In diesen Tagen dreht sich doch wieder alles um Eier. Eier aus Schokolade, Eier aus Marzipan und Eier von richtigen Huehnern. Ich meine, die richtig lebenden. Ein ganzes Volk verfaellt in einen wahren Eierwahn. Schon seit Wochen stehen beim Baecker, in jedem Supermarkt und ich bin sicher, auch in vielen Tankstellen gefaerbte Eier herum, die schon auf das kommende Osterfest einstimmen sollen.
Der „Moechtegern-Selbstversorger“ und das Osterfest
Auch „Moechtegern-Selbstversorger“ koennen sich diesem Trend nur begrenzt entziehen. Es wird noch umso schwieriger, wenn Kinder im Haus sind. Da laesst man sich auch als angehender Selbstversorger 😉 dazu hinreissen, mit ins Horn zu blasen und den Kindern einige Eier im Garten zu verstecken (auch welche aus Schokolade die nicht aus eigener Produktion stammen 🙂 ). Ist ja auch eine lustige Sache, muss ich zugeben. Bei eisigen Temperaturen fruehmorgens durch den Garten zu laufen und zuzusehen, wie die Kinder mit Begeisterung hinter jede Regentonne, unter jedes Brett und unter jeden Busch schauen und sich wie Bolle freuen, wenn sie wieder eines entdeckt haben. Fuehlt man sich doch fast in die eigene Kindheit zurueckversetzt.
Es gibt aber einen grossen Unterschied zwischen einem „Moechtegern-Selbstversorger“ und den meisten anderen Menschen. Der Selbstversorger produziert seine Ostereier selbst. Also, nicht er, sondern seine Huehner natuerlich. Und so machen es auch wir. Und wie ich so in meinen Gedanken das Osterfest plante, kam mir doch der Gedanke, den „ersten ultimativen Ostereier Eignungs- und Geschmackstest“ zu machen. Junge, ich habe wirklich zu viel Zeit. 😉
Bei uns ist jeden Morgen Ostern
Das bietet sich ja geradezu an. Wir halten Huehner, Barbarieenten und Laufenten die uns, besonders jetzt im Fruehjahr mit Eiern fast erschlagen. Nicht so sehr die Huehner, aber die Enten und Laufenten legen Eier um die Wette. So viele kann keine Familie essen. Bei uns ist in diesen Tagen eigentlich jeden Tag Ostern. Besonders die Laufenten haben ein Talent dafuer, sich immer wieder neue Verstecke fuer ihre Eier zu suchen. Kaum haben wir ein Nest entdeckt und ausgeraeumt, suchen sie sich wieder eine neue Stelle, und es dauert dann wieder einige Tage, bis wir dieses gefunden haben.
Fuer unsere ueberschuessigen Huehnereier finden wir ja schnell einen Abnehmer. Aber bei den Enteneiern tun wir uns ziemlich schwer. Die will einfach niemand haben. Keine Ahnung, warum die Menschen so eine Scheu vor Enteneiern haben. Mir schmecken sie genau so gut wie Huehnereier.
Welches ist nun das ideale Osterei
Das hat mich auf die Idee gebracht, doch mal alle drei Eiervarianten einem direkten Test zu unterziehen. Ich habe mir von jeder Sorte zwei frisch aus dem Nest geholt, jeweils eines gekocht und eines gebraten, um einmal zu ueberpruefen, ob wirklich ein Unterschied festzustellen ist.
Aeusserlich duerfte „Otto Normalverbraucher“ kaum einen Unterschied feststellen koennen. Wer noch nie in seinem Leben ein Entenei gesehen hat, dem koennte ich problemlos eines als Huehnerei „verkaufen“. Bei den Eiern der Laufenten wird das schon schwieriger. Die besitzen eine fahle weisse Farbe, sind an beiden Enden etwas spitzer.
Ich habe gehoert, Enteneier sollten laenger als Huehnereier gekocht werden. Sie sind anfaelliger fuer Salmonellen als die von Huehnern. So blieb das Huehnerei fuenf Minuten im heissen Wasser, die Enteneier acht Minuten. Gebraten wurden alle drei gleich, mit ein wenig Butter in der Pfanne.
Spaetestens beim Aufschlagen der Eier wird aber jeder erkennen, dass es sich bei den Enteneiern nicht um Huehnereier handelt. Die Schale ist erheblich dicker, besonders die der Laufenten. Auch der Anteil Eigelb im Ei ist unterschiedlich. Ein Huehnerei enthaelt relativ viel Eiweiss, eines der Barbarieenten schon erheblich weniger, aber immer noch mehr als das Ei einer Laufente.
Auch die Konsistenz des Eiweisses unterscheidet sich erheblich. Meine getesteten Eier waren alle frisch gelegt, teilweise noch warm, trotzdem zerfloss das Huehnereiweiss in der Pfanne, waehrend das der Enteneier wie ein perfektes Spiegelei in Form blieb. Auch in diesem Punkt hat sich das Ei der Laufenten durchgesetzt. Perfekter haette es nicht sein koennen. Geschmacklich war kein grosser Unterscheid zu erschmecken. Die Enteneier waren etwas fester als das Huehnerei. Ein klein wenig gewoehnungsbeduerftig.
Es gibt ja Leute die meinen, Enteneier wuerden etwas herber schmecken. Mir ist davon nichts aufgefallen.
Auch die gekochten Eier unterschieden sich im Geschmack kaum voneinander. Die Enteneier waren etwas bissfester als das Huehnerei, aber nicht unangenehm. Der grosse Anteil Eigelb fiel allerdings deutlich auf. Was aber auch nicht unangenehm ist.
Zusammengefasst kann ich also sagen, es macht keinen Unterschied, ob Sie Enten oder Huehnereier zu Ostern verstecken. Geschmacklich kein Unterschied, farblich kein Unterschied, den meisten Menschen wuerde es nicht einmal auffallen. Bis auf die dickere Schale der Enteneier.
Enteneier sind doch die besseren Ostereier
Vielleicht gibt es aber doch einen Punkt, der Enteneier zu den besseren Ostereiern macht. Das ist die viel haertere und dickere Schale. Kommt ja schon mal vor, dass dem Osterhasen ein Ei aus dem Korb rollt (entweder beim Verstecken oder beim Suchen 😉 ) In dieser Hinsicht haben Enteneier die Nase vorn.
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10 Antworten
Meines Wissens sind die Salmonellen wenn dann nur außen auf der Schale. Nur bei alten Eiern können sie irgendwann auch im Ei sein. Die größte Gefahr dürfte beim Aufschlagen bestehen, wenn man das Ei dann roh weiterverwendet und sich die Salmonellen darin längere Zeit vermehren können.
Bei Abgelaufenen Supermarkteiern, oder beschädigten Eiern sollte man sicherlich vorsichtiger sein, aber bei so frischen Eiern würde ich mir mein weichgekochtes Ei nicht nehmen lassen. Auch beim Spiegelei geht finde ich nichts über warmes, flüssiges Eigelb. Toll, dass die Enteneier davon sogar noch mehr haben.
Wie ist denn so das Gewicht der Eier im Vergleich (mit und ohne Schale)?
1 Straußenei soll ja mit ca. 1,5 Kilo zum Beispiel so groß sein, wie 25 Hühnereier…
Hallo Chaosgarten
Das Gewicht der Enteneier ist groesser. Vielleicht 20 Prozent. Das der Laufenten entspricht ungefaehr dem eines mittleren Huehnereis. Wir kochen sie einfach gut durch und uns ist noch nie was passiert.
Gruss RR
Hallo Ralf
Wir haben ein Problem,denn wir haben ein Pfauenmännchen, dem haben wir ein Weibchen gekauft und das ist leider nach 3 Tagen eingesperrt sein, am 4. Tag dann sofort abgehauen. Schade. Meinst du mit Pfauenküken hat man mehr Glück?
Frohe Ostern,Arthur
Hallo Arthur
Mein Beileid. Keine Ahnung. Aber woher bekommt man denn Pfauenkueken? Aber noch eine Frage, Pfauen sind doch nur schoen anzusehen, oder sind das auch Nutztiere?
Gruss RR
hallo ralf
also hier nochmal der grund warum enteneier nicht so gern genommen werden. es ist unsinn was teilweise verbreitet wird das das enteneiweiß giftstoffe enthalten würde wenn es zu kurz gekocht wird. richtig ist das enteneier mindestens 10 min gekocht werden sollen damit eventuell enthaltene salmonellen vollständig abgetötet werden. enteneier können eventuell eher salmonellen enthalten wie hühnereier. ich denke das kommt davon das enten nicht so gut unter kontrollierten bedingungen stehen wie hühner oder es hängt auch vielleicht mit der ernährung zusammen und wie lange das ei im nest liegt. aber das sind nur vermutungen meinerseits. jedenfalls lasst es euch schmecken so lange ihr die eier mindestens 10 minuten kochen lasst. und nicht vergessen in der pfanne das ei gut durchbraten mindestens 60 grad auch das eigelb. schöne ostergrüsse aus der oberlausitz von christian
Hallo Christian
Ich hatte mir das auch so gedacht. Warum sollten die nicht essbar sein. Werden sie also in Zukunft nur noch gut gekocht und durchgebraten essen.
Gruss RR
Frohe Ostern
Jetzt möchte ich auch Enteneier probieren,kenne nur Hühner und Gänse Eier.Wieder was gelernt.Legen die Enten das ganze Jahr so viel,oder nur im Frühjahr?
Ob am Ententeich im Dorf auch so viele Eier abfallen? Dort gibts auch Laufenten,naja eventuell mal fragen,glaub die sind da eher scharf auf deren Fleisch.
Danke