Also mir ginge das ewige Geblaese ja maechtig auf den Geist. Tagaus tagein das gleiche. So hat mir jedenfalls Patrick erzaehlt, den ich in seinem Garten in meinem heutigen Video besuche. Der wohnt naemlich mit Frau und Kind ziemlich weit oben im Norden, schon fast an der daenischen Grenze direkt hinterm Deich. Auf den haette man fast spucken koennen. Nicht den Patrick, den Deich meine ich. 🙂 Man muss aufassen, dass man nicht von einem dahergewehten Schafskoettel getroffen wird. 🙂 Und dabei habe ich ihn noch nicht einmal zur windigsten Jahreszeit besucht. War ja immerhin erst August. Im Herbst und Winter soll das da noch viel schlimmer sein. Dabei hatte ich so schon genug Probleme mit dem Wind. Ich bin ja nun kein Profidokumentarfilmer.
Immer ins Gesicht
Egal wo wir beide standen, der Wind blies uns irgendwie immer ins Gesicht. Sie werden es in meinem Video hoeren. Ich bitte um Entschuldigung. Auf solche Orkanboeen 😉 ist mein Filmequipment nicht ausgelegt. Wenn ich hier bei mir im Garten filme, dann herrscht im allgemeinen Windstille. Da hoert man nichts, da sieht man allenfalls ein paar Aestchen, die sich sachte im Wind wiegen. Also mir ginge das maechtig auf die Nerven. Ich bin eben Rheinlaender und da hat gefaelligst der Wind so zu wehen, wie ich das gerne haette.
Fuer den Garten kein Problem
Den Pflanzen in seinem Garten scheint der Wind allerdings kaum was auszumachen. Die passen sich daran an. Die Staengel werden dann einfach etwas dicker und schwupps, keine noch so „steife Brise“ kann einem Rosenkohl oder einer Maispflanze etwas anhaben. Waere dem nicht so, ich haette ein Truemmerfled vorgefunden. Ist aber nicht so gewesen. Dafuer, dass Patrick sich erst in seinem erstes Gartenjahr in seinem neu angelegten Garten befand, sah das alles prima aus.
Machen und nicht nur mitschwimmen
Ueppiges Gruen, kraeftige Pflanzen und eine reiche Ernte sind der Beweis. Wobei Ausnahmen die Regel bestaetigen. Wenn die Erdbeeren nun mal nicht so wollen wie Patrick sich das ausgedacht hat, nun gut. Wenn die Riesenkuerbisse sich noch in einem Stadium befanden, welches man gerade noch als „aus der Kindheit erwachsen“ bezeichnen kann, waehrend ich zuhause schon die ersten haette ernten koennen, gut, damit kann man leben. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das wird schon noch werden. Viel wichtiger ist, zu betonen, dass ich wieder eine Familie kennengelernt habe, die anders lebt.
Platz im Ueberfluss
So wie ich den Patrick kennengelernt habe, wird der sich nicht so schnell entmutigen lassen. Im Gegenteil, der muss aufpassen, dass er nicht dem Gartenfieber verfaellt, so wie ich. Weil, Platz haben die drei genug. Frueher war das naemlich mal ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Feldern, Bullenmast und allem was dazu gehoert. Der Garten ist noch ausbaufaehig. Und selbst dann muessen die diversen anderen Tiere nicht unter Platznot leiden. Pferde, Schafe, Huehner, Gaense, Kaninchen und ein Hund, wenn ich mich recht erinnere.
Fuer diese Ernte braucht man keinen Traktor
Heutzutage sind die meisten ihrer Felder verpachtet oder mit Windkraftanlagen versehen. Die drei ernten quasi „Wind“. Wir leben in modernen Zeiten. Ich gebe ja unumwunden zu, ein wenig neidisch bin ich ja doch gewesen, als ich so mit den beiden ueber den Hof gelaufen bin. Platz ohne Ende, Gebaeude ohne Ende. Da kann man was draus machen. Waehrend ich mir bei jedem Schritt ueberlegen muss, ob ich dafuer uberhaupt noch Platz habe. Die Welt ist ungerecht. 😉
Auf der anderen Seite bin ich aber auch froh. Der Patrick ist um einiges juenger als ich. Der kann noch arbeiten, der kann noch anpacken. Waehrend ich jeden Morgen meine Knochen zusammenstecken muss. Aber wenn ich noch mal auf die Welt komme, dann fange ich frueher an. Versprochen. 🙂
Patrick hat es gewagt, Sie auch?
Ich bedanke mich bei Patrick und seiner Familie fuer die Einladung und die Einblicke in ihr Leben. Der Besuch hat mir wirklich Spass gemacht. Es muessen nicht immer die grossen Projekte sein, die Biolandwirte, die Forellenzuechter oder die Profigemuesegaertner. Ich bin so oft danach gefragt worden: „Mach doch mal was ueber die ganz normalen Gaerten und Gaertner in diesem Land“. Das habe ich mit meinem heutigen Video getan. Schauen Sie mir und dem Patrick ueber die Schulter in seinen Garten. Vergessen Sie den Wind und geniessen Sie mein Video.
Ich bedanke mich bei Patrick und Familie fuer die Einladung.
Ach so, ich bin Ihnen ja noch die Antwort auf die Frage schuldig, warum es im hohen Norden keine Gartenyoutuber gibt. Ist doch klar, bei dem Wind, da gibt es keine drei Tage im Jahr, an denen man ueberhaupt filmen kann. 🙂
2 Antworten
Hallo Ralf, erstmal vielen Dank für deine Filme! Schaue ich mir immer wieder gerne an.
Meine Frau und ich wohnen im Siebengebirge, bei Bonn. Wir habe seit 3 Jahren auch einen schönen, großen Garten, allerdings wissen wir noch nicht so recht was drauf wachsen soll…;-)
Es gibt ein kleines Gemüsebeet welches meine Frau bepflanzt, allerdings ist noch nicht allzuviel bei rum gekommen. Ich nenne es scherzhaft ihr „Versuchsgut“ 🙂
Weshalb ich Dir aber schreibe hat einen anderen Grund. Ich wollte Dir nur einen kleinen Tipp für deine Tonaufnahmen geben, vielleicht weißt Du es aber auch selber…
Es gibt für dein Mikrofon einen sogenannten Zwelch, oder auch genannt „Meerschweinchen“. Das sind diese Felldinger die man übers Mikrofon zieht. Kostet nicht viel, hilft aber viel. Damit lassen sich die meisten Windgeräusche eliminieren.
Das wars auch schon…
Freue mich schon auf deine nächsten Videos, da kann man sich schon mal aufs Frühjahr einstimmen…
Viele Grüße
Daniel
ich habe jetzt ein besseres 🙂