Bohnen, vor allem getrocknete Koernerbohnen sind fuer den ambitionierten Selbstversorger eine aeusserst interessante Sache. Energie und damit kalorienreich, spielend leicht zu lagern und lecker. Einmal trocken lassen sie sich viele Jahre verlustfrei aufbewahren. Man braucht keine Gefriermoeglichkeit, man muss sie nicht einkochen oder einlegen, einfach in eine Tuete und fertig. Bei Bedarf entnimmt man die benoetigte Menge, laesst sie ueber Nacht in Wasser einweichen und schon steht einem Mittagessen nichts mehr im Wege. Und wenn dann noch genuegend Speck mit ins Essen kommt, dann schmeckt das auch richtig gut. Saettigend und gesund. Was laege also naeher, als eine gehoerige Portion Koernerbohnen selbst anzubauen. Kidneybohnen z.B. sind doch eine tolle Sache. Sonntag morgens, mit ein wenig Tomatensosse und einem Spiegelei, da langen sogar die Kinder zu.
Wobei, sooo viele Hobbygaertner duerften Koernerbohnen nicht selbst anbauen. Ein paar Bohnen ausreifen zu lassen, um Saatgut fuer das naechste Jahr zu gewinnen, klar, das machen viele. Aber Koernerbohnen in all ihren verschiedenen Farben und Schattierungen in groesserer Menge anzubauen, davon habe ich noch nie gehoert.
Nun zu den Kidneybohnen
Aber kommen wir einmal auf Kideybohnen zu sprechen. In 2016 habe ich eine Reihe davon im Garten gehabt und war mit der Kultur mehr als zufrieden. Canadian Wonder hiess die Sorte. Die sind prima gewachsen, blieben gesund und ich konnte mehr als drei Kilo Bohnen ernten. Zubereitet ist das erheblich mehr. Die quellen im Topf auf die dreifache Groesse auf. Keine einzige, die ich nicht haette essen moegen. Alle makellos. Nicht einmal ein Bohnenkaefer liess sich blicken.
Das uebrigens habe ich mal gehoert, soll an der dunklen Farbe liegen Bohnenkaefer bevorzugen helle Bohnen und das hat sich bei mir auch bestaetigt.
Was sich also bewaerhrt hat, wird wieder angebaut. So also auch in 2017 eine Reihe der gleichen Sorte in den Garten gesaet. Wieder prima gewachsen, wieder viele Bohnenschoten an den Pflanzen und wieder sah es nach einer Rekordernte aus.
Dabei sind Bohnen spielend leicht anzubauen. Sind die Aussentemperaturen erst einmal sommerlich warm, werden die Bohnen ausgesaet. Sind sie dann so zwei Haende hoch, werden sie angehaeufelt, um ihnen einen besseren Stand zu verleihen (so jedenfalls die Theorie). Ein wenig Unkrautbekaempfung und ein wenig Liebe, das reicht. Keine Duengung, kein Giessen. Kann man sich in der Regel alles sparen.
Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen
Aber als Selbstversorger ist man eben auch abhaengig vom Wetter. Ein Spaetfrost im Fruehjahr und die Apfelernte ist weitestgehend dahin. Ein zu trockener Sommer und das Guenzeug will nicht richtig wachsen, ein Sommergewitter und der Weizen liegt flach auf der Erde oder eben zwei Wochen Dauerregen zur falschen Zeit und schon hat man das Desaster. Bohnen machen da keine Ausnahme.
Genau zu dem Zeitpunkt, als die Schoten und die darin enthaltenen Bohnen ausreifen sollten, hatten wir zwei Wochen Dauerregen. Die Pflanzen knickten um, die Schoten lagen auf der Erde und begannen zu schimmeln. Da half auch das Anhaeufeln nicht weiter.
Es soll ein Kreislauf sein
Da kann ich mich auf den Kopf stellen. Bei solchen Witterungsbedingungen hilft auch alle Liebe nicht weiter. Igitt, war das ein schimmeliges Gedoense, was da noch zu ernten war. Es waren sogar schon Bohnen in der Schote wieder gekeimt. Jetzt wird mir sicher wieder empfohlen, die Bohnen mit Stroh zu unterlegen, wie man es bei Erdbeeren macht. Klar, koennte man tun. Ob das aber wirklich hilft, wage ich zu bezweifeln. Die ein oder andere Bohne mag das Stroh vor Schimmel schuetzen, aber eine Garantie ist das auch nicht.
Was fuer mich aber viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass Stroh eben nicht aus meinem Garten stammt und ich damit auf Material von ausserhalb angewiesen bin. Ist eigentlich nicht Sinn der Sache.
Auf Regen folgt meist Sonnenschein
Aber so ist das eben. Selbstversorgung ist ein hartes Geschaeft und da muss man mit Rueckschlaegen klar kommen. Was in einem Jahr super funktioniert, entwickelt sich im naechsten zum Flop. Da darf man einfach den Kopf nicht haengen lassen.
Ich habe meine Kidneybohnen ueber das Jahr mit der Kamera verfolgt. In meinem heutigen Video erleben Sie den Kidneybohnenanbau von der Aussaat bis zur Ernte. Lehnen Sie sich also zurueck und leiden Sie mit mir. 🙂
2 Antworten
Das ist ja ärgerlich! Ich liebe Kidneybohnen! Was wäre also die Lösung? Bohnen im Gewächshaus? So etwas ist echt schade, wenn man deshalb eine Saison lang auf die Bohnen verzichten muss! Aber: Zumindest haben die Pflanzen den Boden mit Stickstoff versorgt und können nach wie vor in den Kompost – das war also dein Gründünger!
Nächstes Jahr möchte ich mich auch an Bohnen versuchen, ich hoffe, Petrus ist dabei auf unserer Seite!
Viele Grüße,
Izabella
Hallo!
Also wir ziehen die Bohnen auf Stangen und nicht so lose in Reihen, wie Du das in Deinem Video zeigst.
Zuerst werden die Stangen in Reihen mit einem deutlichen Abstand gesetzt. Die Stangen müssen sehr tief eingegraben werden, damit sie die Bohnen auch tragen können.
Rund um jede Bohnenstange werden 5 Bohnen in die Erde gelegt. Man kann sie vorher über Nacht einweichen, dann keimen sie schneller.
Auch hier häufelt man an, damit sie mehr Stand haben.
Das Wetter macht den Bohnen nicht so viel aus, wenn sie auf Stangen wachsen, weil sie abtropfen und schnell wieder trocken werden.
Ich war sehr irritiert, dass Du keine Stangen verwendest.
Auch niedrig wachsende Bohnensorten (Stangenbohnen) kann man mit kurzen Stangen oder mit einem Jägerzaun stützen. Dann bekommen sie keinen Kontakt zur Erde.
lg
Maria