Langsam aber sicher beginnt fuer alle Gemuesegaertner die „heisse Phase“. Die Wetteraussichten der naechsten Tage sagen keine Minustemperaturen mehr voraus. Damit koennen in ein paar Tagen auch alle Pflanzen in den Garten umsiedeln, die auf Nachtfroeste empfindlich reagieren.
Was haben wir in den letzten Tagen im Garten gemacht?
Die Beete, auf denen wir planen Kohl zu pflanzen, haben wir mit Urgesteinsmehl und Kalkstickstoff versorgt. Warum Kalkstickstoff, hoert sich so unheimlich chemisch an? Hat einen einfachen Grund. Vor, ich glaube, zwei Jahren hatten wir einen starken Befall mit Kohlhernie auf unserem Hochbeet. Wir hatten Kohlrabi Superschmelz gepflanzt, und als diese eine Groesse von wenig mehr als einem Tennisball erreicht hatten, konnten wir sie alle entfernen. Alle Wurzeln waren verdickt, und die Blaetter begannen zu verwelken. Wir haben damals gruendlich im Internet recherchiert und hatten zwei moegliche Gruende dafuer gefunden. Einmal den Kohlgallenruessler und die Kohlhernie.
Kalkstickstoff muss genau abgewogen werden.
Die verdickten Wurzeln an unseren Kohlrabi waren nicht hohl. Nach unseren Informationen ein sicheres Zeichen dafuer, dass es sich um Kohlhernie gehandelt haben muss. Eine kurze Information ueber die beiden Schaedlinge finden Sie hier.
Bei der Kohlhernie handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die die betroffenen Flaechen auf Jahre hinaus fuer jeglichen Kohlanbau unbrauchbar macht. Dementsprechend vorsichtig sind wir damit. Unser hiesiger Bauer, bei dem wir die meisten unserer Jungpflanzen beziehen, empfahl uns „Kalkstickstoff“ zu verwenden.
Kalkstickstoff zersetzt sich im Boden ueber mehrere Zwischenstufen zu Harnstoff und und Kalk um, beides voellig harmlose und ungefaehrliche Stoffe, die den Pflanzen als Duenger dienen. Waehrend der Umsetzung entstehen allerdings Stoffe, die eine pilztoetende Wirkung haben und somit auch den Erreger der Kohlhernie bekaempfen.
Eine genauere Beschreibung der Wirkungsweise von Kalkstickstoff finden Sie hier.
Wichtig zu beachten ist eine mindestens 10 taegige Wartefrist bis zur Pflanzung von Kohl. Die ueblichen Sicherheitsmassnahmen im Umgang mit Chemikalien sind natuerlich ein Muss. Wir achten auch darauf, dass Kalkstickstoff nicht auf andere Beete gelangt.
Eine absolute Sicherheit bietet auch Kalkstickstoff nicht. Wir benutzen es nur auf Beeten auf denen Kopfkohl, Kohlrabi, Brokkoli oder Rueben angebaut werden.
Aber auch sonst waren wir nicht untaetig. Die gerade keimenden Schwarz- und Haferwurzeln haben wir mit einem Netztunnel ueberbaut. Man kann auf dem Bild deutlich sehen, dass es erheblich einfacher ist einen solchen Tunnel aufzustellen, wenn das Beet eine richtige Umrandung besitzt.
Im englischsprachigen Raum bezeichnet man ein solches Beet als „raised bed“. Nicht zu verwechseln mit einem Hochbeet, das in einer speziellen Reihenfolge gefuellt werden sollte. Bei einem „raised bed“ handelt es sich einfach um eine stabile Umrandung eines Gemuesebeetes, wobei die Erde darin ein Stueck hoeher liegt als drumherum. Eine wirklich gute Sache. Das Netz laesst sich stramm darueberlegen und faellt auch nicht an den Seiten zusammen, wie es bei einem Aufbau ohne seitlicher Begrenzung oft der Fall ist. Damit liegen die aeusseren Pflanzen oft direkt unter dem Netz und haben nicht die Moeglichkeit frei zu wachsen.
Wir sind wirklich froh, eine 100 Meter Rolle Gemueseschutznetz gekauft zu haben. Kaum eine Anschaffung fuer unseren Garten hat so viel Nutzen gebracht wie diese Rolle.
Da unser Versuch, Steckzwiebeln vorzuziehen recht erfolgreich war, haben wir vor einigen Wochen auch eine Topfplatte mit Lauchzwiebeln fertig gemacht. Allerdings waren es sehr kleine Toepfchen. Diese Lauchzwiebeln hatten eine Groesse von fast 10 Zentimeter erreicht, und so haben wir sie in den Garten gepflanzt. Sie sehen zwar noch recht verloren aus, diese winzigen Pflaenzchen, wenn allerdings keine Schnecken sich daran zu schaffen machen, dann sollte das ein Erfolg werden.
Hier noch ein Bild von unseren gut angewachsenen Steckzwiebeln. Auch die, die wir im Herbst gesteckt hatten und die den Winter ueberlebt haben machen sich recht gut. Sie liegen zwar noch weit hinter den vorgezogenen zurueck, sehen aber gut aus.
Und fuer noch etwas haben wir die Zeit gefunden. Unsere beiden Brombeeren waren am Boden voellig von Gras, Unkraut und Moos ueberwachsen. Das Gras haben wir entfernt und mit Pflastersteinen einen ordentlichen Rand gelegt. Jetzt muessen wir nur noch die Zeitr finden, diese kleinen Flaechen auch unkrautfrei zu halten.