Glaub niemand, es gaebe nicht auch andere Hobbygaertner in Deutschland mit grossen Gaerten. Mit nichten. Habe ich z.B. letztens noch einen besucht. Direkt hier im Dorf, ein paar Haeuser weiter. Ziemlich grosser Garten. Was diesen aber von meinem unterscheidet ist die Vielfalt. Waehrend bei mir unzaehlige verschiedene Nutzpflanzen wachsen (oder auch nicht), sind es dort nur ein paar wenige. Stangenbohnen, Erdbeeren, ein paar Salate, wenn’s gut geht, auch ein paar Kohlpflanzen. Aber vornehmlich wachsen dort Kartoffeln. Grob geschaetzt, der Gartenkollege dort baut alleine auf einem Stueck so gross wie mein Garten, nur Kartofffeln an.
Rudolf Diesel sei gedankt
Klar, so viele Kartoffeln kann niemand alleine verputzen. Beim besten Willen nicht. Trotzdem finden sich immer dankbare Abnehmer. Nachbarschaft, Schuetzenverein und Freunde sind froh, Kartoffeln aus eigener Ernte zu ergattern Es versteht sich von alleine, so ein grosses Stueck Land kann man mit der Hand nicht mit Kartoffeln bestellen. Ohne Maschinerie vollkommen unmoeglich. Wie der Kollege seinen Garten aber mit Kartoffeln bepflanzt, genau das habe ich mir letztens einmal angesehen. Ich durfte sogar mitarbeiten und ich kann Ihnen sagen, das war wieder einmal ein Erlebnis der besonderen Art. Kartoffeln pflanzen wie zu Grossvaters Zeiten, mit dem Traktor, aber auch einer gehoerigen Portion Handarbeit.
Technik simpel aber zuverlaessig
So hat man es naemlich frueher gemacht. Da gab es noch keine vollautomatischen Kartoffelpflanzmaschinen. Da steckte noch viel viel Handarbeit drin. Am Traktor angebaut ein, sagen wir mal, Gestell mit zwei Sitzen, zwei Rohren, vier Haeufelscharen und einem „Taktgeber“. Ich bin ja nun kein Fachmann und kenne mich mit der Terminologie nicht so gut aus. Es seih mir verziehen. 🙂 Die Kartoffeln stellt man in Kisten vor sich hin, nimmt dann auf der Maschine Platz und bei jedem Klacken wirft man eine Kartoffel in das Pflanzrohr. Die Schare haeufeln die Kartoffeln sofort an und fertig. So jedenfalls die Theorie.
Ich kann Ihnen sagen, das ist eine spassige Angelegenheit. Da muss man sich gut konzentrieren, um im Takt zu bleiben. Vor allem sollte man bei dieser Arbeit keine Youtubefilme drehen. 🙂
Wozu Lamawanderungen?
Da wuerde ich mir doch glatt wuenschen, einmal etwas mehr als nur ein paar Reihen mitarbeiten zu duerfen. Einen Hektar oder zwei. Da kann man, hat man sich erst einmal an den Rhythmus und die Arbeit gewoehnt, bestimmt enorm gut bei meditieren. Taete nicht nur mir gut, sicher auch vielen anderen wohlstandsgestressten burnoutgefaehrdeten WhatsApp Junkies. Anstatt mit Lamas an der Hand durch die Pampa zu laufen, sollten sie sich mal auf so eine Maschine setzten. Sie werden sehen, nach einer Woche ist so manches seelische Zipperlein geheilt.
Aber nur die halbe Miete 🙂
Jetzt frage ich mich aber, wie die ganze Ernte aus der Erde kommt. Das muessen ja Tonnen von Kartoffeln werden. Mit der Grabgabel wird das wohl niemand machen. 🙂 So robust koennen die Lendenwirbel gar nicht sein. 🙂 Mal sehen, vielleicht kann ich mir das auch noch ansehen.
Jetzt aber viel Spass bei meinem Film.
4 Antworten
Hallo Ralf
Ja allezeit bekanntes ,kenne ich auch so bis vor 6 jahren haben wir das so auch noch angebaut das war so richtiges Familien aufkommen da war alles dabei von Mann bis kegel ,war ne tolle zeit vor allem hat es das miteinander geprägt . Leider haben wir seit damals keine so guten grombieren ,so werden sie hier genannt auf den tisch gebracht ,baue sie nun in meinem garten an ,nur nicht mehr so viel wie im.Acker doch sie schmecken nicht so wie vom acker ich kann dir zwar nicht sagen warum das so ist ,fakt is es is so
Danke für den Einblick. Nach vielen Jahren in der Stadt ohne Garten, schaut man sich hier gerne mal um und erinnert sich an die Kindheit mit Traktor und Co. Diesel ist ja im Moment eher ein schwieriges Thema 😉