebaut habe. Die Zeit fehlte, die Kapazitaet fehlte, oder aber, ich weiss genau, ich werde sie in der Familie nicht los.
Aber auch ohne all die Ernten, die ich nicht eingefahren habe, sind 165 verschiedene Erzeugnisse doch schon so einiges. Mit Erzeugnisse meine ich Dinge, die in der ein oder anderen Form einen Nutzen erbringen. Bei Gemuese ist das klar, das isst man. Aber auch Ringelblumensamen gehoeren bei mir zu den Erzeugnissen, die einen Nutzen ergeben. Ringelblumen sind gut fuer den Boden, ebenso wie Tagetessamen.
Das entspricht fast einer Ernte jeden zweiten Tag
Wenn ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder auf den Unterschied zwischen Hobbygaertnern und Selbstversorgung zu sprechen komme, dann ist diese Zahl ein eindrucksvolles Beispiel dafuer, wo eben dieser besagte Unterschied liegt. Aber darueber habe ich ja schon so einige Male geschrieben.
Wie viel ich in einem normalen Jahr ernte, darueber habe ich schon berichtet. Dass all das wesentlich mehr ist, als man mit einer Familie verbrauchen kann, habe ich auch schon gesagt. Wie ich die Sache mit der Selbstversorgung sehe, habe ich auch schon einmal dargelegt. In diesem Jahr hat mich einfach mal interessiert, wie viele verschiedene Dinge denn da ueberhaupt so zu erwirtschaften sind. Hatte ich mir vorher noch nie Gedanken drueber gemacht. Aus diesem Grund habe ich von allem, was in meinem Garten und auf meinem Grundstueck zu erwirtschaften war, ein paar Videoaufnahmen gemacht, diese dann zusammengeschnitten und war selbst erstaunt, welches Ergebnis dabei heraus gekommen ist. Dass es viel werden wuerde, hatte ich erwartet, dass es aber sooo viel werden wuerde, das hat mich selbst erstaunt.
Da legen Sie die Ohren an
Sehe ich mir das alles so komprimiert hintereinander an, dann verschlaegt es mir die Sprache. Klar, einige Ernten kann man eigentlich nicht als Ernte bezeichnen. Mispeln z.B waren es in diesem Jahr nur zwei. Ebenso bei den Quitten. Andere Ernten waren gar nicht geplant. Die sind einfach so im Garten gewachsen. Aber, auch diese haette ich nutzen koennen. Sie gehoeren dazu. Waere die Witterung eine andere gewesen, ich haette eine ganze Schubkarre voller Quitten oder Mispeln ernten koennen. Alles schon gehabt. Da stecke ich aber nicht drin. Auf das Wetter habe ich keinen Einfluss.
Nein, nicht fragen, selbst ausprobieren
Jetzt fragen Sie mich nicht nach den Sorten. Ich fuehre keine Aufzeichnungen darueber, welche Sorten ich anbauen. Ich bin ein freier Mensch. Bis auf wenige Ausnahmen, die in jedem Jahr im Garten wachsen und von denen ich ueberzeugt bin, wie Rosara Kartoffeln, beginne ich jedes Gartenjahr neu und unbefangen. Warum ich so arbeiten kann? Ist doch klar, die Vergangenheit hat gezeigt, dass, auch wenn die ein oder andere Ernte mal nichts wird, immer noch genug uebrig bleibt. Habe ich auch schon einmal geschrieben. Ich passe meine Wuensche meinem Garten und den Gegebenheiten an, und nicht umgekehrt.
Der Zahn der Zeit
Ich merke aber auch, dass ich dieses Pensum auf Dauer nicht durchhalten kann. Ich merke, wie der Zahn der Zeit an mir nagt. Wie mir viele Aufgaben und Arbeiten, die ich vor wenigen Jahren noch locker erledigt habe, schwerer und schwerer fallen. Das werden Sie auch noch erleben. 🙂 Ich merke, wie ich an meine Grenzen komme. So sehr mich das auch wurmt. Ich muss den Tatsachen ins Auge sehen. Was frueher ganze Familienverbaende gemacht haben, kann ich nicht alleine schaffen. Kartoffeln ausmachen, z.B. Wenn da nicht die Kinder mithelfen wuerden, sie wuerden mir auf dem Acker verrotten. Tomatensosse einkochen, Suppengemuese einfrieren, Birnen entsaften, Chicoree treiben, das alles macht sich nicht von alleine. Ich muss kuerzer treten.
Stunden ueber Stunden
Ich kann ihnen sagen, da ist eine Menge Videomaterial zusammen gekommen. Viele viele Stunden Material, welches ich gesichtet habe. Die verwertbaren Stellen herausgeschnitten, hintereinander gelegt, feingetrimmt, mit einem Kommentar versehen. Herausgekommen ist eine dreiteilige Serie, die ich jetzt in der Winterzeit zeige. Sie bekommen heute, und an den drei kommenden Sonntagen, ein ganzes Selbstversorger Gartenjahr komprimiert „vorgeworfen“. Bilden Sie sich ihr eigenes Urteil. Ich wuensche Ihnen viel Spass dabei. Ich bin sicher, Sie werden all die Aufnahmen geniessen. Sie werden Sie traeumen lassen, vom Sommer, von einem tollen Gartenjahr, von reichlichen und weniger reichlichen Ernten. Ich denke, diese Serie wird Ihnen die truebe Zeit etwas erhellen. Vielleicht nehmen Sie ja auch och die ein oder andere Idee auf, und versuchen es im naechsten Jahr selbst.
Viel Spass beim Video
4 Antworten
Würde mich über eine Nachricht freuen.Bei uns wird zu TOPINAMPUR ein grüner Kloß gegessen.Lecker.Hat sehr viel Jod.Man kann ihn auch als Salat essen.
HALLO VIELE GRÜSSE AUS THÜRINGEN,AUMA!EIN WUNDERBARES VIDEO.HABE BIS JETZT DEN ERSTEN TEIL GESEHEN.MÖCHTE IHR INTERESSE FÜR MIRABELLEN UND TOPINAMPUR WECKEN. MIRABELLEN ENTSTEHEN. ZERKLEINERN,PFIRSICHE IM GLEICHEN ANTEIL DAZUGEBEN,UCH ZERKLEINERT UND LANGSAM EIN DICKEN. GELIERZUCKER DAZU.IN GLÄSER.ZU SCHRAUBENDREHER. ABKÜHLEN.IN KELLER. DAS BESTE WAS MIR BIS JETZT GELUNGEN IST!!!eigenes Rezept. Nun noch zu TOPINAMPUR. Waschen.kochen wie Pellkartoffeln.nicht zu weich.Aus der Schale das Fruchtfleisch lösen.In eine Schüssel geben.Mit Gabel zerdrücken.Mit Salz und etwas mehr Pfeffer würzen.Mit heißer Brüche übergießen von Rückbeine zum Beispiel. Wir haben immer Rückbeine dazu gegessen.Schweinebraten geht auch.
Hallo Ralf, kurz zu den Mirabellen, die kann man auch wunderbar dörren und so konservieren, ab und an dann ein paar ins Müsli. Aber ich erinnere mich, dass Du mir sagtest, Rosinen wären absolut nicht Dein Fall, dann könnte es durchaus sein, dass Du mit getrockneten Mirabellen auch nicht glücklich wirst. Viele Grüsse aus Südbaden, Christian
es kommte im Garten immer anders als man denkt, das kann ich gut nachvollziehen!
Evt mal in der Bekanntschaft anfragen, wer auch dazu lust hätte. In Obstgebieten und auch auf den dänischen Inseln gibt es immer kleine Stände an der Straße mit einer Kiste mit Kartoffeln,Obst Gemüse dazu eine kleine kasse für ehrliche Kunden. Wie wäre das bei zuviel Ernte. Ich verteilte immer viel in der Familie, nun gehts nur noch um Obst.
Topiamur mag ich auch nicht, auch wenn es früher mal sehr beliebt gewesen ist und die Gatronomie sie anbietet. Da muss schon viel gewürz dazu! Doch er blüht sehr schön an der Straßenböschung. Grüße von Frauke