So ein Garten macht schon Freude. Das Kuriose an einem Garten ist allerdings, selbst die Arbeit macht Freude! Fuer diejenigen Leser, die keinen Garten haben, mag das lustig klingen. Wir sind aber sicher, viele von denen die einen besitzen werden uns beipflichten.
Wenn es eine Freude gibt, die aus diesen Freuden heraussticht, dann sind es Erntetage. Wir meinen nicht die kleinen Ernten nebenher. Mal hier einen Salat, mal dort ein paar Radieschen. Nein, wir meinen diese Tage, an denen wir mit Eimern (es waren auch schon mal Schubkarren) zum Auto laufen, zuhause dann noch stundenlang schnipseln, rupfen, blanchieren, eintueten und dabei fachsimpeln bis alles verarbeitet ist. Diese Tage meinen wir. Tage, an denen wir alleine nicht zurecht kaemen. Tage, an denen die Grosseltern noch vier Haende dazusteuern muessen. Tage, an denen (ich bin ein verkappter Statistiker) die Waage auch was zu wiegen hat. Tage, nach denen man ruhig und zufrieden schlaeft. Und wenn im Kuehlschrank noch ein Flaeschchen Korn steht, dann wird bei all dem Arbeiten auch noch der eine oder andere Schnaps gehoben. Ist so eine Tradition.
Ohne Hilfe waere unser Garten nicht zu schaffen
Heute hatten wir den ersten richtigen solchen Erntetag. Mit knapp 5,5 Kilo Ernte nicht unbedingt die Menge, aber doch genug um einen ganzen Abend beschaeftigt zu sein. Tatsoi, Abessinischen Kohl der langsam in Bluete ging, Ewiger Kohl, Radieschen, mehr als ein Kilo Erdbeeren, Stielmus und Mairueben. Alles Gemuese, das ziemlich viel Arbeit macht. Besonders Stielmus. Die Staengel von den Blaettern befreien, die Stiele in kleine Stuecke schneiden, waschen, blanchieren und in Tueten portionsgerecht zum Einfrieren verpacken. Das hat schon seine Zeit gebraucht. Und so wurde es ein sehr langer Abend.
Das sind die schoensten Tage im Gartenjahr.
PS: Um schon jetzt Einwaenden entgegenzutreten. Wir wuerden auch lieber unseren Garten so bewirtschaften, dass wir groesstenteils nur frisch essen koennten ohne einzufrieren. Das wuerde allerdings noch mehr Gartenplanung bedeuten, noch mehr Zeit im Garten und noch mehr Arbeit zwischendurch. Und diese Zeit haben wir leider nicht.