„Angezapft is“, tschuldigung, „angepflanzt is“ wollte ich sagen. Es geht heute um meinen Versuch, ein Beet mit einer Mulchdecke aus Holzhackschnitzeln zu bewirtschaften. Wie ich dieses Stueck angelegt habe, hatte ich vor einigen Wochen ja schon mal in einem Film gezeigt. Heute geht es darum, wie ich dieses Beet bestellt habe und was davon waechst und was nicht. Ich habe mir zur Bepflanzung einen bunten Gemuesemix aus Zucchini, Kohl, Zwiebeln und Bohnen ausgesucht. Dazu noch ein paar Maispflanzen und einige Hirsepflanzen, die ich noch aus meinem Hirseversuch uebrig hatte. Ich denke, damit habe ich einen guten Mix gefunden. Zucchini werden gepflanzt, Bohnen gesaeht, Kohl gepflanzt und die Zwiebeln wachsen aus Steckzwiebeln heran. Auf diese Weise laesst sich feststellen, was gut geht und was nicht.

Vierfelderwirtschaft im Kleinformat
Das Ganze soll ungefaehr wie eine Vierfelderwirtschaft in Miniatur aussehen. So wachsen nach anfaenglichen kleinen Schwierigkeiten auf der einen Parzelle zwei Zucchini, eine gelbe und eine runde gruene. Auf einer weiteren vornehmlich Wirsing, die dritte ist mit drei Reihen Zwiebeln bepflanzt und auf dem vierten Stueck sollten es meine seit Jahren bewaehrten kleinen schwarzen Trockenbohnen sein. Alles waechst mittlerweile, ausser die Bohnen. Die sind allesamt den Schnecken zum Opfer gefallen. Sie koennten jetzt natuerlich sagen, es waeren die Voegel gewesen. Waren es aber nicht. Die Schleimspuren sind auf den nackten Staengeln der Bohnen gut zu erkennen. Das duerften gut und gerne an die hundert Bohnen gewesen sein, die ich dort in die Erde gesteckt habe. Davon wuerde ich schaetzen, sind die Haelfte gekeimt, hatten gerade die ersten Blaetter und sind dann taeglich weniger geworden, bis keine einzige mehr da war. So weit also zum Irrglauben, Schnecken wuerden sich nicht ueber die trockenen Hackschnitzel bewegen. Meine bewegen sich ueberall drueber und ueberall hin. 🙂

Erstaunlich, auch die eine Zucchini ist arg von den Schnecken gebeutelt gewesen, genau so wie die Wirsingpflanzen. Aber, sie haben sich nach den anfaenglichen Attacken ganz gut erholt. Die Zucchini wachsen sogar besser auf diesem Beet, als im Rest des Gartens. Denn, die Trockenheit der letzten zwei Monate hat denen nicht gut getan. Da war der immer feuchte Boden unter den Hackschnitzeln doch besser. Ich fuettere schon fleissig die Huehner mit Zucchini. 🙂

Die Zwiebeln machen sich hervorragend. Weitaus besser als die auf nackter Erde im Garten. Ganz vergleichbar sind sie allerdings nicht. Die im Rest des Gartens hatte ich alle aus Samen vorgezogen und dann verpflanzt. Sie hatten per se schon einen schwereren Start und hinken mindestens zwei Wochen hinterher.
Wenn es denn mal regnen sollte…
Auch die Wirsingpflanzen sind nun wirklich nicht mit denen im Garten zu vergleichen. Im direkten Vergleich sind die auf dem Holzhackschnitzelbeet gerade mal im Kindergarten, waehrend die anderen kurz vor dem Abitur stehen. Da hat auch die ordentliche Portion Pinguinscheisse nicht geholfen, die ich dem Beet vorab verpasst habe, nachem ich ja feststellen musste, dass es mit meinem Kompost nicht weit her ist. Der Deunger duerfte wohl noch immer irgendwo zwischen den Schnitzeln liegen, denn so richtig geregnet hat es seit diesem Tag nicht mehr. Ich kann mir aber vorstellen, dass, wenn es denn einmal richtig regnen sollte, dieser den Duenger auch durch die 10 Zentimeter Schnitzellage in die Erde schwaemmt.

Von den 5 Maispflanzen ist eine einzige uebrig geblieben. Das ist komisch, denn an Mais geht so gut wie kein Tierchen ran. Jedenfalls nicht im Rest des Gartens. Gesaet oder gepflanzt macht keinen Unterschied. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Maispflanze verloren zu haben. Aber hier auf diesem Beet jetzt schon. Voegel oder Schnecken? Kann ich nicht genau sagen. Ich tippe auf Schnecken.

Worauf ich auch gespannt bin, ist, wie sich dieses Beet ohne Netz schlaegt. Denn. Zwiebeln und Kohl wachsen bei mir immer unter einem Gemueseschutznetz. Die Erfahrung hat gezeigt, ohne Netz ist da nichts zu holen. Die Kohlweisslinge fressen den Kohl und mit der Zwiebelfliege ist auch nicht zu spassen. Ich nutze absichtlich keine Netze. Wieder so ein Test von mir.
Die letzte Wassermelone
Nachdem meine Wassermelone im Garten gar nicht erst gewachsen ist, habe ich kurz vor Torschluss Anfang Juni noch eine Wassermelonenpflanze bekommen. Nachdem die Bohnen ja nun nicht mehr sind, steht an deren Stelle jetzt eine Wassermelone. Wenn sie denn noch steht. 🙂
So sieht die Situation im Moment aus. Ich denke mal, kein Grund zum meckern
2 Antworten
Hi du,
die Zwiebeln musst du mit Möhren zusammen pflanzen, die Zwiebelfliege mag keine Möhren riechen und die Möhrenfliege mag keine Zwiebeln riechen. Und niemals mittags bei Sonnenschein ernten oder ausdünnen, das können die ewig weit riechen.:-)
Der Kohlweisling mag keinen Beifuß und keinen Anis. Auch hier vielleicht mal die Mischkultur testen.
lg Christa
Hallo und vielen Dank für den Versuch!
Wir haben uns auch näher mit dem Thema beschäftigt und unsere Beete auch mal damit gemulcht, mal schauen was sich daraus entwickelt.
Mir ist aber, im Gegensatz zum Original aufgefallen, dass Paul auch Schnecken hat und es auch nicht die Holzhackschnitzel sind, die dagegen helfen. Durch die Veränderung des Bodens – über einige Jahre – werden die Pflanzen wohl kräftiger, so dass sie von Anfang an nicht so für Schnecken interessant sind.
Paul sagt in einem seiner Videos, dass er mal Pflanzen umgepflanzt hat, was Schnecken direkt angezogen hat – weil die Pflanzen nicht mehr so fit waren.
Vielleicht könnten Sie es beim nächsten Mal auch mit Netzen probieren und testen, ob es über die Jahre wirklich besser wird.
Danke für Ihre Videos!
Viele Grüße aus dem angrezenden Elsass,
Johannes Hamecher