Wie aus „ewigem Kohl“ eine leckere Suppe wird.

Google Analytics ist schon eine feine Sache. Was man da nicht so alles herauslesen kann. Unter anderem kann man feststellen, ueber welche, teils originell geschriebenen Suchbegriffe die Besucher auf unsere Seite kommen. „Hilfe zu Wildkaninchen im Garten“, „verbrennen ohne rauch“, „spargel der armen“. „Pflasterseine als Beetumrandung“, braenner zum Unkraubekaempfung„, „abenischer kohl“ oder „brunnenkresse topf“. Einer der Suchbegriffe, die ganz oben in der Beliebtheitskala stehen, ist „ewiger kohl“.

Dabei haben wir noch gar nicht allzu viel ueber unseren Ewiger Kohl berichtet. Wir haben die Pflanze Anfang 2008 ueber Ruehlemanns bezogen, in eine ungenutzte Gartenecke gepflanzt und uns nicht weiter darum gekuemmert. Zuerst hatten wir enorme Probleme mit Frassschaeden. Vermutlich Kaninchen. Erst als wir einen Kaninchendraht drumherumgestellt haben, konnten wir sehen wie sie von Tag zu Tag wuchs. Gegen Ende des Jahres hatte sie eine Groesse von bestimmt 90 Zentimetern erreicht und musste mit einem Stab gestuetzt werden.

Geerntet haben wir im letzten Jahr nichts. Ausser den Kohlweisslingsraupen hat niemand davon probiert. Sie sah auch im Fruehjahr nicht gut aus, hat sich allerdings kraeftig erholt und erstrahlt in neuem gruenen Glanz.

Wir sind froh um jedes gruene Blatt, das wir ernten koennen. Und da es noch nicht allzuviel gibt, haben wir uns heute einmal unseren ewigen Kohl vorgenommen. Es gibt fuer so gut wie alles ein Rezept im Internet. Aber fuer ewigen Kohl, da muss man schon lange suchen. So haben wir uns unser Rezept selbst gemacht.

Wir haben gestern geschrieben, wir sind keine Meisterkoeche. Und so bot es sich an, die Mutter, die gerade zu Besuch war zu bitten, sich des Kohls anzunehmen.

Gesagt getan, so hat sie es gemacht:

Wir nennen unser Gericht einfach einmal „Mutters ewiger Kohlsuppe“.

Zuerst eine gute Portion Margarine in einem Topf schmelzen lassen und darin eine dicke kleingeschnittene Zwiebel anbraeunen. Rohe kleingeschnittene Kartoffeln hinzufuegen und diese mit den Zwiebeln anbraten. Unter staendigem Ruehren die Kartoffeln kurz anbraten, und wenn sie eine leichte Braeunung zeigen, zwei Essloeffel Mehl darueber streuen und mit anbraten. Das gibt der Suppe spaeter eine saemige Konsistenz. Die Suppe wird dann mit ca. 750 Milliliter Gemuesebruehe aufgefuellt und die Kartoffeln gegart. Mit Salz, Pfeffer und gemahlenem Kuemmel wuerzen und die Suppe dann puerieren.

Wahrend die Suppe kocht, die Kohlblaetter (ca. 120 g) waschen und in Streifen schneiden. Zum Schluss die Blaetter der Suppe zugegeben, unterruehren und nur einmal kurz aufkochen lassen, damit sie nicht zerkochen. Vom Herd nehmen und servieren.

Um dem ganzen einen gewissen Pepp zu geben, haben wir die Suppe mit einer Haube angeschlagener Sahne versehen.

Dazu gab es Haehnchenbrust in Schinkenmantel.

Wir koennen uns auch vorstellen, Speck mit in die Suppe zu geben oder anstatt der Sahne Creme Fraiche. Einige Blaettchen Maggikraut koennten der Suppe auch einen gewissen Pfiff geben. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Glauben Sie es oder nicht, die Suppe war koestlich. Der ewige Kohl noch knackig, genau richtig gewuerzt. Als sicheres Zeichen fuer den tollen Geschmack von Mutters ewiger Kohlsuppe gilt uns immer der Geschmack von unserem Kleinsten. Der wollte um keinen Preis sein Hipp Gemueseglaeschen essen, das doch alles wichtige fuer seine Entwicklung enthaelt. Stattdessen ging der Mund ganz weit auf als wir ihm unsere Suppe zu essen gaben. Gibt es einen besseren Beweis dafuer, dass man auch aus ewigem Kohl Leckeres zaubern kann?

Uns hat Mutters koestliche Suppe dazu angeregt, sofort noch mehr ewigen Kohl zu pflanzen. Vor einigen Wochen hatten wir Stecklinge von neuem Austrieb in kleine Toepfchen mit Blumenerde gesteckt. Diese sind sehr zuverlaessig angewachsen. Wir haben noch einige uebrig. Wer nach Aachen kommt, kann sich gern einen abholen.

Bringen Sie unserem Rezept allerdings kein Vertrauen entgegen, dann schauen Sie einmal hier nach: