Wie viele Sorten von Radieschen gibt es? Das werden schon eine ganze Reihe sein. Alleine Kiepenkerl hat schon wenn ich richtig gezaehlt habe, 15 verschiedene im Angebot. Wenn ich dann noch bei Sperli und Dreschflegel nachsehe, sind dort noch viele weitere im Angebot. Und das ist bestimmt nur die Spitze des Eisberges. Fuer die Profianbauer gibt es bestimmt noch Sorten, die fuer uns Hobbygaertner gart nicht erst zu haben sind.
Was aber haben alle Radieschen gemeinsam?
Die meisten Menschen werden auf diese Frage antworten: „Alle Radieschen sind rot“. Klar, ein Radieschen muss rot sein. Die waren schon immer rot, und die werden auch immer rot bleiben. Da gab es eigentlich nicht’s dran auszusetzen.
Es mag ja sein, dass wir Hobbygaertner auch etwas mit den Autofanatikern gemeinsam haben. Die Autoindustrie beschert den Autofanatikern immer neue und immer „bessere“ Autos mit immer mehr technischen Spielereien und sogenannten Innovationen. Genauso verhaelt es sich bei den Saatgutproduzenten fuer uns Hobbygaertner. Auch dort kommen in jedem Jahr Neuigkeiten auf den Markt, die man eigentlich nicht braucht, die aber eben auch lustig und probierenswert sind.
Gelbes Radieschen der Sorte Zlata. Eine gute Wahl.
Bei einem meiner Besuche im Gartencenter fielen mir zwei Tuetchen Radieschen in die Haende. Radieschen sind nun nicht unbedingt das anspruchsvollste Gemuese. Radieschensamen drueckt man im allgemeinen den Kindern in die Hand, wenn diese auf dem Gaertnertrip sind. Da kann man kaum etwas falsch machen. Sie wachsen schnell, brauchen ausser ein wenig Wasser keine besondere Pflege, was will man mehr (vielleicht stehe ich gerade deshalb so auf Radieschen :). Die Tuetchen die ich mir mitgenommen habe, waren gelbe der Sorte Zlata und weisse Radieschen der Sorte Albena, beide von Kiepenkerl. Sowas hat die Welt gebraucht. Sahen aber auf den Packungen lecker und lustig aus. Eben eine wahre gaertnerische Innovation. Diese beiden Sorten, zusammen mit einer Tuete Riesenbutter habe ich dann vor einiger Zeit im Folientunnel ausgesaet. Alle drei sind recht schnell gewachsen, sind gesund geblieben und sind mittlerweile erntereif.
Verschiedene Radieschensorten. Das wird schoen bunt im Radieschensalat.
Umso gespannter war ich auf das Ergebnis dieses kleinen Vergleiches. Die roten Radieschen Riesenbutter waren wie gewohnt lecker, mit glatter Schale und innen gleichfoermig. Eben eine bewaehrte Sorte. Sehr ueberrascht war ich von den gelben Zlata Radieschen. Diese, wuerde ich sagen, sind noch ein wenig schneller gewachsen als die roten und sind auch ein wenig groesser geworden. Sehen zwar nicht ganz so gelb wie auf der Packung aus, aber man braucht nicht viel Phantasie dafuer. Ich haette sie vielleicht ein wenig waschen und polieren sollen. Also eine durchaus empfehlenswerte Sorte.
Enttaeuscht war ich allerdings von den weissen Albena Radieschen. Die haben sich nicht so gut gemacht. Sie sind im Verhaeltnis kleiner geblieben als die beiden anderen Sorten. Was aber noch viel mehr ins Gewicht faellt ist ihre schlechte Schale. Die ist zwar blendend weiss, genau wie auf den Packungen, aber sie ist runzelig und fast ueberall aufgeplatzt. Mag vielleicht an meinen wechselnden Wassergaben gelegen haben. Und auch im Inneren sehen sie nicht so gleichmaessig wie die beiden anderen Sorten aus.
Die Sorte Albena hat mich nicht ueberzeugt. Alle Radieschen sind an der Oberflaeche gerissen und auch im Inneren sieht es nicht gut aus. Faserig und kurz vor dem „holzig werden“
Eigentlich schade, weisse Radieschen haetten sich zum Airbag der Gemuesegartenfanatiker entwickeln koennen. Die Ingenieure muessen aber wohl noch mal zurueck an den Zeichentisch.
Eines ist den Ingenieuren allerdings schon gelungen: Sie werden es nicht glauben, alle drei Sorten schmecken wie Radieschen!!!
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